Eisschnellläufer trainieren in der Nationalen Eisschnelllaufhalle
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Eisschnellläufer trainieren in der Nationalen Eisschnelllaufhalle

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Corona: Die Ereignisse vom 31. Januar bis 6. Februar 2022

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 31. Januar bis 6. Februar 2022. Alle Infos im Ticker.

Sonntag, 6. Februar 2022

22.34 Uhr: Wegen Corona-Protest: Stadt Ottawa ruft Notstand aus

Der Bürgermeister der kanadischen Hauptstadt Ottawa, Jim Watson, ruft wegen der seit zehn Tagen anhaltenden Proteste von Lastwagenfahrern den Notstand aus. Dies spiegele "die ernste Gefahr und Bedrohung für die Sicherheit der Bürger" wider, welche die Proteste darstellten, so Watson. Das Zentrum der Stadt ist von Straßenblockaden durch Lastwagen geprägt. Der sogenannte "Freedom Convoy" sollte eigentlich eine Protestaktion gegen eine Impfpflicht für gewisse Fahrer sein. Inzwischen hat er sich zu einer Demonstration gegen Pandemie-Maßnahmen der Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau allgemein entwickelt.

21.30 Uhr: Honduras neue Präsidentin mit Corona infiziert

Nach nur zehn Tagen im Amt ist Honduras neue Präsidentin, Xiomara Castro positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das teilte die Linkspolitikerin auf Twitter mit. "Den Untersuchungen zufolge ist es leicht", fügte sie hinzu - gemeint waren vermutlich leichte Symptome einer Erkrankung an Covid-19. Sie arbeite aus der Distanz weiter, schrieb sie. Vor zehn Tagen war Xiomara Castro im vollbesetzten Nationalstadion von Tegucigalpa als erste weibliche Präsidentin des mittelamerikanischen Landes vereidigt worden. Bei der Amtseinführung hatte es auch zahlreiche Umarmungen und viel Händeschütteln gegeben.

21.09 Uhr: Bollywood-Ikone stirbt nach Corona-Infektion

Lata Mangeshkar, 92-jährige Grande Dame des Bollywood-Kinos ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der indische Bundesstaat Maharashtra hat für Montag zu Ehren von Mangeshkar einen Trauertag ausgerufen. Während Ihrer jahrzehntelangen Bollywood-Karriere sang die als "Die Nachtigall" bekannte Lata Mangeshkar geschätzte 15.000 Lieder in 36 Sprachen. Ihre Stimme war in mehr als 1.000 Bollywood-Produktionen zu hören. Sie galt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Landeskultur.

21.06 Uhr: In Corona-Pandemie mehr Straftaten gegen Politiker

Laut Bundeskriminalamt (BKA) ist die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger um fast 200 Prozent gestiegen. Waren es im Jahr 2017 noch 1.527 Straftaten, so wurden im Jahr 2021 4.458 Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger registriert. So berichtet das "Handelsblatt". Die Zahlen seien allerdings noch vorläufig. "Der starke Anstieg dieser Taten zeigt eine Verrohung und eine Verachtung von Staat und Demokratie, die mir große Sorge macht und die konsequentes Handeln erfordert", so Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gegenüber der Zeitung. Das BKA führt den Anstieg unter anderem auf Radikalisierungstendenzen in den sozialen Medien durch die Corona-Pandemie zurück. Vor allem der Messengerdienst Telegram wirke in der Pandemie als Multiplikator für Beleidigungen, Bedrohungen und Aufrufe zu Tötungsdelikten.

17.40 Uhr: Fallzahl in Großbritannien sinkt im Wochenvergleich

Großbritannien meldet 54.095 neue Corona-Fälle und 75 weitere Todesfälle. Damit ist der Wochenschnitt bei den Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche um fünf Prozent und um sieben Prozent bei den Todesfällen gefallen.

17.27 Uhr: Scholz verteidigt seinen Regierungsstil gegen Kritik

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Kritik an seinem zurückhaltenden Regierungsstil zurückgewiesen. Es sei nicht seine Art, durch "aufgeregte Vorschläge" auf sich aufmerksam zu machen, "die alle nichts werden", sagte Scholz am Sonntag in einem Interview mit der ARD. Er wolle vielmehr durch unaufgeregtes Kurshalten in der Krise Orientierung vermitteln und konkrete Ergebnisse erzielen. "Ich möchte zu denen gehören, die viele Vorschläge durchgesetzt haben", sagte Scholz. "Ich kenne in diesem Land Politiker, die haben von den 200 Vorschlägen, die sie gemacht haben, genau zwei im Laufe ihrer langen Karriere durchgesetzt, und an die kann sich keiner erinnern", sagte der Kanzler.

Er fühle sich durch den aktuellen Stand im Kampf gegen die Pandemie in seinem Kurs bestätigt, sagte Scholz. "Deutschland ist ja gegenwärtig gerade das erfolgreichste Land in Europa in der Frage des Umgangs mit der Pandemie."

Die Infektionszahlen und die Zahl der Gestorbenen seien niedriger als in anderen europäischen Ländern, sagte der Kanzler. Zudem habe die Entscheidung, in diesem Winter auf einen Lockdown zu verzichten, Schaden von der Wirtschaft abgewendet.

17.13 Uhr: Gymnasial- und Oberschullehrer befürworten weiter Präsenzunterricht

Bayerns Lehrer an den Gymnasien und Oberschulen befürworten trotz der hohen Omikron-Infektionszahlen zwar weiterhin Präsenzunterricht - fühlen sich durch die Corona-bedingten Ausfälle von Kolleginnen und Kollegen aber zusätzlich stark belastet. Zu diesem Ergebnis kommt die Halbjahresumfrage des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) aus dem Januar, deren Ergebnisse am Sonntag veröffentlicht wurden. An der Befragung nahmen laut bpv 1.800 Lehrkräfte teil.

Trotz der Ausnahmesituation sprechen sich aktuell 73 Prozent der teilnehmenden Lehrkräfte für Präsenzunterricht aus. Aus den Antworten ergibt sich aber auch, dass zum Zeitpunkt der Umfrage nur eine von sechs Schulen ohne Beeinträchtigung durch Quarantäne oder Isolation im Kollegium war. Die dadurch bedingte Personalknappheit führe zu zusätzlichen Aufsichten und Vertretungen: 60 Prozent der Lehrkräfte empfinden diese Situation aktuell als starke oder sogar sehr starke Belastung.

Der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl sagte am Sonntag, jetzt räche sich, "dass die integrierte Lehrerreserve zu Beginn des Schuljahres nicht weiter ausgebaut wurde". Zusätzliches Lehrpersonal wäre aktuell dringend von Nöten und könnte helfen, durch Klassenteilungen oder Förderangebote die Lernrückständen aufzuholen. 73 Prozent der vom bpv befragten Lehrkräfte schätzen die aktuellen Corona-bedingten Lernrückstände in ihren Klassen weiter als groß oder sogar sehr groß ein.

16.20 Uhr: FDP fordert europaweit einheitliche Regelung des Genesenen-Status

Die FDP will einen Kurswechsel bei der Befristung des Genesenenstatus für Corona-Infizierte. "Die Entscheidung über den Genesenenstatus gehört ins Parlament. Dabei sollte unser Ziel eine einheitliche Regelung in Europa sein", verlangt FDP-Fraktionschef Christian Dürr in der "Welt". "Wenn alle europäischen Länder bei sechs Monaten bleiben, sollte Deutschland sich dem ebenfalls anschließen." Auf Initiative des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde der Status in Deutschland auf drei Monate verkürzt, was zu Unruhe geführt hat.

15.38 Uhr: SPD und Union unterstützen RKI-Präsident Wieler

Nach Kritik aus der FDP-Spitze am Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, haben sich sowohl die SPD- als auch die Unionsfraktion im Bundestag hinter Wieler gestellt. Er habe "in der zweijährigen Pandemie viel geleistet und unermüdlich gearbeitet", sagte SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das RKI sei "wissenschaftlich unabhängig und trägt mit seiner Expertise dazu bei, dass wir gut durch die Pandemie kommen." Es werde auch weiterhin notwendig sein, politisches Handeln der wissenschaftlichen Expertise anzupassen, sagte Schmidt weiter. Dabei müsse auf eine gute Kommunikation und Umsetzbarkeit Rücksicht genommen werden.

Der stellvertretende Unionsfraktionschef Sepp Müller (CDU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Sonntag, es sei klar, dass sich die Kommunikation des RKI deutlich verbessern müsse. "Unabhängig davon ist Professor Wieler eine ausgewiesene wissenschaftliche Koryphäe, die wir von der Union respektieren und unterstützen."

Hintergrund der Diskussion ist die scharfe Kritik des designierten FDP-Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai. Mit Verweis auf die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus von sechs auf drei Monate hatte er dem "Spiegel" gesagt, Wieler könne sich "des Vertrauens der FDP" aufgrund dieser "neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt", nicht mehr sicher sein.

15.17 Uhr: Baden-Württemberg arbeitet an Öffnungsplan für Ende Februar

Das Land Baden-Württemberg arbeitet an einem Lockerungsplan für die Corona-Beschränkungen, der womöglich Ende Februar greifen könnte. Wie die Deutsche Presse-Agentur heute aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr, soll bei einer Anhörung des Sozialministeriums mit Klinik-Vertretern und Wissenschaftlern am 18. Februar geklärt werden, ob weitere Öffnungsschritte verantwortbar sind.

Bei dem Treffen kurz nach der für den 16. Februar geplanten, nächsten Bund-Länder-Runde soll es um die Frage gehen, ob es auf den Normalstationen der Krankenhäuser im Südwesten noch genügend Betten gibt, um weitere Covid-Patienten aufnehmen zu können. Hintergrund ist, dass Mitte Februar der Höhepunkt der Omikron-Welle erwartet wird. Wenn die Kapazitäten ausreichen oder ausgeweitet werden können, wovon man ausgehe, sollten die Maßnahmen gegen Ende Februar weiter gelockert werden, hieß es. Ministerpräsident Winfried Kretschmann stellte am Wochenende klar, dass das Land weiter öffne, wenn Kliniken und Hausärzte die Zahl der Covid-19-Patienten gut bewältigen können.

15.09 Uhr: Innenminister Herrmann: 95 Prozent Impfquote bei Bayerns Polizei

Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) liegt die Impfquote unter den bayerischen Polizistinnen und Polizisten inzwischen bei 95 Prozent. Das sagte er beim "Sonntags-Stammtisch" im BR Fernsehen. Anfang Dezember 2021 war die Quote noch bei rund 80 Prozent gelegen, was zu Kritik geführt hatte. Bezüglich einer allgemeinen Corona-Impfpflicht äußerte sich Herrmann zurückhaltend. Er sei überzeugt davon, dass eine Impfquote von 85 Prozent bei den Menschen über 12 Jahren auch durch weitere Werbemaßnahmen noch erreicht werden könne und dann ausreichend Schutz gewährleistet sei. Er bedauerte "das Auseinanderreißen in Teilen der Gesellschaft" auf Grund unterschiedlicher Meinungen über die Corona-Impfung.

14.37 Uhr: Bayern: Insgesamt mehr als zwei Millionen Infektionen, Inzidenz bei 1.756,6

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat seit gestern 27.550 neue Corona-Fälle in Bayern registriert (Stand: 06.02.2022, 8.00 Uhr). Die meisten Neuinfektionen verzeichnete der Regierungsbezirk Oberbayern mit 10.524. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im ganzen Freistaat aktuell bei 1.756,6. Über dem bayerischen Durchschnitt liegt die Inzidenz in Oberbayern (2.146,7). Die niedrigste Inzidenz verzeichnet Oberfranken mit 1.309,9. Seit gestern starben acht Menschen in Bayern im Zusammenhang mit dem Virus. Das LGL zählt somit 20.633 Todesfälle seit Beginn der Pandemie. Insgesamt registrierte das LGL bisher 2.005.531 Infektionen mit dem Coronavirus. Davon gelten 1.492.210 Menschen als genesen.

14.14 Uhr: Söder für stufenweise Lockerungen - "in Omikron-Wand eine Tür öffnen"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wirbt weiter für Öffnungsschritte in der Pandemie und fordert dazu einen Stufenplan vom Bund. "Der konsequente Einsatz von FFP2-Masken erlaubt die Rücknahme von Kontaktbeschränkungen", schrieb Söder heute auf Facebook. "Dazu muss der Bund einen Stufenplan vorlegen."

Voraussetzung sei, dass die Kliniken nicht überlastet würden. "Wenn wir uns sicher sein können, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, dürfen Freiheitsrechte nicht mehr wie in anderen Phasen der Pandemie zurückstehen. Die Menschen haben ein Recht darauf, dass wir schon jetzt Perspektiven für Erleichterungen entwickeln."

Auf Twitter schrieb Söder weiter, es brauche bei Omikron eine kluge Politik "mit Vorsicht und Hoffnung". Bei Kultur, Sport und Handel sollten weitere Öffnungsschritte angegangen werden, wenn die Krankenhaus-Zahlen stabil blieben. "Nach zwei Jahren mit #Corona wünschen wir uns alle Hoffnung: Wir können in der #Omikron-Wand eine Tür öffnen und vielleicht den Weg von der Pandemie in die Endemie gehen."

14.03 Uhr: WHO - Projekt patentfreier Corona-Impfstoff erfolgreich gestartet

Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser voran als erwartet. Das von der WHO ausgewählte Forschungs- und Fertigungszentrum (manufacturing hub) in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert, berichtete die WHO in Genf.

Dies sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellen, aber die Zusammenarbeit bislang ablehnen, sagte Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung. Als Hub hatte die WHO im Juni 2021 das Biotechnologieunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines in Kapstadt ausgewählt.

Tests mit dem Impfstoffkandidaten könnten im Herbst beginnen. Die WHO betont, dass das Labor öffentlich zugängliche Technologien verwendet und keine Patente verletzt. Die Technologie soll Firmen in anderen ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden. Noch im Februar sollen weitere Länder genannt werden, in denen produziert werden soll. Argentinien und Brasilien stehen als Standorte bereits fest.

13.32 Uhr: Portugal mildert Corona-Maßnahmen für Reisende aus der EU ab

Portugal mildert die Corona-Maßnahmen für Reisende aus der EU ab Montag ab. Wer mit einem in der EU anerkannten Nachweis über die vollständige Impfung zur Grenze kommt, muss keinen zusätzlichen Test mehr absolviert haben, wie es in einem am Sonntag veröffentlichten Regierungsbeschluss heißt.

Die Einreise ohne Test nach Portugal ist auch dann möglich, wenn ein digitales EU-Zertifikat über eine nicht länger als sechs Monate zurückliegende Genesung von Covid-19 vorgelegt wird. Seit Anfang Dezember hatte die portugiesische Regierung Reisende ab zwölf Jahren zur Vorlage von negativen Corona-Tests verpflichtet, selbst wenn sie geimpft waren.

13.30 Uhr: Tageshöchststand mit Corona-Infektionen in Russland

Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Russland weiterhin mit hoher Geschwindigkeit aus. Nach Angaben der staatlichen Corona-Arbeitsgruppe vom Sonntag wurden in 24 Stunden 180.071 Neuinfektionen registriert, zehnmal so viele wie vor einem Monat. Mitte Januar lag die Zahl täglicher Infektionen bei rund 17.000. Die Zahl vom Sonntag liegt gut 2.800 über der bisherigen Höchstzahl.

Die Zahl der Todesfälle durch das Virus und Covid-19 ist den Angaben zufolge trotz des Anstiegs stabil und hat sogar etwas abgenommen: 661 Sterbefälle waren es am Sonntag, am 6. Januar waren es 796 gewesen. Insgesamt wurden den amtlichen Angaben zufolge in der Pandemie bisher 12,8 Millionen Corona-Fälle registriert, 335.414 Menschen starben mit dem Virus.

Die Impfquote ist niedrig, obwohl Russland als eines der ersten Länder eine Impfkampagne gestartet hat: Rund die Hälfte der 146 Millionen Menschen ist mit dem in Russland entwickelten Vakzin Sputnik geimpft.

Trotz hoher Zahlen haben Präsident Wladimir Putin und die Regierung sich gegen harte Restriktionen und Lockdowns ausgesprochen. Nun wurde auch die Pflicht zur siebentägigen Isolation für jene aufgehoben, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Das Alltagsleben in den meisten Teilen Russlands ist weitgehend normal, selbst die Maskenpflicht wird nicht konsequent durchgesetzt.

12.29 Uhr: Dehoga dringt auf einheitlichen Öffnungsplan für Gastronomie

Mit Blick auf die nächste Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Krise fordert der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) einen deutschlandweit geltenden Öffnungsplan für die Gastronomie. "Da sich abzeichnet, dass Omikron trotz hoher Inzidenzwerte das Gesundheitssystem nicht überfordert, sollten Bund und Länder rasch, möglichst schon Mitte Februar bei ihrer nächsten Konferenz, einen bundesweit einheitlichen Öffnungsplan vereinbaren", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der "Rheinischen Post". "Wir fordern die Aufhebung der 2G-Plus-Regel in der Gastronomie", sagte sie.

"Die abendlichen Sperrzeiten um 22 Uhr wie in Bayern und in fünf weiteren Ländern sollten sofort abgeschafft werden, denn die Sinnhaftigkeit erschließt sich nicht", sagte Hartges. Auch Clubs und Diskotheken sollten sehr bald wieder geöffnet werden, forderte sie. Die nächste Bund-Länder-Runde ist für den 16. Februar geplant.

10.49 Uhr: Afrika will eigene kontinentale Gesundheitsorganisation aufbauen

Als Reaktion auf die Corona-Pandemie will Afrika eine eigene kontinentale Gesundheitsorganisation mit weitgehenden Befugnissen aufbauen. Einen entsprechenden Entwurf billigten die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) an diesem Wochenende auf ihrem Gipfeltreffen in Äthiopiens Haupstadt Addis Abeba. Basis soll die vor fünf Jahren gegründete panafrikanische Gesundheitsorganisation Africa CDC sein, gab deren Leiter John Nkengasong heute bekannt.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu koordinieren. Als künftige African Preparedness and Response Authority (APRA) soll die Organisation eine autonome Struktur erhalten, die ihr weitgehende Befugnisse gibt und auch direkt an die jeweiligen Regierungen berichtet. Sie soll zudem mit Blick auf mögliche künftige Pandemien ein Handlungsprogramm für schnelle Reaktionen entwerfen, sagte die Leiterin der AU-Covid-Kommission, Olive Shishana. Die Finanzierung der neuen Organisation dürfte kaum Probleme darstellen, meinte sie.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurden insgesamt 10,8 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte laut Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher sein.

10.40 Uhr: Habeck und Lauterbach gegen schnelles Lockern, Söder für Stufenplan

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnen vor einer schnellen Lockerung der Corona-Beschränkungen. "Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Noch sei die Omikron-Welle nicht gebrochen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) indes forderte einen Stufenplan für Lockerungen. "Wenn wir uns sicher sein können, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, dürfen Freiheitsrechte nicht mehr wie in anderen Phasen der Pandemie zurückstehen", sagte er der "Bild am Sonntag". Wenn die Krankenhauszahlen stabil bleiben, sollten bei Kultur, Sport und Handel weitere Öffnungsschritte angegangen werden "Der konsequente Einsatz von FFP2-Masken erlaubt die Rücknahme von Kontaktbeschränkungen. Dazu muss der Bund einen Stufenplan vorlegen", sagte er.

Lauterbach sagte der "Bild am Sonntag", mit gezielten Maßnahmen und Boostern sei es gelungen, Alte und Vorerkrankte zu schützen. "Wenn wir aber jetzt zu früh lockern, stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle. Das, was wir in Wochen aufgebaut haben, können wir so in Tagen verspielen", warnte Lauterbach.

09.33 Uhr: Fürstenfeldbruck weiter mit bundesweit höchster Inzidenz

Der Landkreis Fürstenfeldbruck weist bundesweit weiter die höchste Inzidenz auf. Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 3.8222,8. Am Samstag lag der Wert noch bei 3.720,4. Zum Vergleich: Im Freistaat beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit 1.756,0.

06.00 Uhr: Australien will bald Grenzen für Touristen öffnen

Australien will seine Grenzen für internationale Touristen bald wieder öffnen. Wie der australische Ministerpräsident Scott Morrison ankündigt, sei die Wiedereröffnung nicht weit entfernt und könnte noch vor Ostern möglich sein. Morrison will das Thema in der kommenden Woche im Parlament diskutieren. Auch Innenministerin Karen Andrews sagte in einem TV-Interview, dass die Regierung einer Entscheidung zur Grenzöffnung sehr nah sei.

05:00 Uhr: Neuseelands Nationalfeiertag wegen Corona nur online

Die Ausbreitung der Omikron-Variante in Neuseeland hat dazu geführt, dass alle Gedenkfeiern anlässlich des Nationalfeiertages am 6. Februar in diesem Jahr nur online stattfinden können. Mit dem "Waitangi Day" gedenkt das Land der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen Maori und Vertretern der britischen Krone im Jahre 1840, der auch als Gründungsdokument Neuseelands gilt. Bei ihrer Ansprache anlässlich des Feiertages rief Ministerpräsidentin Jacinda Ardern zum Impfen und zu mehr Zusammenhalt auf. Aus den Daten des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass die Infektionszahlen in dem bisher weitgehend Coronavirus-freien Land im Moment steigen. 93 Prozent der Neuseeländer über zwölf Jahren sind zweifach geimpft, 49 Prozent haben bereits eine Booster-Impfung erhalten.

04.43 Uhr: Zehn weitere Corona-Fälle bei Winterspielen in Peking

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking sind zehn weitere Beteiligte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren mitteilten, wurden die Infizierten, unter denen sich auch sechs Athleten oder Teammitglieder befinden, unter über 72.000 am Vortag durchgeführten Corona-Tests entdeckt. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle bei den Winterspielen ist damit seit dem 23. Januar auf insgesamt 363 gestiegen.

04:00 Uhr: Inzidenz steigt auf 1.400,8

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 133.173 Positiv-Tests binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 14.203 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1.400,8 verglichen mit 1.388,0 am Vortag. 41 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118.717. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 11 Millionen Corona-Tests positiv aus.

In Bayern liegt die Inzidenz bei 1.756,0. Es wurden laut RKI 28.556 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet, acht Menschen starben. Derzeit sind laut Divi-Intensivregister im Freistaat 314 Covid-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 153 invasiv beatmet. 2.701 Intensivbetten sind demnach derzeit belegt, 425 frei (Stand: 6.20 Uhr).

01.00 Uhr: Habeck warnt vor voreiligen Corona-Lockerungen

Ebenso wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) die Voraussetzungen für Lockerungen in der Corona-Krise noch nicht erfüllt. "Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen", sagte der Wirtschaftsminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Noch sei die Omikron-Welle nicht gebrochen. Ähnlich hatte sich kürzlich auch Scholz geäußert. Der Koalitionspartner FDP dringt hingegen auf baldige Öffnungsschritte, in einzelnen Bundesländern werden die Regeln bereits gelockert. Für den 16. Februar ist das nächste Spitzengespräch zwischen den Ministerpräsidenten und Scholz geplant. Dort könnten nächste Schritte vereinbart werden.

Samstag, 5. Februar 2022

22.11 Uhr: Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel erreicht Höchststand

Die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel ist in der Omikron-Welle so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Das Gesundheitsministerium teilte am Samstagabend mit, 1.229 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl am 26. Januar 2021 mit rund 1185 Schwerkranken erreicht.

Israelische Krankenhäuser klagen weiterhin über eine hohe Belastung. Es gibt aber gleichzeitig Anzeichen dafür, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich bricht. Von Montag sollen Corona-Regeln im Land weiter gelockert werden. Nach den Angaben des Gesundheitsministeriums am Samstag wurden binnen 24 Stunden 37.985 neue Corona-Fälle gemeldet. Am 23. Januar hatte die Zahl der Neuinfektionen in Israel mit mehr als 85.000 einen Höhepunkt seit Beginn der Pandemie erreicht.

Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 217.815 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel. Die Reproduktionszahl ist in Israel zuletzt stetig gefallen und liegt gegenwärtig bei weniger als 0,9. Der sogenannte R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Liegt dieser R-Wert unter 1, nimmt die Entwicklung im Modell exponentiell ab. In Deutschland liegt der R-Wert bei 1,08. (Stand: 5. Februar)

20.28 Uhr: Russland lockert Auflagen trotz hoher Fallzahlen

Ungeachtet eines neuen Rekords bei der Zahl der Neuinfektionen lockert Russland ab Sonntag einige Maßnahmen. Unter anderem ist nach einem Kontakt mit einer infizierten Person eine Selbstisolierung nicht mehr Pflicht, teilt die zuständige Behörde für Gesundheitsschutz mit. Deren Chefin Anna Popowa erklärte vergangene Woche, angesichts der schnellen Ausbreitung von Omikron seien gewisse Auflagen schlicht nicht mehr sinnvoll. Bis zu 40 Prozent der Infizierten in Moskau und 20 Prozent in ganz Russland zeigten keinerlei Symptome. Am Samstag melden die Behörden 177.282 Neuinfektionen. Vor einem Monat lag die Zahl bei weniger als 16.000.

19.35 Uhr: Wieder Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in ganz Deutschland

Zahlreiche Menschen sind am Samstag erneut auf die Straßen gegangen, um ihrem Unmut über die Corona-Politik Luft zu machen. In Freiburg kamen laut Polizeiangaben rund 4.000 Menschen zusammen, gegen die sich eine Gegendemo formierte. In Karlsruhe waren es rund 2.000 Demonstranten, in Stuttgart mehrere hundert Menschen.

Ebenfalls gab es Proteste von 4.000 Menschen in Düsseldorf gegen die Corona-Maßnahmen. Hier folgten allerdings auch viele dem gemeinsamen Aufruf von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linken, "dem Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen, die durch unsere Stadt marschieren, die rote Karte zu zeigen".

In Berlin wurden am Nachmittag wenige Hundert Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen gezählt. Auch hier gab es Gegendemos. In Brandenburg an der Havel löste die Polizei eine nicht angemeldete Versammlung auf. Weitere Demos gab es in mehreren Städten Niedersachsens und Mecklenburg-Vorpommern.

An der heute Nachmittag auf dem Münchner Königsplatz stattgefundenen stationären Demonstration gegen die Corona-Politik haben in der Spitze rund 700 Personen teilgenommen. Die Veranstaltung unter dem Motto "Wir Laufen für die Versammlungsfreiheit und Selbstbestimmung beim Impfen" sei friedlich und ohne größere Zwischenfälle verlaufen, so die Polizei. Die Organisatoren des Bündnis „München steht auf hatten im Vorfeld 4.000 Teilnehmer beim Kreisverwaltungsreferat angemeldet.

18.13 Uhr: Italien lockert Corona-Maßnahmen für Ausländer

Italien lockert seine Corona-Beschränkungen für ausländische Besucher. Der Ministerrat beschloss, dass Ausländer künftig auch dann wieder in Hotels oder Restaurants gehen dürfen, wenn sie nicht mit einem in der EU zugelassenen Vakzin geimpft oder genesen sind. Dies betrifft etwa Menschen aus Russland oder China. Sie müssen allerdings neben dem Impfnachweis einen aktuellen Negativtest vorlegen. Dasselbe gilt für Ausländer, deren Impf- oder Genesenenstatus in ihren Ländern noch gültig, laut strengeren italienischen Regelungen aber abgelaufen ist.

Zuletzt hatte sich die Tourismusbranche beschwert, weil Gäste zwar dank der 3G-Regel - also auch ungeimpft, aber negativ getestet - einreisen, dann aber nicht in Hotels oder Gaststätten gehen durften. In Italien gilt in der Gastronomie allgemein die 2G-Regel.

17.22 Uhr: Grüne verteidigen RKI-Präsident gegen FDP-Kritik

Die Ampel-Koalition streitet über die Zukunft von RKI-Chef Lothar Wieler. Nachdem der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts scharf kritisiert und eine Ablösung angedeutet hatte, erhielt Wieler am Samstag Unterstützung aus den Reihen der Grünen. "Lothar Wieler hat in der Pandemie unfassbar viel geleistet. Seine Expertise, die Fachlichkeit, die Standhaftigkeit bei Angriffen vom Wissenschaftsfeinden verdient Respekt", schrieb Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt auf Twitter. Ähnlich äußerte sich der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen. "Seine Expertise ist von unschätzbarem Wert. Ohne ihn stünden wir heute viel schlechter da", schrieb er auf Twitter.

16.04 Uhr: Litauen setzt Nutzung von Corona-Zertifikaten aus

Litauen hat trotz weiter hoher Infektionszahlen die Nutzung von Corona-Zertifikaten ausgesetzt. Im dem baltischen EU-Land muss für den Besuch von Restaurants, im Einzelhandel und im Kultur- und Unterhaltungsbereich seit Samstag kein sogenannter Grüner Pass für Geimpfte oder Genesene mehr vorgezeigt werden. Weiterhin gültig bleiben Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums spielte das Impfzertifikat eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Mit Ausbreitung der besonders ansteckenden Omikron-Variante bestehe sowohl für Ungeimpfte als auch für Geimpfte oder Genesene das Risiko, sich zu infizieren. Die Wirksamkeit von Impfzertifikaten als Mittel im Kampf gegen das Virus sei daher erheblich gemindert. Die Regierung schloss allerdings eine Wiedereinführung des Grünen Passes nicht aus. Litauen hatte den Grünen Pass in digitaler Form im Mai 2021 eingeführt.

14.40 Uhr: Heidelberger Virologe: Noch weit von Normalität entfernt

Bis zu einem entspannten Umgang mit Corona wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. "Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird", sagte Kräusslich der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag).

"Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann», sagte der Mediziner. "Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein."

Wenn das Impfen vorankommt, Schutzmaßnahmen insbesondere in gefährdeten Bereichen eingehalten werden, keine Varianten mit ganz anderen Eigenschaften kommen und die Menschen Corona als eine Krankheit unter anderen auch im Kopf verankern, "erreichen wir die ersehnte Normalität», sagte Kräusslich der Zeitung weiter. «Aber ich glaube, daran müssen wir noch arbeiten."

13.32 Uhr: ARD-Reporter Lufen aus Corona-Quarantäne entlassen

Nach zwei negativen Corona-Tests ist der ARD-Reporter Claus Lufen nach einer guten Woche bei den Olympischen Winterspielen in Peking aus der Quarantäne entlassen worden. Das bestätigte der 55-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin gerade auf dem Weg ins Hotel», sagte Lufen, der auf einen Einsatz beim Rodeln am Sonntag hofft. "Ich lasse mich heute Abend noch einmal testen und hoffe, dann über einen deutschen Olympiasieg berichten zu dürfen."

Durch die beiden negativen Tests wurde Lufen nach seiner Infektion vom Corona-Fall zur Kontaktperson herabgestuft. Dieser Status bringt noch einige Einschränkungen für die kommenden Tage mit. So muss der Reporter allein essen und wird auch allein an die Wettkampfstätte gebracht. Vor Ort darf er dann aber berichten.

13.30 Uhr: Erdogan an Covid erkrankt

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handle sich um die Omikron-Variante, heißt es. Er habe milde Symptome und setze seine Arbeit von zu Hause aus fort.

13.14 Uhr: Deutsches Olympiateam kritisiert Quarantänebedingungen

Das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Peking hat die Quarantänebedingungen für positiv getestete Sportler scharf kritisiert. Das Zimmer, in dem der als Medaillenfavorit in der Nordischen Kombination angereiste Erik Frenzel seit Freitag isoliert werde, sei "inakzeptabel", sagte Teamchef Dirk Schimmelpfennig. Sauberkeit, die Qualität des Essens und die Internet-Anbindung seien problematisch. "Das Zimmer muss groß genug sein, damit er seine Übungen machen kann, es muss hygienisch sauber sein, und das Essen muss regelmäßig kommen", forderte Schimmelpfennig. Der dreifache Goldmedaillengewinner Frenzel ist einer von über 350 Sportlern, Funktionären und Medienvertretern, die bei Anreise in Peking positiv getestet wurden.

  • Zum Artikel: Bayerische Medaillenhoffnung: Frenzel und Weber in Quarantäne

13.05 Uhr: Ungarn schränkt Corona-Berichterstattung ein

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban schränkt die Berichterstattung über die Corona-Pandemie weiterhin ein, obwohl die Justiz kürzlich einem dagegen klagenden Online-Portal Recht gegeben hatte. Im nationalen Gesetzblatt wurde dazu am Freitagabend eine Verordnung des rechtsnationalen Regierungschefs veröffentlicht. Demnach liegt die Entscheidung, welche Medien in dem EU-Mitgliedsland Zutritt zu Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens bekommen, beim Corona-Krisenstab seiner Regierung.

