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Arbeitswelt 4.0 Die Digitalisierung richtig lernen

Arbeiten 4.0 – das Schlagwort fasst zusammen, auf was sich viele Beschäftigte einstellen müssen: die Digitalisierung. Die Mitarbeiter müssen entsprechend geschult und die Lehrlinge ausgebildet werden. Über den Stand der Dinge informiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Von: Birgit Harprath

Stand: 09.09.2016

Roboter halten die Ziffern "4" und "0" | Bild: picture-alliance/dpa

Ob 3-D Drucker, Datenbrille, virtuelles Schweißen oder einfach nur ein Computer, der die Routinearbeit unterstützt: Beschäftigte müssen lernen, damit umzugehen und die Auszubildenden entsprechend geschult werden. Das aber geht kaum, wenn die Arbeitswelt 4.0 noch nicht in der Berufsbildung angekommen ist.

Digitalisierung schreitet schnell voran

Digitale Medien bieten da neue Möglichkeiten – der Laptop ersetzt Schulbuch und Tafel. Aber so weit sind viele Schulen und Betriebe noch nicht. Laut einer jüngsten Umfrage der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber stuft knapp die Hälfte der Firmen das digitale Lernen als wichtig ein und mehr als die Hälfte nutzt es in der Ausbildung schon. Es müssen aber noch mehr werden und zwar bald schon. Die Digitalisierung in den Betrieben schreitet schnell voran, Fort- und Weiterbildung brauchen Zeit. Und die Ausbildungsordnungen sollten überarbeitet werden – fordert Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

"Es ist die Hoffnung der Unternehmen, dass wir möglichst schnell – wir haben den Vorschlag, dass man das in den nächsten zwölf Monaten macht – die Kernberufe der Metall- und Elektroindustrie im Ausbildungsinhalt auf die Digitalisierung ausrichtet."

Bertram Brossardt

Gespräche dazu mit den Gewerkschaften und Kammern laufen.


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beno, Freitag, 09.September 2016, 21:10 Uhr

3. industrie 4.0 - dann gute Nacht

Maschinensteuer wurde schon in den sechziger Jahren von der industrielobby verhindert. Seitdem vegetiert das sogenannte Präkariat an der Grenze des Existenzminimums dahin, ist glücklich, wenn es Volksfeste, Fußball und andere Sinnlosigkeiten gibt, und rennt weiterhin an die Urnen, um seinen endgültigen Untergang zu wählen, Man sollte öfter mal den Text vom Narrenschiff (Reinhard Mey) oder Wohin (STS) durchlesen. Oder besser die Bibel.

Niko, Freitag, 09.September 2016, 16:53 Uhr

2. Schöne neue Welt.

Die Logig sagt mir, es werden massenhaft Arbeitsplätze wegrationalisiert.
Wenige hochqualifizierte werden die Abläufe steuern und weiter optimieren.
Einige werden die Arbeiten verrichten, bei denen sich die Rationalisierung wirklich nicht lohnt.
Viele werden benötigt, welche die abgehängten, frustrierten und nicht mehr Benötigten überwachen und therapieren.
Schöne neue Welt.
In dieser Welt muss ich hoffentlich nicht mehr leben.

Techniker, Freitag, 09.September 2016, 14:03 Uhr

1. Technisch gesehen ja - es sind rasante Entwicklungen

Bisher lese ich aber kaum etwas aus den Medien und der Politik, wie die zunehmende Automatisierung langfristig dem Wohle der Menscheit dienen soll?
Die Zunahme an Automatisierung bedeutet immer weniger Arbeit für den Durchschnittsmenschen. Nicht jeder hat ein Hochschulabschluß und ein Informatikstudium in der Tasche. Hochspezialisierte Aufgaben wird es sicher weiterhin und einige mehr geben.

Aber: Was macht die breite Masse?

Wer soll diese Flut an Menschen versorgen, die von der Automatisierung verdrängt werden? Sollte nicht auch über eine Automatisierungsabgabe nachgedacht werden?
Werden die Verteilungskämpfe noch wesentlich ausgeprägter? Fluchtgründe noch wesentlich stärker kommen?
Wer soll in den Genuß der Automatisierung kommen?

Alleine die technische Betrachtung ist mir zu wenig.

  • Antwort von Geistreich, Freitag, 09.September, 14:43 Uhr

    Ich stimme dem Beitrag voll zu. Mit der nächsten Industrierevolution, genannt "Industrie 4.0" wird sich noch weit mehr und drastischer ändern als damals zur Jahrhundertwende.
    Und dieser gesellschaftlichen Herausforderung nimmt sich unsere Politik nicht an. Die Industrielobby zeigt ihnen nur die schöne, neu Seite von Industrie 4.0!
    Was passiert z.B. mit den Lebensmittelgeschäften, wenn zukünftig "smart" direkt vom Kühlschrank aus bestellt wird und die Ware per Drohne kommt? Da könnte man ja sagen " dann arbeiten die Verkäufer halt im Lager zum Verpacken". Nein, da stehen schon die smarten Roboter. D.h. Verkäufer und Lagerarbeiter ade. Ach ja Ausfahrer (PKW + LKW) braucht man ja auch nicht mehr, da ja alles Fahrerlos ist. Taxifaher auch weg - man bestellt smart ein Fahrerloses Mobil.
    Und das ist nur die Spitze des Eisberges - mal selbst nachdenken.

  • Antwort von Geistreich, Freitag, 09.September, 14:45 Uhr

    Die Überschrift müsset besser heissen:

    Arbeitslos 4.0

    Die Digitalisierung richtig lernen
    Arbeitslos 4.0 – das Schlagwort fasst zusammen, auf was sich viele Beschäftigte einstellen müssen!!!

    So einen Artikel habe ich leider im WWW noch nicht gefunden!

  • Antwort von Techniker, Freitag, 09.September, 15:57 Uhr

    @Geistreich

    Ein Ausweg bleibt - der Rest der Bevölkerung wird bei der Bahn beschäftigt, die ist ja zum Glück so rückständig, dass dann Gruppen aus zehn Mann Waggons schieben dürfen ;-)

    Ich bin mir sicher der BR wird auch dieses Thema behandeln. Noch sind wir ja digitale Amateure, wenn ich den Vergleich mit Südkorea wage. Dort gibt es die sicherste Stadt der Welt. Sogar die Strafzettel von falsch geparkten Fahrzeugen werden per automatischem Kennzeichenleser automatisiert abgebucht. Die Rechnung des Mülls über Identifikatoren und Analysen des Müllgutes erstellt. Videoüberwachung quasi überall. Der Bürger weitgehend gläsern und die meisten sind zufrieden.

    Vor der Industrie 4.0 brauchen wir noch keine Angst zu haben. Aber vor der weiteren Tendenz schon. Im Bereich Smartphonenutzung wird die Gläsernheit schon ganz gut erreicht. Dumm nur, daß die Leute das persönlich für sich entscheiden ohne die spätere Tragweite zu erkennen.
    Es wid noch spannend!