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Ungewöhnliches Schwein im Westallgäu Eigentümer des weißen Schweins gefunden

Der ehemalige Halter des geheimnisvollen weißen Schweins aus dem Westallgäu hat sich bei Jäger Wolfgang Schwarz gemeldet. Ein Fotovergleich zeigt eine große Ähnlichkeit der abgelichteten Tiere.

Stand: 24.11.2016

Schwein mit Ohrmarke | Bild: BR/Andrea Trübenbacher

Nach den Fotos, die der Jäger bekommen hat, soll es sich bei dem in den Westallgäuer Wäldern umherstreifenden weißen Schwein um "Benny" handeln. "Benny" sei im Juni entlaufen, habe ihm der Besitzer mitgeteilt. Da er auf dem Hof mit einem weiblichen Schwein zusammengelebt hat, überlegt Wolfgang Schwarz nun, ob er die Schweinedame zum Anlocken von "Benny" nutzen kann.

Rätselraten um das kleine Schwein

Benny wurde von seinem Eigentümer im Stall fotografiert - unten das "Rätsel"-Schwein-Foto des BR

Als Schweine-Expertin Silke Arnold aus Einselthurm bei Kaiserslautern die Aufnahme vom "weißen Schwein" sah, war sie sich sicher: Es handelt sich um ein Minischwein. Das sei deutlich zu erkennen, wegen der kurzen Beine und dem geraden Schwanz, sagte Arnold, nachdem sie die Aufnahmen von BR-Korrespondent Christoph Scheule gesehen hatte. Sie ging davon aus, dass es sich um einen Eber handelt.

Nach Aussage der Expertin ist "Minischwein" ein Überbegriff für Tiere, die nicht mehr als 150 Kilogramm schwer werden und in vielen Farbtönen von Weiß über Braun bis Schwarz vorkommen.

Winter wird für das Minischwein zur Gefahr

Das Tier sei im Moment noch in einem guten Zustand und habe im Herbst wohl noch ausreichend Futter gefunden, so Silke Arnold. Mit Einbruch des Winters dürften die Überlebenschancen des Minischweins aber wohl drastisch sinken. Auch Wildschweine könnten für den Eber eine Bedrohung darstellen - unter anderen jungen Keilern könne er sich wohl nicht durchsetzen. Die Schweine-Expertin rät daher, den Eber so bald wie möglich einzufangen.

"Motivation ist bei Schweinen immer essbar."

Silke Arnold, Schweine-Expertin

Mit Geduld und Futter sei es also machbar, das Minischwein in eine Falle zu locken, so die Pfälzerin, die die erste Vorsitzende im bundesweiten Verein "Schweinefreunde" ist und selbst mehrere Schweine hält.

Erste Aufnahmen machte ein Jäger mit seinem Mobiltelefon

Erste Fotos von dem Tier, das in einem Wald im Grenzgebiet zwischen Oberallgäu, Westallgäu und württembergischen Allgäu lebt, hatte Jäger Wolfgang Schwarz gemacht.

Etwas später gelangen BR-Korrespondent Christoph Scheule dann zunächst Infrarotaufnahmen mit einer Wildkamera. Wegen der schwachen Lichtverhältnisse zeichnete die Kamera das Tier bei der Futtersuche da noch in schwarz-weiß auf.


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