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Migrationspolititk Merkel sieht Afrika als größte EU-Herausforderung

Afrika ist nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel die größte Herausforderung für die EU in der Migrationspolitik. Die Probleme mit Irak und Syrien könnten in absehbarer Zeit gelöst werden.

Von: Janina Lückoff

Stand: 22.06.2016

Somalische Flüchtlinge in Äthiopien | Bild: picture-alliance/dpa

"Wir müssen uns mit Afrika beschäftigen" sagte Merkel am Abend in ihrer Rede auf dem CDU-Wirtschaftstag in Berlin. Ansonsten lasse sich die künftige Migration von Menschen nicht in den Griff bekommen. Dort gebe es ein erhebliches Bevölkerungswachstum und gleichzeitig in vielen Teilen keine ausreichende wirtschaftliche Entwicklung.

"Das zentrale Problem ist die Migration aus Afrika mit 1,2 Milliarden Menschen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

Dies liege nicht nur daran, dass über das nordafrikanische Land Libyen derzeit Flüchtlinge über das Mittelmeer kämen. In Afrika gebe es ein erhebliches Bevölkerungswachstum und gleichzeitig in vielen Teilen keine ausreichende wirtschaftliche Entwicklung.

Doppelt so viel EU-Fördergeld wie bisher

Die Europäische Union will die Fluchtursachen auch in Ländern Afrikas bekämpfen. Der Präsident der Europäischen Investitionsbank, Hoyer, kündigte in mehreren europäischen Zeitungen an, entsprechende Projekte außerhalb der EU mit doppelt so viel Geld wie bisher geplant zu fördern. So soll der Zustrom von Flüchtlingen nach Europa gebremst werden.

Dabei sollen auch Länder unterstützt werden, die eine große Zahl von Flüchtlingen aufgenommen haben, wie Jordanien und Libanon. Zusätzlich zu den geplanten 7,5 Milliarden Euro sollen in den kommenden fünf Jahren weitere sechs Milliarden Euro auch in Ägypten und den Maghreb-Staaten investiert werden. Westbalkanländer wie Serbien und Albanien sollen ebenfalls profitieren. Unter anderem sollen Schulen gebaut, das Gesundheitssystem verbessert und Wasserzugänge ermöglicht werden. Janina Lückoff, Berlin.


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Zwiesel, Mittwoch, 22.Juni 2016, 13:59 Uhr

8. Afrika und die Ausbeutung

Nicht Afrika ist die größte EU-Herausforderung. Die größte Herausforderung ist, dass die Großkonzerne der Industrieländer an die Kandare genommen werden und dass die Wirtschafts- und Handelspolitik verändert wird. Die Gier der westlichen Industrieländer auf Afrika muss gebremst werden. Es hilft nichts, den Ländern Geld zu geben, die Flüchtlinge aufnehmen (kurzfristig heute natürlich notwendig). Es muss dafür gesorgt werden, dass Menschen nicht aus ihren Ländern flüchten müssen (langfristig notwendig). Mit den Maßnahmen, die Merkel und die EU für notwendig erachten soll nur verhindert werden, dass Flüchtlinge nach Europa kommen. An der Ausbeutung Afrikas und der Vernichtung der Lebensgrundlagen ändert das nichts. TTIP und CETA werden die Situation noch verschärfen. Hauptsache bei uns rollt der Rubel (oh je, das passt ja auch nicht mehr).

  • Antwort von Stan, Mittwoch, 22.Juni, 15:50 Uhr

    @ Zwiesel: abgedroschene Sündenbock-Therapie.

    Auch ohne "Großkonzerne" wäre Afrika ein Hort der Rückständigkeit. Man kann Hunde nicht zum Jagen tragen.

