Die Ankunft der Fugger ist in einem immer noch erhaltenen Steuerbuch dokumentiert, das im Augsburger Stadtarchiv liegt. "Fucker advenit", Fugger ist angekommen, steht dort vermerkt. Von woher dieser Hans Fugger genau nach Augsburg kam, darüber streiten sich die Gelehrten.
Schon der erste Fugger war wohlhabend
Anders als oft kolportiert, war der erste Augsburger Fugger auch kein armer Webergeselle, sondern brachte wohl bereits ein ansehnliches Startkapital mit, so Dietmar Schiersner, der Wissenschaftliche Leiter des Fugger-Archivs.
"Mit 44 Pfennig wurde Hans Fugger im Steuerbuch verzeichnet, was einem zu besteuerndem Vermögen von 22 Pfund und damit einer durchaus ansehnlichen Summe entspricht." Dietmar Schiersner, Wissenschaftlicher Leiter des Fugger-Archivs
Fuggerei für in Not geratene Augsburger gegründet
Hans Fuggers Enkel, Jakob Fugger, ist dann als begnadeter und weltweit tätiger Kaufmann in die Geschichte eingegangen: Seine Stiftung für unschuldig in Not geratene Augsburger, die Wohnsiedlung der Fuggerei in der Altstadt, gibt es bis heute.
Stadt und Fugger haben sich gegenseitig bedingt
Die heutigen Fugger werden zum Festakt schildern, warum die Familie bis heute die älteste Sozialsiedlung der Welt erhält und damit seit bald 500 Jahren eine Heimat für bedürftige Bürger schafft.
"Augsburg hätte wahrscheinlich einen anderen Lauf der Geschichte genommen, wenn es die Fugger nicht gegeben hätte. Und die Fugger wären vielleicht nicht die Fugger geworden, wie wir sie heute kennen, wenn sie nicht nach Augsburg gegangen wären, weil das damals einfach der Nährboden war für einen großen Erfolg." Astrid Gabler, Sprecherin Fuggersche Stiftungen im BR-Interview
400 Gäste sind geladen, unter anderem wird Ministerpräsident Horst Seehofer sprechen. Dem Anlass entsprechend findet die Feier im Goldenen Saal des Rathauses statt.