Rollstühle auf einem Parkplatz
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Mit Rollstühlen und Gehhilfen sind am Samstag die Stellplätze vor einem großen Regensburger Einkaufszentrum blockiert worden.

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Aktion: Rollstuhlfahrer blockieren Parkplatz für Nichtbehinderte

Verkehrte Welt vor einem Regensburger Einkaufscenter: Dort sind Autostellplätze mit Rollstühlen und Gehhilfen zugeparkt worden. Mit der Aktion wollten die Initiatoren gegen das weit verbreitete Falschparken auf Behindertenparkplätzen mobil machen.

Mit Rollstühlen und Gehhilfen sind am Samstag die Stellplätze vor einem großen Regensburger Einkaufszentrum blockiert worden. Mit der Aktion sollte gegen Falschparker auf Behindertenparkplätzen demonstriert werden.

Organisiert wurde der Protest vom Inklusionsbeauftragten der Stadt Regensburg, Frank Reinel. Menschen mit Behinderung seien dringend auf die speziellen Parkplätze angewiesen, sagt Reinel. Werden diese Stellplätze von anderen Verkehrsteilnehmern zugeparkt, dann würden Menschen mit Handicap von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben abgehalten.

"Bin gleich wieder da!"

An die Gehhilfen und Rollstühle bei der Parkplatz-Bockade waren Zettel mit Entschuldigungen geheftet, wie sie sonst die Behinderten zu hören bekommen: "Bin gleich wieder da!", "Nur eine Minute!" oder "Ich beeile mich". Es gehe darum, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die speziellen Schwierigkeiten und Bedürfnisse von behinderten Menschen zu schärfen, sagte Inklusionsbeauftragter Reinel zum Hintergrund der Aktion.

Behindertenstellplätze an 70 Stellen

In Regensburg gibt es an rund 70 Orten speziell ausgewiesene Parkplätze für Menschen mit Behinderung. Meist gibt es dort dann aber nur einen, maximal zwei Stellplätze. Die Behindertenparkplätze sind in der Regel etwas breiter ausgewiesen, damit beim Ein- und Aussteigen auch noch ein Rollstuhl in der Fahrertür Platz hat.

Falschparken kostet 35 Euro

Wer sein Auto unerlaubt auf einem Behindertenparkplatz abstellt, riskiert in Deutschland ein Bußgeld von 35 Euro. Außerdem kann der Wagen kostenpflichtig abgeschleppt werden.

Die Stadt Regensburg will etwas dagegen unternehmen - und hat heute die Autofahrer ins Visier genommen.
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Die Stadt Regensburg will etwas dagegen unternehmen - und hat heute die Autofahrer ins Visier genommen.

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