Im April 2021 hatte die Orban-Regierung beschlossen, dass das für Gesundheit zuständige Ministerium den Zugang der Presse zu Krankenhäusern und Impfzentren kontrolliert. Dies erklärte ein Gericht in Budapest am Mittwoch jedoch für gesetzwidrig. Allein die Direktoren der jeweiligen Krankenhäuser hätten das Recht, darüber zu entscheiden. Geklagt hatte das oppositionelle Nachrichtenportal telex.hu. Nun setzte Orban seine neue Verordnung dagegen.

12.18 Uhr: Hessen lockert: 2G im Einzelhandel gekippt

Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel. Das beschloss das Corona-Kabinett am Freitagabend, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. Zudem lässt das Land bei Großveranstaltungen mehr Zuschauer zu. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der eine schwarz-grüne Regierung führt, hatte die Änderung der Schutzverordnung am Mittwoch in Aussicht gestellt.

"Wir ermöglichen damit mehr Freiheiten, gleichzeitig schützen wir die Menschen durch klare Vorgaben", sagte Bouffier nach Angaben der Staatskanzlei. Zu den Vorgaben zählt, dass beim Einkaufen künftig eine FFP2-Maske getragen werden muss.

12.04 Uhr: Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab

Das Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von 10.16 Uhr wurden am Vortag mindestens 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt. Am Freitag vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen - vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Mehr als zwei Drittel der am Freitag verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen.

11.32 Uhr: Landkreis Fürstenfeldbruck weist bundesweit die höchste Inzidenz auf

Die Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin meldete für das Bundesland einen neuen Höchststand von 1.741,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Das sind 45,6 mehr als am Freitag.

Die höchste Inzidenz bundesweit registrierte das RKI für den Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort schnellte der Wert bedingt durch erneute Nachmeldungen von 3.019,1 auf 3.720,4 nach oben. Neu beim RKI gemeldet wurden in dem Landkreis rund 2.000 Fälle, 939 datierten auf den 3. Februar und 1.060 datierten auf den 4. Februar.

Erst am Vortag hatte sich die Inzidenz in Fürstenfeldbruck durch Tausende Nachmeldungen über Nacht fast verdreifacht. Nach Darstellung des Landratsamtes vom Freitag waren in den vorangegangenen Tagen Tausende Fälle in der Meldesoftware "hängengeblieben".

10.50 Uhr: Mehr Fälle bei Olympia - doch Veranstalter gelassen

Trotz steigender Covid-Fallzahlen unter den anreisenden Sportlern und Funktionären zeigen sich die Verantwortlichen der Olympischen Winterspiele in China am ersten Wettkampftag gelassen. Für Freitag wurden 45 Infektionen im abgeschirmten Bereich der Spiele gemeldet. Das ist die zweithöchste Zahl aller bisherigen Anreisetage. Die Lage sei unter Kontrolle und es gebe keinen Grund zur Sorge, erklärten die Veranstalter. Sportler, Begleiter und Journalisten dürfen sich bei den Spielen nur zwischen ihrer Unterkunft, dem Medienzentrum und den Sportstätten bewegen.

10.17 Uhr: Thüringer Innenminister verteidigt Polizeivorgehen bei Corona-Protest

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat das Vorgehen der Polizei bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen verteidigt und auf die Belastungssituation der Beamten hingewiesen.

Im MDR Thüringen sagte der Minister, die Polizei seit sei Wochen im Dauereinsatz. Das führe zu zunehmendem Stress für Polizistinnen und Polizisten. Dennoch müsse das Gebot der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen geachtet werden, fügte der SPD-Politiker hinzu. Dimension und Häufigkeit der Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen seien am Anfang neu gewesen, räumte Maier ein. Deshalb habe es Unsicherheit im Umgang mit diesen Protesten gegeben. Im Laufe der Zeit sei dann erkennbar geworden, dass sich Demonstranten nicht an die Regeln halten. Daraufhin hätten die Versammlungsbehörden einen strikteren Kurs gefahren und auch Versammlungen aufgelöst.

Bei den Einsätzen werde versucht, besonders gewaltbereite Demonstrantinnen und Demonstranten zu isolieren. Dabei werde die Polizei nicht von sich aus aggressiv, sagte der thüringische Innenminister. Maier äußerte sich in dem MDR-Interview überzeugt, dass die Polizei trotz gestiegener Aggressivität nicht härter gegen Demonstranten vorgeht. Nach Maiers Angaben wurden in den vergangenen Wochen und Monaten viele Polizistinnen und Polizisten verletzt, zum Teil gravierend mit Brüchen, Bisswunden oder Hämatomen. Auch Knalltraumata seien aufgetreten, weil die Polizei mit Pyrotechnik beworfen wurde.

09.31 Uhr: Proteste gegen Coronavirus-Beschränkungen in Kanada

Der Regierungschef der kanadischen Provinz Ontario hat Teilnehmer eines Lastwagenfahrer-Protests gegen Coronavirus-Maßnahmen zum Ende der Aktion in der Hauptstadt Ottawa aufgefordert. "Das ist kein Protest mehr", sagte der Ministerpräsident Doug Ford. "Es ist zu einer Besetzung geworden." Der Polizeichef von Ottawa, Peter Sloly, ließ 150 Beamte in Protestgegenden der Stadt verlegen. Die Polizei rechne damit, dass die am vergangenen Wochenende begonnene Demonstration an diesem Wochenende wieder ein größeres Ausmaß annehme.

Tausende Protestteilnehmer waren in die kanadische Hauptstadt gekommen und blockierten absichtlich den Verkehr. Sie protestieren zum Teil gegen eine Vorschrift, die seit dem 15. Januar gilt. Ihr zufolge müssen Lastwagenfahrer bei der Fahrt über die Grenze nach Kanada als vollständig gegen das Coronavirus geimpft gelten.

06:00 Uhr: WHO: Projekt patentfreier Corona-Impfstoff erfolgreich gestartet

Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser voran als erwartet. Das von der WHO ausgewählte Forschungs- und Fertigungszentrum (manufacturing hub) in Südafrika habe einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert, berichtete die WHO in Genf.

Dies sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellen, aber die Zusammenarbeit bislang ablehnen, sagte Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung. Die WHO betont, dass das Labor öffentlich zugängliche Technologien verwendet und keine Patente verletzt. Die Technologie soll Firmen in anderen ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden. Noch im Februar sollen weitere Länder genannt werden, in denen produziert werden soll. Argentinien und Brasilien stehen als Standorte bereits fest. Die WHO rief Biotechfirmen erneut zur Beteiligung an dem Projekt auf. Dadurch könne viel Zeit bei den klinischen Studien gespart werden. Dadurch könne viel Zeit bei den klinischen Studien gespart werden. Mit ihrer Unterstützung sei die Entwicklung eines Impfstoffs in 12 bis 18 Monaten denkbar, andernfalls dauere es drei Jahre.

04.35 Uhr: 217.815 Neuinfektionen, Hospitalisierungs-Index bei 5,45

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 217.815 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Das sind 28.649 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 189.166 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Rekordstand von 1.388 von 1349,5 am Vortag. 172 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118.676. Insgesamt fielen in Deutschland bislang knapp 10,89 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Freitag bundesweit bei 5,45.

04.04 Uhr: Allgemeine Impfpflicht in Österreich tritt in Kraft

In Österreich tritt heute die allgemeine Corona-Impfpflicht in Kraft. Die Alpenrepublik ist EU-weit das erste Land mit einer derartigen Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie. Die Impfpflicht, gegen die es im Vorfeld viele Demonstrationen gab, gilt für alle Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich. Wer dagegen verstößt, soll Strafen von 600 bis 3.600 Euro zahlen müssen.

Ausnahmen sind laut Gesetz für Schwangere und diejenigen vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Genesene sind für 180 Tage von der Impfpflicht befreit. Zudem gibt es eine "Schonfrist" für alle: Kontrolliert werden soll die Einhaltung der Impfpflicht erst ab Mitte März.

  • Zum Artikel: Corona-Impfpflicht in Österreich in Kraft getreten

04.02 Uhr: Holetschek: Nicht zu voreilig sein

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unterstützt zwar einen Stufenplan für Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie, warnt jedoch zugleich vor übertriebenen Erwartungen. Die Pandemie habe gelehrt, "dass wir nicht zu voreilig sein dürfen und wir unsere Situation nicht immer mit anderen Ländern vergleichen können", sagte er der "Augsburger Allgemeinen".

Die Situation in den Krankenhäusern müsse genau beobachtet werden: "Momentan blicken wir im Rahmen der stationären Belastungssituation auf ein stabiles Bild – und das trotz explodierender Infektionszahlen." Derzeit entkoppelten sich die Corona-Infektionszahlen und die Belastung des Gesundheitssystems. "Wenn wir die gegenwärtige Situation über das Maximum der Infektionszahlen hinweg halten können, ist uns der Weg für weitere Erleichterungen eröffnet."

  • Zum Artikel: Debatte über Corona-Lockerungen: Holetschek bremst Erwartungen

04.01 Uhr: Mehr als sechs Prozent der Schüler wegen Corona zu Hause

Die Zahl der Schulkinder, die wegen Corona nicht am Unterricht teilnehmen können, steigt weiter. Stand Freitag waren es 6,38 Prozent, wie das Kultusministerium mitteilte. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. 3,56 Prozent der Schüler blieben dabei wegen eines positiven Corona-Tests dem Unterricht fern, 2,82 Prozent waren in Quarantäne.

Wie das Geschehen sich bei Betreuungseinrichtungen für Kinder - von der Krippe bis zum Hort - entwickelte, ist unklar. Stand Freitagabend lagen dem Sozialministerium Meldungen über 1.212 betroffene Einrichtungen vor. Das wären 11,88 Prozent der bayernweit rund 10.200 und ein leichter Rückgang im Vergleich zum Wert vor einer Woche. Allerdings weist das Ministerium darauf hin, dass mehrere Bezirksregierungen nach eigenen Angaben unvollständige Zahlen gemeldet hatten.

  • Zum Artikel: Schließung, Quarantäne, Tests: Was in Kita, Hort und Schule gilt

04:00 Uhr: Münchner Infektiologe sieht schnelle Lockerungen kritisch

Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hat vor schnellen Lockerungsschritten in der Corona-Pandemie gewarnt. Die Kliniken stünden immer noch vor großen Herausforderungen, sagte er der "Augsburger Allgemeinen". "Und die Auslastung der Intensivbetten ist auch nicht die ganze Wahrheit. Denn bei Omikron sind stattdessen im hohen Maße eben die Normalstationen gefordert." Auch dort gebe es begrenzte Kapazitäten. "Für mich als Kliniker ist es egal, ob jemand mit oder wegen Corona in einem Krankenhaus liegt", so der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing.

02.11 Uhr: Montgomery für allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren mit einer zweijährigen Befristung ausgesprochen. "Mir scheint der Antrag für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 auf zwei Jahre befristet der Vernünftigste zu sein", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Mehrere Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP schlagen in einem Eckpunktepapier vor, dass eine Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 "mit dauerhaftem Aufenthalt in Deutschland" gelten soll. Sie wäre mit drei Impfungen erfüllt und befristet bis Ende nächsten Jahres. Wer keinen Nachweis erbringt, dem sollen den Plänen zufolge Bußgelder drohen, zur Not auch mehrfach. Auf sogenannte Erzwingungshaft solle verzichtet werden. Über die mögliche Einführung einer Impfpflicht wird voraussichtlich im März im Bundestag abgestimmt.

Montgomery sagte, unklar seien ihm noch die Sanktionen für dann immer noch Ungeimpfte. "Zwangsimpfungen wird es nicht geben – dazu stehen Ärztinnen und Ärzte nicht zur Verfügung. Deswegen kommt es auch hier auf die handwerkliche Qualität des Gesetzes an", sagte Montgomery.

03.00 Uhr: Weltweit bisher 388,71 Millionen Corona-Infektionen

Weltweit haben sich bislang rund 388,71 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 6,08 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

02.00 Uhr: Dreyer: Corona-Erleichterungen nicht vor Höhepunkt der Omikron-Welle

Eine Diskussion über Lockerungen der Corona-Maßnahmen sollte nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar geführt werden. Die Menschen müssten die Sicherheit haben, dass es auch wieder Lockerungen gebe, sagte Dreyer der "Rheinischen Post". Nötig seien kluge Ideen für Erleichterungen. Zunächst solle aber der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden, der voraussichtlich Mitte Februar erreicht sei. "Dann können wir besser einschätzen, ob die Krankenhäuser das auf ihren Normal- und Intensivstationen schaffen und wie sehr uns Personalausfall durch Infektion und Quarantäne in der kritischen Infrastruktur und in den Betrieben zusetzen werden", so Dreyer zitiert. Dreyer sprach sich zudem erneut für eine Impfpflicht aus.

01.36 Uhr: DIHK: Firmen leiden wegen Omikron unter Personalausfällen

In Folge der Omikron-Welle leiden zahlreiche deutsche Unternehmen nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter massiven Personalausfällen. In einer branchenübergreifenden Blitzabfrage des DIHK unter 370 Unternehmen bewertete jeder vierte Betrieb seine aktuellen Personalausfälle als "erheblich", wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Weitere vier Prozent stuften ihre personelle Unterbesetzung demnach sogar als "kritisch" für die Aufrechterhaltung ihrer Angebote ein. Die Betriebe rechneten damit, dass sich die Entwicklung in den nächsten Tagen noch verschärfen werde. "Noch gravierender schätzen die Unternehmen die Folgen aufgrund von Personalausfällen bei Zulieferbetrieben oder anderen Geschäftspartnern ein", warnte DIHK-Präsident Peter Adrian.

Die größten Personalengpässe melden demnach Betriebe aus der Gesundheitsversorgung sowie dem Sektor Transport und Logistik. Weniger stark betroffen als der Durchschnitt sehen sich bislang der Einzel- und Großhandel.

00.50 Uhr: Stöhr: Corona-Impfpflicht derzeit "nicht zielführend"

Der Virologe Klaus Stöhr hält eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona gegenwärtig "nicht für zielführend". "Generell kann sie ein gutes Mittel sein, um Impfquoten zu erhöhen. Aber sie ist nicht alternativlos", sagte er der "Fuldaer Zeitung". Viele Menschen, die sich nicht impfen ließen, seien eher Impfskeptiker als Impfgegner. Stöhr riet, mehr Soziologen und Psychologen einzubinden, um mit einem besseren Wissen über die Impfskeptiker zielgerichtet Impfangebote machen zu können.

Er gab auch zu bedenken, dass eine Impfpflicht nicht vor dem Winterende greifen würde. Sie käme damit für diese Saison zu spät. Stöhr: "Mit der Omikron-Welle werden unter Umständen 40 bis 50 Prozent eine natürliche Immunität erlangen."

Freitag, 4. Februar 2022

19.45 Uhr: Griechenland verlangt bei Einreise ab Montag nur noch EU-Impfausweis

Vollständig Geimpfte im Besitz eines EU-Impfausweises brauchen bei der Einreise nach Griechenland ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr. Das teilte Gesundheitsminister Thanos Plevris im griechischen Fernsehen mit. Griechenland folgt damit dem Beispiel vieler EU-Länder, die mit den Lockerungen auch ihren Tourismus wieder ankurbeln wollen.

Nach Angaben von Tourismusminister Vassilis Kikilias bereitet sich das Land für den 1. März und damit früher als sonst auf die Reisesaison vor. Das erste Kreuzfahrtschiff wird demnach bereits am Sonntag in Thessaloniki erwartet. Er rechne in diesem Jahr mit einem neuen Rekord bei Kreuzfahrten, fügte er hinzu. Der Tourismus macht ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus.

19.15 Uhr: Weniger Neuinfektionen und mehr Tote in den USA

In den USA flacht die Omikron-Welle zunehmend ab. In 49 von 50 Staaten geht die Zahl der täglichen Neuinfektionen mittlerweile kontinuierlich zurück, wie aus aktuellen Daten hervorgeht. Gleichzeitig steuert die Zahl der Corona-Toten auf die traurige Marke von 900.000 zu. Täglich kommen derzeit im Durchschnitt mehr als 2.400 pro Tag dazu - ähnlich viele wie im vergangenen Winter, als die Impfkampagne in den USA gerade Fahrt aufnahm.

Seit Mitte Januar ist die Zahl der Neuinfektionen landesweit um fast eine halbe Million zurückgegangen, von rund 800.000 auf 357.000. In allen US-Staaten außer Maine weist die Kurve nach unten. Und die Zahl der Amerikaner, die wegen Covid-19 in Krankenhäusern behandelt werden müssen, ist im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 124.000 gefallen. In 35 der 50 US-Staaten zeigt die Kurve bei den Corona-Toten allerdings noch nach oben. Bei den Todesfällen zeigt sich der Infektionstrend jedoch immer zeitverzögert.

17.35 Uhr: SWR-Umfrage - Viele Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen nicht geimpft

Rund sechs Wochen vor Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht sind laut einer Umfrage des Südwestrundfunks (SWR) bei den zuständigen Ministerien der Länder, auf die nur NRW nicht antwortete, noch mehrere zehntausend Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen ohne Impfschutz.

In Bayern liegt die Impfquote bei den Pflegekräften bei 86 Prozent. Der Freistaat rangiert damit im oberen Drittel: Nach der Auswertung des SWR ist die Impfquote unter den Pflegekräften in Rheinland-Pfalz (92 Prozent) am höchsten, gefolgt von Hamburg (90 Prozent). In Sachsen liegt die Impfquote bei Pflegekräften bei 65,7 Prozent, in Thüringen zwischen 60 und 70 Prozent. In einigen Bundesländern gibt es noch keine Erfassung der Impfquoten, so in Schleswig-Holstein und Berlin.

Nach der Auswertung des SWR ist die Impfquote in den Krankenhäusern überall etwas höher als in Alten- und Pflegeheimen. In Bayern würden hier "keine nennenswerten Impflücken" beim Klinikpersonal bestehen. Auch Bremen (95 Prozent), Rheinland-Pfalz (95 Prozent), Hamburg (über 90 Prozent) sowie Hessen (90 Prozent) meldeten sehr hohe Impfquoten.

17.20 Uhr: Mehrere hundert Apotheken wollen kommende Woche mit Impfungen starten

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rechnet damit, dass in der kommenden Woche bundesweit "mehrere hundert Apotheken" mit den Corona-Impfungen starten werden. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der impfenden Apotheken sukzessive aufwächst. Eine vierstellige Zahl hat bereits gemeldet, dass sie die personellen, räumlichen und versicherungstechnischen Voraussetzungen zum Impfen erfüllen", sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung.

Insgesamt hätten mittlerweile gut 6.000 Apothekerinnen und Apotheker die notwendige Schulung absolviert. Voraussetzungen für die Impfungen sind eine mehrstündige theoretische und praktische Ausbildung durch einen Arzt und ein abgetrennter Behandlungsraum in der Apotheke. Möglich sind dabei sowohl Erst- und Zweit- als auch Booster-Impfungen. Das Angebot ist als Ergänzung zu den Impfangeboten in Arztpraxen und Impfzentren gedacht. Die Covid-19-Impfung ist die erste Impfung, die Apotheken bundesweit anbieten können.

17.08 Uhr: Drosten empört über Täuschungs-Vorwürfe zum Pandemie-Ursprung

Der Virologe Christian Drosten hat empört auf Äußerungen des Hamburger Forschers Roland Wiesendanger im Magazin "Cicero" reagiert, in denen dieser Drosten und weiteren Virologen gezielte Täuschung zum Ursprung der Corona-Pandemie vorwirft. "Cicero bietet einem Extremcharakter die Bühne und provoziert persönliche Angriffe gegen mich durch suggestive Fragen", kritisierte Drosten via Twitter. Belastbaren Tatsachenbehauptungen werde ausgewichen, so der Wissenschaftler von der Berliner Charité.

Wiesendanger führte indem Interview erneut seine Theorie aus, Sars-CoV-2 stamme aus einem Labor in Wuhan. Virologen wie Drosten, die von einem Ursprung des Virus aus dem Tierreich ausgehen, warf er Irreführung und Vertuschung vor. Aus Wiesendangers Sicht spricht ein Merkmal von Sars-CoV-2 für einen nicht-natürlichen Ursprung des Virus: Die sogenannte Furin-Spaltstelle, die zuvor bei Corona-Viren nicht bekannt gewesen sei. So liege der Schluss nahe, sie sei eingebaut worden.

Dazu erklärte Drosten auf Anfrage der dpa, es sei richtig, dass derartige Spaltstellen in der Untergattung der Sarbecoviren, zu der auch Sars-CoV-2 gehöre, bisher nicht gesehen worden seien. In anderen Coronavirus-Gruppen kämen sie aber vor. Eine Arbeit zu Fledermausviren habe gezeigt, dass es Sarbecoviren gibt, "bei denen die Entstehung einer solchen Furin-Spaltstelle nur ganz wenig zusätzliche Veränderung benötigen würde", erklärte der Virologe: Daher lasse sich von der Furin-Spaltstelle bei Sars-CoV-2 "kein Nachweis auf einen nicht-natürlichen Ursprung führen".

16.49 Uhr: Griechenland schafft Testpflicht für geimpfte Einreisende wieder ab

Griechenland verlangt bei der Einreise vom 7. Februar an von Geimpften keinen negativen PCR- oder Schnelltest mehr. Künftig reiche wieder die EU-Impfbescheinigung, teilte der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris im staatlichem Fernsehen mit. Ungeimpfte benötigen bei der Einreise weiterhin einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, oder einen maximal 24 Stunden alten negativen Antigen-Schnelltest.

Griechenland hatte die zusätzliche Testpflicht für geimpfte Einreisende im vergangenen Dezember eingeführt, um die Ausbreitung der Corona-Infektionen einzudämmen. Dieser Alleingang Athens wurde damals von anderen EU-Staaten kritisiert.

16.27 Uhr: Diakonie-Präsident - Einrichtungsbezogene Impfpflicht führt zu Verunsicherung

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat Bund und Ländern mangelnde Professionalität bei der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht Mitte März vorgeworfen. "Die Politik hat dieses Gesetz so schlecht vorbereitet, dass die Unsicherheiten in den Häusern massiv sind", sagte Lilie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

In vielen Bundesländern sei nicht klar, welche Einrichtungen unter die Impfpflicht fielen und wie die Vorgesetzten mit ungeimpften Mitarbeitern umgehen sollten. "Ich habe selten erlebt, dass ein so wichtiges Gesetz so unprofessionell angegangen wurde", sagte Lilie. Grundsätzlich unterstütze er die Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Es brauche aber dringend bundeseinheitliche Regeln.

Die Diakonie betreibt den Angaben zufolge knapp 400 Krankenhäuser und etwa 3.000 Pflegeheime. Lilie zufolge sind zwischen 10 und 15 Prozent der 600.000 Beschäftigten der Diakonie nicht geimpft. Personal, das nahe an Patienten und Betreuten arbeite und keine Impfung nachweise, könne gekündigt oder versetzt werden. Wegen des hohen Krankenstands und Quarantäne-Anordnungen stehe man im März vor großen Problemen, so Lilie: "Meine Sorge ist, dass dieses Chaos manche Einrichtungen Schachmatt setzt."

16.12 Uhr: Gruppenantrag sieht befristete Impfpflicht ab 18 Jahren vor

Eine allgemeine Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahre soll nach dem Willen der Initiatoren aus den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP mit einer Befristung bis zum 31.12.2023 eingeführt werden. Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, über das das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.

Danach soll die Pflicht mit einer dreimaligen Impfung erfüllt sein. Die Menschen sollen den Impfstoff wählen können. Es gehe darum, rechtzeitig vor dem nächsten Winter in der Bevölkerung eine hohe Grundimmunität aufzubauen, um auf die nächste zu erwartende Corona-Welle vorbereitet zu sein und das gesellschaftliche Leben möglichst weitgehend aufrechterhalten zu können, heißt es dem Bericht zufolge in dem Entwurf.

Bei der Umsetzung der Impfpflicht soll den Krankenkassen eine wichtige Rolle zukommen, sagte der Grünen-Politiker Till Steffen dem Redaktionsnetzwerk. Sie sollen unter anderem bei den Versicherten Impfnachweise anfordern. Werde der Nachweis nicht erbracht, soll diese Information an eine staatliche Stelle weitergegeben werden. Dann drohe ein Bußgeldverfahren mit Fristsetzung, das jedoch mit einer Impfung abgewendet werden könne.

Vor gut einer Woche hatte der Bundestag erstmals über die mögliche Ausweitung einer Corona-Impfpflicht debattiert. Ab Mitte März gilt eine solche Pflicht im Gesundheits- und Pflegewesen. Im Bundestag gibt es die Vorschläge, sie entweder für alle Erwachsenen ab 18 Jahre, sie nur auf Ältere auszuweiten oder keine Impfpflicht einzuführen. Die Anträge, die von verschiedenen Abgeordnetengruppen kommen, werden derzeit erarbeitet. Eine Entscheidung trifft das Parlament voraussichtlich bis Ende März.

15.55 Uhr: Umfrage - Mehrheit hält Corona-Politik für nicht nachvollziehbar

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hält die Corona-Politik der neuen Bundesregierung laut einer Civey-Umfrage für nicht nachvollziehbar. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts für den Fernsehsender "Welt" gaben 56 Prozent der Befragten an, die Corona-Politik eher nicht oder eindeutig nicht nachvollziehbar zu finden. 22 Prozent hielten sie hingegen für eher oder eindeutig nachvollziehbar. Weitere 22 Prozent waren in ihrer Einschätzung ambivalent und bewerteten die Nachvollziehbarkeit mit "teils/teils".

Gefragt wurde außerdem, wie die Bürgerinnen und Bürger Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) derzeit als Krisenmanager wahrnehmen. Darauf bewerteten den Angaben zufolge 59 Prozent der Befragten Scholz mit "nicht wahrnehmbar", 28 Prozent mit "zögerlich" und 9 Prozent mit "präsent". Rund 4 Prozent antworteten demnach mit "weiß nicht/nichts davon". Die Umfrage mit mehr als 5.000 repräsentativ ausgewählten Teilnehmern fand zwischen Mittwoch und Donnerstag statt.

15.32 Uhr: Gericht - Bei Elternstreit über Impfung der Kinder zählt die Stiko-Position

Bei einem Streit zwischen Vater und Mutter über eine Impfung ihrer Kinder hat das Amtsgericht Bad Iburg entschieden, dass die Kinder geimpft werden können. Dabei orientierte sich das Familiengericht an der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), teilte eine Gerichtssprecherin mit.

In dem Fall stritt sich ein geschiedenes Ehepaar, ob die gemeinsamen Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren gegen Corona geimpft werden sollten. Die Mutter lehnte die Impfung ab.

Das Gericht entschied, soweit keine besonderen Risiken beim Kind vorlägen, sei dem Elternteil die Entscheidung zu überlassen, das die Empfehlungen der Stiko befürworte. Damit übertrugen die Richter die Entscheidung über die Impfung an den Vater, unter der Bedingung, dass Biontech gespritzt wird. Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren wird eine Impfung mit Biontech von der Stiko empfohlen.

15.23 Uhr: Regierung streicht Vielzahl Länder Afrikas von Corona-Risikoliste

Die Bundesregierung streicht zum zweiten Mal hintereinander zahlreiche afrikanische Länder von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. An diesem Sonntag (00.00 Uhr) würden 33 Staaten Afrikas von der Risikoliste genommen, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Schon vor einer Woche waren 13 afrikanische Länder von der Liste genommen worden. Insgesamt gibt es 54 Staaten auf dem afrikanischen Kontinent. Afrika war der letzte Kontinent, der von der Corona-Pandemie erfasst wurde - und könnte nun der erste zu sein, der sich aus der Krise löst.

Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden die Länder Armenien, Aserbaidschan und die Palästinensischen Gebiete.

Von der Risikoliste gestrichen werden neben Äquatorialguinea und Äthiopien auch Benin, Botswana, Burkina Faso, Cabo Verde, die Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire), Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Komoren, Liberia, Mali, Mauretanien, Mosambik, Niger, Nigeria, São Tomé und Príncipe, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Südsudan, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik.

14.46 Uhr: Österreichs geplante Impflotterie stößt auf Hindernisse

Die österreichische Regierung hat Probleme bei der Umsetzung ihrer geplanten Corona-Impflotterie eingeräumt. Die Anreiz-Aktion, die parallel zur Impfpflicht angekündigt worden war, müsse möglicherweise um einige Monate verschoben werden, teilte die konservativ-grüne Koalition mit. Der öffentlich-rechtliche Sender ORF, der für die Umsetzung der Lotterie vorgesehen war, sehe sich aus rechtlichen Gründe außerstande, das Projekt abzuwickeln. Nun würden Alternativen geprüft.

Laut Plan sollten für jede zehnte Impfung Gutscheine von 500 Euro ausgespielt werden, die etwa in Restaurants und Kultureinrichtungen einlösbar sein sollten. Juristen und ORF-Redakteure äußerten Bedenken, ob diese Aktion mit einem Wert von bis zu einer Milliarde Euro mit der Rolle eines unabhängigen Senders vereinbar sei.

Während es bei der Belohnung für Impfungen hakt, liegt die allgemeine Impfpflicht für Menschen ab 18 im Zeitplan: Das Gesetz, das Strafen bis zu 3.600 Euro vorsieht, wurde nach der Zustimmung des Parlaments vom Bundespräsidenten unterzeichnet und wird voraussichtlich am Wochenende in Kraft treten.

14.05 Uhr: Novavax-Impfstoff ab Anfang März in Bayern

Der Novavax-Impfstoff wird voraussichtlich ab KW 9 in Bayern zur Verfügung stehen. Das teilte eine Sprecherin des Bayerischen Gesundheitsministeriums auf BR-Anfrage mit. Bayern werde diesen bevorzugt für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich bereitstellen, für die eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt. Dafür laufen aktuell die Vorbereitungen, so das Gesundheitsministerium. Der Impfstoff werde in einem zweiten Schritt auch für andere Impfwillige zur Verfügung stehen.

13.55 Uhr: Zahl der Corona-Impfungen geht weiter zurück

Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen in Deutschland geht weiter zurück. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag wurden am Vortag 317.000 Impfdosen gespritzt. Am Donnerstag vor einer Woche waren es noch rund 502.000 Dosen, vor zwei Wochen etwa 695.000. Fast drei Viertel der am Donnerstag verabreichten Dosen waren den Angaben zufolge Auffrischungsimpfungen.

Insgesamt verfügt nach RKI-Angaben nun 74,3 Prozent der Bevölkerung (61,8 Millionen) über einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen benötigt werden. Bisher haben den Angaben zufolge 44,9 Millionen Menschen in Deutschland (53,9 Prozent) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 75,9 Prozent der Bevölkerung (63,1 Millionen) bekommen.

Das Ziel der Bundesregierung unter Olaf Scholz, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war Anfang der Woche weit verfehlt worden. Ursprünglich wollte die Regierung diese Marke bereits bis zum 7. Januar erreichen.

Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.

  • Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland

13.40 Uhr: Verwaltungsgericht hält Verkürzung von Genesenenstatus für verfassungswidrig

Das Verwaltungsgericht Osnabrück hält die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus auf 90 Tage für verfassungswidrig. Darum verpflichtete es den Landkreis am Freitag im Eilverfahren dazu, einem Kläger einen Nachweis für sechs Monate auszustellen. Statt der seit Mitte Januar gültigen Verordnung solle der Landkreis in dem Fall die Fassung vom Mai vergangenen Jahres anwenden, erklärte das Gericht.

Das Gericht betonte aber, dass die Entscheidung nur für den Kläger gelte. Das Verwaltungsgericht dürfe nicht selbst entscheiden, dass die Norm grundsätzlich nicht angewandt werden müsse. Andere Genesene, die ihren verkürzten Nachweis nicht akzeptieren wollten, müssten darum selbst vor Gericht ziehen. Zur Entscheidung in dem Einzelfall erklärte das Osnabrücker Gericht, dass der Ausschluss Einzelner vom öffentlichen Leben eine "hohe Grundrechtsrelevanz" habe. Mit Blick auf die Bedeutung des Genesenenstatus für Betroffene verstoße es gegen Verfassungsrecht, dass die Dauer in der Verordnung durch Verweis auf die durch das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Vorgaben beschränkt werde.

Der Verweis auf eine sich ständig ändernde RKI-Internetseite sei intransparent und zudem unbestimmt. Zudem habe das RKI nicht genügend wissenschaftlich aufgearbeitet, ob belegt sei, dass nach 90 Tagen der Schutz Genesener vor einer Infektion ende. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig und kann innerhalb von zwei Wochen noch vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg angefochten werden.

