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"Dinner for one"-Kult Warum James, Miss Sophie und ein 90. Geburtstag weiter trenden

"Same procedure as every year, James!" - An jedem Silvesterabend stoßen zwei alte Bekannte beim "Dinner for one" auf das neue Jahr an: James und Miss Sophie. Warum die beiden Originale noch immer auf Sendung sind.

Von: Veronika Wawatschek

Stand: 31.12.2017 | Archiv

Dinner for one: May Warden und Freddie Frinton | Bild: NDR

Das Original zu dem kultigen Zweipersonensketch "Dinner for One" stammt aus den 20er Jahren. Er ist die am häufigsten wiederholte Fernsehsendung in der deutschen TV-Geschichte, und inzwischen hat auch der Streaming-Dienst Netflix das Potential des Silvester-Dauerbrenners erkannt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er eine Parodie auf James' (Freddie Frinton) und Miss Sophies (May Warden) eingespielte "Procedure".

Deutsche Fernsehpremiere 1963

Ihre deutsche Fernsehpremiere hatten Butler James und Miss Sophie 1963 in der Sendung "Guten Abend, Peter Frankenfeld" in der ARD. Seit 1972 läuft der Sketch Jahr für Jahr an Silvester - mittlerweile über 20 Mal auf zahlreichen Sendern in Deutschland und in mehr als 20 Ländern weltweit, darunter Österreich, Schweden, Dänemark, Grönland und Südafrika. Das Schweizer Fernsehen produzierte ebenfalls 1963 eine eigene, kürzere Version. Jeder dritte Deutsche guckt einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov zufolge "Dinner for one". Für viele Fans dürfte die Sendung auch deshalb Kult sein, weil sie quasi mit ihr aufgewachsen sind und dadurch jedes Silvester in nostalgischen Erinnerungen schwelgen können.

Der Sketch ist Kult - weltweit

Nicht nur in Deutschland gehören Miss Sophie und ihr beschwipster Butler zu einem gelungenen Silvesterabend wie Bleigießen und Böllerschießen. In Norwegen gibt es das berühmte Dinner bereits zu Weihnachten. Synchronisiert wird nirgendwo, zum Sketch gehört der original britische Tonfall. Dafür haben Fans in Deutschland sich daran gemacht, das Stück in verschiedene Dialekte zu übertragen. Nicht nur die Sprache gehört dazu: In der Version "uff hessich" gibt es für "de Mamma" statt Mulligatawny-Suppe "Dick Supp, Kardoffelpannkuche und Grie Soss met harte Eier". Diener Rudi darf Äbbelwoi "un e Likörsche" für die nicht erschienenen Gäste herunterstürzen. Bücher und Hörspiele gibt es außerdem auf Sächsisch, Bayerisch und natürlich Platt.

Welturaufführung bereits 1945

Peter Frankenfeld hatte Freddie Frinton 1962 im britischen Blackpool entdeckt, wo er gemeinsam mit seinem Regisseur Heinz Dunkhase auf der Suche nach neuen Talenten für die Show war. Frinton hatte zu diesem Zeitpunkt schon etliche Jahre den beschwipsten Butler gespielt. 1945 trat er das erste Mal mit "Dinner for One" im Beiprogramm des Varieté-Theaters Wintergarden auf.


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Gunna, Montag, 01.Januar 2018, 23:20 Uhr

1. Gibtbes denn an Silvester was anderes?

Die Programminhalte würde ich für die zu Hause gebliebenen als "durchwachsen" bezeichnen.
Selbstverständlich ist diese Sendung "Kult". Aber gleichzeitig ist das Programmangebot etwas silvesterlastig einseitig.

Schade finde ich auch, das die NDR Hafen-Silvesterfeuerwerk-Sendung wieder mal ausfiel. Gerade mal der WDR brachte wunderschöne Bilde der Skyline in Köln.

Tipp: Nicht jeder will sich auf irgendwelchen Domplatten "befeuern" lassen.