Germanisches Nationalmuseum Nürnberger Selbstreflexion im Ersten Weltkrieg
Stahlhelm-Plätzchenformen und Postkarten von der Front: Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg (GNM) versetzt sich mit einer neuen Sonderausstellung selbst zurück in die Zeit des Ersten Weltkriegs.
Wie war der Umgang mit Kunstobjekten während des Ersten Weltkrieges? Das ist eine der Fragen, die das Germanische Nationalmuseum mit der Ausstellung "Kriegszeit im Nationalmuseum 1914 – 1918" beantworten möchte. Zudem soll die eigene Vergangenheit reflektiert werden. Auch deshalb präsentiert das Museum die meisten Objekte nun erstmalig der Öffentlichkeit.
Von Notgeld und Totschlägern
Im Germanischen Nationalmuseum ist viel zu sehen. Rund 150 Objekte thematisieren die Kriegsjahre 1914 und 1918. Darunter zum Beispiel ein klappbarer Kerzenhalter der berühmten Firma WMF für die Front. Aber auch Postkarten aus dem Schützengraben, Notgeld oder besondere Totschläger befinden sich im Sortiment.
"Bei den Vorbereitungen auf die neue Studioausstellung sind wir selbst überrascht gewesen wie viele Kunstobjekte sich im Fundus befinden. Das Museum hätte offiziell nur bis zum Jahr 1650 Exponate archivieren dürfen."
Kuratorin Claudia Selheim
Das Museum im Ausnahmezustand
Während der Kriegszeit hatte auch das Museum mit Problemen zu kämpfen. Viele Mitarbeiter wurden in den Kriegsdienst eingezogen. Darüber hinaus konnten einige Ausstellungsräume nicht beheizt werden und mussten geschlossen werden. Die Folge: Das Museum wurde in den Ausnahmezustand versetzt.
Die Studioausstellung "Kriegszeit im Nationalmuseum 1914-1918" öffnet am kommenden Donnerstag den 24. November. Interessierte können sich die Aufarbeitung der eigenen Geschichte bis November 2017 anschauen.