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Amok-Drohungen gegen Schulen Böser Scherz per E-Mail?

Gewaltdrohungen gegen Schulen in mehreren Bundesländern hielten gestern Vormittag die Polizei in Atem. Auch in Bayern gingen an Schulen in Pegnitz, Uffenheim und Ortenburg Amok-Drohungen per E-Mail ein.

Von: Anja Bischof und Vera Held

Stand: 17.10.2016

Polizei-Einsatz am Reclam-Gymnasium in Leipzig | Bild: picture-alliance/dpa

In der Nacht war eine E-Mail mit der Androhung einer Gewalttat bei allen drei Schulen eingegangen. Das bestätigte die Polizei dem Bayerischen Rundfunk. Laut "Spiegel Online" war in den bundesweit gleich lautenden Nachrichten eine Straftat für zehn Uhr morgens angekündigt gewesen.

Wer ist der Absender?

Daraufhin wurde am Morgen das Pegnitzer Gymnasium evakuiert. Einsatzkräfte der Polizei durchsuchten die Räume der Schule und gaben zunächst Entwarnung. Die Polizei in Bayreuth betont, dass weder für Schüler noch Lehrer Gefahr bestanden habe.

Auch an einer Schule in Uffenheim in Mittelfranken war am Morgen die Polizei im Einsatz, um das Gebäude zu überprüfen. Das teilte ein Sprecher der Polizei mit. Allerdings hätten die Beamten auch hier keine Hinweise auf eine Bedrohung gefunden. Der Schulbetrieb sei normal weitergelaufen. Weder in Uffenheim noch in Ortenburg wurden die Schulen evakuiert.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Identifizierung des Absenders der E-Mail.

"Gehen derzeit nicht von Ernsthaftigkeit aus, haben aber umfangreiche Maßnahmen eingeleitet."

Die Polizei Sachsen

Unterricht läuft wieder

Bundesweit waren an mehreren Schulen gleichlautende E-Mails eingegangen. Der Polizei Sachsen berichtet allein von sieben Gymnasien in Leipzig, die geschlossen und durchsucht werden mussten. Auch Schulen in Göttingen und Magdeburg hatten ähnliche Droh-Mails erhalten. 

"Wir wissen nicht, wo uns der Kopf steht."

Die Polizei in Leipzig

Festnahme in Reutlingen

In Reutlingen in Baden-Württemberg wurde unterdessen ein 32-Jähriger nach einer Bombendrohung gegen eine Schule festgenommen. Der Mann hatte am Sonntag über das Internet bei einer Polizeidienststelle angedroht, er werde in einer Reutlinger Schule im Laufe des Montags eine Bombe explodieren lassen, teilte die Polizei mit.

Diese geht davon aus, dass der polizeibekannte Mann psychische Probleme hat. Er wurde in eine Klinik eingeliefert. Darüber dass er mit den heute Nacht an zahlreichen Schulen eingegangenen Droh-E-Mails etwas zu tun haben könnte, ist nichts bekannt.


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Willem Riemersma, Mittwoch, 19.Oktober 2016, 21:35 Uhr

6. Mut für die Kindern und Kollegen in Deggendorf

Da war es. In Deggendorf. Ein Mann in einer Grundschule eingedrungen. Lese ich heute.
Verwirrte kann es immer geben. Aber diese Woche brachte für euere Schulen bereits genug an Unsicherheit und Spannung.
Ich denke an die Kindern, ihre Eltern und meine deutschen Kollegen dort.
Und hoffe, dass sie Alle weiter machen können, Morgen. Und vor allem die Kindern, ohne Schrecken für jeder Ecke, in die Schule.
Das die nicht im Kopfe stecken bleibt.
Wünsche sie Alle alles Gute und Vieles an Weisheit. Möchte mehr sagen, aber die Lehrern werden es verstehen.
Einiges an Mitgefühl und Solidarität über Grenzen hinaus. So ist es gemeint.

