Starkregen, Hochwasser, Flut: Feuerwehr probt den Ernstfall
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Starkregen, Hochwasser, Flut: Feuerwehr probt den Ernstfall

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Starkregen, Hochwasser, Flut: Feuerwehr probt den Ernstfall

Wenn die Feuerwehr gerufen wird, muss es meist schnell gehen, die Handgriffe müssen sitzen. Auch im Umgang mit dem Element Wasser. In Unterfranken üben Einsatzkräfte derzeit, wie sie bei Starkregen, Hochwasser oder Flutkatastrophen reagieren müssen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Wassermassen reißen Bäume oder Häuser mit. Es regnet so heftig, dass ein harmlos scheinender Fluss über die Ufer tritt und zu einem kraftvollen Strom wird. Keller laufen voll, das Wasser von dort zu entfernen kostet Kraft, Zeit und Nerven. Nicht zuletzt nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist deutlich geworden, welche enorme Zerstörung das Element Wasser hinterlassen kann. Wer dann gefragt ist, sind Männer und Frauen der Feuerwehr.

Hochwasserschutz-Experten lehren Einsatztaktik

Doch wie sollten sich die Einsatzkräfte am besten verhalten bei Starkregen, Hochwasser oder Fluten? Damit beschäftigen sich derzeit 45 Führungskräfte der Feuerwehren aus ganz Unterfranken. In Volkach vermitteln Experten der Akademie Hochwasserschutz aus Wiesbaden Wissen rund um die richtige Einsatztaktik.

Selbst anpacken, um Anstrengung besser einschätzen zu können

So mussten die Lehrgangsteilnehmer beispielsweise Sandsäcke befüllen, falten, auf Paletten stapeln und in einem Lkw verladen. Mit den Sandsäcken wurde dann die Sicherung eines Dammes am Main bei Grafenrheinfeld geübt. Die Feuerwehrführungskräfte erfahren beim Lehrgang am eigenen Leib, wie zeitaufwändig und körperlich anstrengend das Füllen und Aufschichten der Sandsäcke ist, um im Ernstfall besser abschätzen zu können, was sie ihren Feuerwehrhelfern abverlangen können.

Die Lehrgangsteilnehmer lernen aber auch, dass sie bei Flutereignissen und Hochwasser vor allem die Durchlässe an Brücken mit Baggern freihalten müssen, weil sich sonst Treibgut aufstaut und das Wasser seitlich an den Brücken vorbei in die Orte fließt. Auch der richtige Bau von Sandsackbarrieren zum Schutz von Gebäuden und Ortsteilen wird geübt.

"Wir müssen uns auf solche Ereignisse besser vorbereiten"

Im Jahr 2021 gab es im Landkreis Kitzingen nach einem 24-Stunden-Starkregen bei Wiesentheid Überflutungen. Das Wasser schoss Richtung Main und verwandelte kleine Bäche in reißende Ströme. Die Schäden gingen in die Millionen. Nur zwei Wochen später begann dann für 24 Helfer der Feuerwehr Volkach ihr Einsatz im Ahrtal. Mit dem speziellen Gerätefahrzeug Hochwasser und 18 Hochleistungspumpen wurden drei Wochen lang Keller leer gepumpt, in denen meist eine Mischung aus Wasser und Heizöl stand.

"Nach diesen beiden Einsätzen haben wir gesehen, dass wir uns auf solche Ereignisse besser vorbereiten müssen", sagt Moritz Hornung von der Feuerwehr Volkach. 2022 gab es den Hochwasser-Lehrgang dann zunächst für die Feuerwehren der elf Volkacher Ortsteile. Nun wird der Kurs für Feuerwehrführungskräfte aus ganz Unterfranken angeboten.

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