Trotz der offiziellen Absage der Sandkerwa wurde am Abend in der Innenstadt gefeiert. In und um die Obere Sandstraße, dem traditionellen Zentrum der Kerwa, trafen sich am Abend des eigentlichen Bieranstichs nach Polizeiangaben zahlreiche Menschen. Mit einem regulären Sandkerwa-Start, bei dem sich zigtausende in den engen Gassen drängen, sei das aber nicht zu vergleichen, heißt es weiter. Zwischenfälle oder Probleme habe es keine gegeben, so die Polizei.
Abzeichen für Geister-Kerwa
Die bisherigen Veranstalter hatten die Sandkerwa, eines der beliebtesten bayerischen Volksfeste, Anfang Mai abgesagt – aus finanziellen und organisatorischen Gründen. Auch nach nochmaligen Gesprächen zwischen Organisatoren und Stadt konnte das Fest nicht gerettet werden. Zuletzt kursierten Gerüchte von einer "wilden Sandkerwa". Sogar ein eigenes Kerwa-Abzeichen dafür war diese Woche aufgetaucht mit der Aufschrift "Die Kerwa, die es nie gab". Die Bamberger Wirte sprachen sich offen gegen ein "wildes" Volksfest aus.
Keine Genehmigungen, keine Freischankflächen, keine Experimente
Und auch die Stadt hatte vorgesorgt: Die Chefin des Bamberger Ordnungsamts, Christine Feldbauer, sagte dem Bayerischen Rundfunk vorab, habe man sich mit den Sandwirten entsprechend abgesprochen, dass es keine wilde Kerwa geben wird. Florian Müller, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands Bamberg und Sandwirt, rechnet schon mit einem gut besuchten Wochenende im Sandgebiet. Auf überregionale Werbung habe man hingegen ganz bewusst verzichtet, um nicht zusätzlich Gäste in die Stadt zu locken. Die Polizei hat sich auf alle Fälle vorbereitet, erklärt Erich Günther, der stellvertretende Dienststellenleiter in Bamberg. Es würden mehr Kräfte vorgehalten, als an einem normalen Augustwochenende. Man müsse einfach erstmal sehen, wie sich das Ganze entwickle.