Erhalt von Hupfla gefordert
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Das Aktionsbündnis "Gedenken gestalten-Hupfla erhalten" hat in Erlangen erneut gefordert, den Ostflügel des Gebäudes zu erhalten.

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Aktionsbündnis fordert "größtmöglichen" Erhalt der "HuPfla"

Das Aktionsbündnis "Gedenken gestalten-HuPfla erhalten" hat heute noch einmal seine Forderung bekräftigt: Der Ostflügel der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen soll größtmöglich erhalten bleiben.

Bei einer Begehung der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, kurz "Hupfla" sagte der Bundestagsabgeordnete der Linken, Ates Gürpinar, "ein Gebäude, in dem im Namen des Studierens und der Medizin solche Verbrechen begangen wurden, darf nicht einfach abgerissen werden".

Während des Nazi-Regimes war die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt ein Ort grausamer Verbrechen. Psychisch kranke und geistig behinderte Menschen wurden hier systematisch mangelernährt. In der Folge starben in der "Hupfla" schätzungsweise mehr als 1.000 Menschen. An einigen Leichnamen wurden anschließend Operationsversuche durchgeführt.

Streit um Ostflügel: neues Forschungszentrum versus Gedenken

Gürpinar will in den kommenden Wochen noch einmal mit Denkmalschutzbehörde, Universität und Bürgermeister ins Gespräch kommen, ob nicht doch noch ein Kompromiss zur derzeitigen Abrissplanung gefunden werden könne. Die derzeitigen Planungen sehen vor, den größten Teil des Ostflügels abzureißen, um Platz zu schaffen für neue Forschungsgebäude, die für das Uniklinikum gebaut werden.

Das Aktionsbündnis fordert, dass so viel Bausubstanz wie möglich vom Ostflügel erhalten bleibt, ohne den geplanten Neubau zu beeinträchtigen. Um die Bedeutung des Ortes hervorzuheben, könne man sich auch eine Abrisskante vorstellen, statt das Gebäude glatt abzusägen, so Werner Lutz vom Aktionsbündnis zum Erhalt der "Hupfla".

Abriss für Anfang April geplant

Der Abriss großer Teile des Gebäudes sorgt seit Jahren für Streit. Nur ein kleiner Mittelbau soll zum Gedenkort werden. Viel Zeit bleibt dem Aktionsbündnis und seinen Unterstützern nicht. Die Abriss-Baustelle mit Baggern und Gerüsten ist bereits eingerichtet. Mit dem Abriss soll nach Behördenangaben Anfang April begonnen werden.

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