L. Repp, Montag, 17.Oktober 2016, 18:56 Uhr

5. Amok-Drohungen

Diese 'Scherzkekse' gehören sofort weggesperrt. Dann werden ihnen diese 'Scherze' vergehen !!!!!

hasan, Montag, 17.Oktober 2016, 15:21 Uhr

4. Paranoia bringt doch nichts

Wenn man bei jeder Bombendrohung zu meiner Schulzeit, da war Amok noch nicht so in, gleich immer die Welt hätte gerettet werden müssen ....
=> bestimmt blöder Streich oder plumpe rechte Panikmache.

Liebe immer gleich so besorgte Menschen, bleibt mal ein bisschen lockerer und befreit Euch von Euren paranoiden Zwängen.
Mit Freude und Zufriedenheit, ohne immer mit dieser geschürte Angst, lebt es sich wesenlich besser.

  • Antwort von Willem Riemersma, Montag, 17.Oktober, 17:14 Uhr

    Wenne ich Ihre Name lese, denke ich: Sie oder Ihre Familie kommen buchstäblich aus eine andere Welt, ein anderes Land.
    Mit sehr viel Drohung und Gewalttätigenkeiten. Wenn ich mich nicht irre.
    Da haben sie vieles durchstehen und sich and vieles gewöhnen müssen.
    Aber ich, ich will mich daran nicht gewöhnen. An Anfängen. Die gewehrt werden sollen.
    Ob Lausbubenstreich oder Terrorakt. Für Kinder macht das hier keinen Unterschied.
    Und noch weniger für die Aufgaben die wir Erwachsenen für unsere Kindern haben. Wobei ich denke an Roosevelt 's four Freedoms. Hier Freedom of fear.
    Besorgt bin ich, gewiss. Aber bewahre Ruhe, und leide nicht an Paranoia.
    Wenn ich schon leide, dann an 'Neuerscheinungen' die wir bei uns hier und bei euch in Deutschland so nicht hatten.
    Aber gekommen sind. Und an denen wir unsere Kinder hier nicht gewöhnen wollen.
    Ängste nicht schüren, aber anfassen. Wo es nur möglich ist.
    Ich wünsche Ihnen alles Gute. In Freiheit. Und für uns Alle Freedom of fear.

  • Antwort von Dani E., Montag, 17.Oktober, 18:14 Uhr

    Meine Tochter (10) war heute in Pegnitz dabei und sie ist immer noch ziemlich aufgewühlt. ..
    Locker bleiben - so einen Mist kann nur jemand schreiben, der nicht betroffen ist.
    Natürlich wäre ein Leben ohne Angst wünschenswert, aber das können Kinder nicht mit einem Fingerschnippen aus ihrem Kopf löschen. ..

  • Antwort von MUTTER, Dienstag, 18.Oktober, 07:40 Uhr

    Wenn man bei jeder Bombendrohung zu meiner Schulzeit, da war Amok noch nicht so in, gleich immer die Welt hätte gerettet werden müssen ....
    => bestimmt blöder Streich oder plumpe rechte Panikmache.

    Liebe immer gleich so besorgte Menschen, bleibt mal ein bisschen lockerer und befreit Euch von Euren paranoiden Zwängen.
    Mit Freude und Zufriedenheit, ohne immer mit dieser geschürte Angst, lebt es sich wesenlich besser.

    BEI SO EINEM KOMMENTAR BEKOMME ICH EINE BEINAH UNBÄNDIGE WUT!!!

    So etwas kann mit Sicherheit kein Familienvater geschrieben haben! In der HEUTIGEN Zeit, gehört diese FURCHT leid zum Alltag! Wieso, Weshalb, Warum das so ist... dazu habe ich meine eigene persönliche Meinung, die ich HIER sicherlich nicht kund tun werde. Wenn geistig Gestörte, das Leben von Kindern, Lehrern und deren Angehörigen in solch eine Situation bringen, ist es das MINDESTE diese zu schützen! EINE ABSOLUT ABSURDE AUSSAGE - DIE ES MEINER MEINUNG NACH NICHT WERT IST OFFEN GEZEIGT ZU WERDEN!!!

