2017 war ein weiteres Jahr, in dem bayerische Autofahrer Unmengen an Zeit im Stau verbracht haben. Wie aus einer parlamentarischen Anfrage von SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher an das Bayerische Innenministerium hervorgeht, betrug im Jahr 2017 die Gesamtlänge aller Staus 78.000 Kilometer - bei insgesamt 9.000 Staus.
Autofahrer standen 16.000 Stunden im Stau
Das ist ein Plus von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Autofahrer standen umgerechnet auf Bayerns Autobahnen 16.000 Stunden im Stau. Auch das ist eine starke Zunahme von rund 15 Prozent. Hauptursache für die Staus ist das hohe Verkehrsaufkommen. Das ist für die Hälfte aller Staus verantwortlich. In einem Drittel der Fälle werden Staus durch Unfälle verursacht, in jedem siebtem Fall sind es Baustellen.
Rinderspacher attackiert CSU
Rinderspacher wirft der CSU dramatische Versäumnisse in der Verkehrspolitik vor: "Bayern droht der Verkehrskollaps - und die CSU schaut tatenlos dabei zu, wie sich endlose Fahrzeugschlangen durch die bayerischen Landschaften wälzen." Vor allem bei der Verlagerung des zunehmenden Schwerlastverkehrs von der Straße auf die Schiene geht nach Meinung des Oppositionspolitikers nichts voran.
Nötig sei, die unterschiedlichen Verkehrsträger mit dem Ausbau von Gleisanschlüssen, Umschlaganlagen und Güterverkehrszentren besser miteinander zu kombinieren, so Rinderspacher. Der SPD-Fraktionschef fordert zum einen mehr intelligente Beeinflussungsanlagen für den Verkehr. Zum anderen solle auf mehr Autobahnen der Standstreifen bei Bedarf zur Nutzung freigegeben werden, damit der Verkehr besser fließen kann.
Regierung verweist auf Investitionen
Die Staatsregierung verweist in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage auf insgesamt zwei Milliarden Euro, die zwischen 2013 und 2017 zur Stauvermeidung in Bayern investiert wurden.