NSU-Prozess


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NSU-Prozess Zschäpe verliert Machtkampf mit Verteidigerin und Gericht

Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess wird ihre Anwältin Anja Sturm nicht los. Das Oberlandesgericht München hat Beate Zschäpes Entbindungsantrag gegen die Pflichtverteidigerin abgelehnt.

Von: Tim Aßmann

Stand: 26.06.2015 | Archiv

ie Angeklagte Beate Zschäpe (M) steht am 05.09.2014 im Gerichtssaal in München (Bayern) zwischen ihren Anwälten Anja Sturm (l) und Wolfgang Heer  | Bild: picture-alliance/dpa

Auf acht Seiten begründet das Gericht seine Entscheidung. Das Schreiben liegt dem Bayerischen Rundfunk vor. Das Gericht sieht darin unter anderem keine konkreten und hinreichenden Anhaltspunkte dafür, dass das Verhältnis zwischen Zschäpe und ihrer Verteidigerin so nachhaltig gestört ist, dass die Anwältin vom Mandat entbunden werden müsste.

Vorwürfe nicht ausreichend begründet

Zusammengefasst sind Zschäpes Anschuldigungen dem zuständigen Senat zu vage und nicht substanziell genug. Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess wird daher weiter mit Anwältin Sturm zusammenarbeiten müssen. Zschäpe hatte der Kölner Juristin unter anderem vorgeworfen, unvorbereitet zum Prozess zu kommen und nicht verschwiegen genug zu sein. Sturm hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und dabei Rückendeckung von ihren beiden Mit-Pflichtverteidigern Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl bekommen.

Gericht sieht keine "Erpressung" durch Anwälte

Zschäpe hatte Anwältin Sturm sowie Heer und Stahl auch vorgeworfen, sie zu erpressen. Sie "überlege, etwas auszusagen", schrieb Zschäpe dem Gericht. Die Juristen hätten aber gedroht, sie nicht mehr zu verteidigen, falls sie im Prozess Angaben mache. Das Gericht kam nun zu dem Schluss, Zschäpe habe auch diesen Vorwurf nicht ausreichend begründet. Der NSU-Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.


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denkanstoss, Freitag, 26.Juni 2015, 22:47 Uhr

3. Sturm, Heer, Stahl

diese konformistischen Zwangs-Verteidiger kommen einer Vorverurteilung gleich. Man mag über Frau Zschäpe denken, was man will, betrachtet man den Kontext aller Fakten, die nach und nach aus dem Sumpf des BND aufgetaucht sind, wundert einen eher, daß diese Frau auf der Anklagebank sitzt und nicht die verantwortlichen Verschleierer.

Realist, Freitag, 26.Juni 2015, 21:27 Uhr

2. Zschäpe

Machtkampf mit Verteidigerin? Zschäpe sagt doch gar nichts aus. Für was braucht sie eigentlich ein Verteidigerin? Was macht die Verteidigerin, oder was macht sie nicht? Da wird doch nur eine große Show abgezogen und man will Rechtsstaatlichkeit demonstrieren.

wm, Freitag, 26.Juni 2015, 16:35 Uhr

1. Zschäpe verliert MACHTKAMPF mit Verteidegerin und Gericht.

So so,die Beschuldigte übt Machtkämpfe aus.
Ich werde das Gefühl nicht los,dass die Beschuldigte mit dem Gericht u.der Verteidigung Katz u.Maus spielt.
Und die machen noch gute Miene zum bosen Spiel.
Dieses "Spielchen" wird in dieser Form nie ein Ende haben.