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Kampf gegen Schuldenkrise EZB-Chef Draghi und ein Versprechen

Mitten in der Euro-Schuldenkrise vor vier Jahren machte EZB-Chef Draghi ein Versprechen: Er wolle alles unternehmen, um den Euro gegen spekulative Angriffe zu verteidigen. War er damit erfolgreich?

Von: Felix Lincke

Stand: 26.07.2016

Mario Draghi | Bild: picture-alliance/dpa

Vier Jahre ist es her, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Rettung des Euro zur Not mit dem Kauf von Staatsanleihen ankündigte. Und allein die Bereitschaft, das zu tun, reichte vollkommen aus, um die Wetten gegen die Euro-Anleihen einiger Länder umgehend zu beenden.

Inflation nicht über Nullinie gebracht

Mit dem ersten möglichen Kaufprogramm, mit dem sich der Europäische Gerichtshof und auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigten, wurde bis heute noch keine einzige Anleihe gekauft. Aus ganz anderen Gründen hat die EZB viele Monate nach Draghis Machtwort ein zweites zusätzliches Kaufprogramm aufgelegt und dieses auch kräftig genutzt.

Inzwischen werden für 80 Milliarden Euro im Monat sogar Unternehmensanleihen gekauft. Das geschieht nicht zur Abwehr von spekulativen Angriffen auf einzelne Euro-Länder, sondern allein für die Stabilität des Geldwerts. Diesmal will Draghi die Gefahr einer möglichen Deflation im Euroraum bekämpfen. Doch es gelingt bislang nicht, die Inflation wieder deutlich über die Nulllinie zu bringen. Aus dem gleichen Grund wurden auch die Zinsen immer weiter gesenkt.


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