Eine Auszubildende an einer Bohrmaschine
Bildrechte: MEV/Karl Holzhauser

Eine Auszubildende an einer Bohrmaschine

    1.400 Lehrstellen im unterfränkischen Handwerk unbesetzt

    Zum Ausbildungsstart in Unterfranken bleiben im Handwerk zahlreiche Lehrstellen unbesetzt. Der Rückgang an Auszubildenden ist bei Lebensmittelfachverkäufern und Friseuren besonders zu spüren. In manchen Bereichen gibt es aber auch einen Zuwachs.

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    "Besorgniserregend" – so bezeichnet der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken Michael Bissert den Rückgang an Auszubildenden. Etwa 1.400 Lehrstellen im unterfränkischen Handwerk bleiben zum offiziellen Ausbildungsstart unbesetzt. Wie die Handwerkskammer für Unterfranken mitteilt, sind insgesamt 2.220 neue Lehrverträge unterschrieben worden. Das entspricht einem Minus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Dienstleistungsgewerbe leidet besonders

    Dass Auszubildende fehlen, ist besonders bei Berufen im Dienstleistungsgewerbe zu spüren: Bei Lebensmittelfachverkäufern gibt es einen Rückgang von 43,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Friseuren ein Minus von 23,7 Prozent. "Fehlende Auszubildende befeuern den schon heute eklatanten Fachkräftemangel in Deutschland weiter", so Michael Bissert.

    Demografischer Wandel sorgt für weniger Auszubildende

    Die Handwerkskammer begründet die vielen offenen Stellen unter anderem mit dem demografischen Wandel. Laut statistischem Bundesamt sei die Anzahl der 15- bis 24-Jährigen in Deutschland auf dem "absolut niedrigsten Niveau". Als weiteren Grund sieht die Handwerkskammer die Unsicherheit, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickeln wird.

    Zuwachs im Elekro-, Sanitär- und Kfz-Handwerk

    Trotz des allgemeinen Rückgangs meldet die Handwerkskammer eine positive Entwicklung in Bereichen, die für die Energie- und Mobilitätswende stehen: Im Elektro-, Sanitär- und Kfz-Handwerk gibt es einen Zuwachs an neuen Auszubildenden. "Es ist in den vergangenen Jahren ins öffentliche Bewusstsein gerückt, dass diese Handwerke für die Zukunft unseres Landes benötigt werden", so Michael Bissert.

    Laut Handwerkskammer kann man sich auch jetzt noch auf offene Ausbildungsstellen bewerben. Der Start einer Ausbildung sei das ganze Jahr über möglich.

    IHK kann keine Aussagen treffen

    Zum Ausbildungsstart in der Industrie und im Handel können sowohl die IHK Aschaffenburg als auch die IHK Würzburg-Schweinfurt aktuell keine Aussagen treffen. Wie Sprecher gegenüber BR24 bestätigen, haben die Mitarbeiter aufgrund des Hacker-Angriffs Anfang August weiterhin keinen Zugriff auf die Systeme.