12.45 Uhr: Baden-Württemberg erprobt Impfregister

Mit Blick auf die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht will Baden-Württemberg erproben, wie ein Impfregister aufgebaut werden könnte. Es liefen derzeit erste Gespräche für ein Modellprojekt beziehungsweise einen Feldversuch, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag mit. Details sind noch unklar. Die Frage nach einem Impfregister für alle Bürgerinnen und Bürger sowie die damit verbunden Fragen müssten gemeinsam auf Bundesebene geklärt werden. "Leider kommt das Thema im Bund nicht schnell genug voran. Deshalb wollen wir nicht länger warten, sondern selbst aktiv werden und unsere Konzepte und Erkenntnisse beisteuern", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

12.40 Uhr: Corona-Ausbruch in oberfränkischem Pflegeheim

Im Wohn- und Pflegeheim "Am Weidengarten" in Lichtenfels in Oberfranken hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Wie der BRK-Kreisverband Lichtenfels mitteilt, sind derzeit 21 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Darüber hinaus befinden sich 14 Beschäftigte in Quarantäne. Bei den meisten betroffenen Bewohnern seien die Verläufe mild. Zwei Bewohner befänden sich jedoch in stationärer Behandlung. Bei den Beschäftigten, die sich in Quarantäne befinden, sind keine schweren Verläufe bekannt.

12.00 Uhr: Priorisierung von PCR-Tests rückt näher

Die geplante Priorisierung von PCR-Tests rückt näher. Entsprechende Änderungen der Corona-Testverordnung sind in den letzten Abstimmungen zwischen Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag erfuhr. Ein Entwurf, der vom Bundesgesundheitsministerium an Länder und Verbände verschickt wurde, sieht wie geplant vor, dass Labore künftig vorrangig Proben von Risikogruppen, Beschäftigten in Kliniken, Praxen, in der Pflege und in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung untersuchen sollen.

11.45 Uhr: Impfentscheidung für Kinder kann auf ein Elternteil übertragen werden

Bei gravierenden Meinungsverschiedenheiten über eine Corona-Impfung von Kindern kann die Entscheidung durch einen richterlichen Beschluss auf den Elternteil übertragen werden, der sich an die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) hält. Das entschied ein Familiengericht in Bad Iburg in Niedersachsen unter Verweis auf die etablierte entsprechende Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH) in dieser Frage. Dabei muss aber auch der Kindeswille beachtet werden.

11.42 Uhr: Arbeitgeber soll Arbeiter gefälschtes Impfbuch gegeben haben

Bei einer Kontrolle der Grenzpolizei Burghausen hat ein Mann aus Rumänien am Donnerstagnachmittag einen gefälschten Impfpass vorgezeigt, den ihm sein in Deutschland ansässiger Arbeitgeber gegeben haben soll. Die Überprüfung der Impfchargennummer ergab, dass die benannte Charge zwar existierte, aber bereits etliche Monate vor dem angegebenen Termin abgelaufen war. Der Rumäne sagte aus, dass er nicht geimpft sei. Sein Arbeitgeber habe ihm das ausgefüllte Impfbuch in die Hand gedrückt, mit den Worten, "dass er das brauche, um in Deutschland arbeiten zu können", heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Grenzpolizei beschlagnahmte daraufhin das gefälschte Dokument und behielt auf Anweisung der Staatsanwaltschaft eine vierstellige Summe als Sicherheitsleistung ein. Neben der Anzeige gegen den Mann aus Rumänien, leitete die Polizei auch Ermittlungen gegen seinen Arbeitgeber ein.

11.35 Uhr: Bayerisches Handwerk fordert 3G-Regel für körpernahe Dienstleistungen

Der Bayerische Handwerkstag fordert die Aufhebung der 2G-Regel für körpernahe Dienstleistungen. Neben Geimpften und Genesenen (2G) sollten künftig auch negativ Getestete (3G) die Läden betreten dürfen. Dieser Schritt sei nach der Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel nur folgerichtig, sagte Verbandspräsident Franz Xaver Peteranderl am Freitag. Die Firmen litten seit Monaten unter starken Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebs, obwohl sich die Zahl der Kunden gut über den Tag verteilen lasse.

Eine Lockerung würde Friseur-, Kosmetik-, Fuß- und Nagelpflegestudios betreffen. Der Handwerkstag fordert, dass die derzeit ausgesetzte Siebentagesinzidenz über 1000 gänzlich keine Rolle mehr spielen soll. Auch eine einheitliche Gestaltung der Regelungen für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wird gefordert. Bislang gilt dort meist die 2G-Regel.

11.26 Uhr: Bali öffnet sich für Reisende aus allen Ländern

Die indonesische Insel Bali öffnet sich in der Corona-Pandemie wieder für Besucher aus allen Ländern. Direktflüge nach Bali wurden zum ersten Mal in zwei Jahren wieder aufgenommen, für alle Besucher galt jedoch weiterhin eine verpflichtende Quarantäne.

Vollständig geimpfte Reisende müssen sich für fünf Tage in einem Hotel oder auf einem dafür vom Ministerium für Tourismus und Kreativwirtschaft zertifizierten Boot in Quarantäne begeben, für einmal geimpfte Reisende gilt eine Quarantänezeit von sieben Tagen.

11.13 Uhr: Kombinierer Frenzel und Weber bei Olympia in Corona-Quarantäne

Die Nordischen Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber müssen bei den Olympischen Winterspielen in Peking vorerst in die Corona-Quarantäne. Dagegen ergaben Nachtests bei vier weiteren zunächst positiv getesteten deutschen Athleten einen negativen Befund, wie der Deutsche Olympische Sportbund am Freitag mitteilte.

11.10 Uhr: Laut Medienbericht stellte Ungarns Tennis-Teamarzt fiktive Corona-Tests aus

Der Mannschaftsarzt des Ungarischen Tennisverbands (MTSZ) soll während der Corona-Pandemie reihenweise falsche Bescheinigungen über negative PCR-Tests ausgestellt haben. Damit habe er Auslandsreisen von Tennisspielern, für das Davis-Cup-Team und Jugendmannschaften erleichtert, berichtete die Budapester Tageszeitung "Nepszava" am Freitag.

Der Tennisverband kündigte an, die Vorfälle zu untersuchen. Im Falle ihrer Bestätigung würden disziplinarrechtliche Schritte ergriffen und gegebenenfalls Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen gestellt, hieß es in der Stellungnahme. Die Budapester Semmelweis- Medizinuniversität beendete das Arbeitsverhältnis des bei ihr hauptberuflich tätigen Arztes. Sie  entzog ihm außerdem die Erlaubnis, den Tennisverband zu betreuen.

Der Arzt hatte die falschen Testergebnisse im Namen der Semmelweis-Universität ausgestellt, ohne die betroffenen Sportler auf das Coronavirus untersucht zu haben. "Nepszava" geht davon aus, dass der Skandal bis in die Spitze des Tennisverbands hineinreicht. Der Zeitung liegt die E-Mail eines Funktionärs vor, der an Eltern gerichtet war, deren Kinder bei einem Wettkampf in Österreich antreten sollten. Darin steht: "Für die Einreise nach Österreich brauchen die Kinder einen PCR-Test. Das können wir jetzt so lösen, dass ihr mir die folgenden Daten schickt und unser Arzt den Befund ausstellt; den Test ersparen sich die Kinder." 

11.00 Uhr: Spanien hebt kommende Woche Maskenpflicht im Freien auf

In Spanien sollen ab kommender Woche keine Corona-Schutzmasken mehr im Freien getragen werden müssen. Dies sagte am Freitag Gesundheitsministerin Carolina Darias in einem Rundfunkinterview. Die Lockerung solle ab kommenden Dienstag gelten.

Spanien hatte die Maskenpflicht Ende Dezember auch im Freien wieder angeordnet. Damit sollte die bereits sechste Corona-Welle im Land eingedämmt werden, die von der hochansteckenden Omikron-Variante getrieben wurde. Inzwischen habe sich die Lage aber wieder gebessert, sagte Darias und verwies auf die aktuell günstige Krankenhausbelegung und Infektionsraten. In Spanien sind zudem mehr als 90 Prozent der Menschen über zwölf Jahren geimpft.

10.50 Uhr: Stiftung Patientenschutz verlangt vom Bund Finanzierung des Corona-Bonus

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Bundesregierung aufgefordert, selbst das Geld für den geplanten Corona-Bonus für Pflegekräfte aufzubringen. "Der Staat verzichtet allein auf Steuereinnahmen bei den Prämien", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Boni-Zahlungen müssten aber von den Arbeitgebern aufgebracht werden. Doch viele Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Dienste seien dazu nicht in der Lage.

"Schließlich schreiben die Hälfte der Kliniken und immerhin ein Viertel der Pflegeeinrichtungen rote Zahlen", sagte Brysch. Zwar bezeuge die Ampel im Koalitionsvertrag den Pflegekräften eine herausragende Leistung in der Pandemie. Doch Rot-Gelb-Grün sei nicht bereit, die Corona-Prämien selbst aufzubringen. "So nimmt die Regierung in Kauf, dass viele Beschäftigte leer ausgehen." Die Koalition müsse den Pflegebonus jetzt aus Haushaltsmitteln garantieren.

Der am Donnerstag bekannt gewordene Gesetzentwurf von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für weitere Steuererleichterungen sieht vor, dass Corona-Prämien bis zu einer Höhe von 3.000 Euro steuerfrei gestellt werden.

10.15 Uhr: Amtsgericht Cham 10.18 Uhr: IfW für Pilotprojekte statt allgemeiner Aufhebung von 2G-Regel

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) hat sich statt einer allgemeinen Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel für regional begrenzte Pilotprojekte ausgesprochen. Ob das einfache Aufheben der 2G- beziehungsweise 2G-Plus-Regeln für Handel und Gastronomie positive wirtschaftliche Effekte hätte, sei "überhaupt nicht klar", erklärte IfW-Präsident Holger Görg am Freitag.

Es könnte demnach zu mehr Umsatz führen, weil Hürden für den Zugang zu Geschäften und Lokalen für alle wegfallen. Ebenso könnte der Umsatz laut Görg aber sinken, weil ein Zugang für Ungeimpfte oder Ungetestete mehr potenzielle Kundinnen und Kunden abschreckt, die sich dann nicht mehr sicher fühlen. Der IfW-Chef hält es deshalb für sinnvoll, "zeitnah zunächst in vergleichenden Pilotprojekten die Reaktion von Kundinnen und Kunden zu beobachten, statt die Beschränkungen in der Breite aufzuheben".

Schleswig-Holstein hebt die 2G-Pflicht im Einzelhandel ab kommendem Mittwoch auf. Zuvor hatten mehrere Bundesländer die Regel bereits aufgrund von Gerichtsurteilen zurückgenommen, so etwa Bayern und das Saarland. Vor allem Arbeitgeber- und Handelsverbände hatten zuletzt verstärkt ein bundesweites Ende der Regelung gefordert.verhängt 4.000 Euro Geldstrafe für zwei gefälschte Impfpässe

Insgesamt 4.000 Euro Geldstrafe muss ein Pärchen aus dem Landkreis Cham zahlen, das sich im Internet gefälschte Impfpässe besorgt hatte. Das Urteil wegen Urkundenfälschung fiel gestern bei einem Prozess am Amtsgericht Cham wie ein Sprecher des Gerichts bestätigte. Die 37 Jahre alte Frau und der 32 Jahre alte Mann hatten sich die gefälschten Nachweise, in denen angebliche Impfungen mit dem Impfstoff Biontech eingetragen waren, nach eigenen Angaben für jeweils 350 Euro im Internet besorgt.

09.34 Uhr: Krankenkassen für systematische Erfassung des Impfstatus

Die gesetzlichen Krankenkassen fordern von der Bundesregierung eine systematische Erfassung des Impfstatus der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Die Pandemie werde im Herbst nicht vorbei sein, sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Florian Lanz, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe. "Wir als Gesellschaft müssen spätestens jetzt damit beginnen, uns dafür zu rüsten." Gezielte Impfkampagnen seien auf Informationen angewiesen. Bislang aber könne niemand sagen, wer geimpft sei und wer nicht.

"Im Rahmen der staatlichen Impfkampagne wären selbst freiwillige Erinnerungen an eine notwendige Folgeimpfung zum Beispiel durch die Gesundheitsämter nicht möglich", erläuterte Lanz. Notwendige Voraussetzung aller weiteren Überlegungen ist seiner Ansicht nach die Bereitschaft der Politik, den gesetzlichen Rahmen dafür zu schaffen, dass die Informationen zum Impfstatus aus den Arztpraxen und Impfzentren schnell und digital zur Verfügung gestellt werden könnten.

09.07 Uhr: Esken: Müssen über zusätzliche Corona-Hilfen für Schüler nachdenken

SPD-Chefin Saskia Esken hat zusätzliche Corona-Hilfen für Schülerinnen und Schüler ins Spiel gebracht. Das Aufholpaket von Bund und Ländern unterstütze zwar besondere Maßnahmen, um Bildungsrückstände aufzuholen. "Weil die Corona-Pandemie aber länger andauert und tiefere Spuren hinterlässt als gedacht, müssen wir darüber nachdenken, ob die überwiegend auf 2021/2022 befristeten Maßnahmen ausreichen", sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Durch die Corona-Beschränkungen, aber auch durch Leistungsdruck und Zukunftsängste habe sich gerade bei jungen Menschen eine psychisch-mentale Belastung aufgebaut, die nicht ohne Antwort bleiben dürfe.

In einem offenen Brief von Schülervertretern, der im Netz unter dem Hashtag #WirWerdenlaut geteilt wird, werfen die Schülerinnen und Schüler der Politik derzeit vor, sie im Stich zu lassen. Sie fordern unter anderem Luftfilter in allen Schulen, kleinere Lerngruppen und PCR-Pooltests. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wertet die Initiative als Warnsignal an die politisch Verantwortlichen.

09.03 Uhr: Laut einer Umfrage lehnen 47 Prozent neue Zuschauergrenze in Fußballstadien ab

47 Prozent der Deutschen lehnen es ab, dass bundesweit einheitlich wieder bis zu 10.000 Zuschauer in Fußballstadien dürfen. Nur 38 Prozent befürworten diese neue Zulassungsgrenze unter Einhaltung von 2G oder der 2G-plus-Regelung, 14 Prozent machten bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov keine Angabe. Ein gemeinsamer Beschluss der Staats- und Senatskanzleien lässt wieder bis zu 10.000 Zuschauer und Zuschauerinnen bei einer Auslastung von maximal 50 Prozent bei Großveranstaltungen im Freien zu.

Auf Basis der YouGov Frage des Tages wurden am Donnerstag 1.587 Personen in Deutschland ab 18 Jahren befragt.

07.05 Uhr: SPD-Fraktion für ein Auslaufen der Corona-Beschränkungen im Infektionsschutzgesetz

Die SPD-Fraktion spricht sich für ein Auslaufen der Corona-Beschränkungen im Infektionsschutzgesetz aus. "Wir werden uns in den nächsten Wochen in aller Ruhe anschauen, ob eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen über den 19. März hinaus überhaupt notwendig ist", sagt Johannes Fechner, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, der "Welt". Die Grünen-Bundestagsfraktion hingegen mahnt zu Vorsicht. "Auf bestimmte Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch eine Reduzierung der Kontakte werden wir jetzt nicht verzichten können", sagt Fraktionschefin Britta Haßelmann.

07.02 Uhr: Arbeitgeberpräsident fordert bundesweite Aufhebung von 2G im Einzelhandel

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert eine bundesweite Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel. "Es ist ungerecht, wenn der eine Einzelhändler die 2G-Regel kontrollieren muss und der andere nicht, wenn der eine Händler wegen 2G Umsatz verliert und der andere nicht", sagt Dulger der "Rheinischen Post". "Deshalb plädieren wir für eine bundesweit einheitliche Aufhebung." In einigen Bundesländern hätten die Gerichte wegen der Ungleichbehandlung schon reagiert und die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt.

06.57 Uhr: Über 500.000 Corona-Tote in Indien

In Indien überschreitet die Zahl Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus die Schwelle von 500.000. Experten gehen aber davon aus, dass es weit mehr als die registrierten 500.055 Toten sind. Als Grund für eine deutlich höhere Dunkelziffer nennen sie nicht registrierte Fälle auf dem Land und unkorrekte Erhebungen. Binnen 24 Stunden wurden den Gesundheitsbehörden 1.072 Todesfälle gemeldet. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle stieg binnen 24 Stunden um 149.394 auf 41,95 Millionen. Weltweit weist Indien den vierthöchsten Wert bei den Todeszahlen und den zweithöchsten bei den Infektionszahlen auf.

06.35 Uhr: 21 weitere Corona-Fälle vor Winterspielen in Peking

Vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking sind weitere Beteiligte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren am Freitag mitteilten, wurden unter 72.425 Corona-Tests am Vortag 21 Infizierte entdeckt. 14 der Infektionen wurden demnach bei Sportlern, Betreuern und anderen Olympia-Akkreditierten am Pekinger Flughafen bei der Anreise am gleichen Tag festgestellt.

Die übrigen sieben Infizierten sind Personen in der Olympia-Blase, die schon zuvor angereist waren. Darunter waren zwei Mitglieder von Mannschaften. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 308 gestiegen. Insgesamt sind den Angaben zufolge zwischen dem 23. Januar und dem 3. Februar 11.963 Personen zu den Spielen über den Flughafen Peking angereist.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

06.34 Uhr: AOK ruft zu Krebsvorsorge auch während der Pandemie auf

Der AOK-Bundesverband hat dazu aufgerufen, die Untersuchungen zur Krebsvorsorge auch während der Corona-Pandemie wahrzunehmen. "Das ist die einzige Chance, eine Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Das kann Leben retten", sagte Vorstandschefin Carola Reimann anlässlich des heutigen Weltkrebstags. Nach Angaben der AOK ist die Nachfrage nach der Früherkennung seit Beginn der Pandemie bei einigen Krebsformen phasenweise um bis zu 20 Prozent zurückgegangen. Insbesondere Männer nutzten die Früherkennungsangebote zu selten. Mediziner befürchteten daher einen Anstieg der Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium.

06.32 Uhr: Kassenärzte-Chef Gassen fordert Plan für Corona-Lockerungen

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert einen politischen Plan zur Lockerung der Corona-Beschränkungen. "Was wir jetzt brauchen, ist ein Freedom Plan - ein Plan, wie wir schrittweise und an Parametern orientiert lockern", sagte Gassen der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Diesen "Freedom-Plan" sei nun wichtigste Aufgabe der Politik. So könnten beim Profi-Fußball bald wieder vollere Stadien zugelassen werden und im Handel hält der KBV-Chef ebenfalls rasche Lockerungen für möglich.

06.25 Uhr: RKI registriert 248.838 Neuinfektionen - Inzidenz bei 1349,5

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden am Freitagmorgen mit 248.838 an. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Vortag mit 236.120 übertroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 1349,5, und damit deutlich über dem bisherigen Rekord von 1283,2 am Vortag. Wie das RKI zudem mitteilte, wurden am Freitag 170 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Donnerstag bundesweit bei 5,00 und damit so hoch wie seit Weihnachten nicht mehr.

Die Belastung der Intensivstationen zeige "noch keinen durch die Omikron-Welle verursachten steigenden Trend." Mit Datenstand vom 02.02.2022 wurden demnach 2.307 Personen mit einer COVID-19-Diagnose auf einer Intensivstation behandelt. In der Vorwoche waren es noch 2.363 Intensivpatienten.

Donnerstag, 03. Februar 2022

21.15 Uhr: Schweden kündigt Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen an

Schweden hat die Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen ab dem 9. Februar angekündigt. "Die Pandemie ist nicht vorbei, aber wir stehen am Beginn einer komplett neuen Phase", sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Donnerstag vor Journalisten. Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass die Omikron-Variante des Virus "zu weniger schweren Erkrankungen" führe.

Nach Inkrafttreten der Lockerungen am Mittwoch kommender Woche fällt die Sperrstunde für Bars und Restaurants, die bisher ab 23.00 Uhr gilt. Die Begrenzung von Besucherzahlen bei Veranstaltungen wird aufgehoben, ebenso die Pflicht zum Vorzeigen eines Impfnachweises bei Veranstaltungen in Innenräumen. Auch die Empfehlung zum Tragen einer Maske im öffentlichen Verkehr zu Stoßzeiten will die Regierung aufheben.

19.20 Uhr: Omikron-Subtyp BA.2 in Deutschland wächst auf niedrigem Niveau

Auf niedrigem Niveau legt die offenbar noch besser übertragbare Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland weiter zu. Für die Woche bis zum 23. Januar weist das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend einen Anteil von 5,1 Prozent aus - rund eine Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor. Die Daten ergeben sich aus einer Stichprobe von Fällen, in denen vollständige Erbgutanalysen durchgeführt wurden. Demnach dominiert bisher in Deutschland der Omikron-Subtyp BA.1.

BA.2 hatte sich unter anderem in Ländern wie Dänemark stark ausgebreitet. Deutsche Experten erwarten dies auch hierzulande und befürchten, dass dies die Omikron-Welle verlängern könnte. Der Charité-Virologe Christian Drosten hatte am Dienstag im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" gesagt, dass die hier geltenden Infektionsschutzmaßnahmen die Ausbreitung im Vergleich zu anderen Ländern jedoch verlangsamen dürften.

  • Zum Artikel "Drosten: Omikron-Subtyp BA.2 hat 'ein paar PS mehr'"

18.25 Uhr: Wieder Corona-Fall bei der ARD: Moderator Antwerpes fällt aus

Sportschau-Moderator Michael Antwerpes ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und kann deshalb nicht zu den Olympischen Winterspielen nach Peking fliegen. Das teilte der Fernsehsender ARD am Donnerstagabend mit. Antwerpes war an einer gemeinsamen Außenposition von ARD und ZDF im Internationalen Broadcastcenter (IBC) in den Bergen als Hauptmoderator vorgesehen. Für ihn springt laut Mitteilung nun Markus Othmer ein.

Antwerpes ist nach Claus Lufen, Hajo Seppelt und Lea Wagner bereits das vierte Mitglied aus dem ARD-Team, das von Corona betroffen ist. Doping-Experte Seppelt ist zwar von seiner Infektion wieder genesen. Dennoch wird der Investigativjournalist vom kommenden Eröffnungswochenende an zunächst vom NBC der ARD und des ZDF in Mainz aus arbeiten und sich um sportpolitische Themen und Hintergründe kümmern.

18.01 Uhr: Razzia: Arzt soll falsche Atteste zur Impfbefreiung ausgestellt haben

Die Polizei hat die Praxis eines Arztes in Leverkusen durchsucht, der falsche Atteste zur Befreiung von einer Corona-Impfung ausgestellt haben soll. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" hatte zuvor berichtet. Gegen den Mediziner besteht laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft der Verdacht, "verschiedenen Patienten – ohne diese zuvor auf ihren aktuellen Gesundheitszustand untersucht zu haben – jeweils ein Attest zum Gebrauch bei Behörden ausgestellt zu haben, in welchen den Patienten bescheinigt wird, aus nicht näher spezifizierten medizinischen Gründen keine Covid-19-Impfung erhalten zu können".

17.26 Uhr: Südafrikanische Firma entwickelt Covid-Impfstoff auf Moderna-Basis

In Südafrika will das Biotechunternehmen Afrigen Biologics erstmals einen eigenen Covid-19-Impfstoff für den afrikanischen Kontinent herstellen. Die Firma aus Kapstadt will dafür die öffentlich zugängliche Sequenz des mRNA-Vakzins von Moderna verwenden, um eine eigene Version des Impfstoffs zu entwickeln. Diese könnte noch in diesem Jahr am Menschen getestet werden, erklärten leitende Angestellte von Afrigen. Der Impfstoffkandidat wäre der erste, der ohne die Unterstützung und Genehmigung des Entwicklers hergestellt wird. Es wäre auch der erste mRNA-Impfstoff, der auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt und produziert wird.

17.18 Uhr: Jeder dritte Erwachsene in Dänemark vermutlich in Omikron-Welle infiziert

Bereits jeder dritte Erwachsene in Dänemark hat sich nach Schätzungen der Gesundheitsbehörden in der derzeitigen Omikron-Welle mit dem Coronavirus infiziert. In der am heftigsten betroffenen Hauptstadtregion Kopenhagen seien vermutlich sogar mehr als 40 Prozent betroffen. Die Angaben stützen sich auf die Untersuchung der Blutproben von 5.000 Blutspendern - mit ihr sollte der wahre Infektionsgrad in der Bevölkerung festgestellt werden.

"Wir schätzen, dass sich 32 Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Alter von 18 bis 72 Jahren und bei guter Gesundheit zwischen dem 1. November des vergangenen Jahres und dem 28. Januar dieses Jahres angesteckt hat", erklärte die zuständige Behörde SSI.

Als erstes EU-Land seit Beginn der Omikron-Welle hatte Dänemark am Dienstag fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben: Unter anderem wurden die Gesundheitspass-Pflicht, die Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten für Lokale gestrichen.

16.54 Uhr: Merz will in Corona-Pandemie Hoffnung auf Normalität geben

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie den Menschen eine Perspektive für Öffnungsschritte zu geben. Man müsse jetzt "ein Stück Zuversicht, ein Stück Hoffnung auf Normalität geben", sagte er bei der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten in Berlin. Auch Fußballstadien müsse man wieder teilweise für Fans öffnen. "Die Menschen müssen wieder raus."

Merz wies zudem auf immaterielle Schäden der Pandemie insbesondere bei Kindern und Jugendlichen hin. "Und deswegen unterstütze ich jeden Ansatz, die Schulen offen zu lassen, die Kindergärten, die Kindertagesstätten offen zu lassen und so viel Unterricht und Betreuung wie möglich stattfinden zu lassen."

16.27 Uhr: Piazolo: Wegen Corona «"durchaus Engpässe" an bestimmten Schulen

Nach Darstellung von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sorgen die steigenden Corona-Zahlen inzwischen für Probleme an manchen Schulen. Es gebe "durchaus Engpässe in bestimmten Bereichen", sagte er im Bildungsausschuss des Landtags. Das sei aber regional sehr unterschiedlich. In weiten Bereichen ließe es sich gut abfangen. Anderswo sei es "durchaus eng". Insgesamt seien aber immer noch an mehr als 90 Prozent aller Schulen alle Klassen im ganz normalen Präsenzunterricht. An neun Prozent der Schulen seien einzelne Klassen im Distanzunterricht.

Eine Absenkung der Prüfungsanforderungen lehnte Piazolo im Bildungsausschuss auf Nachfrage ab. "Grundsätzlich" wolle man die Leistungsanforderungen jetzt nicht überall senken. Denn die Leistungsdefizite seien sehr ungleich verteilt: Viele Schülerinnen und Schüler hätten auch keinerlei Probleme. Und für alle anderen wolle man gemeinsam Brücken bauen und den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, den notwendigen Leistungsstand zu erreichen.

Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer, die aus Corona-Gründen zu Hause sind, steigt aktuell weiter an: Am Donnerstag waren laut Minsterium 2,07 Prozent aller Lehrkräfte aufgrund eines positiven Covid-19-Tests und 0,48 Prozent wegen Quarantäne nicht im Präsenzunterricht.

16.22 Uhr: RKI legt Modellierungen zu möglichen Verläufen der Omikron-Welle vor

Zu möglichen Verläufen der Omikron-Welle in Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) verschiedene Szenarien vorgelegt. Die Arbeit eines Teams vom RKI und der Humboldt-Universität Berlin legt unter anderem den Schluss nahe, dass das Abflachen der Welle effektiver ist als sie komplett zu unterdrücken. Bereits geringe Kontaktreduktionen könnten zur Entlastung beitragen.

Frühe, strikte und kurze Kontaktreduktionen hingegen führten laut Modellierung zu einem starken "Rebound"-Effekt, heißt es im Papier. Damit ist gemeint, dass nach dem Aufheben der Maßnahme die Ansteckungen vergleichsweise stark hochschießen würden.

Insgesamt ist laut dem Papier bis zum 1. April eine Gesamtzahl an gemeldeten Omikron-Fällen in Medianhöhe von 16,5 Millionen zu erwarten. Die Rede ist außerdem davon, dass im Median mit Maximalwerten in einer Größenordnung von 300.000 neuen Fällen pro Tag zu rechnen sei. Jeweils werden recht große Schwankungsbreiten angegeben, bei den Fällen pro Tag liegt die Streuung zum Beispiel bei 55.000 bis 800.000.

16.17 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will Corona-Regeln für Handel lockern

Mecklenburg-Vorpommern will dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und die Corona-Beschränkungen für den Handel lockern. Der Sprecher von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kündigte in Schwerin Änderungen an. Die als bundesweit einheitliche Schutzmaßnahme gedachte 2G-Regel werde immer mehr zum Flickenteppich und es drohe die Gefahr eines Einkaufstourismus, sagte er. Über die künftigen Regelungen im Land werde das Kabinett am Dienstag entscheiden.

15.36 Uhr: EMA will schnelle Entwicklung von Omikron-Vakzin unterstützen

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will die Zulassung eines an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs unterstützen. Zugleich bekräftigt der Leiter der Impfstoffstrategie der EMA, Marco Cavaleri, dass er die Pharmaunternehmen ermutige, nicht nur einen monovalenten, auf Omikron zugeschnittenen Impfstoff zu entwickeln, sondern auch Versionen, die eine Kombination von Varianten abdecken. Die Erprobung mehrerer Impfstoffe in klinischen Versuchen wäre "der stabilste Weg nach vorn". "Aber wenn gleichzeitig ein monovalenter Omikron-Impfstoff schnell in die klinische Erprobung gebracht werden kann, können wir das nur unterstützen."

15.32 Uhr: Sechs Corona-Fälle im deutschen Olympia-Team

Corona-Ausbruch im deutschen Olympiateam: Kurz vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking sind sechs Teammitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mitteilte, sind drei Teilmannschaften betroffen. Alle Tests wurden bei der Einreise am Donnerstag genommen. Alle Infizierten seien symptomfrei und wurden zunächst vom Rest des Teams getrennt. Weitere PCR-Tests zur Bestätigung werden durchgeführt. Davon hängt das weitere Vorgehen ab.

15.12 Uhr: Hessischer Arzt soll hunderte gefälschte Impfpässe ausgestellt haben

Die Polizei in Hessen ermittelt gegen einen Arzt, der seit August hunderte gefälschte Impfpässe ausgestellt haben soll. Der 87-Jährige soll mit zwei Mittätern Menschen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet gegen Geld Corona-Impfungen attestiert haben, die nie stattgefunden haben sollen, wie die Polizei in Wiesbaden mitteilte. Die Ermittlungen richten sich gegen den 87-Jährigen sowie gegen seine 77-jährige Ehefrau und einen 64-Jährigen.

14.32 Uhr: EU-Kommission will Regelung für Corona-Zertifikate verlängern

Die EU-Kommission geht davon aus, dass die digitalen Corona-Zertifikate auch über den Sommer hinaus nötig sein werden. Sie schlug deshalb in Brüssel eine Verlängerung der Verordnung über die Impf-, Test- und Genesenen-Zertifikate um ein Jahr bis Ende Juni 2023 vor. Daneben schlug sie kleinere Änderungen vor, etwa dass künftig auch qualitativ hochwertige Labor-Antigentests als zertifizierbarer Testtyp anerkannt würden. Die Zertifikate sind dazu gedacht, das Reisen über EU-Grenzen hinweg zu erleichtern.

  • Zum Artikel: Neue EU-Regelung: Impfnachweis mit Verfallsdatum

14.18 Uhr: FDP-Fraktionschef für Überprüfung geltender Kontaktbeschränkungen

In der Debatte über mögliche Corona-Lockerungen hat sich FDP-Fraktionschef Christian Dürr dafür ausgesprochen, auch die derzeit bestehenden Kontaktbeschränkungen zu überprüfen. Da könne man großzügiger sein, sagte Dürr im Sender "Welt". "Denn ich bin sicher, dass die Menschen mittlerweile sehr verantwortungsvoll mit dieser Pandemie umgehen. Also wenn da mehr möglich ist, dann sollte das auch beschlossen werden."

14:16 Uhr: Studie: Impfquote bei Menschen mit Migrationsgeschichte niedriger

Die Impfquote von Menschen mit Migrationshintergrund fällt einer Erhebung des Robert Koch-Instituts zufolge niedriger aus als bei Personen ohne Zuwanderungsgeschichte. Etwa 84 Prozent der Befragten mit Wurzeln in anderen Herkunftsländern gaben an, mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten zu haben, sagte RKI-Wissenschaftlerin Elisa Wulkotte. Bei den befragten Personen ohne Migrationsgeschichte seien es 92 Prozent. Für die neue Covimo-Studie wurden Ende 2021 auf Deutsch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Polnisch und Englisch jeweils 1.000 Personen mit und ohne Migrationshintergrund befragt.

