Am Donnerstagabend sollte eine 32-jährige Äthiopierin vom Flughafen Frankfurt in ihr Heimatland abgeschoben werden. Weil sich die Fluglinie aber geweigert hatte, die Frau mit an Bord zu nehmen, ist die Ausweisung abgebrochen worden. Das teilte Johanna Böhm vom Bayerischen Flüchtlingsrat dem BR auf Anfrage mit. Anderen Medienberichten zufolge soll sich die Frau gegen ihre Abschiebung gewehrt haben.
Eilanträge gegen Abschiebung zuvor abgelehnt
Laut Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrats seien zuvor Eilanträge gegen die Abschiebung sowie ein Folgeantrag auf Asyl vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) abgelehnt worden.
Die Unterstützer der Äthiopierin wollen nun Klage gegen den Abschiebebescheid einreichen und fordern zudem einen generellen Abschiebestopp in das ostafrikanische Land. Der BR hat das Bamf um eine Stellungnahme gebeten. Eine Antwort steht noch aus.
Harsche Kritik an Ausländerbehörde Nürnberg
Schon vor der Abschiebung übten Flüchtlingsorganisationen harsche Kritik an der Durchführung. Die Abschiebepläne der Ausländerbehörde Nürnberg wurden als brutal und unbarmherzig bezeichnet. Auf die Kritik hat der Nürnberger Stadtrechtsdirektor reagiert. Er verteidigte die geplante Abschiebung.
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