Eine Nachhaltigkeitsplattform aus Hof sucht Interessenten für 100 Tonnen ungenutzte Schuhsohlen. Sie lagern in Creußen im Landkreis Bayreuth und werden wohl verbrannt, sollten sie nicht von Schuhmachern oder kreativen Künstlern weiterverarbeitet werden.
Eine Million Schuhsohlen suchen Schuhmacher oder "Upcycler"
Es handelt sich um rund eine Million verschiedener Sohlen, die ursprünglich für Schuhe von Marken wie Adidas, Salamander oder Puma hergestellt worden seien, erklärt der Hofer Nachhaltigkeitsmanager Harald Prokscha auf BR-Anfrage. Vorwiegend seien es Sohlen für Damen- und Kinderschuhe in verschiedenen Designs und Farben. Er sucht nun zum einen Schumacher, die die Sohlen für Schuh-Reparaturen nutzen könnten. Zum anderen richtet sich sein Appell auch an Kreative, die die Sohlen im Sinne von Upcycling in dekorative oder nützliche Gegenstände umwandeln.
- Zum TV-Beitrag: Upcycling: Mach' was aus deinem Müll!
Sohlen könnten in Müllverbrennung landen
"Wenn wir nicht in den nächsten vier Wochen eine Verwendung finden, landen die fabrikneuen Sohlen in der Müllverbrennung", befürchtet Prokscha. Er klärt gerade auch mit Kunststoff-Spezialisten, ob und wie die Sohlen recycelt werden könnten. Denn sie seien zwar überwiegend in einem guten Zustand, liegen aber schon seit mindestens zehn Jahren in Kisten und Säcken in dem Lager in Creußen.
Unternehmen hoffte auf Wiederverkauf der Sohlen
Hier steht das Lager des Unternehmens, das die Schuhsohlen einst eingekauft habe, so Prokscha. Dieser Betrieb hätte bereits des Öfteren Überreste aus der Schuhindustrie erfolgreich in Europa weiterverkauft. Bei den Schuhsohlen ging der Plan offensichtlich nicht auf, jetzt versucht die Nachhaltigkeitsplattform aus Hof ihr Glück. Interessenten können sich über die Internetseite der Nachhaltigkeitsplattform melden und bei Bedarf die Sohlen ab einer "kartonweisen Menge" abholen.
Auf der Website werden neben Schuhsohlen auch Interessenten für ausrangierte Büro- und Schulmöbel gesucht. Bislang hat der Hofer Nachhaltigkeitsmanager Harald Prokscha nach eigenen Angaben vor allem Altmöbel aus Nordrhein-Westfalen und Hessen an gemeinnützige Organisationen vermittelt.
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