Man müsse bei beiden Quoten jedoch von einer "Überschätzung" ausgehen - der festgestellte Unterschied sei aber verlässlich. Denn insgesamt meldete das RKI am Donnerstag eine Erstimpfungsquote von 75,9 Prozent. Dass beide Werte der aktuellen Untersuchung höher ausfallen, liege daran, dass sich an solchen Befragungen tendenziell eher Menschen mit Vertrauen in Institutionen wie das RKI und mit positiver Impfhaltung beteiligten.

14.07 Uhr: Bayern kritisiert Corona-Steuererleichterungen als nicht ausreichend

Die angekündigten Corona-Steuererleichterungen der Bundesregierung reichen nach Ansicht von Bayerns Finanzminister Albert Füracker nicht aus. "Die vom Bund angedachten Corona-Steuererleichterungen sind ein gutes Signal, gehen aber teilweise nicht weit genug. Insbesondere im Bereich Homeoffice hatten wir uns mehr als ein bloßes "weiter so" befristet bis Ende 2022 erhofft", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Die Arbeitswelt werde auch nach der Pandemie eine andere bleiben als vor deren Ausbruch.

"Wir brauchen eine Weiterentwicklung zu einer Pauschale für mobiles Arbeiten verbunden mit einer Erhöhung auf 1.000 Euro im Jahr", betonte Füracker. Zuvor hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Berlin mehrere Steuererleichterungen auf den Weg gebracht, die Bürger und Unternehmen in der Corona-Krise entlasten sollen.

14.02 Uhr: Auch Großbritannien erlaubt Einsatz von Novavax-Impfstoff

Der Corona-Impfstoff der Firma Novavax ist auch in Großbritannien zugelassen worden. Die Behörden erlauben den Einsatz zur Impfung von Personen ab einem Alter von 18 Jahren. Zuvor hatte sich in Deutschland die Ständige Impfkommission (Stiko) für den Einsatz des Impfstoff Nuvaxovid der Firma zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren ausgesprochen. In der EU ist er schon zugelassen.

13.37 Uhr: Freie Wohlfahrtspflege Bayern fordert Aussetzung der Impfpflicht im Pflegebereich

Die Spitzen der Freien Wohlfahrtspflege Bayern haben sich für eine Aussetzung der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht ausgesprochen. "Wir steuern auf eine schwierige, wenn nicht katastrophale Situation hin", sagte Margit Berndl, Vorstand Verbands- und Sozialpolitik beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in Bayern: "Die Impfpflicht trifft auf einen vorhandenen extremen Personalnotstand. Wir können auf keinen Mitarbeiter verzichten."

Berndl gab am Donnerstag den Vorsitz der Freien Wohlfahrtspflege Bayern an Nicole Schley und Stefan Wolfshörndl ab. Beide sehen die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die ab 16. März für Beschäftigte unter anderem in Kliniken und Pflegeheimen gilt, ebenfalls mit Sorge. Die Gesundheitsämter hätten angekündigt, dass sie die Kontrollen der Impfpflicht sehr unterschiedlich handhaben werden, sagte Schley. Eine Verschiebung sei besser als ein Start in dieser unklaren Situation.

  • Zum Artikel: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur möglichen Impfpflicht

13.32 Uhr: Verdi München warnt vor Zusammenbruch der Kita-Versorgung

Die Situation in den Kindertagesstätten ist wegen der Corona-Pandemie nach Ansicht der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dramatisch. "Das System ist kurz vor dem Einsturz", warnte Verdi München. Die Beschäftigten seien am Ende ihrer Kräfte und die frühkindliche Bildung bleibe auf der Strecke. Hygienemaßnahmen, Schutz vor Ansteckung und Personalmangel machten eine kindgerechte Förderung kaum noch möglich. Zudem kämen ständig neue Aufgaben hinzu wie das Abfragen der Testergebnisse von den Kindern.

Verdi forderte, das Kita-Personal besser zu schützen und zu entlasten. "Ansonsten wird irgendwann das System zusammenbrechen und dann ist keiner mehr da, der die Kinder übernehmen kann", sagte Gewerkschafterin Merle Pisarz. Allein in München seien mindestens 200 Kitas von Gruppenschließungen betroffen. Manche Einrichtungen in Bayern seien sogar ganz zu.

13.24 Uhr: WHO sieht Europa in "Feuerpause" mit dem Virus und hofft auf "dauerhaften Frieden"

Nach zwei Jahren Kampf gegen Corona befindet sich Europa nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit in einer "Feuerpause" mit dem Virus. Und diese "Feuerpause" könne bald zu "dauerhaftem Frieden" führen, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge. Grund für diese Hoffnung seien die hohen Impfraten, die mildere Omikron-Variante des Virus sowie das bevorstehende Ende des Winters.

Kluge warnte aber vor einem Nachlassen bei den Impfkampagnen. Der positive Ausblick bestehe nur, wenn alle Länder weiter impften und zugleich bei Tests intensiv nach möglichen neuen Virusvarianten forschten. Aber auch für eine neue Variante wäre Europa dem WHO-Direktor zufolge jetzt besser gerüstet - "selbst wenn diese virulenter ist" als Omikron.

Europa kämpft derzeit mit einer neuen Corona-Welle. In der vergangenen Woche wurden rund zwölf Millionen Neuinfektionen registriert - so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Ursache ist die besonders ansteckende Omikron-Variante, die aber mildere Krankheitsverläufe nach sich zieht als die bisherigen Virusvarianten.

13.10 Uhr: Piazolo - Wegen Corona "durchaus Engpässe" an bestimmten Schulen

Nach Darstellung von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sorgen die steigenden Corona-Zahlen inzwischen für Probleme an manchen Schulen. Es gebe "durchaus Engpässe in bestimmten Bereichen", sagte er im Bildungsausschuss des Landtags. Das sei aber regional sehr unterschiedlich. "In weiten Bereichen" lasse sich alles abfangen, anderswo sei es "durchaus eng". Insgesamt seien aber immer noch an mehr als 90 Prozent aller Schulen alle Klassen im ganz normalen Präsenzunterricht. An neun Prozent der Schulen seien einzelne Klassen im Distanzunterricht.

Die PCR-Pool-Tests an Grundschulen laufen nach Angaben des Ministeriums nach wie vor weitgehend reibungslos. In weit mehr als 90 Prozent der Fälle seien die Pool-Ergebnisse abends da und ebenfalls in weit mehr als 90 Prozent der Fälle am nächsten Morgen die Einzeltests. Dabei war die Zahl der positiven Tests zuletzt hoch: In der vergangenen Woche seien im Durchschnitt sieben Prozent aller Pool-Tests positiv gewesen.

Eine Absenkung der Prüfungsanforderungen lehnte Piazolo ab. "Grundsätzlich" wolle man die Leistungsanforderungen jetzt nicht überall senken. Denn die Leistungsdefizite seien sehr ungleich verteilt: Viele Schülerinnen und Schüler hätten auch keinerlei Probleme. Für alle anderen wolle man Brücken bauen und ihnen helfen, den notwendigen Leistungsstand zu erreichen.

12.52 Uhr: Hilfsorganisationen werfen Habeck Kurswechsel bei Impfstoff-Patenten vor

20 Hilfsorganisationen werfen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Kurswechsel bei der Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe vor. Sie seien enttäuscht, dass Habeck "in so einer wichtigen Frage seine Meinung ändert, kurz nachdem er der verantwortliche Minister wurde", sagte die Expertin für Impfstoffverteilung bei "Ärzte ohne Grenzen", Meike Schwarz, in Berlin.

Im Mai 2021 hatte der Grünen-Politiker sich für eine zeitweise Aufhebung des Rechts auf geistiges Eigentum für Corona-Vakzine ausgesprochen. Ende Januar distanzierte er sich jedoch als Wirtschaftsminister von dieser Position: Eine Aussatzung von Patenten würde bei einer Versorgung armer Länder mit mRNA-Impfstoffen nicht helfen, weil der Aufbau von Produktionskapazitäten zu lange brauche, sagte Habeck.

In einem an den Wirtschaftsminister gerichteten Brief argumentieren die 20 Hilfsorganisationen, dass der Patentschutz die Monopolstellung weniger Pharmaunternehmen aufrechterhalte und die Abhängigkeit ärmerer Länder verschärfe. In Asien, Lateinamerika und Afrika gebe es 120 Hersteller, die für einen Technologietransfer und die Herstellung von mRNA-Impfstoffen in Frage kämen. Unter anderen unterzeichneten Oxfam Deutschland, "Brot für die Welt" und Amnesty International den Brief.

12.21 Uhr: Bildungsministerin und KMK-Präsidentin bieten Schülern Gespräche an

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), haben Schülervertretern wegen der Corona-Lage an Schulen Gespräche angeboten. "Mir ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler und ihre Vertreter wissen, dass sie gesehen und gehört werden", schrieb Stark-Watzinger am Donnerstag bei Twitter.

Ähnlich äußerte sich die schleswig-holsteinische Bildungsministerin und derzeitige KMK-Präsidentin Karin Prien: "Wenn Sie/Ihr außerhalb der gewählten Schülervertretungen sprechen wollt, lade ich persönlich dazu gerne ein." Prien bot "volle Transparenz" und einen Livestream des Gesprächs an, "damit alle zuschauen können".

Hintergrund ist ein offener Brief von Schülervertretern, der im Netz unter dem Hashtag #WirWerdenlaut geteilt wird. Er richtet sich an Prien, Stark-Watzinger, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Bundesländer. Die Schülerinnen und Schüler werfen der Politik darin vor, sie im Stich zu lassen: "Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und unsolidarisch." Gefordert werden unter anderem Luftfilter in allen Schulen, kleinere Lerngruppen und PCR-Pooltests. Das Schreiben richtet sich zudem gegen die Präsenzpflicht.

12.12 Uhr: Frankreichs Gesundheitsminister hält Höhepunkt der Omikron-Welle für überwunden

Frankreich hat nach Ansicht von Gesundheitsminister Olivier Véran den Höhepunkt der Omikron-Welle überwunden. "Das Schlimmste haben wir hinter uns", sagte er am Mittwochabend dem Sender BFM. Der Höhepunkt der Ansteckungen sei bereits überwunden, bei der Zahl der Covid-Patienten im Krankenhaus stehe er kurz bevor, erklärte der Minister. Seit Beginn der Pandemie sei inzwischen mindestens die Hälfte der Franzosen mit dem Coronavirus infiziert worden.

Allein mit der ansteckenderen Omikron-Variante hätten sich etwa 15 Millionen Franzosen infiziert, sagte Véran. Er stellte in Aussicht, dass der Impfpass, der derzeit für weite Bereiche des öffentlichen Lebens Pflicht ist, im Sommer vielleicht nicht mehr nötig sei.

Der Minister kündigte auch eine Lockerung der Regeln für einen gültigen Pass an. Künftig entspreche eine Infektion einer Impfdosis. Wer eine Impfdosis erhalten und sich zwei Mal infiziert habe, gelte dann als vollständig geimpft. "Wissenschaftler sagen uns, dass unser Immunsystem drei Mal stimuliert werden muss", sagte Véran. Dies könne "durch eine Impfdosis oder eine Ansteckung geschehen".

11.46 Uhr: Italien beginnt mit Auslieferung von Corona-Medikament Paxlovid

Eine Woche nach der Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA beginnt Italien mit der Auslieferung des Covid-19-Medikaments Paxlovid. Ab Freitag sollen die Regionen und autonomen Provinzen die ersten 11.200 Einheiten der Pille des US-Herstellers Pfizer erhalten, teilte der italienische Corona-Koordinator, General Francesco Figliuolo, mit.

Paxlovid kann von Patienten zu Hause oral eingenommen werden. Die Pille gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken.

Italien hat mit Pfizer einen Vertrag für die Lieferung von 600.000 Einheiten Paxlovid abgeschlossen. Diese sollen im Laufe des Jahres ausgeliefert werden.

11.29 Uhr: Lockdown-Studie von Ökonomen stößt bei Experten auf Skepsis

Die Studie dreier US-Ökonomen über einen angeblich sehr geringen Einfluss von Lockdown-Maßnahmen auf Todeszahlen in der Corona-Pandemie haben Experten kritisch bewertet. Die Kernaussage, Lockdowns verhinderten kaum Todesfälle, ist aus Sicht des Leiters des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Uni Marburg, Max Geraedts, "so nicht haltbar".

Ihr Papier bezeichnen die Autoren als Meta-Studie, die die Daten von rund 30 Studien und Arbeitspapieren zusammenfasse. Es gebe aber eine Fülle wesentlich hochwertigerer Studien, die von den Autoren nicht berücksichtigt wurden, teilte Geraedts der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass staatlich geregelte Maßnahmen im Vergleich zu Empfehlungen und freiwilligen Verhaltensänderungen kaum Effekt gehabt hätten: In der ersten Corona-Welle 2020 sei aus den Studien herauszulesen, dass die Covid-Todesrate durch verordnete Regelungen um nur 0,2 Prozent gesenkt worden sei.

Der Ökonom Andreas Backhaus von der Ludwig-Maximilians-Universität München meint, dass einige der untersuchten Studien "nicht übermäßig überzeugend" seien. Sie erhielten "jedoch ein sehr hohes Gewicht, treiben also das Gesamtergebnis". Die Untersuchung wurde zudem in keinem Journal herausgegeben, sondern von einem der Autoren auf der Homepage des Johns Hopkins Institute for Applied Economics veröffentlicht. "Dadurch umgehen die Autoren die Begutachtung durch Fachleute", teilte der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen mit: "Studien im Eigenverlag herausgeben, ist absolut unüblich und unwissenschaftlich."

11.01 Uhr: Tschechien lockert Corona-Maßnahmen

Tschechien lockert trotz hoher Infektionszahlen die Corona-Regeln in mehreren Bereichen. Ab dem 9. Februar müssen in Restaurants und bei Veranstaltungen keine Nachweise über den Impf- oder Genesenenstatus mehr vorgezeigt werden, kündigte Premierminister Petr Fiala an. Ungeimpfte bekommen somit dort wieder Zugang. Ab dem 18. Februar entfällt zudem die Testpflicht in Unternehmen und Schulen. Die Maskenpflicht in Innenräumen und Personenbeschränkungen bei öffentlichen Veranstaltungen sollen jedoch bestehen bleiben.

Trotz Rekord-Infektionszahlen in dieser Woche rechnen die zuständigen Behörden im Februar mit einem Rückgang der Fallzahlen. Die Hospitalisierungen liegen unter dem Niveau früherer Pandemiewellen.

10.40 Uhr: Stiko empfiehlt zweite Auffrischungsimpfung für vulnerable Gruppen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine zweite Auffrischungsimpfung für besonders stark gefährdete Gruppen sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich. Das teilte das unabhängige Expertengremium in Berlin mit. Die Empfehlung gilt demnach unter anderem für über 70-Jährige, für Bewohner von Altenheimen und Menschen mit Immunschwächekrankheiten.

Bei gesundheitlich gefährdeten Menschen solle die vierte Impfung frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung erfolgen, Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen solle den zweiten Booster frühestens nach sechs Monaten erhalten, so die Stiko. Zur Begründung teilte das Gremium mit, dass aktuelle Daten einen schwindenden Infektionsschutz nach der ersten Auffrischimpfung gegen die Omikron-Variante binnen weniger Monate zeigten.

Für Menschen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine Corona-Infektion durchgemacht hätten, werde aber kein weiterer Booster empfohlen, hieß es. Die Stiko geht beim zweiten Booster von einer ähnlichen Verträglichkeit aus wie beim ersten. Das Gremium erklärte aber auch, "dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer zweiten Auffrischimpfung noch limitiert ist".

Es handelt sich noch nicht um die finale Stiko-Empfehlung, betonte das Expertengremium, es läuft nun noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen seien noch möglich.

  • Zum Artikel: Stiko für zweite Auffrischimpfung für bestimmte Gruppen

10.36 Uhr: Finanzministerium will zahlreiche Corona-Steuerhilfen verlängern

Das Bundesfinanzministerium will mit dem vierten Corona-Steuerhilfegesetz zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie verlängern und zum Teil noch ausweiten. Die Maßnahmen werden die Steuereinnahmen des Staats zunächst um einen einstelligen Milliardenbetrag drücken, wie aus einem Referentenentwurf aus dem Finanzministerium hervorgeht, der in der Ampel-Koalition noch diskutiert wird. Geplant ist, einen abgestimmten Gesetzentwurf am 16. Februar ins Kabinett zu bringen.

Teil des Corona-Steuerhilfegesetzes sind Corona-Boni von Arbeitgebern, etwa in Krankenhäusern. Sie sollen bis zu einem Betrag von 3.000 Euro steuerfrei bleiben. Steuerliche Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld dürften um drei Monate bis Ende März 2022 verlängert werden. Die Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer soll ein Jahr länger bis Ende 2022 gelten. Außerdem sollen frühere Gewinne besser mit aktuellen Verlusten verrechnet werden können. Dies soll bis Ende 2023 verlängert werden.

Auf einen Zeitraum von zwölf Monaten gerechnet entgehen dem Staat durch die geplanten Maßnahmen 2,6 Milliarden Euro. Der größte Teil entfällt dabei auf den Bund mit 963 Millionen Euro. Für den Zeitraum 2022 bis 2026 kalkulieren die Experten des Finanzministeriums mit zusammen knapp elf Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen für Bund, Länder und Kommunen.

10.18 Uhr: Stiko spricht sich für Impfung mit Novavax-Vakzin ab 18 aus

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für den Einsatz des Corona-Impfstoffs Nuvaxovid von Novavax für Menschen ab 18 aus. Der Proteinimpfstoff solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, teilte das Expertengremium mit. Der Novavax-Impfstoff solle neben den bisherigen Covid-19-Impfstoffen eingesetzt werden. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff aktuell jedoch nicht empfohlen.

Das Novavax-Vakzin, das in Deutschland ab dem 21. Februar verfügbar sein soll, könne zu ähnlich ausgeprägten Impfreaktionen führen wie die anderen zugelassenen Vakzine gegen das Coronavirus, so die Stiko. "Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung." Allerdings sei die Datenlage zu Nuvaxovid noch begrenzt.

Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, Änderungen seien somit noch möglich.

  • Zum Artikel: Novavax: Wann der neue Impfstoff in Bayern ankommt

10.11 Uhr: Weniger Krebsbehandlungen im ersten Corona-Jahr

Seit Beginn der Pandemie sind weniger Patientinnen und Patienten wegen Krebs im Krankenhaus behandelt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages mitteilte, wurden 2020 bundesweit knapp 1,45 Millionen Krebskranke in Kliniken versorgt. Das waren sechs Prozent weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Krebsoperationen ging 2020 um fünf Prozent gegenüber 2019 zurück, wie die Statistiker in Wiesbaden berichteten.

"Schon im ersten Corona-Jahr führten die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch Covid-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte dazu, dass planbare Behandlungen und Operationen verschoben wurden", ordnete die Statistikbehörde ein: "Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten."

Der Rückgang bei den Krebsbehandlungen fiel allerdings geringer aus als bei den Krankenhausbehandlungen insgesamt (-13 Prozent). Die deutlichsten Rückgänge bei den Behandlungszahlen gab es in der Rheumatologie (-21,5 Prozent), der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde (-21,2 Prozent) und der Kinderheilkunde (-20,5 Prozent).

09.12 Uhr: Schweden hebt trotz Höchstwerten nächste Woche Beschränkungen auf

Trotz Höchstwerten bei den Neuinfektionen hebt Schweden kommende Woche die Beschränkungen des öffentlichen Lebens auf. "Es wird Zeit, Schweden wieder zu öffnen", sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson.

Ende Januar erst hatte Schweden die Beschränkungen unter anderem für Bars und Restaurants um zwei Wochen bis zum 9. Februar verlängert. Wenn diese Frist abläuft, sollen die Maßnahmen aufgehoben werden. Die Infektionszahlen blieben wohl noch für eine ganze Weile hoch, sagte Andersson: "Aber die schlimmsten Folgen der Ansteckung liegen jetzt hinter uns, so weit wir das beurteilen können."

08.58 Uhr: Wieder mehr Krebsvorsorge - Pandemie gefährdet aber weiter Früherkennung

In den ersten Monaten des vergangenen Jahres sind einer Analyse zufolge wieder mehr Menschen zur Krebsvorsorge gegangen als im ersten Pandemiejahr. Das geht aus einer Sonderauswertung der Krankenkasse DAK hervor. Demnach stieg die Zahl der Vorsorge-Untersuchungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 14 Prozent.

Die Krankenkasse weist aber darauf hin, dass seit Ausbruch der Pandemie deutlich weniger Menschen zur Krebsvorsorge gingen. Das gelte auch für 2021. Der Wert für das erste Halbjahr habe rund zwölf Prozent unterhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019 gelegen, hieß es. Auf diesen Gesamtrückgang hatten auch andere Krankenkassen wie AOK und Barmer sowie die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hingewiesen.

Das Ergebnis der Sonderanalyse nannte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm "ein positives Signal". Ziel müsse es aber sein, "bei der Krebsprävention den Stand vor der Corona-Pandemie zu erreichen". Dies sei "trotz des erkennbaren Aufholeffektes noch nicht vollständig gelungen", sagte Storm. Es bestehe in Pandemie-Zeiten weiterhin die Gefahr, dass Tumorerkrankungen zu spät entdeckt würden.

08.32 Uhr: Lindner - 2G im Handel nicht erforderlich

Bundesfinanzminister Christian Lindner spricht sich für die Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel aus. Der FDP-Chef forderte bei RTL/ntv klare Öffnungsperspektiven und verwies darauf, dass die gesetzlichen Grundlagen der Corona-Maßnahmen am 19. März auslaufen: "Es geht nicht darum, dass jetzt alle Maßnahmen fallen."

Notwendig sei eine verlässliche Planung, so Lindner: "Die Maßnahmen, die aber wirtschaftlichen Schaden anrichten und die Menschen in ihrer Freiheit einschränken, ohne einen wirksamen Beitrag zu leisten zur Bekämpfung des Pandemiegeschehens, solche Maßnahmen müssen entfallen. Und deshalb ist 2G im Handel nicht erforderlich, die Maske ist es schon."

08.08 Uhr: Integrationsbeauftragte - Migranten gezielt bei Impfkampagne ansprechen

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan hat bei der Impfkampagne eine gezielte Ansprache von Menschen mit Einwanderungsgeschichte gefordert. Sie setze dabei vor allem auf aufsuchende Beratung und Aufklärung in verschiedenen Sprachen, sagte die SPD-Politikerin im ARD-"Morgenmagazin": "Wir müssen da jetzt wirklich große Anstrengungen setzen."

Alabali-Radovan wies auf die weiter unklare Datenlage zu dem Impfverhalten von Migranten hin: "Die Studien, die bisher existieren, sind da noch nicht so aussagekräftig." Sie verwies aber darauf, dass in Bundesländern mit niedriger Impfquote wie Brandenburg, Sachsen und Thüringen der Anteil der Menschen mit Einwanderungsgeschichte kleiner sei als etwa in Bremen, dem Land mit der höchsten Impfquote. "Da sehen wir, dass wir genauer hinschauen müssen", sagte die SPD-Politikerin. Sie blicke daher gespannt auf die Studie zur Impfbereitschaft von Migranten, die am Donnerstagvormittag vom RKI vorgestellt werden soll.

  • Zum Artikel "Mit Aufklärung gegen Impfskepsis: Mediatoren beraten Migranten"

07.27 Uhr: Deutsche Rechtsextremisten bei Corona-Protesten im Ausland

Einzelne Rechtsextremisten aus Deutschland sind bei Corona-Protesten im Ausland gesichtet worden. "Der Bundesregierung liegen vereinzelt Erkenntnisse über die Teilnahme deutscher Rechtsextremisten an Demonstrationen gegen die Corona-Politik im europäischen Ausland vor", heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Martina Renner.

Beispielsweise hätten Mitarbeiter des vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuften "Compact-Magazins" vor Ort von mehreren Kundgebungen im europäischen Ausland berichtet, führte Innen-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter aus. Zudem hätten einzelne Teilnehmer entsprechender Kundgebungen Bezüge zur Identitären Bewegung Deutschland.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte vergangene Woche gesagt, es sei zu beobachten, dass Rechtsextremisten den Unmut von Menschen über die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie immer stärker für ihre Zwecke missbrauchten.

07.10 Uhr: US-Heer kündigt Entlassung von Impfverweigerern an

Das US-Heer hat angekündigt, Impfverweigerer zu entlassen. "Nicht geimpfte Soldaten stellen ein Risiko für unsere Streitkräfte dar und gefährden unsere Bereitschaft", erklärte die Heeresverantwortliche im US-Verteidigungsministerium, Christine Wormuth: "Wir werden mit dem Prozess der Entlassung von Soldaten beginnen, die die Pflichtimpfung verweigern und nicht auf eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Befreiung warten."

Laut Mitteilung des Heeres könnten so 3.000 der insgesamt 480.000 Soldaten zwangsweise ins Zivilleben zurückkehren. Bis Ende Januar waren bereits sechs hochrangige Offiziere - darunter zwei Bataillonskommandeure - wegen Impfverweigerung suspendiert worden. 3.000 Soldaten erhielten demnach eine "Rüge".

Die US-Navy hatte bereits vergangenen Oktober angekündigt, Impfverweigerer aus ihren Reihen zu entfernen. Laut Angaben vom Mittwoch mussten 118 Seeleute die Navy verlassen und 300 Soldaten das Marine Corps. Weiteren 5.000 Seeleute sind demnach noch nicht geimpft. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben 97 Prozent der etwa 1,4 Millionen Soldaten im aktiven Dienst mindestens eine Impfdosis erhalten.

07.02 Uhr: Stiko bereitet Empfehlung zu vierter Impfung vor

Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor. Jüngste Daten aus Israel legten nahe, dass eine vierte Impfdosis "eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Stiko werde dazu demnächst eine Empfehlung abgeben.

Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen, erklärte Mertens. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf Daten aus den klinischen Studien der Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer warten.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen bezeichnete eine vierte Impfdosis für bestimmte Gruppen als sinnvoll. Dies sei wahrscheinlich der Fall, wenn die Immunantwort nach drei Impfungen beispielsweise bei alten und schwerer Vorerkrankten zu schwach sei, sagte der den Funke-Zeitungen. Daten, die eine allgemeine Empfehlung zur vierten Impfung mit den bisherigen Vakzinen nahelegen, lägen jedoch bisher nicht vor.

06.43 Uhr: US-Fluggesellschaften fordern Ende der Testpflicht

Fluggesellschaften, Wirtschafts- und Reiseverbände dringen in den USA auf eine Aufhebung der Testpflicht vor internationalen Flügen für Geimpfte. "Umfragen unter Passagieren zeigen, dass Tests vor dem Abflug ein wichtiger Faktor für die Entscheidung sind, nicht ins Ausland zu reisen. Die Menschen sind einfach nicht bereit, das Risiko einzugehen, dass sie nicht mehr in die USA zurückkehren können", schreiben der Branchenverband Airlines for America, die US-Handelskammer, die Aerospace Industries Association und die US-Travel Association in einer gemeinsamen Erkärung an den Coronavirus-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients.

Das US-Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab. Airlines for America, die unter anderem American Airlines, Delta und United vertritt, erklärte vergangene Woche, dass der internationale Flugverkehr im Vergleich zu 2019 um 38 Prozent zurückgegangen sei.

06.21 Uhr: Söder fordert "konsequente Öffnungsschritte"

In der Debatte um mögliche Aufhebungen von Corona-Maßnahmen macht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Druck. "Wir sollten konsequente Öffnungsschritte jetzt angehen", sagte der CSU-Vorsitzende Söder der "Bild".

Söder erklärte, mit einer FFP2-Maske könne man "auf die 2G-Regel im Handel verzichten. Man hält sich nur kurz in Geschäften auf. Das könnte man bundesweit umsetzen". Zweitens solle die 2G-Regel in der Gastronomie beibehalten, aber auf einen zusätzlichen Test verzichtet werden. Zudem könnten wieder mehr Zuschauer in Stadien zugelassen werden. "Beim Fußball sind wir jetzt bei 25 Prozent. Da können wir auf 50 Prozent Zuschauer mit einer Kapazitätsgrenze gehen, allerdings mit Abständen." Söder fügte an: "Und schließlich sollten wir ganz grundsätzlich nach dem Grundsatz vorgehen: Wo FFP2-Masken getragen werden, kann man Kontaktbeschränkungen runterfahren." Söder rief Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, dafür einen Stufenplan zu erstellen.

Für den 16. Februar - etwa zum erwarteten Höhepunkt der Omikron-Welle - sind die nächsten Krisengespräche zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und Scholz geplant. Dort könnten bundesweite Lockerungen vereinbart werden. Bei ihren letzten Beratungen am 24. Januar hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, "Öffnungsperspektiven" zu entwickeln, sobald eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden kann.

06.08 Uhr: RKI registriert 236.120 Neuinfektionen - Inzidenz bei 1283,2

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236.120 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 203.136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1283,2 an - das ist ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1227,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1017,4 (Vormonat: 232,4).

Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 164 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 188. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 10.422.764 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,77 an (Dienstag: 4,59). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.869.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118.334.

05.57 Uhr: Neuseeland kündigt Grenzöffnung und Quarantäne-Lockerung an

Die neuseeländische Regierung hat ein Ende der Corona-Quarantäneregelungen für Einreisende und eine Wiedereröffnung seiner Grenzen angekündigt. Demnach müssen sich Neuseeländer, die aus Australien zurückkehren, ab Ende Februar nicht mehr in Quarantäne begeben. Geimpfte Neuseeländer, die aus dem Rest der Welt heimkehren, können ab Mitte März auf die Quarantäne verzichten. Sie müssen sich aber noch immer zu Hause selbst isolieren.

Für die meisten Touristen wird die Quarantänepflicht allerdings erst ab Oktober aufgehoben. Ungeimpfte müssen auch dann noch in Quarantäne. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern sagte, sie wisse, dass die Grenzkontrollen für viele Menschen schmerzlich seien. Sie hätten aber unbestreitbar Leben gerettet.

Seit Beginn der Pandemie zählte Neuseeland weltweit zu den Ländern mit den strengsten Einreisebeschränkungen. Zunächst konnte das Land die Pandemie auf seinem eigenen Gebiet weitgehend erfolgreich unter Kontrolle halten. Unter den fünf Millionen Bewohnern und Bewohnerinnen Neuseelands wurden nur 53 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus gemeldet. Spätestens seit der weltweiten Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante wurde an den Maßnahmen aber zunehmend Kritik laut.

05.46 Uhr: Reiselust "aktuell schon deutlich spürbar"

Nach zwei coronabedingt umsatzschwachen Jahren erwartet die Kofferbranche für 2022 wieder ein spürbares Wachstum. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass spätestens zum Sommer im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung in die Branche kommt", sagte die Sprecherin des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie, Claudia Schulz, der Deutschen Presse-Agentur. Die Reiselust der Menschen sei "aktuell schon deutlich spürbar". Als Folge werde auch die Nachfrage nach Reisegepäck wieder anziehen.

Im Handel sei es bei Reisegepäck zu Beginn der Pandemie zu Nachfrageeinbrüchen "von zum Teil über 80 Prozent" gekommen, berichtete der Sprecher des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Axel Augustin. Im vergangenen Jahr sei die Nachfrage zwar wieder etwas gestiegen, sie liege aber immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau.

04.27 Uhr: Weitere 55 Corona-Fälle vor Olympia in Peking

Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 55 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee berichtete, wurden 29 Infektionen bei am Vortag angereisten Teilnehmern der Spiele gefunden. Hinzu kommen 26 Infektionen bei Personen, die schon zuvor nach Peking gereist waren und sich bereits in der geschlossenen Olympia-Blase befanden. Unter den 55 Infizierten sind demnach auch 26 Athleten oder Teammitglieder. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 287 gestiegen.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Mittwoch, 02. Februar 2022

20.20 Uhr: Hessen will 2G-Regel für Einzelhandel im Land aufheben

Da die Corona-Pandemie aber noch nicht vorbei sei, müsse weiter vorsichtig agiert werden, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Landtag in Wiesbaden. Deshalb werde künftig für den gesamten Einzelhandel in Hessen das Tragen von FFP2-Masken vorgeschrieben.

