Ein akkubetriebener Triebwagen lädt im Bahnhof in Annaberg-Buchholz an einer Ladestation. (Symbolfoto)
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Ein akkubetriebener Triebwagen lädt im Bahnhof in Annaberg-Buchholz an einer Ladestation. (Symbolfoto)

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Akkuzüge sollen im Bayerischen Wald Dieselloks ersetzen

Akkuzüge sollen im Bayerischen Wald Dieselloks ersetzen

Noch immer werden Züge im Bayerischen Wald mit schädlichem Diesel angetrieben. Das soll sich ändern. Eine Studie liefert einen technischen Ansatz. Ab Dezember 2034 soll auf Akkuzüge umgestellt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die umwelt- und klimaschädlichen Dieselzüge im Bayerischen Wald sollen Ende 2034 verschwinden. Ein Gutachten empfiehlt eine Umrüstung der Linie Plattling - Bayerisch Eisenstein und ihrer Zweigstrecken auf stromgetriebene Fahrzeuge.

30 Millionen Euro für Möglichkeiten zum Nachladen

Im Bayerischen Wald sei der Akku-Betrieb die beste Lösung, um den bisherigen Dieselbetrieb zu beenden. Er sei preiswerter als der Einsatz von Wasserstoff-Zügen und benötige deutlich weniger Infrastrukturausbau als eine Vollelektrifizierung, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am Dienstag. Für die Umrüstung seien Investitionen von rund 30 Millionen Euro für Nachlademöglichkeiten erforderlich.

Gutachten der TU Dresden

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hatte die Technische Universität (TU) Dresden mit einer Prüfung beauftragt, wie die Umstellung des Schienenpersonennahverkehrs auf klimafreundliche Antriebe erfolgen könnte. Dabei wurde auch untersucht, wie sich die angedachte Elektrifizierung der Strecke vom tschechischen Klattau (Klatovy) nach Bayerisch Eisenstein auswirken würde. Außerdem wurde der Einsatz von Wasserstoff-Zügen geprüft.

Trotz der im Vergleich zum Akku-Betrieb geringeren Investitionen in die Infrastruktur wäre der Einsatz von Wasserstoff-Zügen nach Einschätzung der TU Dresden über 30 Jahre gerechnet deutlich teurer, weil Wasserstoff mehr kostet und auch die Fahrzeugkosten höher sind. Laut Bernreiter will der Freistaat daher nun die Planungen für den Akku-Betrieb beauftragen.

Zehn Kilometer mit Oberleitung geplant

Im Streckennetz der Deutschen Bahn soll der zehn Kilometer lange Streckenabschnitt von Bettmannsäge über Zwiesel bis Ludwigsthal elektrifiziert werden. Außerdem soll noch eine Nachlademöglichkeit in Grafenau gebaut werden. Tschechische Pläne könnten aber den Aufwand auf deutscher Seite verringern: Wenn auf tschechischer Seite eine Elektrifizierung bis Bayerisch Eisenstein erfolge, könnte auf die Oberleitung zwischen Zwiesel und Ludwigsthal verzichtet werden. Sobald die Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach in den Regelbetrieb übergehe, komme noch eine Nachlademöglichkeit in Viechtach hinzu.

Akkuzüge laden an Oberleitungen auf

Akkuzüge nutzen Abschnitte mit Oberleitung, um den Akku aufzuladen. Anschließend können nicht elektrifizierte Strecken elektrisch befahren werden. Der Strom für die Nachlademöglichkeiten soll nach Vorschlag der Gutachter aus dem Landesnetz kommen und in sogenannten Umrichtewerken die für den Zugverkehr erforderliche Stromspannung erhalten. Der Bau neuer Bahnstromleitungen sei nicht vorgesehen, hieß es. Wegen laufender Verträge für den Dieselbetrieb soll die Umstellung auf Akkuzüge aber erst im Dezember 2034 erfolgen.

Lob von "Pro Bahn"

Der Fahrgastverband "Pro Bahn" unterstützt die Entscheidung des Freistaats Bayern, das Bahnnetz im Bayerischen Wald auf Akkuzüge umzustellen. Der Verband lobt in einer Mitteilung vom Dienstag (19.12.) die Maßnahme als das wirtschaftlichste Vorgehen. Auch der Umstellungszeitpunkt nach der nächsten Nahverkehrsausschreibung sei gut gewählt, so Lukas Iffländer, Vorsitzender von "Pro Bahn" Bayern. Gleichzeitig spricht er sich dafür aus, dass, ähnlich wie im Bayerischen Wald, alle Strecken in Bayern auf (batterie-)elektrischen Betrieb umgestellt werden.

Mit Informationen von dpa

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