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Markgräfliches Opernhaus Bayreuth wiedereröffnet

Stand: 12.04.2018 | Archiv

Nach sechsjähriger Sanierung ist das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth wiedereröffnet worden. Das Gebäude wurde bereits 2012 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Es ist das am besten erhaltene Barocktheater in ganz Europa.

Die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth wurde mit einem Staatsakt gefeiert. Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wurde die Oper "Artaserse" aufgeführt – wie auch schon bei der ursprünglichen Eröffnung des Opernhausen vor 270 Jahren.

Aufwendige Sanierung

Markgräfin Wilhelmine – die Schwester Friedrichs des Großen – hatte das Opernhaus im Jahr 1746 anlässlich der Hochzeit ihrer einzigen Tochter in Auftrag gegeben. Der reich verzierte Innenraum ist komplett aus Holz und Leinwand gestaltet und musste besonders aufwendig restauriert werden. Fast 30 Millionen Euro haben die Sanierungsarbeiten gekostet.

Die Devise lautete Konservierung statt Restaurierung. Alte, dunklere Farbschichten und Insektenschutzmittel wurden von den Restauratoren abgetragen. Nur dort, wo es wegen des Gesamteindrucks nicht anders möglich war, retuschierten sie einzelne Stellen. Die Bühne wurde in der originalen Größe wiederhergestellt, ein in den 1930er-Jahren installierter Einbau wurde entfernt.

Für die Allgemeinheit geöffnet

Das Barocktheater wird künftig sowohl Museum als auch Veranstaltungsort sein. Allerdings wird es aus Gründen des Denkmalschutzes nur im Sommer bespielt werden. Im Rahmen der "Residenztage" ab dem 17. April finden im Markgräflichen Opernhaus und im Neuen Schloss Bayreuth unzählige Sonderveranstaltungen statt. Das Programm finden Besucher im Internet. Auch nach den Residenztagen können Besucher das Opernhaus künftig täglich besichtigen. Alle 45 Minuten beginnt ab dem 17. April eine Multimediashow im Zuschauerraum.

Stichwort: Markgräfliches Opernhaus

Das Markgräfliche Opernhaus der damaligen Residenzstadt Bayreuth entstand ab 1744 in nur vier Jahren Bauzeit nach Plänen von Joseph St. Pierre. Es gehört zu den wenigen in Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts und wurde 2012 in den Rang des UNESCO-Welterbes erhoben. Den Innenraum gestaltete Giuseppe Galli Bibiena, der wohl berühmteste Theaterarchitekt seiner Zeit. Bauherrin war Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), eine Schwester Friedrichs des Großen. Sie hatte das Opernhaus anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth 1748 einweihen lassen. Gut 100 Jahre nach dem Tod Wilhelmines entdeckte Richard Wagner - auf der Suche nach einer Spielstätte für seine Werke - das Opernhaus in Bayreuth. Es schien ihm dann für seine Zwecke zwar doch nicht geeignet, jedoch fand er Gefallen an der Stadt und errichtete dort sein eigenes Festspielhaus.

Berichterstattung im Bayerischen Rundfunk

Der Bayerische Rundfunk berichtet in zahlreichen Sendungen in Radio, Fernsehen und Online über die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses.

Eine Übersicht der Sendungen finden Sie hier: Markgräfliches Opernhaus: BR-Sendungen im Überblick

Geschichte Opernhaus

Zur Person

Markgräfin Wilhelmine, dargestellt als Förderin der Kunst | Bild: Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de zum Artikel Markgräfin Wilhelmine Europas letzte wahre Prinzessin

Am Königshof aufgewachsen, für die elterliche Politik benutzt und ins Provinznest abgeschoben: Gedemütigt baut Markgräfin Wilhelmine ihre Welt und macht Bayreuth zu einer der prunkvollsten deutschen Städte des 18. Jahrhunderts. [mehr]

UNESCO Welterbe

Zuschauerraum mit Logenhaus des  Bayreuther Opernhauses | Bild: Bayerische Schlösserverwaltung www.schloesser.bayern.de zum Artikel Markgräfliches Opernhaus Barocker Glanz in Bayreuth

Nicht Wagners Festspielhaus in Bayreuth zeichnete die UNESCO 2012 mit dem Titel Weltkulturerbe aus, sondern das barocke Markgräfliche Opernhaus. [mehr]


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