Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer einer Realschule.
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Umfrage: Bürokratie hindert ukrainische Lehrkräfte am Arbeiten

Der Bayerische Philologenverband (bpv) sieht bürokratische Hürden als Hindernis für ukrainische Lehrkräfte. Ein Großteil der interessierten Lehrkräfte spreche Englisch oder auch Deutsch, doch nur ein Viertel stehe aktuell in Kontakt mit einer Schule.

Die überwiegende Mehrheit ukrainischer Lehrkräfte in Bayern ist einer aktuellen Umfrage zufolge an einer längerfristigen Beschäftigung in Deutschland interessiert. Entsprechend gaben das 99 Prozent der Befragten an, teilte der Bayerische Philologenverband (bpv) in München mit.

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bpv-Umfrage: Lange Wartezeiten als Hindernis

Die Interessensvertretung der Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen in Bayern hatte für die Umfrage bei 500 Personen, die im Rahmen der bpv-Aktion "Ukrainische Lehrkräfte gesucht!" ihre Kontaktdaten hinterlassen hatten, nachgehakt. Der Umfrage zufolge sprechen 84 Prozent der interessierten Lehrkräfte neben Ukrainisch und Russisch auch Englisch, Deutsch oder beides. Nur ein Viertel stehe jedoch aktuell bereits in Kontakt mit einer bayerischen Schule, hieß es weiter. Grund hierfür ist laut bpv häufig Bürokratie: Es gebe lange Wartezeiten bei der Ausstellung einer Aufenthaltserlaubnis und der Anerkennung von Qualifikationen aus dem Heimatland.

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Philologenverband kritisiert Mangel an Deutschkursen, Wohnraum und Kinderbetreuung

Auch zu wenige Deutschkurse, bezahlbarer Wohnraum und fehlende Angebote zur Kinderbetreuung seien ein Problem. "Bürokratie darf uns jetzt nicht im Wege stehen", warnte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl. Täglich würden mehr ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen. "Wir müssen mit Blick auf das kommende Schuljahr alle Hebel in Bewegung setzen, um unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen zur Bewältigung dieser großen und wichtigen Aufgabe ins Boot zu holen."

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