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Kundgebung und Proteste Zwei Jahre "Pegida" in Dresden

In Dresden standen mehrere Tausend islamfeindliche Pegidisten ein paar Hundert Gegendemonstranten gegenüber. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zu Zwischenfällen kam es offenbar nicht.

Stand: 16.10.2016

Impressionen | Bild: picture-alliance/dpa/Oliver Killig

Als Redner trat auf dem symbolträchtigen Theaterplatz vor der Semperoper unter anderem der Österreichchef der Identitären Bewegung, Martin Sellner, auf. Die rechtsextreme Gruppierung wird in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet. Außerdem sprachen der Chefredakteur des neurechten Compact-Magazins, Jürgen Elsässer, sowie der Bundesvorsitzende der rechtspopulistischen Kleinpartei Die Freiheit, Michael Stürzenberger. Auch Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann, der zurzeit in Dresden wegen Volksverhetzung vor Gericht steht, hielt eine Rede. Unter "Merkel muss weg"- und "Volksverräter"-Rufen wurde die Bundesregierung wegen ihrer Flüchtlingspolitik attackiert und ein Stopp der Zuwanderung gefordert.

Kritik an Behörden

Die Dresdner Versammlungsbehörde war vor den Demonstrationen kritisiert worden, weil Anmelder von Gegenprotesten zunächst nicht nah an die Pegida-Kundgebung herangelassen werden sollten.

Angeblich war dies mit Hinweis auf eine islamistische Bedrohungslage begründet worden. Die Stadt wies dies zurück. Auch die Polizei twitterte, dass es keine konkreten Hinweise auf eine Anschlagsgefahr gebe. 

Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie

Das fremdenfeindliche Bündnis der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) war am 20. Oktober 2014 in Dresden erstmals auf die Straße gegangen. Anfangs noch wenige Hundert, beteiligten sich im Januar 2015 bereits bis zu 25.000 Menschen an den "Abendspaziergängen". Nach internen Streitereien der Organisatoren ging die Zahl der Teilnehmer deutlich zurück:

Im vergangenen halben Jahr brachte Pegida zwischen 2.000 und 3.000 Menschen auf die Straße. Zuletzt sorgten Pegida-Anhänger für Empörung, als sie am Einheitsfeiertag Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel bei den Festveranstaltungen in Dresden beschimpften.


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