Eine Abfüllanlage des Mineralwasserkonzerns Altmühltaler mit Tausenden Plastikflaschen.
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Eine Abfüllanlage des Mineralwasserkonzerns Altmühltaler mit Tausenden Plastikflaschen.

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Aldi Nord kauft Altmühltaler Mineralbrunnen

Aldi Nord kauft das Treuchtlinger Mineralwasserunternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen. Damit steigt der Discounter erstmals in die Produktion eines Lebensmittels ein. Alle 400 Mitarbeiter an zwei Standorten werden übernommen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Altmühltaler Mineralbrunnen in Treuchtlingen gehört zu den größten Mineralwasserherstellern in Deutschland. Die in Mittelfranken abgefüllten Plastikflaschen werden für wenig Geld in Discountern verkauft, auch bei Aldi. Jetzt übernimmt Aldi Nord die Abfüllanlagen von Altmühltaler Mineralbrunnen in Treuchtlingen und dem hessischen Breuna. Ein Vertrag sei unterzeichnet worden, das Bundeskartellamt müsse noch zustimmen. Doch allzu einfach lässt sich mit Mineralwasser kein Geld mehr verdienen. So machen beispielsweise Wassersprudler Konkurrenz. Zudem werden Bürgerinnen und Bürger in Sachen regionaler Wasservorräte immer sensibler.

Aldi Nord will "verlässlicher Grundversorger" sein

Der Discounter Aldi Nord steigt mit dem Kauf von Altmühltaler Mineralbrunnen erstmals in die Produktion von Mineralwasser ein. "Der Erwerb gibt uns die Möglichkeit, Produktionskapazitäten für eines der wichtigsten Lebensmittel langfristig in Deutschland aufrecht zu erhalten", erklärt Aldi Nord. Der Discounter wolle seine Rolle als "verlässlicher Grundversorger" stärken. Aldi Nord will nach eigenen Angaben in die beiden Standorte investieren und die Produktion von Mineralwasser und alkoholfreien Erfrischungsgetränken ausbauen.

Altmühltaler Mineralbrunnen vor großen Herausforderungen

Das Familienunternehmen Altmühltaler steht unterdessen vor großen Herausforderungen. 250 Millionen Liter wertvollstes Tiefengrundwasser fördert das Unternehmen jedes Jahr in Treuchtlingens Innenstadt. Das Recht, dieses Wasser zu fördern, läuft in etwa drei Jahren aus. Das Wasserrecht muss dann neu beantragt werden. Doch mit Tiefengrundwasser soll künftig sparsamer umgegangen werden. Ob es eine neue Genehmigung über die gleiche Fördermenge wie bisher geben wird, ist unsicher. Altmühltaler prüft derzeit mit Probebohrungen, ob auch in einer höher gelegenen Gesteinsschicht geeignetes Mineralwasser zu finden ist.

Weniger Plastik in der Umwelt: neue Produktionsanlagen nötig

Dazu kommt eine neue Verordnung der EU. Die Deckel der Plastikflaschen müssen künftig fest mit der Flasche verbunden sein. Die EU will verhindern, dass die Deckel als Plastikmüll in der Umwelt landen. Altmühltaler muss wie viele andere Getränkehersteller deshalb neue Produktionsstraßen aufbauen. Mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag an Investitionen rechnet Altmühltaler, erklärte Geschäftsführer Alexander Pascher im April. Man sei in der Vorbereitung schon sehr weit. Die neuen Anlagen müssen in anderthalb Jahren in Betrieb gehen. Vor rund zehn Jahren hatte Altmühltaler seine Produktion ausschließlich auf Plastikflaschen umgestellt. Seitdem verlassen zigtausende Flaschen täglich die Produktionsbänder in Treuchtlingen.

Aldi Nord will alle Mitarbeitenden übernehmen

Der Discounter Aldi Nord hat angekündigt, alle 400 Mitarbeitenden an beiden Produktionsstandorten zu übernehmen. In Treuchtlingen sind in Verwaltung, der Abfüllanlage und dem erst vor kurzem gebauten Hochregallager rund 140 Menschen tätig. Das Hochregallager hat Platz für zigtausende Paletten mit Mineralwasserflaschen und Limonaden. Altmühltaler sei seit vielen Jahren einer der wichtigsten Lieferanten für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke, teilte Aldi Nord mit. Das Angebot des familiengeführten Unternehmens in einem insgesamt engen Markt habe überzeugt. Der Verkauf soll nach Zustimmung des Bundeskartellamtes Anfang nächsten Jahres vollzogen werden.

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