2G bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben. Ausgenommen waren von der 2G-Pflicht in Hessen bislang Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelmärkte oder Apotheken. Eine Betreiberin dreier Modehäuser hatte vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt mit einem Eilantrag gegen die 2G-Regel einen Erfolg erzielt. Demnach kann sie ihre Geschäfte vorerst ohne Anwendung der 2G-Regel betreiben, wie eine Gerichtssprecherin am Montag mitteilte.

  • Zum Artikel: "2G-Regel im bayerischen Einzelhandel gekippt"

16.07 Uhr: AfD lehnt Einführung der Impfpflicht ab

Die AfD lehnt die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland ab und drängt zudem auf die Abschaffung der geltenden Impfpflicht im Gesundheitssektor. In einem heute veröffentlichten Antrag plädiert die Fraktion dafür, dass der Bundestag die Bundesregierung auffordern solle, "von Plänen zur Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht gegen das Virus SARS-CoV-2 Abstand zu nehmen". Zudem solle die Bundesregierung aufgefordert werden, "einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach dem die ab dem 15. März 2022 geltende Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal aufgehoben wird". Die AfD hat damit als erste Fraktion einen förmlichen Antrag zur Impfpflicht vorgelegt, er hat allerdings keine Erfolgsaussichten.

  • Zur Übersicht: "Die wichtigsten Fragen und Antworten zur möglichen Impfpflicht"

15.41 Uhr: Schweiz bereitet Ende aller Corona-Maßnahmen vor

Trotz deutlich höherer Corona-Infektionszahlen als in Deutschland will die Schweiz bald sämtliche Schutzmaßnahmen aufheben. Erstmals seit Beginn der Pandemie gilt ab diesem Donnerstag keine Quarantänepflicht mehr für Menschen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Wegen der sehr hohen Ansteckungszahlen habe die Quarantäne an Bedeutung verloren, teilte die Regierung mit. Wer selbst infiziert ist, muss sich aber weiterhin isolieren. Ebenso fällt ab sofort die Homeoffice-Pflicht weg. Das beschloss die Regierung heute.

Die endgültige Entscheidung über ein Ende aller anderen Maßnahmen will sie am 16. Februar nach Konsultationen mit den Kantonen fällen. Die Regierung hat zwei Vorschläge unterbreitet: Variante eins sieht ein Ende praktisch sämtlicher Maßnahmen ab dem 17. Februar vor, wenn die Ansteckungszahlen und die Krankenhausbelegungen mit Covid-Patienten sinken. Infizierte müssten sich dann aber weiter isolieren. Variante zwei sieht eine schrittweise Rücknahme der Maßnahmen vor. Zunächst würde die 2G-Regel in Restaurants fallen, als letztes die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Am 16. Februar soll auch entschieden werden, ob bei der Einreise die Testpflicht für nicht geimpfte oder genesene Menschen sowie die Kontaktdatenerhebung aufgehoben werden.

15.39 Uhr: Erster deutscher Athlet: Eiskunstläufer Seegert positiv getestet

Wenige Tage vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking ist ein erster deutscher Olympia-Athlet positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um Eiskunstläufer Nolan Seegert. Es ist der zweite Fall im deutschen Team, am 23. Januar war ein Betreuer positiv getestet worden Seegert (Paarlauf/Team-Event) sei "weiterhin symptomfrei" und befinde sich in einem Isolationshotel. Aktuell gebe es einen bestätigten sogenannten Close Contact, erklärte der DOSB weiter.

15.20 Uhr: Finnland lockert Corona-Beschränkungen

Finnland will sich im Laufe des Februars von allen geltenden Corona-Beschränkungen verabschieden. Die Regierung in Helsinki einigte sich bei Verhandlungen am Mittwoch darauf, die Einschränkungen schrittweise zurückzufahren. Ab dem 14. Februar werden Begrenzungen für Restaurants und Kneipen gelockert und alle Beschränkungen für die Kultur, den Sport und für Veranstaltungen aufgehoben, wie Ministerpräsidentin Sanna Marin sagte. Nachtclubs bleiben vorerst dicht.

15.17 Uhr: Starke Unterrichtsausfälle in Bayern wegen Omikron

Zumindest manche Schulen in Bayern haben wegen hoher Corona-Infektionszahlen bei Lehrkräften inzwischen große Probleme mit Unterrichtsausfall. In München und Umland haben mehrere Schulen die Eltern in den vergangenen Tagen über die vielen Krankheitsfälle informiert, in Nürnberg gibt es dem Vernehmen nach ähnliche Schwierigkeiten. So schreibt eine Münchner Grundschule von "extremer Personalnot", der Unterricht wurde deswegen reduziert. Nach Angaben des Kultusministeriums konnten am Mittwoch 1,9 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer wegen eines positiven Corona-Tests nicht unterrichten - ein Mehrfaches der Quote vom 12. Januar, als 0,57 Prozent der Lehrer coronapositiv gemeldet waren. Aktuell ist ein weiteres halbes Prozent der bayerischen Lehrkräfte in Quarantäne.

  • Zum Artikel: "Piazolo - Distanzunterricht nur bei großen Corona-Ausbrüchen"

15.07 Uhr: Zahl der Erstimpfungen in Deutschland weiterhin unter 80 Prozent

Das Impftempo in Deutschland verläuft weiterhin schleppend. Am Dienstag wurden nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch rund 266.000 Corona-Impfungen gespritzt. Das ist deutlich weniger als eine Woche zuvor. Am Montag wurden rund 22.000 Spritzen verabreicht. Lediglich rund 23.000 Menschen erhielten am Dienstag eine Erstimpfung, was nur eine marginale Verbesserung im Vergleich zum Vortag (18.000) bedeutet.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben 75,8 Prozent (63,1 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war am Montag verfehlt worden. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote sogar bereits bis zum 7. Januar erreichen. Über einen vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze verfügen nach RKI-Angaben 61,6 Millionen Menschen (74,1 Prozent). Mindestens 44,3 Millionen Menschen (53,3 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.

15.00 Uhr: AfD-Landtags-Vize-Kandidat wettert gegen Corona-Politik und wird nicht gewählt

Die AfD ist im Landtag weiter völlig isoliert: Sie scheiterte nun schon zum wiederholten Male mit dem Versuch, ein Fraktionsmitglied zum Landtagsvizepräsidenten wählen zu lassen. Heute fiel der AfD-Abgeordnete Ralf Stadler mit seiner Kandidatur durch - er erhielt nur 9 Ja-Stimmen, 96 Parlamentarier sagten Nein. Stadler gehört zu den AfD-Politikern, die im Landtag schon eine Rüge wegen ihres Verhaltens im Plenum hinnehmen mussten. Zudem erhielt er 2020 einen Strafbefehl unter anderem wegen Verleumdung gegen eine Person des politischen Lebens. Stadler nutzte seine Rede lediglich zu einem Frontalangriff auf die Corona-Politik der Staatsregierung - er argumentierte, dass er ja ohnehin nicht gewählt werde. Redner von CSU, Freien Wählern, Grünen, SPD und FDP warfen Stadler daraufhin unter anderem reine Propaganda vor - das sei eines Vizepräsidenten, der ja das gesamte Parlament repräsentieren müsste, unwürdig.

14.21 Uhr: Bundesregierung dämpft Hoffnungen auf baldige Corona-Lockerungen

Die Bundesregierung hat die Hoffnung auf baldige Lockerungen der Corona-Maßnahmen gedämpft. Voraussetzung dafür seien sinkende Fallzahlen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. "Im Augenblick sind wir in einer Phase, in der es weitestgehend noch sehr starke Steigerungen gibt." Erste positive Anzeichen für eine Verlangsamung gebe es allenfalls im Norden Deutschlands. Zwar sei zu erwarten, "dass wir uns in den nächsten 14 Tagen dem Ziel nähern, den Peak zu erreichen", sagte Hebestreit. Das bedeute aber, dass die Zahlen dann immer noch deutlich höher seien als derzeit. Dem könne sich eine Phase anschließen, in der über Lockerungen gesprochen wird. Hebestreit sieht nach eigenen Worten auch keinen Anlass, bereits für die nächste Beratung der Spitzen von Bund und Ländern am 16. Februar einen Lockerungsfahrplan aufzustellen. Zuvor hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) die Hoffnung auf Lockerungen im März geäußert, als Voraussetzung aber ebenfalls sinkende Infektionszahlen als Voraussetzung genannt.

13.48 Uhr: Französische Sportfunktionäre mit Corona infiziert

Für Frankreichs Spitzenfunktionäre wird es in diesem Jahr einen verspäteten Start in die Olympischen Winterspiele in Peking geben. Die Präsidentin des Französischen Olympia- und Sportkomitees, Brigitte Henriques, sowie die Leiterin der französischen Delegation, Nathalie Péchalat, wurden vor ihrer Abreise positiv auf das Coronavirus getestet. Entsprechend der geltenden Corona-Regeln blieben beide zuhause, wie das Komitee mitteilte. Sie planen demnach, so bald wie möglich nach Peking nachzukommen, wo sie derzeit vertreten werden. Im französischen Olympiateam in Peking wurden zudem ein Eisschnellläufer und eine Trainerin positiv getestet.

  • Zum Artikel: Peking 2022: 232 positive Corona-Fälle - auch "Team D" betroffen

13.43 Uhr: Sächsische Impfkommission empfiehlt Corona-Impfung allen ab 5 Jahren

Die Sächsische Impfkommission (Siko) empfiehlt nun generell allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech. Der Rat stütze sich auf Sicherheitsdaten, die in den USA von mehr als 8,6 Millionen Impfungen erhoben wurden, hieß es in den zum 1. Februar angepassten Empfehlungen des Gremiums. Bisher galt die Empfehlung in der jungen Altersgruppe lediglich für Kinder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Siko weicht damit vom Standpunkt der bundesweiten Ständigen Impfkommission (Stiko) ab. Diese spricht derzeit für Kinder von fünf bis elf Jahren noch keine generelle Impfempfehlung aus.

13.34 Uhr: Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause: Stadt Nürnberg plant Blaue Nacht im Mai

Nach einer zweijährigen Zwangspause durch Corona soll die Blaue Nacht in Nürnberg in diesem Jahr am 7. Mai stattfinden. Die große Kulturnacht steht heuer unter dem Motto "Phantasie" und ist Auftakt der kulturelle Open Air-Saison in der Stadt. In Vor-Corona-Zeiten waren bei der Blauen Nacht bis zu 120.000 Menschen in die Innenstadt gekommen, um spezielle Kultur-Angebote in Museen und anderen Einrichtungen anzuschauen oder einfach durch die Stadt zu flanieren. Die große Attraktion ist dabei immer die farbenfrohe Beleuchtung der Kaiserburg hoch über der Altstadt. Sie wird in jedem Jahr von einem anderen Künstler gestaltet. Im vergangenen Jahr war der Maler Peter Angermann für die Projektion verantwortlich. Nachdem die Blaue Nacht im Frühjahr 2021 ausgefallen war, wurde die Kunstaktion an fünf Abenden im September 2021 nachgeholt. Das städtische Büro für Kulturprojekte wird am kommenden Montag (07.02.) die Burgkünstlerin für die Blaue Nacht am 7. Mai 2022 vorstellen.

13.16 Uhr: In der Pandemie wächst die Nachfrage nach Zierpflanzen weiter

Auch im zweiten Corona-Jahr haben sich die Verbraucherinnen und Verbraucher häufig mit Schnittblumen, Zimmerpflanzen und der Pflege des eigenen Gartens über die Härten der Pandemie hinweg getröstet. Die Ausgaben für Blumen und Zierpflanzen stiegen 2021 in Deutschland um 9,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro, wie der Zentralverband Gartenbau am Mittwoch unter Berufung auf Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mitteilte.

Die Pro-Kopf Ausgaben für Zierpflanzen stiegen damit um fast 10 Euro auf rund 124 Euro. Durchschnittlich gaben die Menschen demnach 60 Euro für Beet- und Balkonpflanzen, Stauden, Kräuter, Gehölze und Blumenzwiebeln aus, 20 Euro für Zimmerpflanzen und 44 Euro für Schnittblumen.

12.51 Uhr: Österreichs Skispringerinnen mit nächstem Corona-Ausfall

Österreichs Skisprung-Team der Frauen muss nach Topfavoritin Marita Kramer den nächsten coronabedingten Ausfall bei den Olympischen Winterspielen in Peking verkraften. Heute wurde Jacqueline Seifriedsberger unmittelbar vor ihrem geplanten Abflug positiv auf das Coronavirus getestet, wie das Österreichische Olympiateam mitteilte. "Natürlich bricht auch für Jacqueline eine Welt zusammen. Du bist bereit zum Abflug, fühlst dich gesund, aber du darfst nicht abfliegen. Das wünscht man niemandem", sagte der Sportliche Leiter Mario Stecher zum kurzfristigen Ausfall der 31-Jährigen. Zudem muss auch Cheftrainer Harald Rodlauer als Corona-Kontaktperson passen. Für Seifriedsberger wurde nun Sophie Sorschag nachnominiert. Das Einzel auf der Normalschanze steht am Samstag (11.45 Uhr/ARD und Eurosport) auf dem Programm.

12.28 Uhr: Schleswig-Holstein lockert Regeln für Handel und Veranstaltungen

Schleswig-Holsteins Landesregierung will eine ganze Reihe von Corona-Vorschriften lockern. In Geschäften soll vom 9\. Februar an nur noch Maskenpflicht gelten, Kunden müssen dann keinen Genesenen- oder Impfstatus mehr nachweisen. Außerdem entfällt die Sperrstunde in der Gastronomie, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch in Kiel bekannt gab. Das Land wolle sich "ein Stück in Richtung Normalität bewegen".

Der Regierungschef kündigte zudem Änderungen bei Veranstaltungen an, das Land werde aber einen geplanten bundeseinheitlichen Beschluss abwarten. Dieser werde voraussichtlich bei größeren Veranstaltungen im Freien - wie beispielsweise im Fußballstadion - künftig bis zu 10.000 Zuschauer bei einer Belegung von maximal 30 Prozent der Plätze beinhalten. Drinnen seien bis zu 4.000 Besucher in der Diskussion bei maximal halber Kapazität. Dies würde auch für Handballspiele gelten. Günther begründete die Lockerungen damit, dass die Omikron-Variante des Coronavirus zwar ansteckender, aber weniger gefährlich sei. Schwere Verläufe seien unter Geimpften kaum zu verzeichnen.

12.20 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek positiv auf Corona getestet

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Holetschek habe sich am Mittwoch einem PCR-Test unterzogen, der positiv ausgefallen sei, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Holetschek habe sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben. Geplante Termine will er digital wahrnehmen. "Ich habe derzeit lediglich leichte Symptome wie etwa Husten und werde von zu Hause aus weiterarbeiten", sagte der Minister. Geplante Termine wolle er digital wahrnehmen. "Ich bin sehr froh, dass ich geboostert bin", sagte der Politiker. Wo und wann der Minister sich infiziert habe, sei unklar.

12.04 Uhr: Russland plant trotz explodierender Corona-Zahlen keine neuen Restriktionen

Trotz explodierender Corona-Zahlen im ganzen Land plant Russland derzeit keine neuen Restriktionen. Das Gesundheitssystem sei noch voll funktionsfähig, sagte am Mittwoch die Chefin der nationalen Gesundheitsbehörde, Anna Popowa, der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. "Die Sterblichkeitsrate ist nicht höher als in früheren Phasen in den vergangenen zwei Jahren." Deshalb gebe es keinen Grund für spezielle Restriktionen. Russland sieht sich seit zwei Wochen mit einer regelrechten Explosion der Corona-Fallzahlen konfrontiert. Am Mittwoch wurde den 13. Tag in Folge ein neuer Höchststand bei den Neu-Infektionen vermeldet: Innerhalb von 24 Stunden seien offiziell 141.883 Ansteckungen registriert worden, teilten die Behörden mit. Vor zwei Wochen lag die Zahl noch bei gut 33.000. Während der Pandemie starben in Russland nach Angaben der nationalen Statistikbehörde mehr als 680.000 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Das ist weltweit die vierthöchste Zahl nach den USA, Brasilien und Indien. Nur etwa die Hälfte der Russen ist gegen das Coronavirus geimpft.

12.04 Uhr: Lauterbach bietet Kimmich Impfung an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach würde Bayern Münchens Fußball-Star Joshua Kimmich sogar persönlich gegen das Coronavirus impfen. "Ich biete ihm an, dass ich ihn selbst impfe und über alle Risiken aufkläre", sagte Lauterbach der Zeitschrift Bunte. Kimmich hatte lange Bedenken geäußert. Nachdem er wegen Quarantäne und einer Corona-Infektion lange Zeit beim Rekordmeister ausgefallen war, rang er sich im Dezember dann doch zu einer Impfung durch. Das sei "großartig", sagte SPD-Politiker Lauterbach, "ich habe ihn nie verurteilt. Der Körper ist sein Kapital, da hatte er Ängste."

11.49 Uhr: FDP-Vizechef Vogel fordert Corona-Öffnungsplan

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel hat Warnungen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vor einem baldigen Aus für Corona-Schutzmaßnahmen zurückgewiesen. "Hendrik Wüst sollte den Blick als MPK-Vorsitzender jetzt nicht auf die Fortsetzung von Freiheitseinschränkungen richten, sondern lieber an einem Plan für die Rücknahme von Freiheitseinschränkungen arbeiten", sagte Vogel, der auch Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion ist, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ministerpräsidentenkonferenz habe auf Basis der Stellungnahme des Expertenrates die Entwicklung von Öffnungsperspektiven zu gegebener Zeit fest verabredet. "Wenn sich bis zum nächsten Treffen der Länder-Chefs die Tendenz erhärtet, dass die aktuelle Infektionswelle nicht zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führt, dann darf es nicht bei einer Ankündigung bleiben. Denn die Menschen fragen zu Recht nach einer Perspektive", so Vogel. Es lasse sich dabei von Nachbarländern lernen. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz sollte einen Öffnungsfahrplan besprechen. Ein Vorschlag müsse jetzt vorbereitet werden. Wüst hatte gewarnt, wenn der Bundestag nicht handele, würden mit Ablauf des 19. März alle Maßnahmen zum Schutz gegen das Virus auslaufen - spätestens nach einer einmaligen Verlängerung.

11.16 Uhr: Landkreistag kritisiert fehlende Vorgaben bei Impfpflicht für Pfleger

Der Präsident des Bayerischen Landkreistages hat fehlende Leitlinien bei der Impfpflicht für Mitarbeiter im Pflege- und Gesundheitswesen beklagt. "Ohne Vorgaben des Bundes zur Auslegung des Gesetzes werden die Gesundheitsämter den Vollzug nicht leisten können", sagte der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter (CSU) in München. Sofern nun nicht bald auch die allgemeine Impfpflicht komme, müsse das Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impflicht "in jedem Fall ausgesetzt werden, zumindest bis vom Bund praktikable und unbürokratische Vollzugshinweise vorgelegt werden".

Die Aussage des Bundesgesundheitsministeriums, wonach Pflegekräfte bis zu einer Entscheidung des Gesundheitsamtes weiterarbeiten könnten, verlagere die Verantwortung komplett auf die Gesundheitsämter. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mache sich hier "einen schlanken Fuß", kritisierte Bernreiter. "Zusätzliches qualifiziertes Personal für die notwendigen Einzelfallentscheidungen ist nicht vorhanden." Die Ämter arbeiteten ohnehin schon seit Monaten am Limit.

  • Zum Artikel: Nach Impfpflicht-Beschluss: Viel mehr Pflegekräfte auf Jobsuche

11.07 Uhr: Deutsche Wirtschaft fordert von Japan Lockerung des Einreiseverbots

Japans striktes Einreiseverbot wegen der Corona-Pandemie sorgt bei deutschen Unternehmen und internationalen Austauschstudenten für vehemente Kritik. "Das seit 23 Monaten bestehende Einreiseverbot ist nicht nur eine Belastung für die deutsche Wirtschaft, sondern schadet auch Japans eigener Wirtschaft und seinem internationalen Ruf", beklagte Marcus Schürmann, Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan).

Die Einreisebeschränkungen behinderten Firmen in ihrer Geschäftstätigkeit massiv, so Schürmann weiter. Eine Umfrage der Kammer habe ergeben, dass 73 Prozent der deutschen Unternehmen in Japan laufende Projekte und Geschäftstätigkeiten erheblich gefährdet sehen.

"Wir fordern die japanische Regierung daher dringend auf, die Einreisebeschränkungen zu flexibilisieren und die Einreise dieser Zielgruppen nach transparenten Verfahren zu ermöglichen", erklärte Schürmann.

10.50 Uhr: Söder verlangt Stufenplan für Erleichterung der Corona-Beschränkungen

CSU-Chef Markus Söder hat einen Stufenplan für zeitnahe Erleichterungen bei den Beschränkungen im Kampf gegen die Omikron-Welle der Corona-Pandemie verlangt. Obwohl die Inzidenzzahlen stiegen, erhöhe sich die Krankenhausbelegung nicht in gleicher Weise, sagte Söder heute in Berlin zum Auftakt der zweitägigen Winterklausur der CSU-Landesgruppe im Bundestag.

Für ihn ergebe sich "eindeutig das Bild: Eher früher mit Erleichterungen beginnen, Stück für Stück", sagte Söder. Es werde nicht den Tag geben, an dem alles aufgehoben werde. "Aber wir brauchen einen Weg aus der Pandemie", deswegen sei ein Stufenplan verantwortbar. Nötig sei eine klare Empfehlung des Expertenrates der Bundesregierung. Die hohe Inzidenzzahl sei nicht mehr verlässlich, da das Robert Koch-Institut (RKI) die Zahlen etwa wegen der schwerer werdenden Kontaktnachverfolgung schätze. "Wir können mit dieser Inzidenz keine Freiheitseinschränkung begründen", sagte Söder.

10.29 Uhr: Inzidenz in Bayern steigt weiter

Für Bayern meldet das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von gut 1451 Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100.000 Einwohnern. Das ist ein Plus von rund 30 im Vergleich zum Dienstag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona seit Beginn der Pandemie stieg um 42 auf 20.527.

Auf bayerischen Intensivstationen wurden am Mittwoch (Stand 10.05 Uhr) 343 Corona-Patienten behandelt. Seit einigen Tagen ist hier der Abwärtstrend gestoppt, wie aus Daten des bundesweiten Intensivregisters hervorgeht. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen mit Corona steigt dagegen laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit weiter.

Die höchsten Inzidenzen in Bayern gibt es aktuell in den Landkreisen Dachau mit rund 2.685 und Rosenheim mit 2.151. Die niedrigsten Werte wurden offiziell für die Städte Augsburg mit rund 566 und Erlangen mit 706 gemeldet. Zuletzt hatte es auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte aber immer wieder teils deutliche Verzerrungen durch Meldeverzug gegeben. Auch Augsburg wies zuletzt darauf hin, dass die aktuell vom RKI gemeldete Inzidenz nicht das Infektionsgeschehen abbilde. Das Gesundheitsamt der Stand ging am Dienstag von mehr als doppelt so hohen Werten aus.

09.34 Uhr: Tschechien meldet weiter steigende Corona-Zahlen

Die Omikron-Welle sorgt in Tschechien weiter für Höchstwerte an Corona-Neuinfektionen. Innerhalb von 24 Stunden gab es 57.195 neue bestätigte Fälle, so viele wie an keinem anderen Tag zuvor seit Beginn der Pandemie. Das ging heute aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Prag hervor. Hinzu kamen 9.775 neuerliche Infektionen von bereits Genesenen. In den Kliniken wurden knapp 2.700 Corona-Patienten behandelt, rund 700 mehr als vor einer Woche. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 2.483.

Das tschechische Parlament debattierte die ganze Nacht zu Mittwoch hindurch über eine Neuauflage des Pandemiegesetzes. Das Gesetz ermöglicht es dem Gesundheitsminister, zur Bekämpfung der Pandemie unter anderem Geschäfte zu schließen, öffentliche Veranstaltungen zu verbieten und den Schulbetrieb einzuschränken. Es läuft zum 1. März 2022 aus, falls es nicht verlängert wird.

08.52 Uhr: US-Behörde startet Zulassungsprozess für Biontech-Impfstoff für Kleinkinder

In den USA läutet die Arzneimittelbehörde FDA das Zulassungsverfahren für den Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer zum Einsatz bei Babys und Kleinkindern ein. Die beiden Pharmaunternehmen teilten am späten Dienstagabend mit, den rollierenden Einreichungsprozess von Daten zur Anwendung des Vakzins bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis unter fünf Jahren auf Anfrage der Behörde gestartet zu haben. Er dürfte bereits in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Bei einer Zulassung wäre es der erste verfügbare Covid-Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren.

Das rollierende Zulassungsverfahren ist ein beschleunigter Prozess, bei dem während eines Gesundheitsnotstands die notwendigen Daten bei Verfügbarkeit sukzessive eingereicht und geprüft werden können. Der Antrag von Biontech/Pfizer umfasst zunächst die Zulassung der ersten beiden Impfdosen, deren Dosierung bei einem Zehntel der Erwachsenendosis liegt.

08.20 Uhr: Integrationsbeauftragte will niedrigschwellige Impfangebote

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), hat bei den Corona-Schutzimpfungen mehr niedrigschwellige Angebote und Impfaktionen in Stadtteilen gefordert. „Wir müssen den Fokus mehr auf eine aufsuchende Beratung setzen ohne lange Warteschlangen und Termin“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Es sei wichtig, dass Menschen über ihre Unsicherheiten direkt und persönlich sprechen könnten.Es komme jetzt beim Impfen darauf an, alle mitzunehmen. „Dafür ist es wichtig, alle Menschen mit gesicherten Informationen zu erreichen“, sagte die Staatsministerin für Integration. Die Stelle der Integrationsbeauftragten informiert nach eigenen Angaben in 23 Sprachen über Corona und die Covid-19-Schutzimpfung.

07.13 Uhr: IOC - Kein automatischer Olympia-Abbruch bei höheren Corona-Zahlen

Im Fall steigender Corona-Zahlen bei Olympia will das IOC keine Grenzmarke für einen Abbruch der Winterspiele festlegen. "Wir setzen uns keine Schwellenwerte. Es geht auch nicht nur um die konkreten Zahlen, sondern auch darum, inwieweit Fälle innerhalb der Blase miteinander zusammenhängen", sagte Brian McCloskey, Leiter der Medizinischen Expertenkommission, heute in Peking. Bislang habe es in der Corona-Blase vor Beginn der Spiele bei den ermittelten Infektionen keine miteinander verbundenen Fälle gegeben, fügte der Experte des Internationalen Olympischen Komitees hinzu.

Insgesamt zählten die chinesischen Organisatoren bis zum Dienstag 232 positive Tests. Davon wurden 136 Infektionen bei den Kontrollen am Flughafen festgestellt, 96 innerhalb des sogenannten "geschlossenen Kreislaufs" für alle Olympia-Beteiligten. Die meisten positiv Getesteten würden keine Symptome zeigen, sagte McCloskey. Elf Infizierte hätten allerdings im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Keiner dieser Fälle war ernsthafter Natur", sagte der IOC-Arzt.

  • Zum Artikel: Peking 2022: Schon 200 positive Corona-Tests vor Olympia

05.57 Uhr: Zweiter Corona-Fall beim deutschen Olympia-Team

Das deutsche Olympia-Team in Peking hat seinen zweiten Corona-Fall. Eines der 85 Mitglieder der Mannschaft, die am Dienstag in China eingereist waren, sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Deutsche Olympische Sportbund heute mit. Ob es sich um einen Sportler oder einen Betreuer handelt, wollte der DOSB zunächst nicht mitteilen.

Das betroffene Teammitglied sei symptomfrei und müsse in ein Quarantänehotel ziehen. Je nach Ergebnis des weiteren Tests werde "das weitere Prozedere festgelegt", hieß es. Bereits vor einigen Tagen war bei einem deutschen Betreuer in der Bergregion Zhangjiakou eine Corona-Infektion festgestellt worden.

04.43 Uhr: Olympia in Peking - Weitere 32 Corona-Fälle entdeckt

Kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 32 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Mittwoch berichtete, wurden am Vortag 15 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet. 17 Infektionen wurden zudem bei Personen festgestellt, die zuvor nach Peking gereist waren und sich bereits in der geschlossenen Olympia-Blase befinden. Unter den am Mittwoch gemeldeten Infizierten befanden sich neun Athleten oder Teammitglieder. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 232 gestiegen.

04.10 Uhr: Verfassungsschutz registriert auf Telegram vemehrt Umsturzfantasien

Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung von Impfgegnern und Corona-Leugnern in Chatforen des Messengerdienstes Telegram. Während des Corona-Protestgeschehens gebe es dort "besonders viele konkrete Umsturzfantasien", sagt Kramer der Zeitung "Handelsblatt". Neben Bürgerinnen und Bürger, die dort laut Kramer auf teilweise "sehr drastische Weise" ihrem Ärger Luft machten, tummelten sich in der App auch verschwörungsideologische Akteure, Reichsbürger, Querdenker und hauptsächlich Rechtsextremisten. "Es geht also auf Telegram auch ganz klar um den Erstkontakt in die nicht-extremistische kritische Masse, um ohne großen Aufwand zu rekrutieren und zu mobilisieren."

04.00 Uhr: RKI meldet 208.498 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 1227,5

Das Robert-Koch-Institut(RKI) meldet mit 208.498 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Das sind 44.498 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 164.000 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Rekordstand von 1227,5 von 1206,2 am Vortag. 196 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118.170. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 10,18 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.00 Uhr: Buschmann stellt weitreichende Lockerungen für März in Aussicht

In der Debatte um Corona-Lockerungen stellt Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) eine weitreichende Rücknahme von Corona-Maßnahmen für den März in Aussicht. "Ich hoffe, dass im März viele Schutzmaßnahmen zurückgenommen werden können", sagt Buschmann der Zeitung "Rheinische Post". Voraussetzung sei, dass sich das Infektionsgeschehen so entwickle wie vom Robert-Koch-Institut prognostiziert "und ab Mitte Februar die Fallzahlen wieder sinken. Und es setzt voraus, dass wir es nicht kurzfristig mit neuen Varianten des Virus zu tun bekommen, die die Lage wieder komplett verändern."

01.22 Uhr: Mehrere Bundesländer gehen verstärkt gegen Nazi-Symbole bei Corona-Protesten vor

In mehreren Bundesländern geht die Justiz laut Regierungsangaben verstärkt gegen Holocaust-relativierende Symbole und Äußerungen bei Corona-Protesten vor. "Sich den gelben Stern anzuheften und dieses menschenverachtende Symbol des millionenfachen Mordes an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit dem eigenen Impfstatus in Verbindung zu bringen, ist nicht nur geschmacklos, sondern erfüllt in meinen Augen den Straftatbestand der Volksverhetzung", sagte die Bremer Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Deshalb sei es absolut richtig, "dass von der Staatsanwaltschaft Bremen generell der Anfangsverdacht der Volksverhetzung angenommen und entsprechend ermittelt wird."

Auch das bayerische Justizministerium wies darauf hin, dass Äußerungen, die staatliche Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust vergleichen, insbesondere den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen können. Es sei daher ein "Informationsschreiben" an die Verbände der bayerischen Polizei erstellt worden, "in dem diese gebeten wurden, entsprechende Fälle zur Prüfung des Anfangsverdachts für eine Straftat der zuständigen Staatsanwaltschaft vorzulegen", teilte das Ministerium auf RND-Anfrage mit.

Auch die Generalstaatsanwaltschaften in Hamburg und Sachsen halten das öffentliche Zeigen von "Judensternen" mit "Ungeimpft"-Aufschrift und die Verbreitung Holocaust-relativierender Aussagen grundsätzlich für strafbar, wie Sprecher dem RND mitteilten. Die Justizministerien in Nordrhein-Westfalen und Hessen halten es zumindest für naheliegend, dass der Straftatbestand der Volksverhetzung in solchen Fällen erfüllt wird. Mehrere Bundesländer verwiesen auf RND-Anfrage auf die Unabhängigkeit der Justiz und wollten keine eigene Bewertung abgeben.

00.22 Uhr: Tonga meldet Corona-Ausbruch und geht in den Lockdown

Die Corona-Pandemie hat als einen der letzten Orte der Welt auch den Pazifikstaat Tonga erreicht. Ministerpräsident Siaosi Sovaleni sagte, bei zwei Hafenarbeitern sei eine Infektion nachgewiesen worden. Daher trete am Mittwochabend ein Lockdown in Kraft. Die Arbeiter hatten bei der Verteilung internationaler Hilfsgüter geholfen, die nach dem verheerenden Vulkanausbruch und dem folgenden Tsunami den Inselstaat erreichten.

