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Oberbayerische Skipisten Streit um Schneekanonen im November

Frostige Nächte erfreuen Skiliftbetreiber: Ab minus zwei Grad ist künstliche Beschneiung möglich. Doch an manchen Pisten im Landkreis Miesbach liefen die Schneekanonen schon vor dem 15. November - entgegen der gesetzlichen Vorschriften.

Von: Dagmar Bohrer-Glas

Stand: 06.12.2016

Schneekanone (Symbolbild) | Bild: pa/dpa/Patrick Seeger

Im Landkreis Miesbach darf offiziell vom 15. November bis zum 28. Februar beschneit werden. Diese Regelung gilt für alle Skigebiete, also Sudelfeld, Stümpfling oder auch Oedberg. Eben dort, am Oedberg, wurden dieses Jahr aber schon ein paar Tage die Schneekanonen angeworfen.

"Wir haben Kenntnis von Betreibern, dass sie einen Probebetrieb durchgeführt haben, der wenige Tage vor dem 15. November begonnen hat. Und wir haben uns entschlossen, an alle Betreiber einen Brief zu schicken und auf unseren Bescheid hinzuweisen. Es ist kein schlimmes Vergehen. Aber wenn es diesen Bescheid gibt, dann sollte er auch befolgt werden."

Birger Nemitz, Pressesprecher Landratsamt Miesbach

Beschneiung "auf Vorrat" schon ab 1. November?

Proteste im Skigebiet Sudelfeld

Die örtlichen Liftbetreiber sind verärgert und fühlen sich an den Pranger gestellt. Der Verband Deutscher Seilbahnen teilte mit, dass für die Saisonplanung die erste Beschneiung sehr wichtig sei. Wer die ersten kalten Nächte im November nicht nutze, habe in den Weihnachtsferien ein Problem. Im November werde quasi der Grundstein auf den Pisten gelegt. Föhneinbrüche oder warme Temperaturen würden dies nicht beeinträchtigen. Ohne diese Grundlage aber sei ein späteres Beschneien wesentlich energieintensiver. Der Verband  plädiert daher dafür, eine Beschneiung generell ab dem 1. November zu erlauben. Solche Bemühungen gibt es auch im Landkreis Miesbach.

"Ein früherer Zeitpunkt, falls er genehmigt werden sollte, wird auch auf Artenschutz und Wasserschutz geprüft. Dann können wir darüber reden."

Birger Nemitz, Pressesprecher Landratsamt Miesbach

Bund Naturschutz: Gekaufter Winter

Der Bund Naturschutz hält von einer "Beschneiung auf Vorrat" nichts und will von seiner bekannten Position nicht abrücken. Für Kurt Schmid vom Bund Naturschutz München ist das alles ein "gekaufter Winter".

"Das kostet viel Geld, Energie, Wasser und ist auf absehbare Zeit hinfällig. Deshalb unser Apell: Nicht Unsummen in diese Industrie investieren sondern jetzt mit Alternativen vorankommen. Und wenn Beschneiung nicht mehr möglich ist, und das wird kommen, muss man schauen, wie die Tourismusbetriebe weiterleben können."

Kurt Schmid, Bund Naturschutz München

Sudelfeld startet Freitag in die Saison, Stümpfling am Samstag

Auf dem Sudelfeld sollen die Lifte am kommenden Freitag anlaufen, ab Samstag dann auch der Skibetrieb an der Stümpfling-Abfahrt am Spitzingsee. Die Sutten-4er-Sesselbahn fährt als Zubringer ab Rottach-Egern.


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Geld Geld Geld, Dienstag, 06.Dezember 2016, 15:48 Uhr

1. Gesetzliche Vorschriften

Heutzutage ist es doch in machen Klassen geradezu ein Muß, Gesetze oder Naturschutzgebiete zu ignorieren. Es muß alles zu Geld gemacht werden! ALLES!!!

Was? Wir haben die Welt von unseren Kindern geliehen?
Pech gehabt! Wer zu spät kommt, den Bestraft das Leben, denn Gier Frist Gehirn und nach uns die Sintflut!!!