  • Antwort von Zwiesel, Mittwoch, 22.Juni, 19:07 Uhr

    @Stan:
    In Ihrem Kommentar spürt man so richtig die Kolonialzeit und die Menschenverachtung derer von 1933. Bitte jetzt nicht wieder mit der "abgedroschenen Sündenbock-Therapie" kommen. Zur "abgedroschenen Sündenbock-Therapie" empfehle ich Ihnen, sich mal mit der wirtschaftlichen Zerstörung der Lebensgrundlagen in Afrika durch die westlichen Industrieländer zu befassen. Aber ich denke, das ist gar nicht notwendig. Sie wissen genau was da abläuft. Es ist Ihnen schlichtweg zum eigenen Vorteil egal.

ceterum censeo, Mittwoch, 22.Juni 2016, 12:59 Uhr

7. unkontrolliertes Bevölkerungswachtum

Vor 100 Jahren waren Berlin, London und Paris Millionenstädte. Zur gleichen Zeit waren die heutigen afrikanischen Hauptstädte oft nur Dörfer. Während Berlin damals wie heute um die 4 Millionen Einwohner hatte, sind die Einwohnerzahlen Afrikas explosionsartig hochgeschnellt. Lagos, Nairobi u.a. Metropolen haben Berlin längst überholt. Zumindest was die Einwohnerzahlen anbelangt.
Europa kann nicht die Probleme lösen, die Afrika produziert und in die Welt trägt. Merkels 1,2 Milliarden sind Schönfärberei. Außenminister Kurz sprach unlängst von 4 Milliarden. Salzburg, Innsbruck oder Ulm haben rund 1000 Jahre für ein Anwachsen der Bevölkerung auf 100.000 bis 150.000 Einwohner gebraucht, wobei die Infrastruktur in angemessener Weise mitgewachsen ist. Der Schritt vom Lagerfeuer bis zum smartphone war in Europa ein Prozess von 30.000 Jahren. Daß Deutschland jetzt für die halbe Welt Häuser baut oder bauen kann ist ein Gerücht, das mit Frau Merkel zu tun hat.

  • Antwort von wie die Karnickel, Mittwoch, 22.Juni, 13:28 Uhr

    Naja, wir haben uns auch ganz ordentlich vermehrt: 1871 etwa 40 Mio. mit 75 Einwohnern pro qkm, 1919 etwa 60 Mio. mit 125 E/qkm, 1946 etwa 65 Mio. mit 180 E/qkm und 2000 etwa 80 Mio. mit 225 E/qkm - trotz jeweiliger Gebiets- u. damit Einwohnerverlusten.

Hanne, Mittwoch, 22.Juni 2016, 12:44 Uhr

6. Schlimm, was Merkel uns antut

Merkel lässt uns für ihre egoistische Politik der grenzenlosen Einwanderung bluten. Wir sollen für alles bezahlen. Hätten Österreich und die Balkanländer ihre Grenzen nicht geschlossen, wir wären unter dem Ansturm der Fremden untergegangen. Leider werden wir nicht nur von Merkel, sondern auch von den Medienleuten, den Islamvertretern und vielen Asylaktivisten regelrecht ausgenutzt und es gibt immer schlimmere Vorfälle wegen Steuerbetrug, Leistungsmissbrauch, Übergriffe, ja sogar Mord durch Flüchtlinge an Deutschen. Gott stehe uns bei!

Raymond, Mittwoch, 22.Juni 2016, 12:31 Uhr

5. na hoffentlich ...etwas Einsicht

kann man nur hoffen , das die Einsicht ueberwiegt , denn auch Millionen Zuwanderer nach Europa warden das Problem nicht loesen , zum einen ist das gar nicht finanzierbar und ausserdem ist es gar nicht moeglich alle , oder einen Grossteil ueberhaupt aufzunehmen ....da braucht es eine andere Loesung

sebastian , Mittwoch, 22.Juni 2016, 11:52 Uhr

4. oder so

EU-Länderchefs sehen Merkels Flüchtlingspolitik größte EU-Herausforderung

  • Antwort von Mittag, Mittwoch, 22.Juni, 11:58 Uhr

    @ Sebastian : Sehe ich genau so .