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Nach Razzia bei schwäbischem Abgeordneten Parteifreundin fordert Erklärung von Förster

Nach der Razzia beim Augsburger SPD-Landtagsabgeordneten Linus Förster wird der Ton innerhalb der schwäbischen SPD schärfer. Ulrike Bahr, Bundestagsabgeordnete und Vize-Vorsitzende der Schwaben-SPD teilte mit, sie erwarte von Förster eine Stellungnahme.

Stand: 22.11.2016

Ein Hinweisschild steht am 16.11.2016 vor der Zentrale der Sozialdemokratischen Partei (SPD) Augsburg (Bayern).  | Bild: picture-alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Zwar habe es mittlerweile Gespräche mit Förster gegeben, so Ulrike Bahr, nachdem dieser zeitweise auch für seine Partei nicht erreichbar gewesen sei. Allerdings erwarte sie nun, „dass er sich erklärt, und zwar noch vor dem Ende der Ermittlungen“.

Förster will sich nach Parteiangaben noch nicht äußern

Förster habe der Partei gegenüber mitgeteilt, dass er derzeit sich noch nicht zum Sachverhalt äußern wolle, er müsse sich zuerst noch mit seinem Rechtsanwalt besprechen und Akteneinsicht nehmen. Bahr forderte indes eine zügige Stellungnahme ein. Sie sagte dem BR, das Ganze sei auch „ein Spagat für mich“. Einerseits wolle sie eine Vorverurteilung verhindern und noch müsse sich erst herausstellen, dass Förster sich überhaupt strafbar gemacht habe. Andererseits aber passe ein Prostituiertenbesuch nicht in den Wertekanon einer SPD-Abgeordneten, so Bahr. Für Förster als öffentliche Person und Mandatsträger sei aber ein strenger Maßstab anzulegen. Bahr erklärte, sie befürchte auch einen Imageschaden für die SPD.

"Natürlich habe ich Angst, dass wieder alle in einen Topf geworfen werden."

Ulrike Bahr, Bundestagsabgeordnete und Vize-Vorsitzende der Schwaben-SPD

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Augsburger Staatsanwaltschaft gegen Förster ermittelt. Der SPD-Politiker soll bei einem Besuch einer Prostituierten heimlich Filmaufnahmen gemacht haben. Als die Frau dies bemerkte, kam es zu einer Rangelei, die Liebesdienerin erstattete Anzeige gegen den SPD-Landtagsabgeordneten.


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