NSU-Prozess


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98. Verhandlungstag, 26.3.2014 Freundin mit Widersprüchen und Erinnerungslücken

Im NSU-Prozess hat eine frühere Bekannte des Neonazi-Trios widersprüchliche Angaben zu ihrer Rolle beim Untertauchen der späteren mutmaßlichen Terroristen gemacht.

Stand: 26.03.2014 | Archiv

Die 32-Jährige sagte, Uwe Böhnhardt sei am Tag des Untertauchens im Januar 1998 mit einem Freund bei ihr in der Berufsschule aufgetaucht und habe sie abgeholt. Widersprüchlich waren die Aussagen, welche die frühere Bekannte des Neonazi-Trios zu ihrer Rolle beim Untertauchen der späteren mutmaßlichen Terroristen machte. Einmal sagte sie, sie sei nicht sicher, ob sie an dem Tag, als Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt untertauchten, noch in der Wohnung von Zschäpe gewesen sei. Dann gab sie zu, dass sie noch Sachen - wahrscheinlich Kleidung - aus der Wohnung geholt habe.

"Ich muss ja einen Schlüssel gehabt haben, sonst wäre ich nicht reingekommen. Aber ich kann nicht sagen, wer mir den Schlüssel gegeben hat."

Ex-Freundin von Ralf Wohlleben

Dass sie die Sachen in eine blaue Mülltüte gepackt habe, wusste sie dagegen noch. Der Vorsitzende Richter machte deutlich, dass er die Erinnerungslücken der Zeugin nicht nochvollziehen konnte. Vor allem die Verteidiger des Angeklagten Ralf Wohlleben schienen sich sichtlich über jeden Widerspruch zu freuen - je weniger von der Aussage verwertbar ist, desto besser könnte es für ihren Mandanten sein.


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