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Bildrechte: Ukrinform/dpa
Seit heute sind Lwiw in der Ukraine und Würzburg Partnerstädte. Der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchart ist dafür nun nach Lwiw gereist - und verrät im BR-Interview, wie weit die Verhandlungen sind.
23.02.2023, 17:42 Uhr

Würzburgs Oberbürgermeister Schuchardt besucht ukrainisches Lwiw

Am Freitag jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine. Genau jetzt ist Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) ins ukrainische Lwiw gereist – als Zeichen der Solidarität und um die Städtepartnerschaft offiziell zu schließen.
von
BR24 Redaktion
Pirmin Breninek
Julia Dechet
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Erstmals seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) nach Lwiw gereist. In der Stadt im Westen der Ukraine trifft er unter anderem seinen Amtskollegen, den Bürgermeister Andrij Sadowyj. Bereits am Mittwoch reiste Schuchardt über Krakau und die Grenzstadt Przemyśl in Richtung Lwiw. Aus Sicherheitsgründen war nur ein kleiner Personenkreis in die Reisepläne eingeweiht.

Städtepartnerschaft mit Zeremonie offiziell geschlossen

In Lwiw wurde die Städtepartnerschaft mit Würzburg nun auch offiziell besiegelt. "Wir haben heute in einem sehr schönen Rahmen im wunderschönen Rathaus von Lwiw die Dokumente und auch die Städte-Flaggen ausgetauscht", berichtet Schuchardt im BR24-Interview. Diese Partnerschaft hatte der Würzburger Stadtrat Ende März 2022 beschossen.

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Bildrechte: Stadt Würzburg/privat
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (rechts) mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sadowyj.

Schuchardt: "Das Thema Krieg ist überall"

Gerade jetzt zum Jahrestag des Kriegsbeginns wolle er mit seinem Besuch ein deutliches Zeichen der Solidarität setzen. In der Stadt fühle er sich generell sicher, berichtet Schuchardt. "Aber was man schon sieht ist: Das Thema Krieg ist überall", sagt der OB. Auch heute Abend seien wieder Beisetzungs-Zeremonien für zwei gefallene Soldaten. "Hier sterben tagtäglich – nicht in der Stadt Lwiw, sondern natürlich an der Front – junge Männer und Frauen, und Familien verlieren ihre Angehörigen. Das ist etwas, das die Menschen unglaublich ergreift.".

In der Erinnerung der Deutschen lägen solche Bilder schon 70 bis 80 Jahre zurück, sagt Schuchardt: "Hier findet gerade das statt, dessen wir bei uns zum Beispiel am 16. März anlässlich der Zerstörung unserer Stadt Würzburg gedenken." Dennoch habe ihm der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, von einer großen Solidarität in der Bevölkerung berichtet.

Beziehungen mit der Ukraine auf Dauer angelegt

Schuchardt hat seinen Amtskollegen bereits vor fünf Jahren kennengelernt, als er zuletzt in Lwiw war. Die nun offiziell geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Lwiw sei auf Dauer angelegt, nicht nur für die Zeit während des Krieges. Würzburg will die neue Partnerstadt und dortige Projekte zivilgesellschaftlich und finanziell unterstützen – etwa den Umbau des kommunalen Krankenhauses zu einem Rehabilitationszentrum für Kriegsversehrte. Das habe Schuchardt heute besichtigt. "Da geht es auch schnell um 100 Millionen Euro. Die werden wir nicht aus dem kommunalen Haushalt bestreiten können, aber wir können Förderanträge stellen für kleinere Teil-Projekte", sagte Schuchardt.

Städtefreundschaft mit Luzk

Neben der Städtepartnerschaft hatte der Würzburger Stadtrat in seiner Entscheidung von vor knapp einem Jahr auch eine Städtefreundschaft mit der Stadt Luzk einstimmig beschlossen. Bei einer Städtefreundschaft handelt es sich um eine schwächere Form der Städtepartnerschaft. Oft beziehen sie sich diese vorerst nur auf einzelne gemeinsame Projekte. In Luzk leben etwa 210.000 Menschen, die Stadt liegt 150 Kilometer nordöstlich von Lwiw.

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