NSU-Prozess


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20. Verhandlungstag Puzzlestück zum ersten NSU-Mord

Das Oberlandesgericht München hat im NSU-Prozess mit der Beweisaufnahme zur Mordserie begonnen. Die erste Tat soll 2000 stattgefunden haben, das Opfer hieß Enver Simsek. Die Verhandlungstermine wurden bis 2014 verlängert.

Stand: 10.07.2013 | Archiv

Es soll der erste Mord der Neonazi-Terroristen des "Nationalsozialistischen Untergrunds" gewesen sein: Ermittler gehen davon aus, dass Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 9. September 2000 in Nürnberg den Blumenhändler Enver Simsek erschossen haben. Am Dienstag begann das Oberlandesgericht München im NSU-Prozess mit der Beweisaufnahme zur Mordserie. Zwei Polizeibeamte schilderten die Ermittlungen am Tatort.

Prozesstermine bis Ende 2014

Unterdessen wird immer deutlicher, dass es ein langwieriges Strafverfahren wird: Der Vorsitzende Richter hat Termine bis Dezember 2014 vorgemerkt.

Erstes NSU-Mordopfer Simsek | Bild: picture-alliance/dpa zum Video mit Informationen Der Fall Simsek im NSU-Prozess Schmerzliche Wahrheiten für die Nebenkläger

Beweisaufnahme zum ersten Mord der Terrorserie: Im Herbst 2000 wurde in Nürnberg der Blumenhändler Enver Simsek erschossen. Auf die Aufarbeitung musste die Familie lange warten. Unterdessen wurde der Prozess bis Ende 2014 verlängert. [mehr]

Enver Simsek, der kurz vorher seinen Blumen-Großhandel verkauft hatte, um die geplante Rückkehr in die Türkei vorzubereiten, musste seinen Verkäufer an seinem Blumenstand in Nürnberg vertreten. Irgendwann in der Mittagszeit dieses Tages sollen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zu Simsek gekommen sein und dort auf ihn geschossen haben - nur, weil er aus der Türkei stammte. Zwei Tage nach den Schüssen starb Simsek. So die Darstellung der Ankläger.

Simseks Tochter Semiya ist wohl das bekannteste Gesicht der Angehörigen der NSU-Opfer. Sie ging an die Öffentlichkeit, nachdem im November 2011 die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bekannt wurden. Als die Morde des NSU noch nicht aufgeklärt waren, ließen die Ermittler oft einen Verdacht gegen die Familien mitschwingen.


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