Blockhaus aus historischen Balken im Freilichtmuseum Glentleiten
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Das Marosen-Lehen - einer der ältesten Bauernhöfe Bayerns

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400 Jahre Geschichte zu neuem Leben erweckt

400 Jahre Geschichte zu neuem Leben erweckt

Im Freilichtmuseum Glentleiten in Großweil bei Murnau wurde eines der ältesten erhaltenen Holzhäuser in Bayern für Besucher geöffnet. Das Marosen–Lehen zeigt 400 Jahre Geschichte des Lebens auf einem Zwiehof im Berchtesgadener Land.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das Marosen-Lehen zählt mit der eingeschnitzten Jahreszahl 1592 zu den ältesten Blockhaus-Gebäuden Oberbayerns. Dieser frühen Bauzeit entsprechend besitzt das Haus noch kein ausgebautes Obergeschoss, sondern nur ein Dachgeschoss mit niedrigem Kniestock. Die gemauerte Rauchküche mit Tonnengewölbe und Deutschem Schlot wurde vermutlich im späten 17. Jahrhundert eingebaut. Das Haus war bereits 1993 abgebaut und eingelagert worden. Jetzt ist es nach 25 Jahren in der ursprünglichen Farbe – einem markanten grün – wieder errichtet und für die Besucher des Freilichtmuseums Glentleiten zugänglich.

Ursprung auf dem Obersalzberg

Simon Kotter, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Freilichtmuseum und zuständig für historisches Bauen ist begeistert von der erhaltenen Substanz. „70 bis 80 Prozent der alten Balken konnten wieder aufgebaut werden. Der Hof stand ursprünglich auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden. Über den Ursprung des Namens Marosen – Lehen wissen die Fachleute bisher nichts. Sie haben die Geschichte vor Ort über Jahre erforscht. Der Ursprung des Anwesens, also das Vorgängerhaus lässt sich bis ins Jahr 1387 zurückverfolgen.

Marosen – Lehen komplettiert die Sammlung von Zwiehöfen

Steile Hanglagen und steiniges Terrain erschwerten in alpinen Regionen den Bau großer Bauernhäuser, in denen Mensch, Vieh, Getreide und Viehfutter unter einem Dach untergebracht werden konnten. Im Berchtesgadener Land hat sich deshalb als typische Hofform der „Zwiehof“ herausgebildet: Hier sind die einzelnen Funktionen eines Bauernhofs auf mehrere Gebäude verteilt. Die ortstypische Bezeichnung „Zwiehof“ verweist auf die beiden Hauptgebäude, das Wohnhaus mit Feuerstelle, Wohnstube und (Vorrats-)Kammern sowie den Stadel mit integriertem Stall.

Die Leute waren bettelarm

Die Leute, die hier gelebt haben, waren bettelarm und brauchten einen Nebenerwerb. Jan Borgmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter: „Die haben als Zimmerleute gearbeitet oder noch Holzschachteln im Nebenerwerb gefertigt.“ Sonst hätten sie von der kargen Landwirtschaft nicht leben können. Im Haus werden nur Original-Fundstücke aus dem ursprünglichen Hof gezeigt. Im Keller, den es in dieser Form im Original nicht gab, werden die Original-Möbel der letzten Bewohner gezeigt.