Gewitter über blühendem Rapsfeld
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Trotz viel Regen: Vorerst keine größeren Hochwasser erwartet

Trotz des anhaltenden Regens erwarten Experten keine stärkeren Hochwasser, vorerst jedenfalls. Bislang seien Böden und Flüsse noch aufnahmefähig – ändern könnte sich das nächste Woche. Von Dienstag an werden nämlich stärkere Regenfälle erwartet.

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Bisher sei es "ein schöner Landregen" gewesen, sagt Prof. Dr.-Ing. Markus Disse vom Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement an der Technischen Universität München. Für kleinere Einzugsgebiete mit Bächen seien diese Niederschlagsmengen kein Problem, sagt Disse.

In größeren Einzugsgebieten habe man jetzt gesättigte Böden. "Das war ein Segen für die Landwirtschaft und für das Grundwasser", so der Gewässerforscher.

Bislang seien auch die Flüsse noch aufnahmefähig, meint auch BR-Meteorologe Michael Sachweh. Nur ganz vereinzelt, in der Nähe der Donau, komme es bisher zu leichten Hochwässern. Die würden aber schon wieder abflauen, wie etwa in Neuburg an der Donau. Oder es werde wie in Plattling an der Isar kein weiterer Anstieg erwartet.

Wichtig: Immer wieder Regenpausen

Der Grund: Auch wenn gefühlt der Mai ins Wasser gefallen sei, habe es nicht durchgehend geregnet, so Sachweh. Sehr hohe Niederschlagsmengen habe man nur in Alpennähe gehabt – da aber seien die Flüsse aufnahmefähig gewesen.

Anders als beim Pfingsthochwasser 1999: Da lag in den Bergen noch sehr viel Schnee. Durch den Regen setzten sich dann große Taufluten in Bewegung. Dazu kam der anhaltende und sehr kräftige Regen selbst. Diese Gemengelage führte dann in Bayern, Baden-Württemberg und in Tirol zu einem Jahrhunderthochwasser.

Tief "eiert über den Alpen herum"

Davon sei man derzeit weit entfernt, auch weil in den Bergen längst nicht so viel Schnee liege wie damals. Allerdings gebe es derzeit ein Tiefdruckgebiet über den Alpen. Dieses Tief "eiert herum." Denn der Jetstream und damit die kräftigen Höhenwinde seien weit weg. Deshalb bleibe uns dieses Tief noch eine Weile erhalten.

Ab Dienstag größere Niederschlagsmengen

So könnte es auch ab nächster Woche spannend werden, meint BR-Meteorologe Michael Sachweh. Ab Dienstag erwartet der BR-Meteorologe tatsächlich größere Niederschlagsmengen. Ob die Hochwasserpotenzial haben, ließe sich derzeit aber noch nicht abschätzen, so Sachweh.

Problematisch könnte es dann vor allem auf offenen Ackerflächen werden: Etwa dort, wo Mais angebaut wird. Denn da trifft der Niederschlag ungebremst auf, die Flächen verschlammen, und das Wasser kann nicht mehr so gut abfließen, sagt Markus Disse von der TU München. Anders sei es bei grasbedeckten Böden: Da werde der Aufprall der Niederschläge gedämpft, das Wasser könnte dann leichter integriert werden.

Grafik: Aktuelle Wetterwarnungen für Bayern

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