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Alpenkonferenz am Chiemsee Bund Naturschutz fürchtet "Generalangriff" auf Alpenplan

Zwei Tage vor der Alpenkonferenz in Graussau am Chiemsee hat der Bund Naturschutz erneut vor dem Bau einer Skischaukel am Riedberger Horn gewarnt. Auch in Oberbayern könnten Begehrlichkeiten geweckt werden.

Stand: 10.10.2016

Kapelle an der Winkelmoosalm | Bild: picture-alliance/dpa/Thomas P. Widmann

Die Staatsregierung will in der so genannten Schutzzone C in den Allgäuer Alpen, also einem sehr streng geschützten Bereich, die Verbindung zweier Skigebiete ermöglichen. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz, Hubert Weiger, nannte das einen "Generalangriff" auf den Alpenplan.

"Denn wenn die Pläne am Riedberger Horn realisiert werden, ist das ein Dammbruch. Und dann wird mit dem Argument am Riedberger Horn hat man das realisiert, der Alpenplan löchrig wie ein Schweizer Käse"

. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz

Weiger hätte sich gewünscht, dass Deutschland und Bayern am Ende ihres zweijährigen Vorsitzes der Alpenkonvention mit gutem Beispiel vorangehe.

Neue Skilifte in "ökologisch sensiblen Regionen"?

Der BN befürchtet, dass nach einer Ausnahme im Alpenplan für das Allgäu beispielsweise auch in Oberbayern im Bereich Winklmoosalm - Heutal - Sonntagshorn neue Skilifte in ökologisch sensiblen Regionen genehmigt werden könnten.

"Gerade von österreichischer Seite werden die Pläne nach wie vor massiv vorangetrieben. Bis jetzt haben uns sowohl der bayerische Bergwaldbeschluss als auch der Alpenplan geschützt vor einem weiteren Ausbau dieses Skigebietes. Sollte am Riedberger Horn der Präzedenzfall beschlossen werden, befürchten wir, dass auch im Bereich Winklmoosalm - Heutal - Sonntagshorn die Pläne wieder aus den Schubladen geholt werden."

Beate Rutkowski, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein.

BN droht mit Klage gegen Allgäuer Skischaukel

Der BN legte jetzt eine nicht repräsentative Umfrage unter 371 Wanderern um das Riedberger Horn vor. Demnach sprechen sich 79 Prozent der Befragten gegen eine Skischaukel am Riedberger Horn aus. In einem Bürgerentscheid vor wenigen Wochen hat sich die Mehrheit der Wähler in den anliegenden Orten für den Bau ausgesprochen. Der Bund Naturschutz wiederholte seine Drohung, gemeinsam mit anderen Umweltverbänden und dem deutschen Alpenverein, gegen die Pläne zu klagen.


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