  • Antwort von Francesco, Dienstag, 18.Oktober, 07:56 Uhr

    @ Hasan
    Um Ihren Kommentar nicht absolut dümmlich zu interpretieren, gehe ich davon aus, dass Sie noch sehr jung sind und glauben, dieser Standpunkt ist cool.

    @ Willem

    Ihren Kommentar finde ich sehr wichtig und richtig, weil er - vermutlich - von einem "Nicht-Deutschen" geschrieben ist, der sich längst integriert hat. Vielen Dank !!

  • Antwort von Willem Riemersma, Dienstag, 18.Oktober, 09:43 Uhr

    Ja, Sie haben recht. Ich bin kein Deutscher, aber ein gebürtiger zweisprachiger (Friesisch-Holländisch) Friese aus dem Norden der Niederlande,
    Komme aber seit vielen Jahrzehten mit meiner Familie in die Ferien nach Deutschland. Meistens die schönen Fichtenwâlder im Harz, die wir hier bei uns im Lande so nicht haben.
    Bin nebst Familienvater auch Lehrer. Und mit ganzem Herzen, kann ich sagen. Habe wohl das schönste Beruf dass man sich wünschen kann, abgesehen von sehr unerquickliche und völlig ûberflüssige Unmengen an administrative Verpflichtungen, die leider unseren Unterricht stören. Offen gesagt, ich gebe den Kindern mein Herz. und bekomme ihre Herzen zurück, nicht nur von den Engeln, aber auch von den Bengeln. Und wenn sie sich wohl fühlen geht`s auch mit dem Lernen besser.
    Unsere Kinder sind doch das Wertvollste was wir als Eltern, aber auch als Gesellschaft haben. Darum.
    Vielen dank für Ihren freundlichen Worten. Für einen freundlicheren Umwelt, für unsere Kindern.

  • Antwort von Francesco, Sonntag, 23.Oktober, 18:00 Uhr

    @ Lieber Willem, es kam vom Herzen und es war mir einfach ein Anliegen. Viel Spaß weiterhin bei uns in Deutschland !!

Willem Riemersma, Montag, 17.Oktober 2016, 14:09 Uhr

3. Wir müssen unsere Kinder retten

Als Lehrer in die Niederlande wurde mir auf einem Seminar gefragt was mein ethisches Dilemma war. Nicht ób, nur welches.
Und sagte das wir bei Gott nicht im Paradies leben, aber in den Kern der Sache doch danach streben. In Unterricht und Erziehung.
Weil man Kinder nur einmal 'grossziehen' kann. In was wirklich wichtich ist und hällt. Alles andere ist nachher ob Gewinn oder leider Verlust.
Wo bleiben denn ihre von uns angestrebten Kompetenz, Autonomie und Vertrauen? Wenn das Böse dieses Streben bedroht, und damit Kindern bedroht. Und sie zusehen müssen wie auch wir Erwachsenen mehrfach hilflos sind.
Muss man Kindern nicht mehr mit dem Bösen 'vertraut' machen und ihnen lernen wie man überlebt in eine Welt die, wenn nicht ganz und gar verrückt, doch viele Verrückte kennt? Zumindest Leute, die banal das Böse umarmen? Urteilsfähigkeit aufbauen, von universellen Werten und Normen heraus. Und exclusif definieren. Wir müssen das schaffen. Es geht um unsere Kinder! Rettung geboten!

Fritz, Montag, 17.Oktober 2016, 13:00 Uhr

2. Papier oder Email?

Selbstverständlich ist auf bei einer Email ein Absender vorhanden. Der lässt sich fast immer auch dann identifizieren, wenn er gefälscht oder sonst wie verschleiert ist.
Ob das mehr Aufwand erfordert als einen anonymen Papierbrief? Fragen Sie Ihre Polizei. Und eine DNA-Spur hilft nur dann wenn schon eine Vergleichsspur vorhanden ist - Name und Adresse stehen nämlich nicht in der DNA.