Bernhard Roos wird 2018 nicht mehr für den Bayerischen Landtag kandidieren. Das gab der Passauer SPD-Politiker gestern Nachmittag überraschend bekannt. Dem Bezirksvorstand der Niederbayern-SPD hatte er bereits am vergangenen Samstag seine Entscheidung mitgeteilt, dass er über die aktuelle Legislaturperiode hinaus für kein weiteres Mandat zur Verfügung stehe.
Groll ist herauszulesen
Aus den Zeilen der Pressemitteilung des 63-Jährigen ist durchaus Groll herauszulesen. Die Absage der auf den 25. November für den Stimmkreis Passau-Ost angesetzten Stimmkreiskonferenz sei gegen seinen Willen geschehen, so Roos. Aufgrund beachtlicher Bilanz sei er davon überzeugt, dass er als Kandidat für die Landtagswahl im nächsten Jahr erfolgreich nominiert worden wäre. Er sei enttäuscht von den handelnden Personen, sagte Roos zum BR. Als Konsequenz habe er mit seiner Familie beschlossen, dieses Signal zum Überdenken zu nutzen und seine Lebensplanung zu ändern.
"Bei allem Stolz und Selbstbewusstsein ist klar, dass ein politisches Mandat immer nur auf Zeit geliehen ist. Überdies ist 65 das reguläre Renteneintrittsalter und die Niederbayern-SPD kann auf viele junge Polittalente vertrauen." Bernhard Roos
Bernhard Roos sitzt seit 2008 im Bayerischen Landtag. Er zog zwei Mal über die Liste ins Maximilianeum ein. 2013 hatte er mit mehr als 26.000 Stimmen das beste Ergebnis der Sozialdemokraten in Niederbayern erreicht. Mit dem Verzicht von Roos scheint der Weg frei für den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christian Flisek.