NSU-Prozess

Wollte Zschäpe die Nachbarin warnen?

NSU-Prozess: 154. Verhandlungstag Wollte Zschäpe die Nachbarin warnen?

Stand: 23.10.2014

Die Angeklagte Beate Zschäpe (l) spricht mit ihrem Anwalt Wolfgang Heer im Gerichtssaal in München | Bild: picture-alliance/dpa

War die Brandstiftung in der Zwickauer Frühlingsstraße auch ein Mordversuch? Nahm Beate Zschäpe den Tod einer gehunfähigen Nachbarin kaltblütig in Kauf oder nicht?

Diese Fragen bilden den Hintergrund für die äußerst kontroverse Zeugenbefragung des Rechtsanwalts Gerald L. Mit ihm stellte sich Zschäpe 2011 der Polizei und ihm soll sie auch gesagt haben, dass sie bei der Nachbarin vor dem Brand klingelte, um diese zu warnen. So schildert es Gerald L. nun im Zeugenstand und mehr darf er nicht erzählen, denn Zschäpe hat ihren Ex-Anwalt nur eingeschränkt von seiner Schweigepflicht entbunden. Als einige Opferanwälte versuchen, mehr vom Zeugen zu erfahren, entspinnt sich ein stundenlanger Streit über die Entbindungserklärung. Für Zschäpe ist das Ganze von zentraler Bedeutung. Mit Hilfe der Aussage von Gerald L. wollen die Verteidiger den Vorwurf des Mordversuchs an der Nachbarin entkräften.

Gerichtsreporter-Tagebuch

Eva Frisch | Bild: Bayerischer Rundfunk zum Artikel NSU-Prozess: Gerichtsreporter-Tagebuch Der 154. Verhandlungstag

Im Zeugenstand heute: Beate Zschäpes früherer Anwalt. Der Knackpunkt: Entbindet sie ihn von der Schweigepflicht? Der Vorsitzende Richter sprach die Hauptangeklagte dazu wieder einmal direkt an - und erntet erneut nur Schweigen. [mehr]

Gerichtssaal-Protokoll

NSU Prozess Gerichtsprotokoll | Bild: BR zum Artikel NSU-Prozess: Gerichtssaal-Protokoll Der 154. Verhandlungstag

Einziger Zeuge an diesem Prozesstag ist der ehemalige Anwalt von Beate Zschäpe, Gerald L. Er war der erste Anwalt, den Zschäpe nach ihrer Flucht 2011 kontaktierte. [mehr]