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Einigung trotz hoher Kosten NS-Dokuzentrum Obersalzberg wird ausgebaut

Der Haushaltsausschuss des Landtags hat in seiner Sitzung der Erweiterung des Dokumentationszentrums Obersalzberg zugestimmt. Allerdings unter einem Vorbehalt: Mehr als die zuletzt veranschlagten 21 Millionen Euro darf der Ausbau nicht kosten.

Von: Rudolf Erhard und Hans Häuser

Stand: 13.07.2016

Besucher vor dem Dokuzentrum am Obersalzberg bei Berchtesgaden | Bild: BR/Chrstine Haberlander

Der Einigung ging ein offener Streit zwischen den Mitgliedern des Haushaltsausschusses und Regierungsvertretern voraus. Vertreter aller Fraktionen kritisierten scharf das Verhalten von Oberster Baubehörde und dem Institut für Zeitgeschichte. Die Sitzung wurde daraufhin unterbrochen.

"Massive Kostensteigerung"

Kosten von zehn Millionen Euro beim Architektenwettbewerb, 14 Millionen beim Kabinettsbeschluss und 21 Millionen bei der letzten Schätzung bezeichnete die Grünen-Haushaltspolitikerin Claudia Stamm als massive Kostensteigerung.

Die SPD befürchtete, die Erweiterung des Dokumentationszentrums könne sogar noch deutlich teurer werden. Harald Güller ärgerte sich zudem, dass von der Obersten Baubehörde und dem Institut für Zeitgeschichte jeder Sparvorschlag niedergebügelt worden sei.

30.000 Euro für Ermittlung von Einsparpotential

Ernst Weidenbusch von der CSU geriet geradezu außer sich, weil dem Landtag die Schuld für einen Teil der Mehrkosten gegeben werde. Die Baubehörde hatte für die Ermittlung von Einsparpotenzialen 30.000 Euro veranschlagt und die kritische Haltung der Haushaltspolitiker indirekt für Verzögerungen beim Baufortschritt verantwortlich gemacht. Dies sei völlig deplatziert und unter aller Kanone, so die einhellige Meinung im Ausschuss.

Besucherströme bewältigen

Teil der Bunkeranlage

Geplant sind im NS-Dokumentationszentrum bei Berchtesgaden Erweiterungsbauten und ein neuer Bunkerrundgang. Der teuerste Posten sind Optimierungsmaßnahmen, um die Besucherströme zu bewältigen.

Bei der Eröffnung 1999 war mit 30.000 Menschen jährlich gerechnet worden, inzwischen sind es 170.000. Angesichts dieses Erfolges und dem Druck - auch von Seiten des Instituts für Zeitgeschichte - wurde im Haushaltsausschuss des Landtags zwar gemurrt, letztlich aber trotzdem zugestimmt.


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Georg Elser (1903-1945), Donnerstag, 14.Juli 2016, 00:35 Uhr

5.

(Attentat auf Hitler, Himmler, Goebbels, Heß, Bormann u. a. am 8.11.1939, um größeres Blutvergießen zu verhindern. Ermordet im KZ Dachau)
Am besten wäre an dieser Stelle ein schöner Bann-/Schutzwald oder Umbau in eine Lebenshilfewerkstätte. Wenn sich jemand mit der NS-Zeit grundsätzlich auseinandersetzen will, empfehle ich folgendes: Besuchen sie ein ehemaliges Konzentrationslager - das genügt!

Ebert, Mittwoch, 13.Juli 2016, 11:56 Uhr

4. Randbemerkungen

Also, liebe Leser, das ist nun einmal Deutsche Geschichte, zwar eine unrühmliche, aber dennoch Realität. Es ist für meine Begriffe ein absolutes Muss dies auszubauen damit auch folgende Generationen sich da informieren können.

Es wird kommen wie in Neuschwanstein, wo damals auch ein Schrei des Entsetzens laut wurde ob der Baukosten, zwischenzeitlich ist dies aber nun eine goldene Einnahmequelle.

Dasselbe wird mit dem Obersalzberg geschehen; nach dem Ausbau wird es nie versiegende Besucherzahlen geben, die die Baukosten alsbald ganz einfach vergessen lassen.

Ebert

Hglodola, Mittwoch, 13.Juli 2016, 11:47 Uhr

3. Pilgerstätte

Diese Pilgerstätte für ewig gestrige sollte nur ein Schicksal treffen. Man nennt es schleifen. Ich würde es so nennen Deckel auf, Bombe rein und Bumm. Dann gebe es keine Pilgerstätte mehr und mind. 20 Millionen, könnten sozialen Zwecken zugeführt werden. Die Steine würde ich schrettern, das Holz verbrennen und ab auf den Müllberg der deutschen Gedchichte!

BLÖCHINGER, Mittwoch, 13.Juli 2016, 08:45 Uhr

2. OBERSALZBERG

WEM ZUM NUTZEN ?
VOR ORT EINE SOZIALEINRICHTUNG FÜR
IN AKTUELLEN FRIEDENSEINSÄTZEN ZU SCHADEN GEKOMMENE BUNDESWEHRSOLDATEN, DAS WÄRE WOHL SINNVOLLER!

Bernhard, Mittwoch, 13.Juli 2016, 08:20 Uhr

1. Aber Herr Finanzminister Söder,

nach Ihren mehrmaligen Kundgebungen kann so etwas doch nur in Berlin und Hamburg geschehen.
Nun kommt nach Stuttgart 21 (damals CDU) jetzt auch noch Bayern mit solchen Fehlplanungen.
Das Stadttheater Augsburg und die Uni Augsburg werden wohl ähnliches erleben.
Firmen und Personen müssten bei solchen Planungen "Insolvenz" anmelden, hier wird nur aus dem großen Topf das Geld herausgenommen.