Die Ereignisse der Novemberrevolution von 1918 jähren sich heuer zwar erst zum 99. Mal – doch die Staatskanzlei hat entschieden, schon heute quasi in das Jubiläumsjahr hinein zu feiern. Bamberg bot sich an, denn dorthin wich seinerzeit das Parlament vorübergehend aus, wegen bürgerkriegsähnlicher Zustände in München. Und dort erarbeitete das Parlament schließlich auch die Verfassung, die am 12. August 1919 als "Bamberger Verfassung" in Kraft getreten ist.
Wie Schüler die Zukunft sehen
Die Auftaktveranstaltung zu den Feierlichkeiten beginnt gegen 14.00 Uhr im Kulturboden in Hallstadt bei Bamberg. Der Bayerische Rundfunk überträgt den Auftakt in einem Livestream. Dort wird Staatsminister Marcel Huber mit rund 30 Jugendlichen über deren ganz eigenen Zukunftsperspektiven diskutieren. Die Schüler haben an dem Videowettbewerb "SmartSpaceOberfranken" teilgenommen. Die Schüler waren aufgerufen, kurze Video-Clips mit ihren Visionen für 2030 zu drehen. Huber zeichnet nun die Sieger des Video-Wettbewerbs aus.
Politprominenz in der Brose Arena
Gegen 17.00 Uhr geht es dann weiter mit der Auftaktveranstaltung in der Brose Arena in Bamberg. Dort wird der Leiter der Staatskanzlei zusammen mit der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml einen "Marktplatz der Zukunft" besuchen. Gäste können unter anderem Virtual-Reality-Brillen, modernste Sensortechnik oder grafische Visionen von Computerspielen erkunden. Anschließend ist eine Basketball-Show von Brose Bamberg geplant und zwei Auftritte von bayerischen Musikbands. Die Bayerische Staatskanzlei rechnet mit mehr als 1.000 Besuchern in der Brose Arena.
Bürger zum Mitmachen aufgerufen
Im Jubiläumsjahr 2018 feiert die Bayerische Staatsregierung 100 Jahre Freistaat und 200 Jahre Verfassungsstaat. In dem Zusammenhang hat die Staatsregierung die Menschen zum Mitmachen und Mitgestalten aufgerufen. Unter anderem läuft bereits ein Bürgergutachten. Insgesamt können rund 240 Teilnehmer ihre Wünsche für das Leben in Bayern in 13 Jahren äußern. Dazu finden seit Oktober acht regionale Bürgerkonferenzen statt, bei denen immer 30 Bürgergutachter freiwillig miteinander diskutieren. Die Teilnehmer wurden zufällig aus den Einwohnermelderegistern ermittelt. In einer zweiten Phase soll dann die Beteiligung über ein Online-Verfahren allen in Bayern ermöglicht werden. Die Handlungsempfehlungen aus dem Bürgergutachten sollen schließlich in die Politik mit einfließen.