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Strafverfahren Hoeneß blieb Zschäpe-Bank erspart

Der Prozess gegen Uli Hoeneß fand im Münchner Justizpalast statt - und nicht im Strafjustizzentrum in der Nymphenburger Straße. Damit wurde gegen den FC-Bayern-Präsidenten nicht im selben Saal verhandelt wie gegen Beate Zschäpe.

Stand: 13.03.2014

Symbolbild: Justizpalast in München | Bild: BR

Der Fall Hoeneß wurde im Saal 134 des Justizpalastes aufgerufen. In diesem Gebäude wurden bislang nur Zivilverfahren abgewickelt, doch 2014 sollen offenbar alle größeren Strafverfahren in dem Bau am Stachus stattfinden.

Logistisch wäre es für das Oberlandesgericht (OLG) München möglicherweise eine Herausforderung gewesen, das Hoeneß-Verfahren im Sitzungssaal A 101 im Strafjustizzentrum durchzuführen. Erstens sind dort in der Regel pro Woche schon drei Verhandlungstage für den NSU-Prozess, der womöglich bis 2015 dauert, angesetzt. Zweitens wird das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien im Fall Hoeneß nicht geringer sein als beim Verfahren gegen Zschäpe und Co.

Ausweichort für Prominente

Auch ihm könnte im Justizpalast der Prozess gemacht werden: Formel-Eins-Chef Bernie Ecclestone

Und drittens will die Justiz möglicherweise vermeiden, dass Prominente auf derselben Anklagebank sitzen müssen wie mutmaßliche Neonazi-Terroristen. Denn 2014 muss sich in München nicht nur Hoeneß vor Gericht verantworten, sondern auch die ehemaligen Vorstände der Bayerischen Landesbank, die wegen Untreue beim Kauf der Bank Hypo Alpe Adria angeklagt sind, und auch Bernie Ecclestone. Der Formel-Eins-Chef muss sich wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung ab dem 24. April vor Gericht verantworten.


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