Günter Stössel mit Gitarre
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Günter Stössel gestorben

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Ade Günter! Fränkischer Kult-Poet Günter Stössel gestorben

Trauer in der Metropolregion: Günter Stössel ist tot. Der Nürnberger Musiker und Mundartautor galt als einer der letzten ganz großen Ur-Franken. Er war ein kluger Kopf und eigenwilliger Typ - einzigartig.

Der fränkische Poet, Mundartdichter, Kabarettist und Liedermacher Günter Stössel ist gestern im Alter von 78 Jahren verstorben. Der gebürtige Nürnberger wurde zuerst bekannt mit seinen Liedern in fränkischer Mundart und war einer der ersten Teilnehmer des Nürnberger Bardentreffens. Lieder wie "Af Nämberch nei" erreichten Kultstatus.

Sprachpoet

Später trat er auch als Sprachpoet in Erscheinung. Er entwickelte "Nämberch English Spoken – Sprachbasteleien für Hiesige und Zugereiste", in der er die fränkische Mundart mit gleichlautenden englischen Worten auch für Nicht-Franken sprechbar machte. Zudem übersetzte Stössel Asterix-Bände, Wilhelm Buschs "Die fromme Helene" und "Max und Moritz" ins Fränkische.

Grenzgänger

Aufgewachsen in Fürth beschäftigte sich Günter Stössel als Grenzgänger auch mit seinen beiden Heimatstädten: "Nürnberg bei Fürth – Eine städtegeschichtliche Zoff-Sammlung". Er selbst war ein "Nachtgiger": "Ich bin ein Tagträumer und ein Nachtarbeiter."

Eigenwilliger Typ

Die fränkische Seele beschrieb er als introvertiert und mumpfelnd-besserwisserisch. "Ich erkläre den Leuten, was die Franken angeblich für Typen sind. Dabei erzähle ich im Prinzip eigentlich nur über mich selbst." Stössel war Träger des Goldenen Nürnberger Trichters und des Frankenwürfels. Bis zuletzt lebte er in Nürnberg.

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