NSU-Prozess


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73. Verhandlungstag, 14.1.2014 Was die Ermittler in Zschäpes Socken aufspürten

Vier Tage lang fuhr Beate Zschäpe nach dem Auffliegen des NSU durch Deutschland. Dann stellte sie sich der Polizei. Am 73. Verhandlungstag präsentierte ein Ermittler Dinge, die Zschäpe bei ihrer Festnahme bei sich hatte.

Von: Alf Meier

Stand: 14.01.2014 | Archiv

Alf Meier | Bild: BR

14 Januar

Dienstag, 14. Januar 2014

Braune Jacke, schwarzer Pullover, Turnschuhe, schwarze Hose. So war Beate Zschäpe bei ihrer Festnahme im November 2011 gekleidet. Der Polizist präsentierte aber nicht Fotos der Kleidung, sondern zählte auch peinlich genau den Inhalt ihrer Handtasche auf. Auf exakt 100 Fotos dokumentierte er die letzten Habseligkeiten der mutmaßlichen Rechtsterroristin.

Pfeffer- und Deospray

Wer Spektakuläres vermutet hatte, wurde enttäuscht. Ein Pfefferspray war noch das Interessanteste, was Zschäpe bei sich trug. Ansonsten fanden sich gewöhnliche Dinge wie Haargummis, Kaugummipapier, Feuerzeuge, Telefonkarten, Schmerztabletten, Deospray und ein benutztes Taschentuch.

Zschäpes Socken als Beweismittel?

Von Bedeutung für den Prozess sind aber ohnehin vor allem Zschäpes Socken: An ihnen fanden Brandermittler Spuren von Benzin. Der Anklage zufolge ist das ein Beleg dafür, dass sie in der gemeinsame Wohnung des Terror-Trios in Zwickau Feuer legte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr deshalb auch Mordversuch vor. Mit der Brandstiftung soll sie das Leben dreier Menschen aufs Spiel gesetzt haben.

Dem Beamten, der die Sachen sicherstellte, fiel an den Socken aber zunächst kein Benzinduft, sondern ein anderer Geruch auf.

"Das hat sehr unangenehm gerochen, das kann man nicht darstellen auf den Bildern. Ich hab das assoziiert, als ob man das länger trägt."

Ermittler über Zschäpes Socken


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