Die Nachrichtenwebsite Matangi Tonga berichtete, die Behörden hätten 50 Hafenarbeiter auf das Virus getestet. Zwei der Tests seien positiv ausgefallen. Der Lockdown gelte vorläufig unbefristet, die Gesundheitsbehörden wollten alle zwei Tage über den Stand der Dinge informieren, hieß es. Seit Beginn der Pandemie meldete Tonga nur eine einzige Infektion bei einem Missionar, der aus Afrika zurückkehrte und im Oktober nach seinem Rückflug über Neuseeland positiv getestet wurde.

00.00 Uhr: Union will "Impf-Vorsorge-Gesetz" statt Impfpflicht

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kündigt ein "Impf-Vorsorge-Gesetz" der Union anstelle einer allgemeinen Impfpflicht an. "Das heißt, eine Impfpflicht kann eine zusätzliche Maßnahme gegen die Pandemie sein, sie muss aber angepasst an die jeweilige Situation sein", sagt er der "Welt". Entscheidende Faktoren seien dabei das Risiko einer Infektionsentwicklung verbunden mit den erwarteten Belastungen des Gesundheitssystems. "Dabei darf das nur eng zeitlich befristet sein und auf gefährdete Gruppen oder Altersstufen angewendet werden."

Dienstag, 01. Februar 2022

23.43 Uhr: Pfizer und BionTech beantragen Zulassung von Corona-Impfstoff für Kleinkinder

Der Pharmakonzern Pfizer und sein deutscher Partner BionTech haben in den USA die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in niedriger Dosis für Kinder unter fünf Jahren beantragt. Pfizer teilte am Dienstag mit, es habe mit der Einreichung der nötigen Daten bei der Zulassungsbehörde FDA begonnen und erwarte, den Prozess in einigen Tagen abzuschließen. Wenn die FDA zustimmt, könnten Kinder ab sechs Monaten eine Impfdosis erhalten, die ein Zehntel des Wirkstoffs einer Erwachsenendosis enthält. In einem außergewöhnlichen Schritt hatte die FDA Pfizer und BionTech dazu aufgefordert, den Antrag früher zu stellen als von den Unternehmen geplant. Die 19 Millionen Kinder unter fünf Jahren bilden in den Vereinigten Staaten die einzige Gruppe, die bisher nicht gegen das Coronavirus geimpft werden kann. Mit dem nun eingereichten Zulassungsantrag könnten die jüngsten Amerikaner möglicherweise schon ab März geimpft werden. Offen ist noch, wie viele Dosen die Kinder unter fünf Jahren für einen wirksamen Schutz benötigen. Pfizer testet drei Impfungen, nachdem sich zwei der extra-niedrigen Dosen als stark genug für Babys, aber nicht für Vorschulkinder erwiesen. Die endgültigen Daten der Studie werden nicht vor Ende März erwartet. Die FDA könnte daher in Erwägung ziehen, vorerst zwei Dosen zuzulassen und möglicherweise später eine dritte Spritze zu genehmigen.

21.49 Uhr: Lage in Münchner Krankenhäusern stabil

Trotz der derzeitigen Omikron-Welle ist die Lage in den Münchner Krankenhäusern derzeit stabil. Das gab das Münchner Gesundheitsreferat während des sogenannten Corona-Berichts an den Münchner Stadtrat bekannt. Demnach sind die Kliniken zwar durch einen hohen Ausfall an infiziertem Personal herausgefordert, dennoch könne die Versorgung aufrecht erhalten werden, so eine Sprecherin des Gesundheitsreferats. Gleiches gelte für die Durchführung von PCR-Tests im Raum München. Laut dem Leiter des Münchner Krisenstabs Wolfgang Schäuble können derzeit alle notwendigen PCR-Testungen im Stadtgebiet analysiert werden.

21.42 Uhr: Katalonien hebt weitere Corona-Maßnahmen auf

Nach fast zweimonatiger Schließung dürfen die Diskotheken in Katalonien in der kommenden Woche wieder öffnen. Wie die Regierung der Region im Nordosten Spaniens am Dienstag mitteilte, dürfen Orte des "Nachtlebens" wie Diskotheken, Konzertsäle und Musikkneipen ab dem 11. Februar wieder öffnen. Für die Betriebe, die zuletzt den strengsten Corona-Maßnahmen unterworfen waren, sollen dann gar keine Beschränkungen mehr gelten, etwa bei Öffnungszeiten oder Besucherzahlen.

20.12 Uhr: Norwegen lockert Corona-Maßnahmen

Norwegen hebt einen Großteil seiner Corona-Maßnahmen auf. Bereits ab Dienstagabend um 23.00 Uhr gibt es unter anderem keine Begrenzungen für den Ausschank von alkoholischen Getränken mehr. Der Breitensport und andere Freizeitaktivitäten können nach Regierungsangaben ohne Einschränkungen wieder voll aufgenommen werden, Kinos, Theater und Kirchen können wieder voll besetzt sein. Teilnehmerbeschränkungen werden für Zusammenkünfte ebenso aufgehoben wie die Testpflicht für Einreisende.

Die Maskenpflicht in Geschäften, im öffentlichen Nahverkehr und in anderen Situationen mit möglichem Gedränge bleibt dagegen bestehen, wie Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Die generelle Ein-Meter-Abstandsregel bleibt ebenfalls bis auf Weiteres in Kraft. Die norwegische Regierung strebt an, die letzten Beschränkungen bis zum 17. Februar aufzuheben, wenn sich die Lage wie erwartet weiter entwickelt.

18.48 Uhr: Berufsverband für Pflegeberufe: Impfpflicht verschärft Personalmangel

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fürchtet, dass durch die ab 16. März geltende Impfpflicht viele Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben werden. DBfK-Chefin Marliese Biederbeck sagte im Interview mit der BR24-Rundschau, dass bereits vor der Pandemie ein Mangel an Pflegekräften herrschte. Der habe sich in den vergangenen Monaten aufgrund der hohen Belastungen durch Corona weiter verschärft. Nun erwartet Biederbeck weitere Kündigungen. Die DBfK-Chefin begrüßt die Impfpflicht für Pflegeberufe, fordert aber zugleich eine allgemeine Impfpflicht. Denn nur, wenn auch die Besucher und die Bewohner von Pflegeeinrichtungen geimpft seien, könne es einen wirkungsvollen Infektionsschutz für alle geben.

18.27 Uhr: Skispringerin Kramer zeigt sich frustriert: "Ist die Welt wirklich so unfair?"

Skispringerin Marita Kramer hat sich nach ihrer verpassten Olympia-Chance frustriert und traurig gezeigt. Die 20 Jahre alte Österreicherin, die wegen mehrerer positiver Corona-Tests nicht nach Peking zu den Winterspielen reisen kann, schrieb am Dienstag auf Instagram: "Keine Worte, keine Gefühle, einfach Leere. Ist die Welt wirklich so unfair? Die letzten Jahre habe ich auf Olympia hingearbeitet. Ich habe so viel Zeit und Energie da reingesteckt, um meine Träume zu verwirklichen. Jetzt fühlt es sich so an, als wären meine Träume innerhalb eines Tages geplatzt."

Kramer war im bisherigen Winter die beste Skispringerin und galt für das olympische Einzel am Samstag (11.45 Uhr/ARD und Eurosport) als Favoritin auf Gold. Rivalin Katharina Althaus, die sportlich vom Ausfall Kramers profitieren könnte, zeigte sich ebenfalls emotional bewegt. "Es tut mir unendlich leid. Bleib stark", kommentierte Althaus in dem sozialen Netzwerk.

18.19 Uhr: Großangelegte Studie zu Corona-Folgen startet

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen soll eine großangelegte Studie mehr Klarheit über die gesundheitlichen Folgen einer Corona-Infektion bringen. Mehr als 9.000 Einwohner, die sich bis Ende November vergangenen Jahres mit dem Virus infiziert hatten, sollen nächste Woche schriftlich gebeten werden, einen fünfseitigen Fragebogen zurückzusenden. Darin geht es um körperliche wie seelische Symptome und um die Frage, ob weitere medizinische Behandlung nötig war und ob der Alltag bewältigt werden kann.

"Wir erhoffen uns natürlich einen großen Rücklauf", sagte der Ärztliche Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der Technischen Universität, Antonius Schneider. Die Erhebung solle zeigen, wie es den Betroffenen gehe - und helfen, bessere Versorgungskonzepte zu entwickeln. "Ich sehe jede Woche einige Patientinnen und Patienten in meiner Praxis, die unter den Folgen einer durchgemachten Corona-Infektion leiden. Und ich möchte wissen, wie wir Ärzte ihnen am besten medizinisch helfen können", sagte Jörg Lohse, niedergelassener Arzt und ärztlicher Koordinator zur Bewältigung der Pandemie im Landkreis, der mit Schneider die Studie leitet. Beteiligt ist auch das Gesundheitsamt Bad Tölz-Wolfratshausen. Mit Ergebnissen wird Ende Mai gerechnet.

18.12 Uhr: Israel lockert Corona-Beschränkungen

Trotz immer noch hoher Infektionszahlen lockert Israel weitere Corona-Beschränkungen. So brauchen die Menschen im Land bald nur noch für sehr große Veranstaltungen mit hohem Ansteckungsrisiko den sogenannten "Grünen Pass" für Geimpfte oder Genesene vorzuzeigen, wie das Corona-Kabinett am Dienstagabend beschloss. Zu diesen Events gehören etwa Feiern und Hochzeiten. Restaurants, Kinos und Hotels dürfen künftig aber auch wieder von Ungeimpften besucht werden. Außerdem soll durch die Lockerungen, die ab Sonntag gelten, die Testpflicht bei der Ausreise aus Israel wegfallen.

18.12 Uhr: Länder gehen gegen Holocaust-Relativierung bei Corona-Demos vor

In mehreren Bundesländern geht die Justiz offenbar verstärkt gegen Holocaust-relativierende Symbole und Äußerungen bei Corona-Protesten vor. Das betrifft laut Recherchen des Redaktionsnetzwerks Deutschland insbesondere das Tragen von "Judensternen" mit der Aufschrift "Ungeimpft". "Sich den gelben Stern anzuheften und dieses menschenverachtende Symbol des millionenfachen Mordes an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit dem eigenen Impfstatus in Verbindung zu bringen, ist nicht nur geschmacklos, sondern erfüllt in meinen Augen den Straftatbestand der Volksverhetzung", sagte die Bremer Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD). Deshalb sei es absolut richtig, "dass von der Staatsanwaltschaft Bremen generell der Anfangsverdacht der Volksverhetzung angenommen und entsprechend ermittelt wird".

Auch das bayerische Justizministerium weist darauf hin, dass Äußerungen, die staatliche Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust vergleichen, insbesondere den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen können. Gemeinsam mit dem Innenminsterium sei daher ein Informationsschreiben an die Verbände der bayerischen Polizei erstellt worden, in dem diese gebeten wurden, entsprechende Fälle zur Prüfung des Anfangsverdachts für eine Straftat der zuständigen Staatsanwaltschaft vorzulegen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit.

18.01 Uhr: Handelsverband warnt: 16.000 Geschäften droht die Schließung

Der Handelsverband Deutschland befürchtet, dass durch die Corona-Krise in diesem Jahr noch einmal fast 16.000 Geschäften das Aus droht. Vor allem die innerstädtischen Händler litten noch immer unter den Nachwirkungen der Pandemie, warnte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin.

17.19 Uhr: Vor Impfpflicht: 12.000 Pflegekräfte melden sich arbeitssuchend

Die Bundesagentur für Arbeit stellt vor der Einführung einer einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen Bewegung auf dem Arbeitsmarkt fest. Aus dem Gesundheits- und Sozialsektor hätten sich im Dezember und Januar 25.000 mehr Menschen arbeitssuchend gemeldet als üblich, sagte Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach in Nürnberg. Arbeitssuchend sind Menschen, die eine drohende Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur anzeigen, aber noch im Job sind, erläuterte ein Sprecher der Bundesagentur. Eine Impfpflicht im Gesundheits- und Sozialwesen soll am 16. März in Kraft treten.

"Wir sehen schon eine Zunahme, aber insgesamt auf einem Niveau, was uns allen keine Sorgen machen muss", sagte Terzenbach. Er sprach von etwa 25.000 Personen aus dem gesamten Gesundheits- und Sozialsektor, die sich über das übliche Niveau hinaus arbeitssuchend gemeldet hätten, davon ungefähr 12.000 aus der Pflege. Ob die erhöhte Zahl unter anderem auf entsprechende Aufrufe in sozialen Medien zurückzuführen ist, sei derzeit nicht bekannt. Eine Sprecherin der Bundesagentur erklärte, dass es in verschiedenen sozialen Medien Aufrufe gegeben habe, sich schon vor Inkrafttreten der Impfpflicht im Gesundheitswesen arbeitssuchend zu melden.

17.04 Uhr: London schreibt Milliarden auf Corona-Schutzausrüstung ab

Die britische Regierung hat offensichtlich mehrere Milliarden Pfund für zu teure oder unnötige Corona-Schutzausrüstung gezahlt. Das Gesundheitsministerium habe insgesamt 8,7 Milliarden Pfund - mehr als 10 Milliarden Euro - abgeschrieben, meldete die Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf Abrechnungen. So seien 673 Millionen Pfund für "völlig unbrauchbare" Ausrüstung gezahlt worden sowie 750 Millionen Pfund für Artikel, die nicht vor ihrem Verfallsdatum verwendet wurden. Fast 2,6 Milliarden Pfund wurden für Gegenstände ausgegeben, "die nicht für die Verwendung im (Gesundheitsdienst) NHS geeignet sind". Das Ministerium hoffe aber darauf, diese Artikel noch verkaufen oder spenden zu können. Schließlich sei der Wert der Restbestände um 4,7 Milliarden Pfund eingebrochen. Grund seien die seit Pandemie-Beginn stark gefallenen Preise für Schutzausrüstung. Die Opposition kritisierte die Regierung als "unfähig".

16.45 Uhr: WHO warnt vor zu frühem Ende von Corona-Schutzmaßnahmen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor dem verfrühten Ende von Corona-Schutzmaßnahmen. Es sei voreilig, das Virus für besiegt zu halten, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Seit dem Auftauchen der Omikron-Variante vor etwa zehn Wochen seien fast 90 Millionen neue Infektionen gemeldet worden - mehr als im ganzen Jahr 2020. "Wir sehen jetzt einen sehr besorgniserregenden Anstieg der Todeszahlen in den meisten Weltregionen."

Die WHO sei besorgt, dass manche Regierungen es nicht mehr für nötig hielten, das Infektionsrisiko weiter durch Vorschriften wie Maske tragen oder Abstand halten zu reduzieren. Dies werde damit begründet, dass die Impfraten relativ hoch seien und Omikron sehr viele Menschen anstecke, aber wenig schwere Krankheitsverläufe verursache. Das sei völlig falsch, sagte Tedros. "Dieses Virus ist gefährlich, und es verändert sich weiter direkt vor unseren Augen."

16.20 Uhr: Über drei Millionen Menschen in Bayern psychisch belastet

In Bayern sind Schätzungen zufolge rund 350.000 Kinder und Jugendliche von psychischen Auffälligkeiten betroffen und etwa 2,7 Millionen Erwachsene. Das geht aus dem ersten bayerischen Psychiatriebericht hervor, den die Staatsregierung dem Landtag vorgelegt hat. Einer der Schwerpunkte im Bericht sei die Gesundheit im Zuge der Corona-Pandemie, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

Der Bericht bestätigt nun, dass die Pandemie wie auch die Corona-Schutzmaßnahmen sich auf die psychische Gesundheit der Menschen ausgewirkt hätten. So gebe es mehr Depressionen und Angststörungen sowie ein verändertes Suchtverhalten. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 seien vor allem die älteren Menschen wegen der Besuchsverbote in Heimen "psychisch hochbelastet" gewesen. Der zweite Lockdown im Spätherbst 2020 habe dann zu einer stärkeren psychischen Belastung auch bei jüngeren Menschen geführt.

15.55 Uhr: Charité will Corona-Patienten dezentral isolieren

An der Berliner Charité werden Corona-Infizierte künftig nicht mehr grundsätzlich auf speziellen Covid-19-Stationen behandelt. Wie der rbb erfuhr, sollen die Betroffenen von Mittwoch an dezentral auf der jeweiligen Fachstation isoliert werden, wenn sie eigentlich wegen einer anderen Erkrankung in die Klinik gekommen sind. "Durch diese Organisation können Patientinnen und Patienten auch bei steigenden Fallzahlen in dem Fachbereich ihrer Grunderkrankung unmittelbar therapiert werden", erklärte Unternehmenssprecher Markus Heggen. "Davon ausgenommen ist die Behandlung auf den Intensivstationen, die weiterhin zentralisiert durchgeführt wird."

Die Charité reagiert damit auf die steigende Zahl von Corona-Fällen infolge der Omikron-Variante. Bisher mussten Fachärzte etwa bei einem Beinbruch oder einem Blinddarm-Durchbruch zur Behandlung ihres Patienten auf die Corona-Station.

14.55 Uhr: Zahl der Patienten mit Corona in Krankenhäusern steigt schnell an

Die Zahl der Corona-Patienten in Bayerns Krankenhäusern steigt sehr schnell - aber nur auf den Normalstationen. Bei den schwer kranken Intensivpatienten gibt es bisher keine vergleichbare Zunahme, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung in München berichtete.

Demnach ist die Zahl der Corona-Patienten auf den Normalstationen im Zuge der Omikron-Welle innerhalb einer Woche von 475 auf 657 gestiegen - das entspricht einem Zuwachs von 38 Prozent. Allerdings sind unter diesen Patienten nach den Worten des Staatskanzleichefs nicht wenige, die wegen einer anderen Erkrankung eingewiesen werden, aber coronapositiv sind.

Auf den Intensivstationen hat die Zahl der Covid-Patienten zumindest im Wochenvergleich noch weiter - von 340 auf 333 - leicht abgenommen, auch wenn es seit dem Wochenende wieder leicht nach oben geht. "Es besteht ein gewisser optimistischer Blick darauf, dass es tatsächlich zu einer Entkoppelung gekommen ist zwischen Infektionszahlen und Hospitalisierung", sagte Herrmann dazu.

14.30 Uhr: Regeln zum Kurzarbeitergeld sollen bis 30. Juni verlängert werden

Nach Plänen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollen Betriebe noch bis Ende Juni unter erleichterten Bedingungen Kurzarbeitergeld beantragen können. Die pandemiebedingten Sonderregelungen sollen um drei Monate - bis zum 30. Juni - verlängert werden, wie aus einem Entwurf des Bundesarbeitsministeriums für die Koalitionsfraktionen hervorgeht.

Regulär würden die Regeln zur Kurzarbeit, die aktuell gelten, zum 31. März auslaufen. Mit dem Entwurf eines Gesetzes, der nach dpa-Informationen am 9. Februar ins Kabinett soll, soll die maximale Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds von 24 auf bis zu 28 Monate gestreckt werden. "Ohne die Möglichkeit, weiter Kurzarbeitergeld zu beziehen, wäre ab März 2022 bei den bereits länger kurzarbeitenden Betrieben verstärkt mit Entlassungen zu rechnen", heißt es zur Begründung in dem Entwurf.

14.15 Uhr: Sachsen lässt mehr Fans in die Stadien

Sachsen lässt mit seiner neuen Corona-Verordnung wieder mehr Fans in die Fußball-Stadien. Wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) nach der Kabinettssitzung mitteilte, können die Stadion wieder zu 25 Prozent der Platzkapazität gefüllt sein. Eine Obergrenze gilt dabei nicht, größere Arenen können also mehr Zuschauer einlassen als kleinere.

Nach dieser Regelung könnten im Stadion von Fußball-Bundesligist RB Leipzig rund 11.000 Fans bei Spielen dabei sein. Bei den Zweitligisten Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue sind es etwa 8.000 beziehungsweise 4.000. Zu Veranstaltungen in Hallen sind maximal 2.000 Zuschauer bei einer 50-prozentigen Auslastung möglich. Die Regelung gilt, solange die Überlastungsstufe in Krankenhäusern nicht überschritten wird. Nach der bisherigen Notfall-Verordnung waren in sächsischen Stadien maximal 1.000 Gäste zugelassen.

13.50 Uhr: Niedersachsen fördert PCR-Testgeräte in Apotheken

Niedersachsen will den Engpass bei den PCR-Tests zur Corona-Diagnose mit zusätzlichen Testgeräten in den Apotheken lindern. Apotheken, die ein PCR-Testgerät anschaffen, können ab sofort 80 Prozent des Kaufpreises vom Land erstattet bekommen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Insgesamt stelle das Land dafür drei Millionen Euro bereit, pro Apotheke stehen bis zu 3.000 Euro zur Verfügung. Nach Angaben des Ministeriums ist Niedersachsen das erste Bundesland mit einer solchen Förderung.

Bisher verfügten erst rund 250 der 1.700 Apotheken im Land über PCR-Testgeräte, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Die bereitgestellte Fördersumme reicht für mindestens 1.000 weitere Apotheken. Behrens erhofft sich eine Steigerung der Testkapazität um knapp 20 Prozent - das entspreche rund 50.000 Tests pro Woche.

13.35 Uhr: Piazolo: Schulleiter können ganze Klassen nach Hause schicken

Nach viel Kritik an den Corona-Regeln für die bayerischen Schulen werden diese in einem Punkt angepasst: Bei größeren Ausbruchsgeschehen können Schulleiter künftig ganze Klassen nach Hause und in den Distanzunterricht schicken, und zwar für fünf Tage. Sie müssen in diesen Fällen dann nicht mehr auf eine entsprechende Anweisung des Gesundheitsamtes warten, sondern können eigenständig handeln. Das teilte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Dienstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München mit, bei der auch einige Schulleiter zugeschaltet waren. Von einer "gravierenden Häufung" von Corona-Fällen sei auszugehen, wenn rund 50 Prozent der Schüler einer Klasse betroffen seien, sagte Piazolo.

  • Zum Artikel: Piazolo: Distanzunterricht nur bei großen Corona-Ausbrüchen

13.35 Uhr: Schulze: Deutschland will Afrika bei Impfstoffproduktion unterstützen

Deutschland will in vier afrikanischen Ländern den Aufbau von Corona-Impfstoffproduktionen unterstützen. Gerade in Afrika müsse Impfstoff hergestellt werden können, auch wenn das kompliziert sei, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag nach einem Besuch der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf. Deutschland wolle beim Aufbau von Impfstoffproduktionen in Südafrika, Ghana, Ruanda und Senegal helfen. Eine Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe sieht Schulze kritisch. Wichtig sei, dass angesichts immer neuer Corona-Virusvarianten weiter an Impfstoffen geforscht werde.

13.21 Uhr: Pflegerat für pragmatische Umsetzung von Einrichtungsimpfpflicht

Der Deutsche Pflegerat hat sich für eine pragmatische Umsetzung der ab Mitte März greifenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen und gleichzeitig grundsätzliche Kritik an dem Vorhaben geäußert. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler plädierte für eine Risikoabwägung vor Ort durch das jeweilige Gesundheitsamt. "Es bleibt ja gar nichts anderes übrig. Es kann ja nicht ein Gesundheitsamt sagen, wir ziehen die Leute ab. Was machen wir dann mit den Pflegebedürftigen?", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht greift ab 16. März. Laut Infektionsschutzgesetz können die Gesundheitsämter demnach künftig nach einer gewissen Frist ein Tätigkeits- oder Betretungsverbot für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Impfung befreit. Die Ämter kritisieren, dass die Einzelfallprüfung bei ihnen zu weiteren Belastungen führen wird.

13.21 Uhr: "Boostern" ist der Anglizismus des Jahres

Das Virus stellt vieles auf den Kopf – auch die deutsche Sprache und ihren Wortschatz. Und zwar mit einer Geschwindigkeit, die nur selten zu beobachten ist, wie Sprachforscher feststellen. Superspreader, Geisterspiel und Infodemie: Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim hat in seiner "Übersicht zum Neuen Wortschatz" über 2.000 neue Einträge rund um die Coronapandemie gefunden. Auch in den beliebten Ranglisten der Wörter und Unwörter des Jahres nimmt Corona seit Beginn der Pandemie einen herausragenden Platz ein. Am Dienstag kürte die Jury um den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin das Verb "boostern" zum Anglizismus des Jahres 2021. Die Sprachexperten loben die Schnelligkeit, mit der das Wort eine Lücke im deutschen Wortschatz gefüllt habe. Außerdem habe es einen "optimistischen und dynamischen Beiklang".

13.16 Uhr: Forderungen nach Ende von 2G im Handel

Trotz immer neuer Höchstwerte bei den Corona-Neuinfektionen ist die Debatte um mögliche Lockerungen der Schutzmaßnahmen wieder in vollem Gang. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) fordert am Dienstag ein Ende der 2G-Regelung im Einzelhandel. Der Handelsverband HDE sprach von einer "nutzlosen Maßnahme" und bekräftigte seine Forderung nach einer Abschaffung. Bei den Corona-Regelungen brauche es "eine einheitliche Linie", sagte Bovenschulte am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Die muss aus meiner Sicht lauten: Kein 2G mehr, stattdessen eine durchgängige Maskenpflicht im Einzelhandel." Vor den nächsten Corona-Beratungen von Bund und Ländern am 16. Februar müsse eine öffentliche Debatte über mögliche weitere Schritte geführt werden, sagte Bovenschulte. Er kritisierte die uneinheitlichen Regelungen, insbesondere im Einzelhandel. "Da haben wir jetzt einen reinen Flickenteppich", sagte er.

12.53 Uhr: Kretschmann will vor Ostern nicht über Corona-Lockerungen reden

Baden-Württenbergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht mindestens bis Mitte April keine Chance für das Ende von Corona-Beschränkungen. Eine Debatte über Exitstrategien vor Ostern sehe er überhaupt nicht, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. "Wir brechen keine Debatte über Exitstrategien vom Zaun – das wäre völlig unangemessen und das völlig falsche Signal." So habe Baden-Württemberg vor kurzem erst Regeln verschärft, sagte Kretschmann mit Blick auf die FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Das werde man nicht durch "haltlose Ausstiegsdebatten" konterkarieren. Man sei immer noch in einer dramatischen Situation.

12.53 Uhr: Prozessbeginn: Falscher Arzt impft gegen Covid-19

Ein falscher Impfarzt muss sich in Kürze vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Der Mann, nach früheren Angaben ein Theologe, soll hunderte Male Menschen ohne ärztliche Zulassung gegen Covid-19 geimpft und dafür kassiert haben. Die Anklage lautet unter anderem auf gefährliche Körperverletzung, Urkundenfälschung und gewerbsmäßigen Betrug. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, vom 3. Februar bis 23. März 2021 im Impfzentrum Rosenheim sowie am 16. März 2021 im Impfzentrum Karlsfeld (Landkreis Dachau) tätig gewesen zu sein, obwohl er weder eine Approbation als Arzt besaß noch ein medizinisches Studium absolviert hatte. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte der Mann insgesamt 306 Mal selbst die Spritze gesetzt und in 1.144 Fällen Injektionen von medizinischem Fachpersonal überwacht.

12.46 Uhr: Laborverband: Mehr als vier von zehn PCR-Tests positiv

Der Anteil der positiv ausgefallenen Laboruntersuchungen auf das Coronavirus ist laut einem Laborverband erneut auf einen Höchstwert gestiegen. Vorige Woche sei eine «historisch hohe» Positivrate von 41,1 Prozent erfasst worden, sagte der erste Vorsitzende des Verbands Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, am Dienstag in einer Online-Schalte. Von rund 2,4 Millionen durchgeführten PCR-Tests - ebenfalls ein Höchstwert - sei gut eine Million positiv auf Sars-CoV-2 ausgefallen. Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto größer ist die Untererfassung. In Hinblick auf die Auslastung von 95 Prozent sagte Müller: "Wir sind am Limit". In vielen Bundesländern ist die Kapazität laut Verband bereits erschöpft.

12.38 Uhr: Corona-Tests in Europa: Von kostenlos bis 245 Euro

Die Preise für Corona-Tests sind in Europa extrem unterschiedlich. Ein PCR-Test könne kostenlos sein, aber mit 245 Euro auch sehr teuer, teilte das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland am Dienstag in Kehl mit. Um horrende Preise zu verhindern, hätten viele EU-Länder Höchstpreise festgelegt. Sie seien aber ebenfalls sehr unterschiedlich: In Tschechien dürfe der Antigen-Test höchstens acht Euro kosten, auf den Balearischen Inseln 30 Euro, in Belgien 120 Euro. Kostenlose Tests für Touristen gebe es aktuell nur in Dänemark und Österreich, dort teilweise sogar PCR-Tests. Sehr teuer könne es hingegen im hohen Norden werden: Finnland verlange für PCR-Tests zwischen 100 und 245 Euro pro Person, bei den Antigen-Tests reiche die Spanne dort von 25 bis 214 Euro. In Norwegen seien die Preise ähnlich hoch. Auch in Schweden könne ein PCR-Test bis zu 245 Euro kosten. An Flughäfen, das ergab die aktuelle Erhebung, seien Corona-Tests in der Regel teurer als an anderen Orten.

12.26 Uhr: KfW-Fördervolumen KfW sinkt wegen rückläufiger Nachfrage nach Corona-Hilfen

Die staatliche Förderbank KfW hat im vergangenen Jahr aufgrund einer fallenden Nachfrage nach Corona-Hilfen weniger Kredite vergeben. Das Volumen der ausgereichten Darlehen sank 2021 um 21 Prozent auf 107 Milliarden Euro, wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. "Wir sehen eine starke Fördernachfrage in den Bereichen Klimawandel und Umwelt und erfreulicherweise einen Rückgang in der Nachfrage nach den Corona-Hilfen", erklärte KfW-Chef Stefan Wintels. Die Zusagen für Corona-Hilfsprogramme im Inland beliefen sich noch auf 10,1 Milliarden Euro - im Krisenjahr 2020 waren es 46,9 Milliarden Euro. Zum Ausblick auf das laufende Jahr sagte Wintels: "In Deutschland werden wir hoffentlich einen weiteren Rückgang an Corona-Hilfen sehen."

12.23 Uhr: Mehr Pflegekräfte melden sich arbeitssuchend

Deutlich mehr Pflegekräfte als noch vor der Corona-Pandemie haben sich in Bayern arbeitssuchend gemeldet. Im Dezember und im Januar hätten 4109 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflegebranche eine entsprechende Meldung bei den Arbeitsagenturen gemacht, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg mit. Im Vergleich zu Dezember 2019 und Januar 2020 bedeute das einen Anstieg um 171 Prozent. Ob diese Entwicklung allein auf die geplante Impfpflicht im Gesundheitswesen zurückzuführen ist, "können wir nicht eindeutig sagen", betonte Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion. Die Gründe, warum sich Menschen melden, seien vielseitig und würden auch nicht explizit erfragt. "Neben der Ablehnung der Impfung ist es auch möglich, dass die Betroffenen sich bei der Versorgung von Corona-Patienten nicht weiter dem erhöhten Risiko aussetzen möchten oder im zweiten Pandemie-Winter einfach die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht sind."

11.34 Uhr: Bundesländer trotz Corona mit leichtem Haushaltsplus

Die Bundesländer haben trotz anhaltender Corona-Pandemie im vergangenen Jahr einen leichten Haushaltsüberschuss erzielt. Insgesamt erwirtschafteten sie in ihren Kernhaushalten (ohne mögliche Extrahaushalte) ein Plus von rund 800 Millionen Euro, wie das Finanzministerium im Internet veröffentlichte. Zuerst berichtete am Dienstag das «Handelsblatt» über die Zahlen. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 hatten die Länder noch ein Minus von mehr als 40 Milliarden Euro eingefahren und erhebliche Summen in Extrahaushalte für die Pandemiebekämpfung gesteckt.

Grund für die bessere Finanzlage waren zum einen höhere Steuereinnahmen, zum anderen aber auch Bundes-Zahlungen im Rahmen der Corona-Hilfspakete. Während die Länder ein leichtes Plus einfuhren, machte der Bund im vergangenen Jahr zur Bekämpfung der Pandemie hohe Schulden von rund 215 Milliarden Euro.

Zwar erzielten neun Bundesländer im vergangenen Jahr ebenfalls ein Minus, das wurde aber kompensiert von den Überschüssen der anderen sieben Länder. So erreichte Hessen ein Plus von 2,4 Milliarden Euro, Rheinland-Pfalz von fast 2,3 Milliarden. Baden-Württemberg fuhr fast 1,5 Milliarden ein, Bayern rund 900 Millionen. Das größte Defizit gab es in Nordrhein-Westfalen mit 3,5 Milliarden Euro.

