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Showdown im US-Wahlkampf Wer wäre der bessere Präsident für Europa?

Hillary Clinton oder Donald Trump - bald steht fest, wer als nächster US-Präsident ins Weiße Haus einziehen wird. In Brüssel löst keiner der beiden Kandidaten Euphorie aus.

Von: Karin Bensch-Nadebusch

Stand: 08.11.2016

Zwei Porträts: Donald Trump und Hillary Clinton | Bild: Reuters (RNSP)

"Es wäre auf jeden Fall eine Katastrophe, auch für uns in Europa, wenn Donald Trump Präsident werden würde", meint Ska Keller Europaabgeordnete von den Grünen. Deshalb hofft sie für morgen früh, "dass wir mit einer Präsidentin Clinton aufwachen werden."

Auch Herbert Reul von der CDU setzt auf die Demokratin Hillary Clinton. Sie weiß, dass gute Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union klug und wichtig sind, meint Reul.

"Sie steht für Verlässlichkeit, was auch nicht ganz unwichtig ist."

Herbert Reul, CDU

Darüber hinaus habe Hillary Clinton als ehemalige Außenministerin deutlich mehr politische Erfahrung als Donald Trump. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ihre Linie kennt. Ihre Politik ist also für die Europäer berechenbarer, meint der SPD-Europaabgeordnete Knut Fleckenstein.

"Wir wüssten ziemlich genau, was auf uns zukommt. Während bei Donald Trump das mit großen Fragezeichen zu versehen ist."

SPD-Europaabgeordnete Knut Fleckenstein

Trump wäre außenpolitisch unberechenbarer

Mit Trump als US-Präsident könnte es einen klaren Kurswechsel in der Außenpolitik geben. Er würde möglicherweise aus dem Klimaschutzabkommen von Paris aussteigen, die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen "TTIP" beenden und Handelsblockaden gegenüber Europa aufbauen.

Mit Clinton als US-Präsidentin wäre all das nicht zu erwarten. Mit ihr gibt es vielleicht die Möglichkeit, bei TTIP die "Löschtaste" zu drücken und noch mal anzufangen, sehr viel transparenter und konzentriert auf das, worauf man sich einigen kann, meint der  SPD-Europaabgeordnete Fleckenstein: "Ich glaube, dann hätte ein solches Abkommen vielleicht eine Chance. Mit ihr wäre es den Versuch auf jeden Fall wert."

In der Verteidigungspolitik würde eine US-Präsidentin  Clinton voraussichtlich mehr Engagement von den Europäern einfordern. Zum Beispiel in Syrien. Clinton hatte im Wahlkampf angekündigt, sie werde - für den Fall, dass sie die Wahl gewinnt - eine Schutzzone in Nordsyrien einrichten, die müsste allerdings militärisch verteidigt werden. Das könnte auch den Konflikt mit dem russischen Präsidenten Putin verschärfen. Die Verteidigungspolitik mit Clinton wird anstrengender, meint der CDU-Mann Herbert Reul.

"Das Spiel, dass Amerika die Probleme löst und Europa zuguckt, ist, glaube ich, beendet."

Herbert Reul, CDU

Euphorie löst keiner der beiden Kandidaten aus

Abgesehen von allen politischen Zielen, halten viele in Brüssel Clinton für diplomatisch geschickter. Und das ist wichtig bei Treffen mit europäischen Spitzenpolitikern. Dennoch wird auch sichtbar: Clinton und Trump – beide US-Präsidentschaftskandidaten lösen in Brüssel keine Euphorie aus.

Jedenfalls nicht so wie Barack Obama, als er 2008 mit Visionen für ein besseres Amerika als erster Schwarzer ins Weiße Haus einzog. Vielleicht wird die Sensation bei dieser US-Wahl, Trump verhindert zu haben und, dass es eine Frau wird. Natürlich nur dann, wenn Hillary Clinton tatsächlich gewinnen sollte. Nach diesem verrückten Wahlkampf ist alles möglich, meint der CDU-Politiker Herbert Reul. Aber: "Wahrscheinlicher ist, dass Clinton gewinnt.", sagt der CDU-Mann.


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Kommentieren

thorie, Dienstag, 08.November 2016, 11:47 Uhr

14. egal wers wird......

angie wird ihm/ihr hintenrein-----also folgen----sie kennts ja net anders---schwierige kindheit ...nd so !

Verschwörungstheoretiker, Dienstag, 08.November 2016, 11:22 Uhr

13. Trump wäre ganz objektiv eindeutig besser für Deutschland und Europa!

Für Hillary Clinton ist Angela Merkel ein Vorbild. US und BRD Politik würden sich nicht großartig unterscheiden.

Trump würde gerne vieles völlig anders machen. Manches würde funktionieren und manches würde wahrscheinlich völlig schief gehen.
Wir Europäer/Deutschen könnten lernen was passiert wenn ein Staatsoberhaupt...
die eingefahrenen politischen Seilschaften kappt?
mit vollem Einsatz versucht die Abgehängten wieder mitzunehmen?
die NATO verlässt.
versucht den IS-Konflikt mit vollem Einsatz militärisch zu lösen.
oder nach der Wahl dann doch einknickt und alles wieder genauso macht???

Von Trump können wir viel lernen,von seinen Fehlern und seinen Erfolgen.
Clinton will nur Merkel 2.0 werden...

Und natürlich das wichtigste:
Die deutschen Trump-Befürworter und die vielen deutschen Trump-Gegner wären auf Jahre hin hervorragend unterhalten. ;-)

Richard, Dienstag, 08.November 2016, 10:51 Uhr

12. Die Frage ist unsinnig

Kehren wir lieber vor der eigenen Türe.

  • Antwort von thorie, Dienstag, 08.November, 11:10 Uhr

    typisch deutschee kommentar!

thorie, Dienstag, 08.November 2016, 10:48 Uhr

11. ich wäre für trump!!!!

vllt würde europa sich dann mal besinnen, und dem ami nicht willenlos, hörig hintenrein..... sry : berichtigung: folgen!^^

Didier, Dienstag, 08.November 2016, 10:43 Uhr

10. Ist doch einerlei

wer Präsident wird. Beide Kandidaten haben ihre Unternehmer- & Konzernseilschaften am Schlepptau.
Für Amerika fände ich Trump besser, damit seine Anhänger aus ärmeren Bevölkerungsteilen merken, daß egoistisch stinkreiche Leute wie der Trump keine Hoffnung bringen. Außerdem können sie sich ja als Independent-Wähler registrieren lassen. Je mehr es tun, desto besser die Chancen für das Ende der seltsamen Zwei-Parteien-Chose
Wenn Trump, dann würde Europa eh the same procedure as always fahren, so wie es dies mit Erdo und Orban tut. Man arrangiert sich halt.
Solche Fragen wie die hier gestellte erwecken den Eindruck, als ob von Amerika Hoffnungsvolles zu erwarten wäre. Glaube ich nicht. Lady Liberty vor Manhattan wurde auch nicht von den Reichen und Mächtigen finanziert, sondern von kleinen Leuten. Das ist Amerika – gnadenloses Gold-, Geld- & Mobster-Haifischbecken. Der American Dream hat wenig mit Humanismus im europäischen Sinn zu tun.
Aufwachen, liebe Leute!