NSU-Prozess


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223. Verhandlungstag, 03.08.2015 Nichts Neues von Beate Zschäpe

Der Münchner NSU Prozess steht kurz vor der Sommerpause. Nach den jüngsten Turbulenzen um die Hauptangeklagte Beate Zschäpe und ihre Pflichtverteidiger könnte die verhandlungsfreie Zeit im August dem Prozess wieder die nötige Ruhe zurückbringen.

Von: Julian von Löwis

Stand: 03.08.2015 | Archiv

Julian von Löwis | Bild: BR

03 August

Montag, 03. August 2015

Heute wurde zumindest "ganz normal" weiterverhandelt. Der für heute als einziger geladene Zeuge ist zwar nicht erschienen, doch in diesem Verfahren gibt es genügend Dinge, um frei gewordene Zeit aufzufüllen: Die Nebenkläger gaben Erklärungen ab, zudem wurde ein neuer Beweisantrag gestellt. Darin geht es im Wesentlichen um die Vernichtung von Akten über V-Männer, die der Verfassungsschutz in der Rechten Szene eingesetzt hat - Prozessalltag eben.

"Nur ein Sturm im Wasserglas"

Zuletzt ist dieser durch die Auseinandersetzung von Zschäpe mit ihren Pflichtverteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm etwas durcheinander geraten. Doch "die Anträge von Frau Zschäpe haben sich schließlich nur als Sturm im Wasserglas entpuppt", sagte Nebenklagevertreter Sebastian Scharmer dem BR.

Urteil bis Mitte 2016

Die Beweisaufnahme läuft in vollen Zügen. "Bisher haben sich unsere Ermittlungen in der Hauptverhandlung voll wiedergespiegelt", sagt Bundesanwalt Herbert Diemer. Der Prozess könnte sich trotzdem noch länger hinziehen, denn es müssen noch einige Beweise in die Verhandlung eingebracht werden. Ein Urteil in der ersten Jahreshälfte 2016 gilt als realistisch - vorausgesetzt: Zschäpe stellt keine weiteren Anträge oder käme am Ende vielleicht doch noch mit einem durch.


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