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Die RAF Blutspur durch Bayern

Zwei Attentate mit tödlichem Ausgang und Sprengstoffanschläge in München und Augsburg: Der RAF-Terrorismus erreichte in den Jahren 1972 bis 1986 auch Bayern. Ein Kapitel, das bis heute nicht abgeschlossen ist, denn die Taten wurden teilweise nie geklärt.

Stand: 29.12.2012

  • Mai 1972
    Blick durch ein Fenster auf den Parkplatz des LKA München nach Autobomben-Anschlag der RAF 1972 | Bild: SZ-Photoarchiv

    Blick durch ein Fenster auf den Parkplatz des LKA

    Mai 1972

    Anschläge in München und Augsburg

    Am 12. Mai 1972 zündet die RAF eine Autobombe auf dem Parkplatz des Landeskriminalamts (LKA) in München. Fünf Polizeibeamte werden verletzt, mehrere Autos beschädigt. Zu dem Anschlag bekennt sich das "Kommando Thomas Weisbecker". Auch auf das Polizeipräsidium Augsburg wird am selben Tag ein Anschlag verübt. Dabei werden fünf Menschen verletzt. Für die Taten werden die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe verurteilt. Ein Urteil, das nie vollstreckt wird, da die Verurteilten vorher Selbstmord begehen.

    Quelle: SZ-Photoarchiv

  • April 1979
    Polizistin mit RAF-Fahndungsplakat in der Nürnberger Innenstadt | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizistin mit RAF-Fahndungsplakat in der Nürnberger Innenstadt

    April 1979

    Banküberfall und eine getötete Terroristin in Nürnberg

    Bei einem Überfall auf eine Bank erbeuten RAF-Terroristen am 17. April 1979 rund 200.000 D-Mark. Kurze Zeit später, am 4. Mai, wird die mutmaßliche RAF-Terroristen Elisabeth von Dyck von der Polizei erschossen. Ort des Vorfalls: eine Wohnung in der Stephanstraße im Stadtteil St. Peter.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • Dezember 1984
    Das Fluchtfahrzeug der Terroristen nach dem Anschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau im Dezember 1984 | Bild: picture-alliance/dpa

    Das Fluchtfahrzeug der Terroristen

    Dezember 1984

    Anschlag auf die NATO-Schule

    Das "Kommando Jan Raspe" verübt einen Anschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau. Das Vorhaben, bei dem 25 Kilogramm Sprengstoff in die Luft gejagt werden sollen, scheitert. Grund: ein technischer Defekt. Beteiligt ist Eva Haule. Einige Wochen später wird das Fluchtfahrzeug mit Garmischer Kennzeichen in Kaufbeuren gefunden.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • Februar 1985
    Ernst Zimmermann | Bild: picture-alliance/dpa

    Ernst Zimmermann

    Februar 1985

    Mord an Ernst Zimmermann

    Der Industriemanager Ernst Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Motoren- und Turbinen-Union, wird ermordet. Die Täter dringen am Morgen des 1. Februar 1985 in sein Haus in Gauting bei München ein und erschießen den 55-Jährigen. Zu der Tat bekennt sich das Kommando "Patsy O'Hara". Zimmermann ist das erste Todesopfer der dritten RAF-Generation.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • Juli 1986
    Zerstörtes Auto nach Attentat von Straßlach im Juli 1986 | Bild: picture-alliance/dpa

    Das zerstörte Fahrzeug von Karl Heinz Beckurts

    8. Juli 1986

    Attentat von Straßlach

    Am Morgen des 8. Juli 1986 sprengt eine ferngezündete Bombe das Auto, in dem der Wissenschaftler Karl Heinz Beckurts sitzt, in die Luft. Beckurts und sein Chauffeur Eckhard Groppler sind sofort tot. Kurz danach wird am Tatort ein Bekennerschreiben der dritten RAF-Generation gefunden.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • August 1986
    Mutmaßlicher RAF-Terrorist Horst Ludwig Meyer | Bild: picture-alliance/dpa

    Aufnahme von Horst Ludwig Meyer aus den 1970er-Jahren

    August 1986

    Fahndung nach Horst Ludwig Meyer

    Nach dem mutmaßlichen RAF-Terroristen Horst Ludwig Meyer wird im Zusammenhang mit dem Mord an Beckurts und Groppler gefahndet. Meyer soll der Kommandoebene der RAF der dritten Generation angehört haben und Experte für Sprengstoff gewesen sein.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • April 1994
    Eva haule | Bild: picture-alliance/dpa

    ahndungsfoto der Polizei aus dem Jahr 1984 von Eva Haule

    April 1994

    Verurteilung von Eva Haule

    Unter anderem für ihre Beteiligung am Anschlag auf die NATO-Schule in Oberammergau wird Eva Haule zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 2007 wird sie entlassen.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • April 1998
    Letzte Seite des Schreibens der RAF, in dem sie ihre Auflösung bekannt gibt | Bild: picture-alliance/dpa

    Letzte Seite des Schreibens der RAF

    20. April 1998

    Selbstauflösung der RAF

    In einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters gibt die RAF ihre Selbstauflösung bekannt. Die Bundesanwaltschaft bestätigt den Eingang des Schreibens am 20. April 1998.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • September 1999
    Die beiden Waffen des Schusswechsels des mutmaßlichen RAF-Terroristen Horst Ludwig Meyer mit der Polizei in Wien am 15.9.1999 | Bild: picture-alliance/dpa

    Die beiden Waffen des Schusswechsels von Meyer mit der Polizei

    September 1999

    Tod von Horst Ludwig Meyer

    Der mutmaßliche RAF-Terrorist Horst Ludwig Meyer wird am 15. September 1999 bei einem Schusswechsel mit Polizisten in Wien erschossen. Meyers Freundin, Andrea Klump, wird festgenommen. Sie wird 2004 wegen mehrerer Verbrechen zu 14 Jahren Haft verurteilt.

    Quelle: dpa/picture alliance

  • Juni 2011
    RAF-Terroristin Birgit Hogefeld | Bild: picture-alliance/dpa

    Birgit Hogefeld im Jahr 1996

    Juni 2011

    Letzte RAF-Terroristin entlassen

    Ende Juni 2011 wird die ehemalige RAF-Terroristin Birgit Hogefeld aus der Haft entlassen. Sie galt als Leitfigur der dritten Generation und saß 18 Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen mehrfachen Mordes. Damit ist die letzte vormals inhaftierte RAF-Terroristin in Freiheit.

    Quelle: dpa/picture alliance


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