Am Montagabend hat Stefan Vogg zuletzt eine E-Mail an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU geschickt. Betreff: "Verkehrssituation auf der A8, gemeinsames Thema!" Angesichts der "unrühmlichen Unfallserie" im Streckenabschnitt Günzburg – Augsburg fragt der 53-Jährige: "Wann wollen Sie nun endlich zeitnah und Bürger schützend aktiv werden? " Angesichts vieler Unfälle auf der A8 fordert er ein Tempolimit.
E-Mails an Scheuer und Dobrindt
Mit einer Antwort rechnet der Streitheimer erst in zwei bis drei Monaten, erzählt er im Gespräch mit "Bayern 1 – Mittags in Schwaben". Vogg hat Erfahrung mit dem Bundesverkehrsministerium: Seine E-Mails an Andreas Scheuer füllen mehrere Aktenordner. Auch an Scheuers Amtsvorgänger und Parteikollegen Alexander Dobrindt hat Vogg schon geschrieben.
Antworten aus dem Ministerium
Die Antworten auf Voggs Anfragen kommen meist von Mitarbeitern des Ministeriums. "Da wird man schon teilweise ein bisschen abgewimmelt", erzählt der Augsburger. Die Ministeriumsmitarbeiter würden nach rein rechtlichen Voraussetzungen argumentieren und auf die seit Jahrzehnten geltende Straßenverkehrsordnung verweisen. Vogg findet, dass man sich überlegen müsse, ob die Straßenverkehrsordnung immer noch "up to date" ist.
Übergangslösung: Tempolimit mit Blechschildern
Auf die vom Bundesverkehrsminister im Februar angekündigten Schilderbrücken, mit denen die erlaubte Geschwindigkeit den aktuellen Verkehrsbedingungen angepasst werden könnte, wartet Vogg noch immer. In seiner E-Mail fragt er daher auch, wann dieses Projekt umgesetzt werde. Als Zwischenlösung für die A8 zwischen Günzburg und Augsburg schlägt Vogg dem Verkehrsminister einen Feldversuch mit den "alten Blechschildern" vor. Wegen der hohen finanziellen Belastung der Regierung und der Länder durch die Corona-Krise fürchtet Vogg nämlich, dass sich der angekündigte Telematik-Test auf der A8 verschiebt oder im schlimmsten Fall gestrichen wird.
Verkehrsminister zu Testfahrt eingeladen
Vogg hat den Verkehrsminister schon mehrmals eingeladen, mit ihm den Streckenabschnitt Augsburg – Günzburg abzufahren. "Ich glaube, wenn einer in einer – ich übertreibe jetzt mal – Staatskarosse gefahren wird, kriegt er das nicht so mit." In einem kleinen Fahrzeug würde der Minister einen anderen Eindruck von der Lage bekommen. Aufhören mit dem Briefeschreiben an den Verkehrsminister will Vogg erst, wenn "ein bestimmtes Tempolimit" durchgesetzt ist.
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