11.33 Uhr: Corona-Impfpass ohne Auffrischungsimpfung nun EU-weit neun Monate gültig

Die digitalen Corona-Impfausweise sind seit Dienstag ohne eine Auffrischungsimpfung EU-weit noch neun Monate gültig. Nach Ablauf dieser 270 Tage werden Reisende wie Ungeimpfte behandelt, wenn sie nicht geboostert sind. Die neue Regel "unterstreicht die Wichtigkeit, eine Booster-Impfung zu bekommen", erklärte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Die Frist beginnt demnach nach einer zweiten Impfdosis oder beim Vakzin von Johnson & Johnson nach einer Impfung.

Die einheitliche Gültigkeitsdauer von neun Monaten soll das Reisen innerhalb der EU erleichtern. Denn einige Mitgliedstaaten wie etwa Frankreich hatten die Gültigkeit von Doppel-Impfungen bereits zeitlich beschränkt, was zu Unsicherheiten bei Reisenden führte.

Die Regel gilt nur für die Einreise. Ob etwa für Restaurant- oder Kinobesuche im jeweiligen Reiseland ein Corona-Test auch für Geimpfte und Genesene verpflichtend bleibt, ist weiterhin Sache der Mitgliedstaaten.

Die EU-Kommission folgt den Empfehlungen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), wonach nach sechs Monaten eine Auffrischungsimpfung erfolgen sollte, weil die Impf-Wirksamkeit mit der Zeit abnimmt. Um den Mitgliedsländern genügend Zeit zum Impfen der Bürger zu geben, wurde der Zeitraum allerdings um weitere drei Monate auf ein Dreivierteljahr festgesetzt. Wie lange das Zertifikat nach einer Booster-Impfung gültig bleibt, ist auf EU-Ebene noch nicht geregelt.

10.50 Uhr: 75,8 Prozent der Bevölkerung bis Ende Januar gegen Corona erstgeimpft

Bis einschließlich Montag, dem letzten Tag des Monats, haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, ist damit endgültig verfehlt worden. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte dies bereits am Montag eingeräumt. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote sogar bereits bis zum 7. Januar erreichen.

Über einen vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze verfügen nach RKI-Angaben 61,6 Millionen Menschen (74 Prozent). Mindestens 44,1 Millionen Menschen (53 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben den Angaben zufolge 63 Millionen Menschen bekommen.

Das RKI weist grundsätzlich seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.

  • Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland

10.40 Uhr: Erstmals über 40.000 Neuinfektionen in Rumänien

Rumänien registriert mit über 40.000 Fällen einen Rekord an Infektionen. Wegen mangelnder Impfbereitschaft nehmen auch die Krankenhauseinlieferungen zu, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Aktuell liegen 903 Patienten auf den Intensivstationen, von denen laut offizieller Angaben 84 Prozent nicht geimpft sind. Rumänien hat mit 41 Prozent EU-weit die zweitniedrigste Impfquote. 95 Personen sind in den letzten 24 Stunden an oder mit dem Virus verstorben. Insgesamt sind bisher in dem Land mit 20 Millionen Einwohnern 60.122 Personen in Zusammenhang mit der Pandemie gestorben.

10.36 Uhr: Starker Anstieg bei arbeitsuchenden Pflegekräften

Im Januar haben sich in Bayern 2.891 Pflegekräfte arbeitsuchend gemeldet. Das sind 2.117 mehr und damit rund viermal so viele wie im Januar 2021. Dies geht aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die dem Bayerischen Rundfunk vorliegen. Einen ähnlichen Trend gibt es bundesweit: Hier gab es 12.000 Meldungen mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der arbeitsuchenden Pflegerinnen und Pfleger hat sich damit mehr als verdoppelt (+126%). Ein Sprecher der BA sagte, ein Zusammenhang mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht liege nahe. Nachweisen lässt er sich nicht, da die BA die Gründe für eine Arbeitssuche nicht erhebt.

Es könnten auch Beschäftigte unter den Arbeitsuchenden sein, die sich nicht länger dem Risiko aussetzen wollten, Corona-Patienten zu versorgen oder die im zweiten Pandemie-Winter die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht hätten. Auch Beschäftigte, die sich einen anderen Arbeitgeber in der Gesundheitsbranche suchten, seien in der Statistik erfasst. Dennoch weisen die aktuellen Zahlen den Experten zufolge auf einen Zusammenhang mit der Impfpflicht hin.

10.30 Uhr: Handel befürchtet Aus für fast 16.000 Geschäfte

Der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet, dass durch die Auswirkungen der Corona-Krise in diesem Jahr noch einmal fast 16.000 Geschäften das Aus droht. Vor allem die innerstädtischen Händler litten auch 2022 noch unter den Nachwirkungen der Pandemie, warnte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth heute in Berlin. Besonders belastend für die Händler sei die 2G-Regelung, wonach in großen Teilen des Handels nur Geimpfte und Genesene einkaufen dürfen.

Nach einer aktuellen Umfrage des Verbandes unter 1.300 Handelsunternehmen schätzen 46 Prozent der von der 2G-Regelung betroffenen Händler ihre Geschäftslage als schlecht ein. Außerdem machten vielen Händlern die anhaltenden Lieferschwierigkeiten zu schaffen. Massiv betroffen seien davon vor allem Sportartikel, Elektronik und Haushaltswaren.

10.15 Uhr: Schwimm-WM wegen Corona erneut verschoben

Die Schwimm-WM im japanischen Fukuoka ist wegen der Corona-Pandemie erneut verschoben worden. Das teilte der Weltverband FINA heute mit, nachdem die Titelkämpfe schon von 2021 auf Mai diesen Jahres verlegt worden waren. Demnach findet die Veranstaltung nun vom 14. bis 30. Juli 2023 statt.

10.00 Uhr: Bayerischer Arbeitsmarkt wieder auf Vor-Corona-Niveau

In Bayern ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 30.671 auf 253.528 angestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt im Freistaat zum Jahresbeginn 3,3 Prozent, teilt die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. Auch wenn die Arbeitslosigkeit saisonüblich angestiegen ist, sieht die Regionaldirektion aktuell das Vorkrisenniveau erreicht. Im Vergleich zum Januar 2021 hat sich der Arbeitsmarkt deutlich erholt: Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote 4,2 Prozent, vor der Corona-Pandemie im Januar 2020 lag sie ebenfalls bei 3,3 Prozent. Da Branchen wie die Bauindustrie oder die Landwirtschaft bei Minustemperaturen zurückfahren, steigt die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten saisonüblich an.

Der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart, hält die aktuelle Entwicklung für positiv. Er sieht dafür mehrere Gründe: Der saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt in diesem Jahr nicht so stark aus wie in den vergangenen Jahren. Außerdem liegt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung über dem Vorkrisenniveau. Die durch die Omikron-Variante befürchteten Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt seien ausgeblieben. Dennoch gibt es auch auf dem bayerischen Arbeitsmarkt Probleme: Eines ist der Fachkräftemangel in fast allen Branchen. Außerdem ist es für Menschen, die schon länger arbeitslos sind, nach wie vor schwierig, wieder in Beschäftigung zu kommen.

09.34 Uhr: Südafrika schafft Corona-Restriktionen weitgehend ab

Südafrika hat angesichts einer mittlerweile abgeebten vierten Infektionswelle die meisten seiner Corona-Maßnahmen abgeschafft. Die Schulen kehren ohne die bisherige Distanzregel zurück zum normalen Unterricht. Zudem müssen positiv geteste Personen ohne Symptome nach dem Beschluss der Regierung vom späten Montagabend künftig nicht mehr in Quarantäne. Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt. Wer Infizierten nahegekommen ist, muss nach diesen neuen Beschlüssen zudem nur noch in Quarantäne, falls Symptome auftreten. Weiterhin Bestand haben jedoch die Maskenpflicht und allgemeine Hygieneregeln.

Begründet wurden die Lockerungen mit Studien, wonach in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion hatten. Am Montag wurden in dem Kap-Staat mit seinen knapp 60 Millionen Einwohnern nur noch 1.366 Neuinfektionen gemeldet.

Südafrika gilt mit mehr als 3,6 Millionen registrierten Infektionen sowie gut 95.000 Toten seit dem Ausbruch der Pandemie als das zahlenmäßig am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent.

09.16 Uhr: Merz für Impfpflicht ab 50 Jahre erst für nächste Infektionswelle

Der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat Pläne der Union für eine mögliche Impfpflicht skizziert. Er könne sich eine gestaffelte Impfpflicht ab 50 Jahre vorstellen, sagte Merz dem TV-Sender Welt. Diese solle allerdings erst für eine mögliche neue Infektionswelle gelten und bei Bedarf mit einem weiteren Bundestagsbeschluss aktiviert werden. Merz hielt es zur Umsetzung für wahrscheinlich nötig, auch ein Impfregister einzuführen.

Ein Eckpunktepapier zu dem Unionsvorschlag will Merz in der nächsten Sitzungswoche des Bundestags vorlegen. Diese findet vom 14. bis zum 18. Februar statt. Die Ampel-Koalition will in Form konkurrierender Gruppenanträge im Bundestag über die auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befürwortete allgemeine Corona-Impfpflicht entscheiden lassen. Einen Entwurf der Regierung soll es nicht geben, was bei der Union auf Kritik stößt.

Bisher gibt es aus den Reihen der Abgeordneten Überlegungen für drei Modelle: eine Impfpflicht für alle ab 18, eine Vorgabe nur für Menschen ab 50 Jahren und die Ablehnung einer Impfpflicht.

  • Zum FAQ "Die wichtigsten Fragen und Antworten zur möglichen Impfpflicht"

09.03 Uhr: Corona-Inzidenz in Bayern steigt auf 1421,7

In Bayern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen weiter gestiegen. Der Wert lag am Dienstag bei 1421,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, wie das Robert Koch-Institut am Morgen auf seinem Dashboard bekanntgab. Im Montag hatte der Wert noch bei knapp 1385 gelegen. Von Montag auf Dienstag kamen 20.098 neue Corona-Fälle hinzu. Ungünstiger als in Bayern ist die Situation nur in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI heute bei 1206.

Den bundesweiten Höchstwert unter den Landkreisen und kreisfreien Städten hat der Landkreis Starnberg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2847,5, gefolgt vom Landkreis Dachau (2630,3) und der Stadt Rosenheim (2137,1). Am günstigsten sieht die Corona-Lage bayernweit in der Stadt Erlangen aus (632,6), gefolgt vom Landkreis Kronach (645) und dem Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim (667,5). Allerdings gab es zuletzt in verschiedenen Landkreisen - unter anderem Starnberg - Probleme mit der Fallübermittlung, die zu Verzerrungen bei der offiziell gemeldeten Inzidenz führen können.

Auch die Zahl der Corona-Intensivpatienten ist leicht gestiegen. Laut Divi-Intensivregister wurden im Freistaat am Dienstagmorgen 336 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Bayerns Krankenhäusern behandelt. Am Montag waren es 328. Knapp die Hälfte die Corona-Intensivpatienten in Bayern musste künstlich beatmet werden.

08.27 Uhr: Bovenschulte will einheitliche Länderlinie bei Lockerungen

Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte fordert eine gemeinsame Vorbereitung der Länder auf kommende Lockerungen der Corona-Regeln. "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Lockerungen jetzt schon umzusetzen", sagte der SPD-Politiker im ARD-"Morgenmagazin". Es sei aber der Zeitpunkt, die künftigen Regeln vor einer nächsten Bund-Länder-Runde am 16. Februar zu debattieren.

"Wir brauchen vereinheitlichte Regeln für den Einzelhandel in Deutschland", sagte Bovenschulte. Nach seiner Vorstellung sollte der Zugang zu Geschäften nur für Geimpfte und Genesene (2G) aufgehoben und durch eine durchgehende Maskenpflicht ersetzt werden.

Bei Großveranstaltungen brauche es Augenmaß, um "in begrenztem Umfang Zuschauerinnen und Zuschauer zuzulassen". Aber gerade in diesem Punkt sei das Vorgehen der Länder sehr unterschiedlich. "Bisher war es nicht möglich, sich auf eine gemeinsame Linie zu einigen."

  • Zum Artikel "'Freiheit zurückgeben': Diskussion über Corona-Lockerungen"

08.02 Uhr: Homeoffice-Quote steigt erneut

Die Zahl der Beschäftigten im Homeoffice ist im Januar leicht gestiegen. Das geht aus einer Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts hervor. Demnach arbeiteten 28,4 Prozent der Beschäftigten zumindest zeitweise von zu Hause aus, nach 27,9 Prozent im Dezember. Den Angaben zufolge liegt die Quote damit aber noch gut drei Prozentpunkte unter dem Höchstwert aus dem März 2021.

Klarer Spitzenreiter in Sachen Heimarbeit ist nach wie vor der Dienstleistungssektor mit einem Anteil von 39,2 Prozent, wie das Ifo am Dienstag mitteilte. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im Vormonat. IT-Dienstleister und Unternehmensberater arbeiten dabei mit jeweils über 70 Prozent mit Abstand am häufigsten zu Hause.

Insgesamt liegt der Anteil der Beschäftigten in Heimarbeit damit aber deutlich unter dem vom Ifo-Institut errechneten Potenzial von 56 Prozent. "Nicht alle Unternehmen beachten offenbar die Ende November wieder eingeführte Homeoffice-Pflicht", sagte Jean-Victor Alipour, Experte für Homeoffice beim Ifo-Institut, laut Mitteilung.

  • Zum Artikel "Die Zukunft der Arbeit: Was kommt nach dem Homeoffice?"

08.00 Uhr: WHO - Pandemie führt zu riesigem Berg an Medizinmüll

Infolge der Corona-Pandemie haben sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen weltweit mehr als als 200.000 Tonnen medizinischen Abfalls angehäuft - vieles davon Plastikmüll. Die UN-Organisation mit Sitz in Genf forderte heute Strategien, um Mensch und Umwelt vor schlecht entsorgten Schutzanzügen, Test-Kits und Impf-Utensilien zu schützen.

Nach Angaben der WHO fielen durch die Milliarden Impfungen seit Beginn der Pandemie mindestens 144.000 Tonnen an gebrauchten Nadeln, Spritzen und Sammelbehältern an. Hinzu kommen 87.000 Tonnen Schutzbekleidung, die allein von den Vereinten Nationen zwischen März 2020 und November 2021 ausgeliefert wurden. In Coronatests stecken bis zu 2.600 weitere Tonnen an Müll und 731.000 Liter an chemischen Abfällen. Schutzmasken für den Privatgebrauch sind in den Schätzungen nicht eingerechnet.

Schon vor der Pandemie waren nach Angaben der WHO ein Drittel aller Gesundheitseinrichtungen nicht in der Lage, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Die zusätzlichen Covid-Abfälle seien ein Gesundheits- und Umweltrisiko für medizinisches Personal sowie für Menschen, die in der Nähe von Deponien leben, hieß es.Die WHO drängt nun auf umweltfreundlichere Verpackungen, wiederverwendbare Schutzbekleidung und Investitionen in Recyclingsysteme.

06.49 Uhr: IOC hofft auf ein Drittel Zuschauerauslastung in Peking

Das IOC hofft trotz der strengen Corona-Abschottung der chinesischen Gastgeber auf mindestens ein Drittel Auslastung der Zuschauertribünen bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar). Das sagte Christoph Dubi, Exekutivdirektor des Internationalen Olympischen Komitees, in einem heute von den Organisatoren veröffentlichten Interview. Zugelassen sind nur ausgewählte Zuschauer, der freie Verkauf der Tickets war im Januar gestoppt worden. Ausländische Olympia-Besucher waren im September ausgeschlossen worden. China verfolgt eine Null-Covid-Strategie, die Spiele in Peking finden in einem geschlossenen Kreislauf abgeschottet von der Bevölkerung statt.

05.31 Uhr: Thailand lockert Einreiseregeln

Touristen, die den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben, können ab sofort wieder quarantänefrei nach Thailand einreisen. Das im Dezember aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus ausgesetzte «Test&Go»-Modell wurde am Dienstag wieder aufgenommen, weil die Viruszahlen in dem beliebten Urlaubsland in den vergangenen Wochen nicht dramatisch angestiegen sind. Jedoch wurden die Regeln verschärft - und bei Zuwiderhandeln drohen Geldstrafen.

Statt nur einen PCR-Test nach der Ankunft in Thailand machen zu müssen, ist jetzt ein weiterer PCR-Test am fünften Tag nach der Ankunft erforderlich. Während die Feriengäste auf das Testergebnis warten, müssen sie sich in einem spezialisierten Hotel isolieren. Alle in Deutschland verwendeten Impfstoffe werden anerkannt, darunter auch Kreuzimpfungen. Es gelten weitere Regeln, und es wird dringend empfohlen, sich bei den Behörden genau zu informieren.

Wer die Vorgaben der Behörden missachte, müsse mit einer Geldbuße von bis zu 20 000 Baht (530 Euro) rechnen, sagte der Sprecher des Covid-Krisenzentrums CCSA, Taweesilp Wisanuyothin.

04.46 Uhr: 24 weitere Corona-Fälle vor Olympia in Peking

Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 24 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Dienstag mitteilte, wurden am Montag 18 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet, darunter elf Athleten oder Teammitglieder. Zudem wurden bei sechs Personen, die sich bereits im geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert. Am Vortag hatte es insgesamt 37 positive Tests gegeben, die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 200 gestiegen.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder Teilnehmer innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

04.15 Uhr: RKI: 162.613 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 1206,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 162.613 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 35.658 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 126.955 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchstwert von 1206,2 von 1176,8 am Vortag. 188 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 117.974. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 9,97 Millionen Corona-Tests positiv aus.

Die Hospitalisierungsinzidenz hatte das RKI am Montag mit 4,64 angegeben. Sie weist aus, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner in einer Woche mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingewiesen werden. Der Expertenrat der Bundesregierung hatte gewarnt, dass eine sehr große Zahl an Corona-Patienten in den Krankenhäusern nur vermieden werden könne, wenn die Hospitalisierungsinzidenz angesichts der rasant steigenden Fallzahlen deutlich niedriger liege. Betroffen sind vor allem Normalstationen, weil der Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit der Omikron-Mutante im Schnitt milder verläuft. Auf den Intensivstationen gab es dagegen in den vergangenen Wochen eine Entspannung: Am Montag war die Zahl zwar wieder leicht auf 2262 Patientinnen und Patienten gestiegen, Anfang Dezember hatte die Zahl aber noch bei fast 5000 gelegen.

03.12 Uhr: Biontech/Pfizer stellt Antrag auf US-Notfallzulassung für Kinder unter fünf

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer könnte einem Zeitungsbericht zufolge in den USA für Kinder unter fünf Jahren noch im Februar zur Verfügung stehen. Es werde erwartet, dass die Pharmaunternehmen am Dienstag einen Antrag auf eine Notfallzulassung für die Zweifachimpfung für Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren bei der Zulassungsbehörde FDA einreichen werden, berichtet die "Washington Post". Dieser könnte dann bereits Ende Februar zur Verfügung stehen, schreibt das Blatt unter Berufung auf mit dem Zulassungsprozess vertraute Personen. Pfizer, Biontech und die FDA reagierten nicht sofort auf Anfragen von Reuters nach einer Stellungnahme.

02.01 Uhr: Gesundheitsämter - Können Impfpflicht für Kliniken und Heime nicht kontrollieren

Die Gesundheitsämter in Deutschland sehen sich nicht in der Lage, die zum 15. März geplante einrichtungsbezogene Impfpflicht zu kontrollieren. "Die Gesundheitsämter gehen momentan davon aus, dass im Schnitt bei fünf bis zehn Prozent der Beschäftigten kein eindeutiger Impf- oder/und Genesenen-Nachweis beziehungsweise kein vollständiger Impfschutz vorliegt und eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolgt. Das ist eine erhebliche Belastung mit der Prüfung jedes Einzelfalls, wie es jetzt vorgesehen ist, die die Gesundheitsämter nicht zeitnah bewältigen können", sagt Elke Bruns-Philipps, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), der Zeitung "Rheinische Post".

  • Zum Artikel: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur möglichen Impfpflicht

01.17 Uhr: Neue Corona-Regeln für Reisende nach Italien

In Italien gelten seit Dienstag weitere Corona-Regeln, die auch Reisende betreffen. Wer aus anderen EU-Staaten kommt, braucht entweder einen negativen Corona-Test, einen Impfnachweis oder eine Bescheinigung, genesen zu sein. Zuvor galt wegen der grassierenden Omikron-Variante für alle - egal, ob geimpft oder genesen - auch eine Testpflicht. Ungeimpfte mussten fünf Tage in Quarantäne.

Seit Anfang Januar hat Italien eine Corona-Impfpflicht für Menschen, die älter als 50 Jahre sind. Nun müssen Ungeimpfte dieser Altersgruppe eine Strafe von 100 Euro bezahlen, wenn sie erwischt werden. Vom 15. Februar an können sie auch nicht mehr an ihren Arbeitsplatz: Dort gilt dann die 2G-Regel - also geimpft oder genesen.

Änderungen gibt es auch beim Einkaufen. Am Dienstag trat für Geschäften, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, die 3G-Regel in Kraft. In Buchhandlungen, Banken oder Ämtern braucht man also zumindest einen negativen Test. Ausgenommen sind etwa Supermärkte oder Apotheken.

In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern sind fast 81 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen Covid-19 geimpft. Die täglichen Corona-Fallzahlen gingen zuletzt zurück. Am Montag meldeten die Behörden rund 57 700 Neuinfektionen und annähernd 350 Virus-Tote.

01.00 Uhr: Gesundheitsexperte Dahmen - Omikron-Subtyp BA.2 kann Trendwende verzögern

Eine Trendwende bei den Infektionszahlen könnte laut dem gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, wegen der Verbreitung des Omikron-SubTyps BA.2 deutlich später erreicht werden als erwartet. "Es ist möglich, dass sich die Trendwende um mehrere Wochen verzögern könnte", sagt Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Verbreitung des Subtyps werde den Höhepunkt der aktuellen Welle voraussichtlich weiter nach hinten verschieben. Alles, was bislang über BA.2 bekannt sei, lege nahe, dass die Infektionszahlen möglicherweise noch nicht im Februar zurückgehen würden. Unklar sei, wie gut Personen, die eine Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.1 überstanden haben, auch gegen BA.2 immunisiert sind. "Angesichts von BA.2 sind umfassende Lockerungen in den nächsten vier Wochen eher unrealistisch."

  • Zum Artikel "Experte: Omikron-Subtyp BA.2 könnte Omikron-Welle verlängern"

Montag, 31. Januar 2022

23.09 Uhr: Auch in Bayern erneut viele Demos gegen Corona-Maßnahmen

Wie bereits in den Vorwochen sind auch an diesem Montagabend in Bayern wieder zahlreiche Menschen gegen die aktuelle Corona-Politik auf die Straße gegangen. Insgesamt protestierten mehrere Zehntausend Menschen bei weit mehr als 100 Versammlungen, wie eine Nachfrage bei mehreren Polizeipräsidien ergab. Die Proteste blieben demnach meist störungsfrei und friedlich.

In Regensburg habe eine Frau einen Polizisten mit Schlägen und Tritten verletzt, sagte ein Polizeisprecher. In Nürnberg demonstrierten 2.500 Menschen, in Bamberg und in Landshut jeweils um die 2.000. Darüber hinaus meldeten die Präsidien viele weitere Proteste mit teils mehreren Hundert Teilnehmern. Allein in Mittelfranken gab es 36 Versammlungen mit insgesamt etwa 6.400 Teilnehmern - am vergangenen Montag waren es noch rund 8.500 gewesen. Auch etwa in Neu-Ulm und Ulm gab es mit einigen Hundert Teilnehmern weit weniger Zulauf als zuletzt.

21.38 Uhr: Südafrika lockert Corona-Restriktionen weiter

Angesichts einer mittlerweile abgeebten vierten Infektionswelle lockert Südafrika seine Corona-Maßnahmen weiter. Die Regierung des Kap-Staates beschloss am Montagabend, dass positiv geteste Personen ohne Symptome nicht mehr in Quarantäne müssen. Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt. Wer Infizierten nahegekommen ist, muss nur noch in Quarantäne, falls Symptome bestehen.

Begründet wurden die Lockerungen mit Studien, wonach in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion hatten. Am Montag wurden bei knapp 60 Millionen Einwohnern nur noch 1.366 Neuinfektionen gemeldet. Studien deuten auf einen eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante hin. Südafrika befindet sich nun auf der niedrigsten Stufe eines fünfstelligen Alarmsystems.

20.37 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Corona-Auflagen

Gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen sind am Montagabend in zahlreichen Städten erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In Rostock demonstrierten Hunderte Menschen trotz eines Verbots aller Demonstrationen. Nach Angaben der Polizei hatten sie sich in mehreren Gruppen von bis zu 70 Personen zusammengetan und zogen durch die Stadt. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen, Beobachter berichteten von Böllerwürfen. Eine Sprecherin der Polizei bezeichnete die Lage als angespannt.

In Pforzheim versammelten sich nach Polizeiangaben rund 5.000 Kritiker der Corona-Politik, der Protest blieb friedlich. Unweit davon bildeten rund 500 Menschen eine Menschenkette als Zeichen für den Zusammenhalt während der Pandemie. In Lübeck beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.300 Menschen an einer friedlichen Demonstration gegen Corona-Beschränkungen und eine mögliche allgemeine Impfpflicht. In Brandenburg gab es Demonstrationen gegen Corona-Auflagen in Cottbus, Potsdam, Eberswald, Fürstenberg und Neuruppin. In drei Landkreisen nördlich von Berlin zählte die Polizei über 2.000 Demonstranten, allein in Oranienburg waren es mehr als 1.000. In Cottbus demonstrierten etwa 800 Menschen. Das Bundesverfassungsgericht lehnte es unterdessen ab, ein kommunales Verbot unangemeldeter Corona-"Spaziergänge" mit sofortiger Wirkung außer Kraft zu setzen. Die Karlsruher Richterinnen und Richter wiesen am Montag den Eilantrag eines Mannes ab, der die Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg zu Fall bringen wollte. Sie ließen aber die Frage offen, ob ein vorsorgliches Versammlungsverbot mit der Bedeutung und Tragweite der grundgesetzlich geschützten Versammlungsfreiheit vereinbar sein kann. Die Klärung bleibe dem Hauptverfahren vorbehalten, hieß es in dem Beschluss.

20.32 Uhr: Großbritannien will Impfpflicht im englischen Gesundheitswesen aufheben

Die britische Regierung peilt ein Ende der Impfpflicht für Mitarbeiter im englischen Gesundheitswesen an. Man werde prüfen, ob die im November ausgerufe Vorschrift noch benötigt werde, sagt Gesundheitsminister Sajid Javid vor dem Parlament in London. "Nach meiner Ansicht ist es nicht mehr verhältnismäßig, die Impfung als Bedingung für einen Einsatz gesetzlich vorzuschreiben." Die Impfung sei jedoch weiter der beste Schutz gegen Covid-19.

19.41 Uhr: Aufhebung aller Corona-Beschränkungen in Dänemark

Trotz Rekord-Fallzahlen werden in Dänemark am Dienstag alle Corona-Maßnahmen aufgehoben. Damit fallen unter anderem die Gesundheitspass-Pflicht, die Maskenpflicht und verkürzte Öffnungszeiten für Lokale weg. Dänemark ist das erste EU-Land, das in der Omikron-Welle ein Ende aller Corona-Beschränkungen beschließt. Nur einige Einreiserestriktionen sollen noch vier Wochen länger gelten.

Die Regierung begründete ihr Vorhaben mit der hohen Corona-Impfquote in Dänemark. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung haben bereits eine Booster-Impfung erhalten. In Deutschlands Nachbarland hatte sich die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus früh ausgebreitet und die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf neue Höchststände ansteigen lassen.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

19.33 Uhr: Anspruch auf PCR-Test soll bestehen bleiben

PCR-Tests zum Nachweis einer Corona-Infektion sollen künftig vorrangig für Menschen aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll der Anspruch auf diese hochwertigen, genauen Tests aber für alle Menschen bestehen bleiben. Darüber hat Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Montag nach einer Videoschalte mit ihren Länderkollegen und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) informiert.

"Die Testverordnung ist Sache des Bundes. Das Bundesgesundheitsministerium ist gehalten, diese alsbald zu veröffentlichen", sagte Grimm-Benne am Abend. Sie hoffe, dass dies noch in dieser Woche erfolge, so die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz ist. Hintergrund der Priorisierung ist, dass die Labore wegen der starken Omikron-Welle mit der hohen Zahl an Infizierten bei den PCR-Tests an ihre Grenzen stoßen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte deshalb schon vergangene Woche angekündigt, dass es eine neue Reihenfolge geben soll.

17.58 Uhr: BVB und Köln ziehen vor Gericht

Borussia Dortmund und der 1. FC Köln folgen RB Leipzig auf dem juristischen Weg für mehr Zuschauer in den Stadien. In Sachsen könnte der Antrag des Vizemeisters auf "Erlass einer einstweiligen Anordnung" allerdings schon am Dienstag hinfällig sein. Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) kündigte am Montag an, dass während der Kabinettssitzung am Dienstag ein Corona-Beschluss für mehr Fans in den Fußball-Stadion beraten werde. Sachsen wolle mit seiner neuen Verordnung mit anderen Bundesländern "mindestens gleichziehe". Aktuell dürfen in Leipzig nur 1.000 Menschen ins Stadion, in Nordrhein-Westfalen sind es sogar nur 750.

Deshalb kündigten der BVB und Köln am Montag die gerichtliche Überprüfung der Landesverordnung im Eilverfahren an. Bei den beiden NRW-Clubs drängt die Zeit mehr als bei RB Leipzig, die Sachsen richten erst am 11. Februar gegen Köln ihr nächstes Heimspiel aus. Dortmund spielt am kommenden Sonntag gegen Bayer Leverkusen, Köln am Samstag gegen Freiburg.

17.00 Uhr: Weiterhin keine aufschiebbaren Behandlungen in 76 oberbayerischen Krankenhäusern

Wegen der "weiterhin hohen Belastung des Gesundheitssystems" durch Corona dürfen in 76 oberbayerischen Krankenhäusern auch im Februar keine aufschiebbaren stationären Behandlungen vorgenommen werden. Das hat die Regierung von Oberbayern verfügt. Eine entsprechende Anordnung hatte sie bereits im November ausgesprochen - damals befristet bis 10. Januar. Danach wurde die Vorgabe bis 31. Januar und nun noch weiter bis 28. Februar verlängert. Sie gilt sowohl für 57 COVID-19-Schwerpunktkrankenhäuser als auch für 19 Kliniken, die zuvor COVID-19-Patienten nicht oder nur untergeordnet behandelt hatten.

Zwar ist die Belegung der Intensivbetten mit COVID-19-Patienten in Oberbayern "tendenziell rückläufig", wie die Regierung feststellt. Gleichzeitig gebe es aber wegen Omikron einen "massiv steigenden Belegungsdruck für Normalpflegebetten". Die Zahl von Patienten mit Corona habe sich dort innerhalb der vergangenen Woche verdoppelt. Zudem sei die Personalsituation "sehr angespannt", da auch Mitarbeitende zunehmend wegen Infektionen oder Quarantäne ausfallen.

  • Zum Artikel: Omikron-Welle: Kliniken mahnen bei Lockerungen zu Geduld

16.50 Uhr: Karlsruhe lässt kommunales Verbot von Corona-"Spaziergängen" in Kraft

Das Bundesverfassungsgericht hat es abgelehnt, ein kommunales Verbot unangemeldeter Corona-"Spaziergänge" mit sofortiger Wirkung außer Kraft zu setzen. Die Karlsruher Richterinnen und Richter wiesen den Eilantrag eines Mannes ab, der die Allgemeinverfügung der Stadt Freiburg zu Fall bringen wollte.

Sie ließen aber die Frage offen, ob ein vorsorgliches Versammlungsverbot mit der Bedeutung und Tragweite der grundgesetzlich geschützten Versammlungsfreiheit vereinbar sein kann. Die Klärung bleibe dem Hauptverfahren vorbehalten, hieß es in dem Beschluss, der am Nachmittag veröffentlicht wurde.

