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Amerika feiert seinen Unabhängigkeitstag Was der 4. Juli mit dem Brexit zu tun hat

Am 4. Juli zelebriert Amerika seinen wichtigsten Feiertag - die Unabhängigkeit vom britischen Königreich. Dazu gibt's Hot Dogs und Feuerwerk. Nach der Brexit-Entscheidung ziehen einige Amerikaner heute - 240 Jahre später - durchaus Parallelen zu ihrer eigenen Trennung damals.

Von: Sabrina Fritz

Stand: 04.07.2016

USA Flagge | Bild: picture-alliance/dpa

Jedes Jahr, am 4. Juli, lesen die Moderatoren des amerikanischen Radiosenders NPR die amerikanische Unabhängigkeitserklärung vor. Sie passt auf eine DIN A4 Seite und beschreibt, wie sich die fünf Verfasser das neue Amerika vorstellten, unabhängig von England.

"Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück. Und wenn eine Regierung diese Rechte verletzt, hat das Volk das Recht, sie zu ändern oder abzuschaffen."

Aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung

Unabhängigkeitserklärung von fünf Männern

Die Siedler in der neuen Welt hatten die Nase voll vom britischen Königreich. Sie mussten Steuern zahlen, hatten aber keinen Einfluss auf die britischen Gesetze, die auch für sie galten. Sie durften keine eigene Währung drucken und keine Industrien gründen, um möglichst viele Güter aus England zu kaufen. Fünf Männer arbeiteten die Unabhängigkeitserklärung aus. Darunter die beiden später amerikanischen Präsidenten John Adams und Thomas Jefferson. Ein Zufall der Geschichte: beide starben später am selben Tag, wieder einem 4. Juli, 40 Jahre später. Thomas Jefferson trug am meisten zu dem Schriftstück bei, das später die Grundlage der amerikanischen Verfassung bildete.

Briten schicken Truppen

"Was bedeutet, dass alle Menschen gleich sind? Wir wissen nicht, was Jefferson damals im Sinn hatte, aber er schrieb das und es wurde Politik", sagt der Wissenschaftler Edward Countryman in einer Dokumentation. Jefferson listete außerdem 86 Punkte auf, in denen die Briten gegen das Recht verstoßen hätten. Darunter: die Bürokratie vergrößert, den Handel behindert und Krieg gegen die eigenen Kolonien geführt zu haben. Denn so einfach ließ die Krone ihre vielversprechenden neuen Kolonien nicht von der Leine. Sie schickte Truppen nach Übersee. Doch die kleine Armee der Kolonien gewann gegen das mächtige britische Empire, unter Führung George Washingtons.

Donald Trump und der Brexit

Donald Trump im Wahlkampf

Zu viele Abgaben, keine Rechte, zu viel Bürokratie - nach der Abstimmung der Briten gegen Europa zogen einige Amerikaner Parallelen zu ihrer eigenen Trennung vor 240 Jahren. Donald Trump schrieb: "Sie haben ihre Unabhängigkeit von der Europäischen Union erklärt und haben dafür gestimmt, wieder Kontrolle über ihre eigene Politik, Grenzen und Wirtschaft zu bekommen." Doch die USA sind auch ein Beispiel dafür, dass Einwanderung eine Nation stark machen kann. Aus der ganzen Welt strömten die Menschen auf den neuen Kontinent.

Blumen, Kuchen und Fahren zum 4. Juli

1783, nach acht Jahren Krieg, erkannte Großbritannien die Eigenständigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika an. Der 4. Juli, der Tag an dem die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben wurde, ist der wichtigste Feiertag in den Vereinigten Staaten. Ob Fahnen, Blumen oder Kuchen, alles leuchtet in den Nationalfarben. Am Nachmittag treffen sich Freunde und Familien zum Picknick und genau um 21 Uhr abends explodieren im ganzen Land bunte Lichter am Himmel.


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