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Firmenchef auf Erfolgskurs Joe Kaeser will bei Siemens verlängern

Joe Kaeser will seinen Vertrag als Siemens-Chef verlängern. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen strebt der Manager an, auch über das Jahr 2018 hinaus Vorstands-Vorsitzender des Münchener Elektronik-Riesen zu bleiben. Im Aufsichtsrat scheint es wenig Widerstand gegen diese Pläne zu geben. Von Stephan Lina

Von: Stephan Lina

Stand: 26.09.2016

Siemens-Firmensitz in München | Bild: picture-alliance/dpa

Blickt man auf die Zahlen, dann läuft es bei Siemens derzeit gut. Das Unternehmen hat bereits zweimal seine Prognosen für das zu Ende gehende Geschäftsjahr angehoben, der Aktienkurs hat nach Jahren der Stagnation zugelegt. Siemens wächst stärker als seine großen Konkurrenten. Beobachter werten dies auch als erste Erfolge von Joe Kaesers Umbauprogramm.

Bedenken gegen Ein-Mann-Show

Unter dem Namen Vision 2020 hat er den Münchener Elektronik-Konzern komplett umgekrempelt. Deshalb gilt dürfte Kaeser zumindest bei der Kapitalseite im Aufsichtsrat nicht auf Widerstand stoßen, wenn er seinen eigentlich bis März 2018 laufenden Vertrag verlängern will. Auch auf Belegschaftsseite dürften die Erfolge den Ärger darüber überwiegen, dass Kaesers Konzernumbau zahlreiche Arbeitsplätze zum Opfern gefallen sind oder noch abgebaut werden sollen, auch in Deutschland.

Allenfalls verhaltene Kritik ist zu hören. So zitiert das Handelsblatt einen Kontrolleur, der vor einer Ein-Mann-Show warnt. Denn auch der Vorstand des Konzerns wurde unter Kaeser drastisch umgestaltet. Am Freitag wurde der Abgang von Technologie-Chef Siegfried Russwurm angekündigt, einem der letzten Top-Siemensianer aus der Zeit vor Joe Kaeser.


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