Ein Zug in einem Bahnhof
Bildrechte: BR/Marcel Kehrer

Ein Alex-Zug in Schwandorf. Die Bahnstrecke München-Prag ist für ihre Verspätungs-Anfälligkeit bekannt.

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Ab Dezember 2023: Stündlich von Schwandorf nach München

Der Zuschlag für die Bahnstrecke München-Prag ab Ende 2023 ging an die Länderbahn. Die Alex-Züge aus Hof und Prag sollen nicht mehr in Schwandorf gekoppelt werden. Auch eine stündliche Verbindung nach München wird errichtet. Doch es bleiben Probleme.

Über dieses Thema berichtete Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat die Neuvergabe der Bahnstrecke München-Prag bekanntgegeben: Ab Dezember 2023 soll die Linie weiterhin von den Alex-Zügen der Länderbahn befahren werden. Das teilte die BEG am Mittwochabend mit.

Linien-Trennung für mehr Zuverlässigkeit

Die größte Änderung ab Dezember 2023 wird die Trennung zweier Linien sein: Die Züge aus Hof (RE 2) und Prag (RE 25) sollen nicht mehr in Schwandorf zusammengekoppelt werden, sondern im stündlichen Wechsel getrennt nach München fahren. Von Schwandorf aus sollen die Züge dann abwechselnd in Richtung Hof beziehungsweise Prag weiterfahren.

Verspätungen nicht mehr übertragen

Die bisherige Koppelung der Züge vor der Weiterfahrt nach München führte regelmäßig zu Verspätungen. Wie die BEG mitteilt, erhofft sie sich von der Trennung der Linien eine höhere Zuverlässigkeit. Verspätungen sollen sich künftig nicht mehr von einer Linie auf die andere übertragen.

Neben der stündlichen Direktverbindung zwischen Schwandorf und München plant die BEG auch zusätzliche Verbindungen am frühen Morgen und späten Abend in den Abschnitten Hof-Marktredwitz und Schwandorf-Regensburg.

Pünktlichkeit: Alex-Züge schneiden schlecht ab

Der Alex-Nord Prag-München und Hof-München war in den letzten Jahren regelmäßig auf einem der letzten Plätze beim Pünktlichkeitsranking der BEG gelandet. Erst im vergangenen Juli musste die Länderbahn wieder rund ein Drittel ihrer Alex-Züge zwischen München, Regensburg und Prag aus dem Fahrplan streichen, weil sich viele Mitarbeiter krankgemeldet hatten oder im Urlaub waren.

Strukturelle Probleme bleiben bestehen

Allerdings bleiben laut der BEG weiterhin strukturelle Probleme in der Infrastruktur bestehen, die sich auch in Zukunft negativ auf die Pünktlichkeit auswirken dürften. Dazu zählt die knapp 150 Kilometer lange eingleisige Strecke Schwandorf -Pilsen und auch der Abschnitt Freising-München, der laut BEG an seiner Belastungsgrenze angekommen ist.

Bisher wird die Linie München-Regensburg-Prag ebenso von den Alex-Zügen der Länderbahn befahren. Die Lizenz hierfür wäre im Dezember 2023 ausgelaufen und wird nun bis voraussichtlich Dezember 2027 verlängert.

Eigentlich Vergabe an "Allegra" geplant

Zeitweise war eine Vergabe der Bahnstrecke München-Regensburg-Prag an das österreichische Bahnunternehmen Allegra geplant. Die Vergabe der Strecke an die ÖBB-Tochter ist jedoch im August geplatzt.

  • Zum Artikel: "Neuvergabe für Bahnstrecke München-Prag ist geplatzt"

Die BEG hatte die bisherigen Alex-Verbindungen aus Hof und Prag nach Regensburg und München 2021 neu ausgeschrieben. Im Vergabeverfahren machten dann zunächst zwei neue Anbieter das Rennen: Den Zuschlag für die Strecke München-Regensburg-Hof erhielt im Dezember die Bahntochter DB Regio. Die Lizenz für den Bahnverkehr zwischen München und Prag ging an die neue ÖBB-Tochter Allegra. Das hätte das Ende für den Alex bedeutet. Allerdings erhob die Länderbahn Einspruch gegen die Vergabe an die Österreicher - mit Erfolg.

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