Zwei Autowracks (Symbolbild)
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59 Menschen sind 2023 auf den Straßen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ums Leben gekommen.

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Gegen den Trend: Mehr Verkehrstote im Allgäu

Gegen den Trend: Mehr Verkehrstote im Allgäu

Die Zahl der Verkehrstoten in Bayern ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Im Allgäu dagegen gab es 2023 mehr tödliche Verkehrsunfälle als je zuvor. Zwei Schwerpunkte sind auszumachen, die Gründe allerdings vielfältig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

59 Menschen haben im vergangenen Jahr auf den Straßen im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, das für das Gebiet von Lindau bis Füssen und von Oberstdorf bis Neu-Ulm zuständig ist, ihr Leben verloren. Laut Polizeivizepräsident Dominikus Stadler sind das zwölf mehr als im Jahr davor und auch mehr als im Zehn-Jahres-Durchschnitt vor der Corona-Pandemie. Die Zahl steht damit im Gegensatz zu dem bayernweit sinkenden Trend, wonach es 2023 insgesamt weniger Unfalltote gegeben hat.

Unfallschwerpunkte Landstraßen und Radfahrer

In ganz Bayern besonders gefährlich bleiben die Landstraßen. 321 Menschen starben hier bei 298 Unfällen, vier weniger als 2022. Auch im Allgäu ist mehr als die Hälfte der Menschen bei Verkehrsunfällen auf Landstraßen gestorben. Ein weiterer Schwerpunkt sind Unfälle mit Fahrrad- beziehungsweise Pedelec-Fahrern und Fahrerinnen. So sind vergangenes Jahr 14 Radfahrer (im Vergleich zu 2022 plus eins) im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West im Straßenverkehr ums Leben gekommen, bayernweit waren es insgesamt 85. "Rund die Hälfte aller Radfahrer, die in einen Unfall verwickelt sind, tragen keinen Schutzhelm", so Polizeivizepräsident Stadler, dabei schütze der im Ernstfall das Wichtigste, was wir hätten, unseren Kopf.

Polizei plant verstärkte Geschwindigkeitsmessungen

Stadler beobachtet die Entwicklung der Unfälle mit großer Sorge und will ihr entgegensteuern. In den kommenden Monaten soll es deshalb verstärkt Geschwindigkeitsmessungen auf Landstraßen geben. Außerdem werden vor allem im Frühjahr vermehrt Fahrradfahrer ins Visier genommen: Die Polizeibeamten und -beamtinnen wollen die Radfahrer auf unzureichend ausgestattete Fahrräder oder falsches Verhalten im Straßenverkehr aufmerksam machen. Auch die Verkehrserziehung von Kindern sowie die Fahrradtrainings für Senioren und Seniorinnen werden fortgesetzt.

Keine konkrete Ursache für gestiegene Unfallzahlen erkennbar

Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 28.870 Unfälle ereignet. Das sind 6,5 Prozent mehr als 2022, allerdings noch nicht so viele, wie es vor der Corona-Pandemie gegeben hat. Eine konkrete Ursache für die gestiegenen Opfer- und auch Unfallzahlen im Zuständigkeitsbereich konnten die Experten nicht ermitteln. Die Ursachen seien diffus, so Stadler bei einer Pressekonferenz Kempten. Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Ablenkung, die Unfallgründe sind vielfältig.

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