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Merkel-Obama-Papier Gemeinsam sind wir stark

Angela Merkel und Barack Obama haben gemeinsam zur Feder gegriffen und für die heutige Ausgabe der WirtschaftsWoche einen Gastbeitrag geschrieben. Der Artikel liest sich wie ein Appell an den designierten US-Präidenten Donald Trump.

Von: Birgit Schmeitzner

Stand: 17.11.2016

US-Präsident Barack Obama wird von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 17.11.2016 in Berlin offiziell vor dem Bundeskanzleramt begrüßt.  | Bild: dpa/Kay Nietfeld

Der gemeinsame Artikel von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem noch amtierenden US-Präsidenten Barack Obama liest sich wie ein Appell an Donald Trump. Merkel und Obama werben in ihrem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche für eine Welt, für der sie beide stehen – und zwischen den Zeilen merkt man den beiden Politikern die Sorge an, dass Obamas Nachfolger im Weißen Haus Uhren zurückdrehen möchte.

Stichwort Klimaschutz:

Trumps Aussagen aus dem Wahlkampf zielten darauf ab, Auflagen für den CO2-Ausstoß der US-Industrie zu streichen. Vor einigen Jahren war er sogar so weit gegangen, den Klima­wandel als Erfindung der Chinesen zu bezeichnen. Obama und Merkel schreiben dazu:

"Die Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland hat eine zentrale Rolle dabei gespielt, das Pariser Klimaschutzabkommen zu erreichen – ein Abkommen, mit dem man den Planeten Erde schützen kann."

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Aber eben auch ein Abkommen, aus dem Trump aussteigen will – so hat er es zumindest im Wahlkampf angekündigt.

Stichwort NATO:

Im transatlantischen Militärbündnis hat der Wahlerfolg von Donald Trump die Sorgenfalten tiefer werden lassen - hat Trump doch im Wahlkampf die Bündnistreue relativiert, vom finanziellen Beitrag der Mitgliedsstaaten abhängig gemacht. Merkel und Obama schreiben hier:

"Unsere beiden Länder bekennen sich zur kollektiven Verteidigung innerhalb der NATO weil wir die Sicherheit des gesamten euro-atlantischen Raumes bewahren wollen."

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Kollektiv also, gemeinsam. Trumps Aussagen zur NATO in den vergangenen Monaten waren dagegen geprägt von der Haltung: die USA sind stark genug, sie brauchen das Militärbündnis nicht.

Stichwort Freihandel:

Trump gilt als Gegner des freien Welthandels. Merkel und Obama warnen allerdings davor, angesichts der Globalisierung das Heft des Handelns aus der Hand zu geben. Deutschland und die USA müssen nach Ansicht der beiden Politiker die Zukunft nach ihren gemeinsamen Werten und Vorstellungen gestalten:

"Jetzt, da sich die Weltwirtschaft schneller entwickelt denn je und die globalen Herausforderungen so groß sind wie nie, ist diese Zusammenarbeit wichtiger als jemals zuvor."

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Nach Überzeugung von Merkel und Obama sind es die Regierungen den Bürgern und den Unternehmen schuldig, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Beide Politiker werben dabei für das TTIP-Freihandelsabkommen – das Experten allerdings für eingefroren, wenn nicht sogar für tot halten.

Gemeinsam sind wir stark!

Ein kurzer Satz gegen Ende des Textes schließlich steht für die Grundhaltung von Angela Merkel und Obama:

"Es ist ganz einfach: Wir sind stärker, wenn wir zusammenarbeiten."

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Sie beschwören die Achse Europa-USA, gemeinsam sei man dafür verantwortlich, unsere freiheitliche Lebensart zu schützen.


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