Zehn Jahre nach dem sogenannten Isarmord hat die Polizei jetzt ein Fahndungsplakat am Tatort aufstellen lassen.
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Zehn Jahre nach dem sogenannten Isarmord hat die Polizei jetzt ein Fahndungsplakat am Tatort aufstellen lassen.

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10 Jahre nach dem Isarmord: Neue Ermittlungen und Zeugenaufruf

Der sogenannte Isarmord liegt am Sonntag genau zehn Jahre zurück. Am 28. Mai 2013 hatte ein Unbekannter einen 31-Jährigen an der Isar erstochen. Mit einem Plakat sucht die Münchner Mordkommission nun neue Zeugen und wertet erneut alte Spuren aus.

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Zehn Jahre nach dem sogenannten Isarmord vom 28. Mai 2013 wertet die Münchner Mordkommission erneut Spuren und Hinweise aus. Laut Präsidium ist dies Folge einer sogenannten Fallrevision, die im vergangenen Jahr vorgenommen wurde.

Anhörung von damals nicht befragten Personen

Bei der Fallrevision wurden alle bis dahin vorliegenden Ergebnisse einer Überprüfung unterzogen und auf mögliche neue Ermittlungsansätze abgeklopft. So werden beispielsweise Adressen von Personen aufs Neue überprüft, die damals befragt werden sollten, aber nicht angetroffen wurden. Zudem hoffen die Ermittler nach wie vor, dass deutsche und die europäische DNA-Datenbanken einen Treffer ergeben.

Genetischer Fingerabdruck des Täters liegt vor

Nach dem Mord war der genetische Fingerabdruck des Täters festgestellt worden, der täglich automatisiert in den Datenbanken mit neu erhobenen Daten abgeglichen wird. Die Polizei hat zudem am Tatort ein zwei mal drei Meter großes Plakat aufgestellt. Darauf ist das Mordopfer Domenico Lorusso zu sehen, daneben die Frage "Wer hat mich hier ermordet?" Nach Polizeiangaben legte die Familie großen Wert auf ein Foto mit lachendem Gesicht.

Tatort: Radweg an der Isar

Am Abend des 28. Mai 2013 waren der 31-Jährige und seine Lebensgefährtin auf dem Radweg an der Isar entlang geradelt. Auf Höhe des Europäischen Patentamts wurde die Frau von einem Passanten angespuckt. Sie berichtete ihrem Verlobten davon, der rund 50 Meter zurückfuhr, um den Mann zur Rede zu stellen. Aus der Ferne beobachtete die Frau, wie ihr Lebensgefährte nach einer kurzen Rangelei zusammenbrach. Der Unbekannte hatte mit einem Messer auf den Freund eingestochen. Domenico Lorusso starb kurz drauf, der Täter war zu Fuß vom Gehweg der Erhardtstraße in Richtung der Corneliusstraße geflohen.

Blick auf das neue Plakat am Tatort.
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Blick auf das neue Plakat am Tatort.

560.000 Datensätze in der Funkzellenauswertung

Die Polizei bildete eine Sonderkommission, die rund eintausend Hinweisen nachging. Knapp 7.500 Handybesitzer wurden überprüft, allein die Funkzellenauswertung ergab 560.000 Datensätze. Mehr als 5.800 Personen gaben Speichelproben ab. Durch den neuerlichen Zeugenaufruf hoffen die Ermittler auf neue Hinweise etwa durch Personen, die sich damals nicht gemeldet hatten. Für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ist weiterhin eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

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