16.45 Uhr: Boris Johnson entschuldigt sich für Umgang mit "Partygate-Affäre"

Der britische Premier Boris Johnson hat sich für seinen Umgang mit den Vorwürfen über Partys im Lockdown in der Downing Street entschuldigt. Das sei aber nicht genug, da etliche Menschen in der Pandemie große Opfer gebracht hätten und sich an die Regeln gehalten hätten, sagte Johnson. Der Premier kündigte weitreichende Umstrukturierungen und Reformen in seinem Amtssitz an. Einen Rücktritt, wie ihn die Opposition und einige Abgeordnete seiner eigenen Partei gefordert hatten, gehört für Johnson jedoch aus freien Stücken nicht dazu.

Ein interner Untersuchungsbericht zur "Partygate-Affäre" hatte den Verantwortlichen im britischen Regierungssitz schwere Verfehlungen bei der Einhaltung von Regeln vorgeworfen. Die Verantwortlichen hätten es versäumt, sich an Standards zu halten, die zur Zeit des Corona-Lockdowns nicht nur von der Regierung, sondern von der gesamten Bevölkerung verlangt worden seien, hieß es in dem Bericht.

  • Zum Artikel: Untersuchung sieht "Führungsversagen" im Londoner Party-Skandal

16.00 Uhr: Finnland will im Februar alle Corona-Beschränkungen aufheben

Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will im Laufe des Februars alle Corona-Beschränkungen in ihrem Land aufheben. Über den genauen Zeitrahmen für die Abwicklung der Beschränkungen werde ihre Regierungskoalition am Mittwoch verhandeln. Einige Maßnahmen werden aber schon am Dienstag zurückgefahren: Dann dürfen Restaurants in dem nördlichen EU-Land unter anderem bis um 21.00 Uhr geöffnet bleiben und bis 20.00 Uhr Alkohol ausschenken. Auch die Grenzkontrollen zu anderen EU- und Schengenländern fallen weg - sie waren im Dezember eingeführt worden, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus abzubremsen.

Ein Grund für die Lockerungen ist nach Regierungsangaben, dass sich die Corona-Impfstoffe als sehr wirksam dabei erwiesen haben, schwere Krankheitsverläufe zu verringern. Für Kneipen bleibt es dagegen vorerst bei einem Ausschankstopp um 17.00 Uhr und der Schließung um 18.00 Uhr.

15.50 Uhr: Neuer Chef für Bayerns Corona-Behörde

Bayerns Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat schon wieder einen neuen Chef: Am Dienstag (1. Februar) übernimmt der 50 Jahre alte Mediziner und Physiker Christian Weidner offiziell das Amt des Behördenpräsidenten. Weidner folgt damit auf Walter Jonas, der den Chefposten erst im November 2020 übernommen hatte und nun Regierungspräsident der Oberpfalz wird.

Weidner war nach dem Abschluss eines Humanmedizin- und Physikstudiums als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten von Erlangen und im schwedischen Uppsala tätig, wo er auch promovierte und für Physiologie habilitierte. Am LGL hatte er zunächst die toxikologische Risikobewertung verantwortet und die Stabsabteilung des LGL geleitet.

15.45 Uhr: Zwei Prozent der Lehrkräfte fehlen wegen Corona

Rund zwei Prozent aller Lehrerinnen und Lehrer sind nach Angaben des Kultusministeriums derzeit aus Corona-Gründen zu Hause. Nach Meldung der bayerischen Schulen seien am Montag 1,6 Prozent der Lehrkräfte aufgrund eines positiven Covid-19-Tests und 0,43 Prozent wegen Quarantäne nicht im Präsenzunterricht gewesen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit.

Ein weiterer kleiner Teil (0,09 Prozent) stand aufgrund eines ärztlichen Attestes mit Covid-19-Bezug, der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe, nicht für normalen Unterricht zur Verfügung. "Aktuell befindet sich keine Schule im vollständigen Distanzunterricht", betonte das Ministerium.

15.00 Uhr: Inzidenz bei Kindern teils über 3.700

Die Corona-Inzidenzen bei Schulkindern in Bayern erreichen immer neue Rekordhöhen. In der am stärksten betroffenen Gruppe der Sechs- bis Elfjährigen hat sie inzwischen einen Wert von 3.727 erreicht, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilte. Das ist ein Anstieg um gut 70 Prozent zum vor einer Woche gemeldeten Wert.

Bei den Zwölf- bis 15-Jährigen liegt die Inzidenz bei 2.569, in der Gruppe im Alter von 16 bis 19 Jahren bei 2.183 und somit deutlich über 2.000. Hier sind die Anstiege etwas langsamer als bei den jüngeren Schülern. Die vierthöchste Inzidenz findet sich bei Kindern bis fünf Jahren mit 1.707. Diese Gruppe hatte lange zu den laut offiziellen Meldungen unterdurchschnittlich betroffenen gehört.

14.55 Uhr: Gesundheitsministerium fördert Diagnose und Therapie von Long-Covid Patienten

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will das Diagnostik- und Therapieangebot für Long-Covid Patientinnen und Patienten verbessern. 500.000 Euro Förderung gingen daher an ein Projekt der Dr. Becker Klinikgesellschaft in Bad Windsheim, teilte das Gesundheitsministerium mit. Mit diesem Geld soll die Absprache zwischen Hausarztpraxen, Facharztpraxen und Post-Covid-Ambulanzen verbessert werden.

Die Diagnose bei Long- bzw. Post-Covid ist laut Holetschek aufgrund der Vielzahl an Symptomen schwer. Deshalb sei es wichtig, diese früh zu erkennen, um eine lange oder sogar chronische Erkrankung zu vermeiden.

  • Zum Artikel: "Es ist zum Verzweifeln" - Selbsthilfe bei Long-Covid

14.45 Uhr: Merz ruft zu Geduld bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf

Der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bevölkerung zu Geduld im Kampf gegen die Omikron-Welle der Corona-Pandemie aufgerufen. "Für Lockerungen ist es aus meiner Sicht heute am Tag zu früh. Aber das kann in zwei bis drei Wochen schon anders sein", sagte Merz in Berlin. "Wir müssen noch ein bisschen Geduld haben." Nötig seien noch "ein wenig Einschränkungen auch in den persönlichen Kontakten" und auch in den Großveranstaltungen.

Merz betonte nach Gesprächen mit Fußballvertretern, die gerne wieder Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien sehen würden: "Sukzessive ja. Über Nacht mit einem "Freedom Day" (deutsch: Freiheitstag) nein." Dafür sei die Zeit noch nicht reif.

  • Zum Artikel: "Freiheit zurückgeben": Diskussion über Corona-Lockerungen

14.35 Uhr: Altkanzler Schröder und Ehefrau mit Coronavirus infiziert

SPD-Altkanzler Gerhard Schröder und seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim haben sich mit dem Coronavirus infiziert. "Leider haben wir uns angesteckt. Wir beide haben aber keine ernsthaften Symptome. Wahrscheinlich weil wir beide geboostert sind»" schrieb Schröder-Kim auf ihrem Instagram-Account.

13.39 Uhr: Verzögerte Krebstherapie aufgrund der Pandemie kann Lebensjahre kosten

Verschobene Operationen, weniger Früherkennung und Lücken bei der Nachsorge: Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die Versorgung von Krebskranken in Deutschland. Der Vorstandschef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg, Michael Baumann, erwartet künftig mehr Tumoren in fortgeschrittenen Stadien, "deren Heilungschancen entsprechend schlechter sind". Auch der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), Thomas Seufferlein, befürchtet eine höhere Krebssterblichkeit als Folge der Pandemie. Seit Beginn der Corona-Krise beobachtet eine Task Force von DKFZ, Deutscher Krebsgesellschaft und Deutscher Krebshilfe die Versorgungslage für Krebspatienten und schlug wiederholt Alarm. Viele Tumoroperationen seien wegen der überlasteten Kliniken verschoben worden, sagte Seufferlein vor dem Weltkrebstag am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

  • Zum Artikel: Bis zu eine Million Krebsfälle wegen Corona unentdeckt

13.22 Uhr: Österreich: Impfpflicht soll noch diese Woche in Kraft treten

Voraussichtlich am Freitag führt Österreich allerdings als erstes EU-Land eine Impfpflicht für Erwachsene ein. Viele wollen das nicht hinnehmen.

Nach zweieinhalb Monaten ist der Lockdown für Ungeimpfte in Österreich seit Montag wieder aufgehoben. Seit Mitte November durften alle Einwohner über zwölf Jahre ohne Nachweis einer Impfung oder Genesung ihre Wohnung nur noch für Lebensmittel-Einkäufe, Arbeit oder Ausbildung, Arztbesuche sowie zur körperlichen Erholung verlassen.

13.18 Uhr: Arzneimittelausgaben der Kassen im zweiten Corona-Jahr um zehn Prozent gestiegen

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung sind im zweiten Corona-Jahr um voraussichtlich 10,1 Prozent auf 45 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus am Montag veröffentlichten Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse der Apotheken hervor. Im Jahr 2020 waren die Arzneimittelausgaben laut Bundesgesundheitsministerium um 5,4 Prozent auf rund 43,3 Milliarden Euro gestiegen. Für 2021 hatten Ärzte und Krankenkassen nach Angaben des DAV in ihren Rahmenvorgaben zunächst mit 5,1 Prozent Steigerung gerechnet.

12.54 Uhr: Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr erneut leicht gesunken. Nach am Montag veröffentlichten Auswertungen der Techniker Krankenkasse und der DAK-Gesundheit erklärt sich der Rückgang durch deutlich weniger Fehltage wegen Erkältungskrankheiten. Dies ist demnach ein Effekt der Hygiene- und Abstandsregeln in der Corona-Pandemie. Psychische Erkrankungen haben hingegen eine wachsende Bedeutung bei Krankmeldungen. Die Techniker wertete Daten von ihren 5,5 Millionen Versicherten aus, die DAK von ihren 2,4 Millionen Versicherten.

12.42 Uhr: Bundesregierung gegen "verfrühte" Corona-Lockerungen

Die Bundesregierung sieht im Moment noch keinen Anlass für Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "In dem Moment, wo wir das Gefühl haben, verantwortlich lockern zu können, wird diese Bundesregierung, werden alle Landesregierungen genau diesen Schritt gehen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Im Augenblick sei es aber "noch ein bisschen verfrüht", schon diesen Schritt zu machen. Man sei noch in der Phase, in der es bergauf gehe mit den Zahlen, jeden Tag gebe es neue Rekordwerte. Der Höhepunkt der Welle sei noch nicht erreicht. "Und insofern würde ich im Augenblick davor warnen, zu frühzeitig zu glauben, es ist schon vorbei", sagte Hebestreit.

  • Mehr zum Thema: Söder für Corona-Lockerungen ab Mitte Februar

12.36 Uhr: Medien: Interner Untersuchungsbericht zu "Partygate" übergeben

Nach tagelanger Verzögerung hat der britische Premierminister Boris Johnson Medienberichten zufolge den internen Untersuchungsbericht zur "Partygate"-Affäre erhalten. Die Spitzenbeamtin Sue Gray habe den Report übergeben, berichteten die Sender BBC und Sky News am Montag. Ein Sprecher der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office sagte, Gray habe dem Premier ein Update zu ihren Ermittlungen bereitgestellt. Wie die Agentur PA unter Berufung auf Parlamentsquellen meldete, will sich Johnson noch am Montagnachmittag im Unterhaus äußern. Die Zensur ist einer Bitte der Londoner Polizei geschuldet. Die Behörde fürchtet, dass ihre Ermittlungen in dem Skandal um Lockdown-Partys in der Downing Street durch die Erkenntnisse beeinträchtigt werden könnten. Die Opposition fordert eine vollständige Veröffentlichung.

12.21 Uhr: Zwei Drittel der Passagiere fehlen - Inlandsflüge weiter eingebrochen

Im vergangenen Jahr hat die Corona-Krise die Passagier- und Frachtstatistik im deutschen Luftverkehr erneut stark beeinflusst. So stiegen die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 27,3 Prozent auf 73,6 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Das war aber immer noch nur ein knappes Drittel (32,4 Prozent) des Volumens aus dem Rekordjahr 2019. Während sich der Europaverkehr im Sommer deutlich erholte, gab es auf Inlandsflügen im Jahr 2021 sogar 19,3 Prozent weniger Passagiere als noch ein Jahr zuvor.

12.21 Uhr: Bali öffnet Grenzen für Touristen aus aller Welt - aber Quarantäne

Die indonesische Urlaubsinsel Bali öffnet am 4. Februar erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ihre Grenzen für Touristen aus allen Ländern der Welt. «Dies soll dazu dienen, die Wirtschaft Balis wiederzubeleben, die durch die Pandemie stark betroffen ist», sagte der Pandemiebeauftragte der Regierung, Luhut Pandjaitan, am Montag. Jedoch können sich Besucher nicht sofort frei auf der Insel bewegen: Wer vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze hat, muss fünf Tage in einem Hotel seiner Wahl in Quarantäne. Wer nur eine Erstimpfung hat, muss sich sieben Tage isolieren. Die Regierung entschied sich trotz seit Tagen steigender Corona-Zahlen aufgrund der ansteckenden Omikron-Variante für die Öffnung. Bali ist auf die wichtige Tourismus-Branche angewiesen, die seit April 2020 fast komplett am Boden liegt.

11.23 Uhr: Schreyer fordert eng begrenzte 3G-Ausnahmeregelung in Bus und Bahn

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) fordert eine Ausnahme von der 3G-Regel im öffentlichen Nahverkehr für Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht gegen Corona geimpft werden können. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verlangt Schreyer, entsprechende Ausnahmemöglichkeiten für Kommunen zuzulassen - die Länder dürften dies nicht alleine.

Durch die bestehenden Regelungen würden diejenigen Menschen faktisch von jeglicher sozialer Teilhabe ausgeschlossen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, die außerhalb von Ballungsräumen lebten und kein Kraftfahrzeug besäßen und die deshalb auf die Benutzung von Bus und Bahn für die Fahrt zur nächsten Teststelle angewiesen seien, heißt es in Schreyers Brief an Wissing.

Den Betroffenen sollte "die Nutzung des ÖPNV auch mit medizinischem Attest ermöglicht werden, zumindest, um die nächste Teststelle aufzusuchen". Schreyer fordere den Bund auf, für derartige Fälle eine verbindliche und bundesweit einheitliche Regelung zu finden und diese klar zu kommunizieren, damit auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können, am öffentlichen Leben teilhaben können.

11.14 Uhr: Wirtschaft in Eurozone hat sich 2021 erholt

Die Wirtschaft in der Eurozone hat sich im vergangenen Jahr von ihrem Einbruch zu Beginn der Corona-Krise erholt. Laut einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat am Montag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2021 um 5,2 Prozent. Im ersten Corona-Jahr 2020 war das BIP in den 19 Euroländern um 6,4 Prozent deutlich gesunken.

Damit entspricht die Erholung der Wirtschaft in etwa der Wachstumsprognose der Europäischen Kommission. Diese hatte im November ein BIP-Wachstum von 5,0 Prozent für die Eurozone und die gesamte EU erwartet.

11.05 Uhr: Krankenkasse - Weniger Fehlzeiten bei Erwerbstätigen

Trotz Corona-Pandemie verzeichnet die Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern weniger Fehlzeiten unter ihren erwerbstätigen Versicherten. Nach Angaben vom Montag sank die Zahl der Fehltage um 0,4 auf 12,4 je Erwerbstätigem. Das sei der niedrigste Stand seit 2013. Besonders auffällig sei der Rückgang mit einem Minus von 24,7 Prozent bei Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen.

TK-Leiter Christian Bredl führt das unter anderem auf die Corona-Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Masken, Hygieneregeln sowie Homeoffice zurück. "Die meisten Betriebe und deren Beschäftigte halten sich wohl an die vorgegebenen Pandemieregeln. Auch die telefonische Krankschreibung bei Erkältungen wird von allen Beteiligten verantwortungsvoll genutzt", sagte er.

Die meisten Fehlzeiten gebe es mit 2,6 Arbeitsunfähigkeitstagen pro erwerbstätigem Versicherten wegen psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Das entspreche einem Anstieg von rund sechs Prozent. Auf Platz zwei folgten mit 2,3 Fehltagen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen.

Deutschlandweit sind bei der Techniker Krankenkasse nach Unternehmensangaben rund 5,5 Millionen Erwerbstätige versichert, davon etwa 770.000 in Bayern.

10.57 Uhr: Zyperns Erzbischof beurlaubt ungeimpfte Priester

Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Zyperns, Erzbischof Chrysostomus II., hat mit Wirkung von Dienstag zwölf Priester beurlaubt, die seinem Aufruf zu einer Impfung gegen das Coronavirus nicht gefolgt sind. Die Beurlaubung gilt zunächst für drei Monate, berichtete das Nachrichtenportal "OrthodoxTimes" heute.

Von den 123 Priestern des Erzbistums Zypern seien 27 nicht geimpft, berichtet das Portal unter Berufung auf das staatliche zyprische Fernsehen "RIK". Bei 15 von ihnen seien medizinische Gründe gegen eine Impfung festgestellt worden. Den Ungehorsam der zwölf verbleibenden Priester bezeichnete er als unerhört und betonte, die Disziplinarstrafe könne verlängert oder die Priester könnten ihres Amtes enthoben werden.

Chrysostomus II. erklärte laut Bericht, Priester verleiteten Gläubige dazu, sich ebenfalls nicht impfen zu lassen. Anfang Januar hatte der Erzbischof laut Medienberichten seinen Klerus zur Impfung bis spätestens 15. Januar aufgerufen. Strafen für ungeimpfte Kleriker werden in der Orthodoxen Kirche inzwischen häufiger angedroht bzw. ausgesprochen.

10.36 Uhr: Johnson streicht wohl Impfpflicht für medizinisches Personal

Auf Druck seiner Partei will der britische Premierminister Boris Johnson einem Zeitungsbericht zufolge die Corona-Impfpflicht für medizinisches Personal doch wieder streichen. Gesundheitsminister Sajid Javid wolle den Schritt noch am Montag mit Kabinettskollegen vereinbaren, berichtete der "Daily Telegraph". Den Plänen zufolge sollten Pflegekräfte vom 1. April an zwei Impfungen haben. Mit der Kehrtwende erfüllt Johnson, der wegen der "Partygate"-Affäre auch parteiintern unter Druck steht, eine der Kernforderungen einflussreicher Hinterbänkler.

Wie der "Telegraph" schrieb, beruft sich Gesundheitsminister Javid darauf, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante deutlich milder seien als befürchtet. Die Impfpflicht für das Personal des Gesundheitsdiensts NHS wurde beschlossen, als die Delta-Variante dominierte. Diese führte zu deutlich mehr Krankenhauseinweisungen.

10.24 Uhr: Leichte Entspannung bei Materialmangel in der Industrie

Die Corona-Pandemie hat in vielen Wirtschaftsbereichen zu Lieferengpässen bei Rohstoffen geführt. Im Januar entspannte sich die Situation laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts jedoch leicht. Insgesamt 67,3 Prozent der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe berichteten demnach im Januar über Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten. Im Dezember waren es noch 81,9 Prozent. Schwierigkeiten hatte demnach weiterhin die Elektroindustrie.

"Trotz dieser Entwicklung bleiben viele Sorgenfalten bei den Unternehmen", erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Zumindest bestehe für die Unternehmen nun die Möglichkeit, die hohen Auftragsbestände abzuarbeiten und die Produktion hochzufahren. Es sei jedoch noch nicht abzusehen, "ob dies eine Trendwende ist".

Bei den Herstellern elektronischer Ausrüstungen sank die Anzahl der Unternehmen, die von Lieferengpässen betroffen sind, nur leicht von 93,8 Prozent im Dezember auf 89,6 Prozent im Januar. Auch im Maschinenbau hatten nach 91 Prozent im Dezember weiterhin 80,6 Prozent der Unternehmen im Januar mit Lieferengpässen zu kämpfen. Bei den Autoherstellern waren es im Januar 77,9 Prozent, nach 92,9 Prozent im Dezember.

Die Lage der Textilhersteller entspannte sich indes deutlich. Hier fiel die Zahl betroffener Unternehmen von 87 auf 44,6 Prozent.

10.21 Uhr: Corona-Impfziel von 80 Prozent bis Ende Januar verfehlt

Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis Ende Januar mindestens 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, ist außer Reichweite. Bis einschließlich Sonntag wurden 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft, wie aus heute veröffentlichten Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Die Quote derjenigen, die vollständig geimpft sind, liegt demnach bei 74 Prozent

Die Bundesregierung hatte ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres die Quote von 80 Prozent erreichen wollen. Das Ziel wurde dann auf Ende Januar verschoben. Den Zahlen vom Montag zufolge sind 20,2 Millionen Menschen in Deutschland weiterhin nicht gegen Corona geimpft. Davon sind vier Millionen zwischen null und vier Jahre alt - für sie steht kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.

Die Impfquoten der Bundesländer unterscheiden sich weiterhin erheblich. So sind in Bremen 86,7 Prozent der Einwohner vollständig geimpft, in Sachsen lediglich 62,7 Prozent. Bayern liegt bei 72,9 Prozent.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

10.04 Uhr: Spotify will nach Neil-Young-Protest Falschinformationen eindämmen

Der Musik-Streamingdienst Spotify hat nach einem Protest von Sänger Neil Young und anderen wegen der Verbreitung von Coronavirus-Falschinformationen Schritte zur Aufklärung angekündigt. Der Geschäftsführer von Spotify, Daniel Ek, teilte mit, dass in Warnungen vor Podcasts mit dem Thema Coronavirus auf eine faktenbasierte Informationssammlung von Spotify verlinkt werde. Damit solle gegen Falschinformationen vorgegangen werden. Bei Spotify gebe es "reichlich Einzelpersonen und Ansichten", denen er bestimmt nicht zustimme, ließ Ek wissen.

Young hatte am Mittwoch veranlasst, dass seine Musik bei Spotify nicht mehr erhältlich ist. Anlass dafür war, dass der Streamingdienst Folgen des Podcasts "The Joe Rogan Experience" nicht entfernen wollte, der Kritik wegen der Verbreitung von Falschinformationen auf sich gezogen hatte.

Ek verwies in seiner Ankündigung nicht auf Young oder Rogan. Letzterer verteidigte am Sonntag in einem Video bei Instagram seinen Podcast. "Ich versuche nicht, Falschinformationen zu fördern, ich versuche nicht, kontrovers zu sein", sagte Rogan. Er habe immer nur einen Austausch mit Leuten haben wollen. Die angekündigten Verweise auf faktenbasierte Informationen unterstützte er.

  • Mehr zum Thema: Nach Protest: Spotify will gegen Corona-Falschinfos vorgehen

09.23 Uhr: Expertenrat fordert bessere Aufklärung in der Pandemie

Der Expertenrat der Bundesregierung zu Corona verlangt von den Verantwortlichen in Politik und Behörden eine bessere öffentliche Kommunikation zur Pandemie. Um den Menschen das richtige Verhalten zu ermöglichen, sei eine "reaktionsschnelle, evidenzbasierte, zielgruppen- und nutzerspezifische Risiko- und Gesundheitskommunikation unabdingbar", heißt es in der fünften Stellungnahme des Gremiums. Diese müsse wissenschaftliche Evidenz einfach erklären und in Handlungsempfehlungen übersetzen.

Bei der öffentlichen Kommunikation müsse auf unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen, kulturelle, sprachliche sowie altersabhängige Unterschiede geachtet werden, heißt es in der Stellungnahme weiter. "Soweit möglich sollen konkrete Entscheidungshilfen angeboten werden", befand der Expertenrat. Dazu zählten Checklisten oder "einfache Entscheidungsbäume". Zudem müssten Falsch- und Desinformationen identifiziert und entkräftet werden. Bei der Aufklärung der Bevölkerung sollten die multiplen Kanäle einer modernen Informationsgesellschaft genutzt werden, "von klassischen über soziale Medien bis zu e- und m-Health Angeboten". Dabei müssten die Verbreitungskanäle zielgruppenspezifisch gewählt werden. Deshalb sollten auch Multiplikatoren wie Ärzte, Sozialarbeiter, Lehrer oder Pfleger einbezogen werden.

09.06 Uhr: Umfrage: Deutsche fürchten ohne hohe Impfquote immer neue Corona-Wellen

55 Prozent der Deutschen sorgen sich laut einer Umfrage davor, dass es immer neue Corona-Wellen gibt, bis alle gegen das Virus geimpft sind. Diese Befürchtung übersteigt in einer Sonderbefragung zu den "Ängsten der Deutschen in der Corona-Krise 2022" alle anderen abgefragten Sorgen, wie aus der heute veröffentlichten Studie der R+V-Versicherung hervorgeht. 49 Prozent der Befragten fürchten, dass die Politiker überfordert sind. 43 Prozent haben Angst vor einer Corona-Infektion.

Deutlich weniger Menschen (38 Prozent) hatten im Vergleich zu einer vorherigen Untersuchung Angst vor einer schlechten Wirtschaftslage - im Winter 2021 waren es noch 59 Prozent. "Es herrscht wieder mehr Wirtschaftsoptimismus", heißt es dazu. Auch die Sorge vor eigener Arbeitslosigkeit ist recht gering (19 Prozent).

08.33 Uhr: Zwei Drittel der Passagiere fehlen - Inlandsflüge weiter eingebrochen

Im vergangenen Jahr hat die Corona-Krise die Passagier- und Frachtstatistik im deutschen Luftverkehr erneut stark beeinflusst. So stiegen die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 27,3 Prozent auf 73,6 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das war aber immer noch nur ein knappes Drittel (32,4 Prozent) des Volumens aus dem Rekordjahr 2019.

Während sich der Europaverkehr im Sommer deutlich erholte, gab es auf Inlandsflügen im Jahr 2021 sogar 19,3 Prozent weniger Passagiere als noch ein Jahr zuvor. Trotz eines leichten Zuwachses in der Jahresfrist blieb die Zahl der Passagiere auf Interkontinentalflügen unter einem Viertel des Vorkrisenniveaus. In der Pandemie waren viele Ziele gar nicht oder nur unter strikten Vorgaben erreichbar. Entsprechend wenige Flüge wurden überhaupt angeboten.

Ganz anders die Situation bei der Luftfracht, die auch von Problemen in der globalen Schifffahrt profitiert. Die in Deutschland abgefertigte Menge einschließlich der Luftpost stieg vom Vorjahr um 17,5 Prozent auf 5,3 Millionen Tonnen. Obwohl in den knappen Flugplänen Zulademöglichkeiten in Passagiermaschinen fehlen, übertraf die Menge auch den Vorkrisenwert aus 2019 um 12,7 Prozent.

08.22 Uhr: Party in Corona-Zeiten - Hongkongs Innenminister tritt zurück

Hongkongs Innenminister Caspar Tsui hat am Montag seinen Rücktritt eingereicht. Tsui zog damit die Konsequenzen aus der Teilnahme an einem Geburtstagsbankett Anfang Januar, bei dem zwei der rund 200 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Er habe sich unangemessen verhalten, obwohl alle Anstrengungen darauf gerichtet sein sollten, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, teilte der Politiker in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Die Feier, an der auch Polizeichef Raymond Siu und Leiter der Einwanderungsbehörde Au Ka-wang teilnahmen, hatte unter Hongkongern heftige Kritik ausgelöst. Kurz zuvor hatten die Gesundheitsbehörden der Sonderverwaltungszone noch der Bevölkerung dazu geraten, große Ansammlungen zu meiden. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sprach davon, dass die hochrangigen Politiker, die an dem Geburtstagsbankett teilnahmen, kein gutes Beispiel für die Menschen in Hongkong abgegeben haben. 

Hongkong verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik mit strengen Einreisebeschränkungen. In den letzten Wochen sind jedoch die täglichen Infektionszahlen innerhalb der Metropole dennoch deutlich angestiegen, der 7-Tage-Mittelwert liegt derzeit bei über 90 Fällen.

06.14 Uhr: Inzidenzwert in Nürnberg überschreitet 2.000 - Starnberg mit Bayerns Höchstwert

Die Stadt Nürnberg hat bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner den Wert von 2.000 überschritten: Das Robert-Koch-Institut (RKI nennt aktuell einen Inzidenzwert von 2.020,8.

Bayerns Höchstwert liegt allerdings mit 2.661,6 im Landkreis Starnberg. Dies ist deutschlandweit die zweithöchste Inzidenz nach dem Bezirk Berlin Tempelhof-Schöneberg (2.911,8).

Auch der oberbayerische Landkreis Dachau (2.585,8), die Stadt Ingolstadt (2.073) und die Stadt Rosenheim (2.069,5) weisen Inzidenzwerte über der 2.000-Marke auf.

05.24 Uhr: 37 weitere Corona-Fälle vor Olympia in Peking

Weniger als eine Woche vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 37 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Montag mitteilte, wurden am Sonntag 28 Einreisende positiv auf das Coronavirus getestet, darunter acht Athleten oder Teammitglieder. Zudem wurden bei neun Personen, die sich bereits im geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert. Am Vortag hatte es insgesamt 34 positive Tests gegeben, die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 176 gestiegen.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder Teilnehmer innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

04.22 Uhr: RKI meldet 78.318 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 1176,8

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 78.318 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 14.925 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche, als 63.393 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchstwert von 1176,8 von 1156,8 am Vortag. 61 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 117.786. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 9,81 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.47 Uhr: Fachleute zweifeln an endemischem Zustand der Pandemie nach Omikron-Welle

Fachleute aus Virologie und Epidemiologie haben Zweifel daran geäußert, dass das Corona-Infektionsgeschehen nach der Omikron-Welle einem endemischen Zustand deutlich näher kommt. "Es ist absolut möglich, dass nach dem Abflachen der aktuellen Welle Delta zurückkommt", sagte Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie an der TU München, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir können nicht sicher sein, dass Omikron Delta ablöst."

Die Immunität nach einer Omikron-Infektion sei ein "bisschen anders" als nach einer Delta-Infektion. "Aber wenn man geimpft ist und dann vielleicht zusätzlich eine Infektion hatte, kann das Immunsystem mit neuen Varianten, die jetzt kommen könnten, gut umgehen", sagte Protzer den Funke-Zeitungen. Bei Risikogruppen sollte jedoch erwogen werden, ob im Herbst eine vierte Impfdosis nötig sei. Die Daten aus Israel, wo gerade die Impfkampagne zur vierten Dosis läuft, könnten bei der Bewertung helfen.

Auch Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, zeigte sich skeptisch: "Ich teile die Euphorie nicht, dass Omikron uns jetzt in die Endemie führt", sagte Krause den Funke-Zeitungen. "Wir wissen nicht, was für Varianten noch kommen, die die Immunität vielleicht umgehen und auch zu schweren Verläufen führen können." Durch abnehmenden Impfschutz und Infektionen mit der einen oder anderen Variante hätten viele Menschen zwar eine "Teilimmunität", aber die helfe nicht gegen jede Variante gleich gut.

01.35 Uhr: Kubicki und Palmer - Keine Grundlage mehr für Impfpflicht für Pflegekräfte

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) und Tübingens Grüner Oberbürgermeister Boris Palmer sehen keine Begründung mehr für die umstrittene Impfpflicht für spezielle Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime, die Mitte März in Kraft treten soll. Mitarbeiter in Gesundheitsberufen sollten geimpft werden, damit sie andere nicht mehr anstecken können, die sie betreuen und pflegen. "Wenn das wegfällt, weil man sich bei Omikron auch infizieren kann, dann fällt eine der tragenden Grundlagen für diese Impfpflicht weg", sagt Kubicki im Politik-Talk der Zeitung (Bild). Palmer führt ebenfalls an, dass mit der Virus-Variante die Voraussetzung der Impfpflicht für diese Berufe entfallen sei und dass die Gesetzgebung nun an die Omikron-Regeln angepasst werden müsse.

01.25 Uhr: Herrmann warnt "extremistische Brandstifter" bei Corona-Demos

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), will verschärft gegen extremistische Gewalttäter bei Corona-Protesten vorgehen. Seine ausdrückliche Warnung richte sich "an extremistische Brandstifter, die gewaltbereit sind und die Proteste zur Verbreitung ihrer radikalen Vorstellungen und ihrer demokratiefeindlichen Haltung ausnutzen wollen", sagt Herrmann den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Als Vorsitzender der Innenministerkonferenz werde er sich "für eine verstärkte Beobachtung extremistischer Bestrebungen der Szene starkmachen". Der bayerische Verfassungsschutz habe hierbei insbesondere Rechtsextremisten und Reichsbürger im Blick. "Entsprechende Mobilisierungserkenntnisse werden umgehend an die Polizei weitergegeben." Der Innenminister nannte es fragwürdig, dass am Jahrestag von Hitlers Machtergreifung 1933 zu Corona-Demonstrationen aufgerufen worden sei.

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