Die extreme Trockenheit in diesem Sommer hat Frankens Winzer vor Herausforderungen gestellt. Die Bilanz zur Weinlese 2022 fällt dennoch positiv aus. Es ist ein "marktkonformer" Jahrgang mit eleganten und rebsortentypischen Weinen, hieß es am Freitagvormittag bei der Weinlesebilanz in Veitshöchheim bei Würzburg.
Im Mai, Juni, Juli und August hat es in Unterfranken so gut wie gar nicht geregnet – ein extremer Sommer. Erst im September, kurz vor der Weinlese, kam Regen. Die Trauben haben noch etwas Wasser aufnehmen können. Genau im richtigen Moment.
Experte rundum zufrieden
Hermann Mengler, Weinfachberater beim Bezirk Unterfranken, ist mit dem 2022er Weinjahrgang rundum zufrieden. Insgesamt sei es ein guter Jahrgang, sagt Mengler, weil eines stattgefunden habe: Die Trauben konnten gesund geerntet werden. "Das ist das A und O, um nun aromatisch geprägte Weine zu erzeugen, die einfach dem Weintrinker sagen: Her damit", so Mengler wörtlich.
In Zahlen drückt sich dieser Weinjahrgang 2022 so aus: Es wurden durchschnittlich 75 Hektoliter je Hektar geerntet, mit einem Mostgewicht im Schnitt von 85 Grad Oechsle. Insgesamt liegen nun 460.000 Hektoliter Wein in den Kellern. Dies sei eine marktkonforme Menge, sagen die Experten, also nicht zu wenig und nicht zu viel.
Bewässerung nötig
Weinbaupräsident Artur Steinmann hat bei der Bilanz-Pressekonferenz heute betont, dass es in den Weinbergen ohne Wasser künftig nicht mehr gehen werde. Das habe dieser Sommer mehr als deutlich gemacht. “Grundwasser ist für uns völlig tabu. Wir wollen im Winter Wasser aus dem Main entnehmen oder Oberflächenwasser sammeln und es dann für den Sommer in Speicherbecken oder –seen speichern“, sagt Steinmann. Für die Realisierung dieser Bewässerungssysteme bräuchten die Winzer nun volle Unterstützung durch den Freistaat Bayern.
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