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Faurecia-Werk in Trabitz schließt Knapp 300 Mitarbeiter verlieren Job

Im Werk des Automobilzulieferers Faurecia in Trabitz (Lkr. Neustadt an der Waldnaab) gehen endgültig die Lichter aus. Ende des Jahres ist Schluss, bestätigte Udo Fechtner von der IG Metall Amberg dem BR. Etwa 300 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit.

Von: Martin Gruber

Stand: 06.07.2016

Faurecia-Werk in Trabitz | Bild: BR/Martin Gruber

Einzelheiten über die Abwicklung des Werkes wurden am Vormittag bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Knapp 300 Mitarbeiter verlieren damit ihren Arbeitsplatz, einige von ihnen hatten Jahrzehnte für Faurecia gearbeitet.

Udo Fechtner von der IG Metall Amberg hielt seine Kritik an der Führung des international aufgestellten Konzerns nicht zurück. Die Abwicklung und Schließung des Werkes in der Oberpfalz werde Faurecia mindestens 25 Millionen Euro kosten, rechnet der Gewerkschafter vor. Dieses Geld hätte locker gereicht, den Standort Trabitz wettbewerbsfähig zu machen. 75 Jahre wäre das Werk heuer alt geworden.

"Wir werden dieses Jubiläum feiern. Aus Trotz und nach dem Motto ‚Jetzt erst recht!‘"

Udo Fechtner, IG Metall Amberg

Transfergesellschaft unter Dach und Fach

Der Hoffnungsschimmer für die Mitarbeiter: Nach teils harten Verhandlungen mit der Konzernführung ist eine auf ein Jahr ausgerichtete Transfergesellschaft jetzt beschlossene Sache. Die Beschäftigten sollen hier für einen anderen Arbeitsplatz qualifiziert werden. Was nicht einfach wird, befürchtet Udo Fechtner. Zwei Drittel der Mitarbeiter seien über 50 Jahre alt und deshalb schwer an andere Betriebe vermittelbar. Finanziell sei die Transfergesellschaft gut ausgestattet. 67 Prozent des Lohns der Beschäftigten übernehme die Arbeitsagentur, 20 Prozent stockt Faurecia auf.

Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit

Im April war bekannt geworden, dass die Produktion in Trabitz eingestellt wird. Trotz Bemühungen sei es nicht möglich gewesen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts ausreichend zu erhöhen, so die offizielle Begründung des Konzern. Es hätten weder neue Aufträge gewonnen werden können, noch seien Produktionsverlagerungen nach Trabitz wirtschaftlich machbar gewesen. Betriebsratsvorsitzender Karl Bömmel ging mit den Managern des Automobilzulieferers hart ins Gericht. Sie hätten in den Standort kaum investiert und das Werk Trabitz bewusst an die Wand gefahren.

Faurecia

Faurecia ist ein internationaler Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Nanterre bei Paris. Er zählt weltweit zu den zehn größten der Branche. An 330 Standorten in 34 Ländern sind 103.000 Mitarbeiter beschäftigt, knapp 12.000 davon in Deutschland. Im Faurecia-Werk in Trabitz werden Autoteile vorwiegend für Fahrzeuge im Premiumbereich hergestellt, zum Beispiel Filter, Katalysatoren, Zwischen- und Endrohre.


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bertl, Mittwoch, 06.Juli 2016, 15:52 Uhr

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Zuerst bist der liebe MITARBEITER und wenn sie dich nichtmehr brauchen lassen sie dich fallen wie einen warmen Kartoffel .